Bernard Hopkins
vs.
Sergey Kovalev
B. Hopkins
Geburtsd.:
05.01.1965
Größe:
1.85 m
Gewicht:
kg
Nationalität:
USA
Bilanz:
55 (32 KOs) - 6 (0 KOs) - 2
Kampfname:
The Executioner
S. Kovalev
Geburtsd.:
02.04.1983
Größe:
1.83 m
Gewicht:
kg
Nationalität:
Russland
Bilanz:
25 (23 KOs) - 0 - 0
Kampfname:
Krusher
Letzte Aktualisierung: 21:49:52
Nach dem Kampf
 
Das soll es für den Moment aus Atlantic City gewesen sein. Ich danke Ihnen für Ihr Interesse, Ihre Aufmerksamkeit und Ausdauer und wünsche einen schönen Sonntag. Ein Hinweis noch in eigener Sache: Der nächste große Boxabend steht schon unmittelbar vor der Tür: Am kommenden Samstag berichten wir an dieser Stelle live von der Schwergewichts-WM zwischen Wladimir Klitschko und Kubrat Pulev, die in der Hamburger O2-Arena ausgetragen wird.
Nach dem Kampf
 
Das deutsche "Jahrhunderttalent" Jürgen Brähmer mischt natürlich auch noch im Halbschwergewichts-Zirkus mit und hält den "regulären" WM-Titel nach Version der WBA (während Sergey Kovalev nun "Super Champion" im selben Verband ist). Doch man sollte sich für Brähmer wünschen, dass er nicht mit dem schlagstarken Russen in den Ring muss, denn es ist schwer vorstellbar, dass er wesentlich besser aussehen würde als Bernard Hopkins heute. Brähmer verteidigt seine Version des Titels übrigens am 6. Dezember in Oldenburg gegen den Polen Pawel Glazewski.
Nach dem Kampf
 
Während B-Hop sich genau überlegen wird, ob er seine großartige Laufbahn beendet, will Sergey Kovalev weiterhin gegen die Besten boxen und am liebsten den Vereinigungskampf mit Adonis Stevenson. Der selbst ernannte "Superman" gilt als "linear Champion", weil er den WBC-Titel Chad Dawson abgenommen hat, der seinerseits 2012 Bernard Hopkins geschlagen hatte. Die Box-Welt wartet schon seit über einem Jahr auf das direkte Duell zwischen Kovalev und Stevenson, die als zwei der härtesten Puncher der Welt gelten. Stevenson wird aber zunächst am 19. Dezember auf Dmitry Sukhotsky treffen, bevor es im nächsten Jahr hoffentlich zum Mega-Kampf der beiden stärksten Halbschwergewichtler der Welt kommt.
Nach dem Kampf
 
Unabhängig von der Tatsache, dass er heute chancenlos unterlegen war, muss man sich tief vor Bernard Hopkins und seiner Lebensleistung verneigen. Ebenso verdient Sergey Kovalev großen Respekt für den heutigen Kampf gegen einen herausragenden Boxer. Eine so dominante Vorstellung über zwölf Runden hatten dem "Krusher" die Wenigsten zugetraut. Insgesamt war es zwar ein einseitiger Kampf, aber trotzdem eine tolle Box-Nacht.
Nach dem Kampf
 
Bernard Hopkins ist unmittelbar nach dem Kampf sehr analytisch: "Kovalev hatte eine hervorragende Taktik und hat mir seinen Kampf aufgezwungen. Er hat seine Reichweite perfekt genutzt und eine tolle Leistung gezeigt." In Bezug auf seine Karriere sagt er: "Ich kann jetzt keine Entscheidung treffen. Ich bin zufrieden mit meiner Leistung und meiner Laufbahn. Ich habe mehr erreicht, als ich mir je erträumt hatte. Ich fühle mich nicht alt, aber ich werde sehen, was ich mache. Das ist jetzt nicht wichtig."
Nach dem Kampf
 
Sergey Kovalev zollt seinem Gegner Respekt, wünscht Bernard Hopkins aber auch, dass er die Handschuhe an den Nagel hängt und das Feld jüngeren Männern überlässt. Zu seiner Taktik sagt der Russe: "Mein Ziel war es, mich nicht zu sehr auszupowern, sondern die Kontrolle zu behalten. Ich musste den KO nicht erzwingen, ich wollte einen guten Kampf zeigen und gewinnen. Das ist alles, was zählt."
Nach dem Kampf
 
Für Bernard Hopkins dürfte es das wohl endgültig gewesen sein. Man sollte für den Außerirdischen hoffen, dass er in sein Raumschiff steigt und seine Karriere mit 49 Jahren beendet.
Nach dem Kampf
 
Die Punktrichter haben alles richtig gemacht und alle Runden zu Gunsten von Sergey Kovalev gewertet, der damit die WBA-, WBO- und IBF-WM-Titel im Halbschwergewicht vereinigt.
Urteil
 
Hier ist das offizielle Urteil: 120:107, 120:107 und 120:106 für Sergey Kovalev! Herzlichen Glückwunsch!
Nach dem Kampf
 
Am Ende wäre ein Urteil von 119:108 genauso zu rechtfertigen wie ein 120:107. Enger darf es auf den Punktzetteln eigentlich nicht sein.
Nach dem Kampf
 
Das einzig Außerirdische an Bernard Hopkins waren heute seine Nehmerfähigkeiten. Sergey Kovalev war einfach zu jung und zu stark für ihn. Der 49-Jährige konnte die Uhr nicht noch mal zurückdrehen und hat diesen Kampf haushoch verloren.
 
Irgendwie schafft es das "Alien", nicht zu Boden zu gehen. Der Schlussgong erlöst den 49-Jährigen und beendet eine schlimme Bestrafung. Der Kampf ist vorbei.
 
Kurz vor dem Schlussgong landet Kovalev eine Reihe extrem harter Treffer. Der Ringrichter müsste eigentlich abbrechen, will Hopkins aber wohl zumindest über die Runden kommen lassen.
 
Jetzt kommt Sergey Kovalev wieder mit zwei harten rechten Haken durch. Hopkins steht an den Seilen und wankt - aber nach wie vor geht der Amerikaner nicht zu Boden.
 
Doch kurz nach dem Treffer übernimmt Kovalev wieder die Kontrolle und landet seinerseits harte Treffer. Das war scheinbar nur ein kurzer Ausrutscher.
 
Was ist da los? Zu Beginn der Schlussrunde erwischt Hopkins den Russen tatsächlich auf dem falschen Fuß und bringt ihn mit einem guten rechten Haken ins Wackeln. Kommt doch noch die dramatische Wende?
 
Die letzte Runde hat begonnen.
Rundenpause
 
Kovalev gibt sich keine Blöße und boxt den Kampf sicher und solide nach Hause. Die einzige offene Frage ist, ob Hopkins über die Distanz kommt oder in der letzten Runde doch noch KO geht. Eine Sensation traut dem "Alien" hier keiner mehr zu.
 
Kurz vor Ende der Runde erwischt Kovalev seinen Gegner wieder mit einer glasklaren Rechten, die mindestens genauso laut klingelt wie der anschließende Gong.
 
Hopkins taucht tief mit dem Oberkörper ab. Er findet nach wie vor kein Mittel gegen den gut boxenden und hart schlagenden Russen, der seinerseits wieder harte Haken ins Ziel bringt.
 
Sergey Kovalev verhält sich auch defensiv clever, pendelt die wenigen Schläge von Hopkins gut aus und kontert mit harten Händen. Der Russe wird sich hier kurz vor Schluss nicht mehr überraschen lassen.
 
Obwohl er in der letzten Runde schon stehend KO wirkte, kommt Hopkins aus der Ecke und geht in den Vorwärtsgang. Das haben wir heute nur selten gesehen. Es hat aber auch in diesem Fall keinen Effekt.
 
Wir gehen in die "Championship Rounds". Der elfte Durchgang wird freigegeben.
Rundenpause
 
Kovalev zeigt hier gegen einen der größten Boxer unserer Zeit eine absolute Machtdemonstration. Alles deutet darauf hin, dass sich Bernard Hopkins in diesem Fall zu viel zugetraut hat.
 
Ende von Runde 10.
 
Kovalev kommt immer wieder mit harten Händen durch. Hopkins ist schwer angeschlagen und taumelt durch den Ring, weigert sich aber, zu Boden zu gehen. Langsam könnte es für den 49-Jährigen gesundheitsgefährdend werden.
 
Hopkins agiert weiterhin mit seiner Adaption des von Muhammad Ali etablierten "Rope-A-Dope". Er stellt sich an die Seile und schluckt harte Schläge. Doch anders als George Foreman im legendären "Rumble in the Jungle" vor 40 Jahren wird ihm Kovalev nicht den Gefallen tun, sich komplett zu verausgaben.
 
Bemerkenswert ist, dass Sergey Kovalev trotz seiner haushohen Führung nach wie vor im Vorwärtsgang boxt und scheinbar den KO erzwingen will. "Nur" ein Punktsieg gegen die lebende Legende Hopkins scheint dem Russen nicht zu reichen.
 
Ring frei zur zehnten Runde.
Rundenpause
 
Wieder eine Runde, die Kovalev klar gewinnt. Auf die Punkte müssen wir hier nicht mehr schauen, schon drei Runden vor Schluss ist klar: Hopkins kann den Kampf nur noch für sich entscheiden, wenn ihm ein Lucky Punch gelingt.
 
Die neunte Runde ist beendet.
 
Wenn es die Hoffnung von Bernard Hopkins war, dass Kovalev sich den Kampf falsch einteilt und am Ende konditionell einbricht, wird er wahrscheinlich enttäuscht. Der Russe boxt nach wie vor sehr ökonomisch und schlägt nur dann, wenn er weiß, dass er auch wirklich hart trifft.
 
Obwohl Kovalev noch nie eine so lange Distanz gegangen ist, wirkt er sehr souverän und sicher und dominiert mit seinem Jab und harten rechten Geraden auch die neunte Runde.
 
Eine deutliche Leistungssteigerung im letzten Kampfdrittel wird Bernard Hopkins schon nicht mehr reichen. Der 49-Jährige braucht ein Wunder, wenn er diesen Kampf noch gewinnen will.
 
Runde 9 beginnt - nur zur Erinnerung: So lang stand Sergey Kovalev in Wettkämpfen noch nie am Stück im Ring.
Rundenpause
 
Anstatt einer Wende zu Gunsten von Hopkins kann Kovalev eine seiner klarsten Runden verbuchen und Hopkins fast ausknocken. Wie der seine Balance gehalten hat und auf den Beinen geblieben ist, wird er im Interview nach dem Kampf erklären müssen.
 
Das war die achte Runde.
 
im Moment sieht es nicht so aus, als sollte Bernard Hopkins den Schlussgong erleben. Der Amerikaner wirkt mitgenommen und zudem mut- und kraftlos. Das "Alien" wird von Kovalev zurück in den Weltraum geschossen.
 
Was für ein Treffer vom "Krusher" Kovalev. Der Russe kommt mit einer sauberen knallharten Rechten durch. Hopkins taumelt, kann sich aber irgendwie auf den Füßen halten und fällt nicht.
 
Hopkins kann nicht da weitermachen, wo er im siebten Durchgang aufgehört hat, stattdessen kommt Kovalev gut aus der Ecke und landet solide Treffer. Der Russe will keinen Zweifel daran lassen, dass er heute der bessere Mann ist.
 
Die achte Runde hat begonnen.
Rundenpause
 
Wenn man den siebten Durchgang an Hopkins gibt - was in jedem Fall vertretbar wäre - steht es inzwischen 69:63 für Sergey Kovalev. Der Amerikaner braucht nach wie vor eine dramatische Wende, wenn er das Ruder noch rumreißen will.
 
Kurz vor dem Gong geht Hopkins noch mal in die Offensive über und könnte damit zum ersten Mal entscheidend gepunktet haben.
 
Kovalev reagiert auf den Druck von Hopkins gut mit einer schönen Links-Rechts-Kombination. Trotzdem ist das die erste Runde, die man Bernard Hopkins geben kann.
 
Da sind endlich die ersten klaren Treffer für Hopkins - wohlgemerkt als Konter geschlagen. Der Amerikaner zeigt, dass er auch mit 49 Jahren noch tolle Reflexe und ein exzellentes Auge hat und animiert das Publikum zu zaghaften "B-Hop, B-Hop"-Anfeuerungsrufen.
 
Obwohl Hopkins wissen muss, dass er eine dramatische Wende braucht, traut er sich nach wie vor nicht, seinen Gegner anzugreifen. Er kämpft zu vorsichtig und defensiv und konzentriert sich darauf, nicht getroffen zu werden - was allerdings nicht wirklich gelingt.
 
Die siebte Runde läuft.
Rundenpause
 
Bisher ist es ein klarer Shutout. Kovalev sollte in der ersten Kampfhälfte jede Runde gewonnen haben. Mit dem Niederschlag in der ersten Runde bedeutet das, dass Hopkins nur gewinnen kann, wenn er den Russen seinerseits mindestens ein Mal zu Boden schickt.
 
Halbzeit in Atlantic City - sechs Runden sind beendet.
 
Hopkins trifft höchstens mal mit Einzelhänden, während Kovalev immer Kombinationen ins Ziel bringt. So kann der 49-jährige Amerikaner diesen Kampf definitiv nicht gewinnen.
 
Die Atmosphäre im Publikum ist aufgeheizt. Einige Fans hatten den Kampf zum Duell zwischen den USA und Russland hochstilisiert. Durch die bislang enttäuschende Vorstellung von Hopkins kommt es zu ersten Unmutsbekundungen und sogar handgreiflichen Auseinandersetzungen auf den Rängen.
 
Auch zu Beginn der sechsten Runde landet Kovalev die klareren und härteren Treffer. Hopkins findet immer noch kein Mittel gegen die gute Schlagauswahl des Russen.
 
Auf geht's in Runde 6.
Rundenpause
 
Auch die fünfte Runde sichert sich der Russe und baut seinen Vorsprung weiter aus. Mittlerweile dürfte es 50:44 stehen. Es scheint fast doch so, als müsse der Außerirdische seinem fortgeschrittenen Alter Tribut zollen.
 
Fünf Runden sind beendet.
 
Wenn es mal zum Schlagabtausch kommt, hat Kovalev immer eine Hand mehr und vor allem die härteren Fäuste im Ziel. Hopkins ist nach wie vor nicht so richtig in diesem Kampf angekommen.
 
Trotzdem scheint der Amerikaner durch die ersten harten Treffer sichtlichen Respekt vor der Schlagkraft seines Gegners zu haben. Es wirkt fast so, als würde sich Hopkins nicht trauen, gegen Kovalev ein höheres Risiko zu gehen.
 
Roy Jones jr. hat vor dem Kampf gesagt, dass ein Duell mit Hopkins eigentlich erst in der fünften Runde beginnt. Wenn das stimmt, müsste der Amerikaner jetzt langsam loslegen - und er geht zumindest nicht mehr nur noch rückwärts.
 
Der Gong läutet die fünfte Runde ein.
Rundenpause
 
Das erste Kampfdrittel wurde klar von Sergey Kovalev dominiert, der mit 40:35 eine solide Führung aufgebaut haben müsste. Jetzt wird die entscheidende Frage sein, ob Hopkins besser in den Kampf kommt und den Vorsprung langsam eindampfen kann.
 
Das war Runde 4.
 
Hopkins versucht es mal mit einem linken Haken zum Körper. Das kann ein probates Mittel sein, um Kovalev auf Distanz zu halten. Und für den Moment scheint es zu funktionieren.
 
Wieder schlagen zwei harte Haken von Kovalev bei Hopkins ein. Dann kommt auch die rechte Gerade sauber durch. Das "Alien" hat sichtlich Probleme.
 
Den ersten Treffer der Runde landet Hopkins mit einem als Konter geschlagenen kurzen linken Haken. Kovalev antwortet mit einer Geraden, gefolgt von einer harten Links-Rechts-Kombination.
 
Es geht in die vierte Runde.
Rundenpause
 
Auch die dritte Runde sollte bei Kovalev sein. Hopkins findet zwar langsam besser in den Kampf, sollte auf den Punktzetteln aber schon mit 26:30 zurückliegen.
 
Kurz vor Ende der Runde konnte Hopkins erste Treffer landen, doch Kovalev beantwortete diese mit einer Schlagsalve, die erst vom Gong unterbunden wurde.
 
Hopkins geht vorsichtig in die Offensive über, schiebt sich immer mal wieder überfallartig in den Mann, vergisst dabei bislang aber noch zu schlagen. Dagegen landet Kovalev ein paar solide Jabs und versucht auch die rechte Schlaghand zum Einsatz zu bringen. Der Russe hat hier nach wie vor alles unter Kontrolle.
 
Eine dieser Reaktionen ist ein kurzer Schubser mit der Schulter, der Kovalev zu Boden schickt. Das ist natürlich kein Niederschlag und wird entsprechend nicht so gewertet. Trotzdem beginnt Hopkins jetzt mit seinen "dirty tactics", um in den Kopf seines Gegners zu kommen.
 
Kovalev steht auf den Vorderfuß, lässt die Führhand tief hängen und lauert auf einen harten Treffer. Hopkins kann bisher nur reagieren.
 
Ring frei zur dritten Runde.
Rundenpause
 
Hopkins schenkt die ersten beiden Runden ab. Das kann Kalkül sein, doch bislang macht Sergey Kovalev den deutlich souveräneren Eindruck. Der Russe führt mit 20:17.
 
Ende von Runde 2.
 
Bernard Hopkins macht seinerseits bisher noch viel zu wenig, schlägt kaum und wartet erst mal ab, was von Kovalev kommt. Wie sehr ihn die harten Schläge beeindrucken, lässt sich an den Reaktionen nicht ablesen.
 
Kovalev boxt sehr ökonomisch und clever. Er feuert nicht wahllos Schläge ab, sondern wartet ab, bis er eine Chance hat, wirklich hart zu treffen.
 
Hopkins gilt als langsamer Starter, der sich seinen Gegner für ein paar Runden anschaut, bevor er so richtig in den Kampf eingreift. Heute muss er aber aufpassen, dass er die späteren Runden überhaupt erreicht.
 
Der zweite Durchgang wird freigegeben.
Rundenpause
 
Das war ein Start nach Maß für Sergey Kovalev, der geduldig auf seine Chance wartete, dann im entscheidenden Moment eiskalt zuschlug und sauber mit der Rechten zur Schläfe traf. Hopkins war gerade in der Bewegung und wurde von dem Schlag überrascht. Er scheint nicht schwerer mitgenommen zu sein, trotzdem ist das eine 10:8-Runde für den Russen.
 
Die erste Runde ist beendet.
 
Damit war nicht wirklich zu rechnen: Der erste rechte Haken von Kovalev, der im Ziel ist, schickt Hopkins zu Boden. Der Amerikaner wirkt überrascht und fast ein bisschen beschämt.
 
Hopkins schiebt sich von Beginn an mit dem Rücken an den Seilen entlang, bewegt sich dabei aber so clever zu beiden Seiten, dass er dem Russen kein klares Ziel bietet.
 
Kovalev beginnt nicht mit einem bedingungslosen Offensiv-Wirbel, sondern schaut sich erst mal aus der Distanz an, was Hopkins plant. Der ist im Rückwärtsgang, beide tasten sich vorsichtig ab.
 
Der Worte sind genug gewechselt, ab jetzt sprechen die Fäuste. Der Kampf läuft.
vor Beginn
 
Die Sympathien sind klar verteilt: Sergey Kovalev wird bei seiner Vorstellung ausgepfiffen, Bernard Hopkins wird dagegen mit frenetischem Applaus gefeiert - und lässt sich zum Dank die Alien-Maske abnehmen. Auch Schauspielerin Whoopi Goldberg ist begeistert.
vor Beginn
 
Der legendäre Michael Buffer begrüßt in seiner rechtlich geschützten Art die "thousands in attendance and millions watching around the world". Nach der Reaktion des Publikums zu urteilen, sind inzwischen alle Anwesenden "ready to rumble".
vor Beginn
 
Das "Alien" ist im Ring angekommen. Bernard Hopkins marschiert wie zuletzt gewohnt mit einer giftgrünen Gummi-Maske in die Arena ein. Zudem wurde den anwesenden Pressevertretern in der Boardwalk Hall vor dem Kampf ein kleiner Spielzeug-Außerirdischer als Souvenir überreicht.
vor Beginn
 
Während sich die Boxer auf den Weg zum Ring machen, werfen wir noch einen Blick auf die Offiziellen: Der Ringrichter in Atlantic City heißt David Fields. Wenn der Kampf über die Runden gehen sollte, liegt die Entscheidung bei folgenden drei Punktrichtern: Larry Layton, Carlos Ortiz Jr., Clark Sammartino.
vor Beginn
 
Obwohl er seine Karriere als Mittelgewichtler begann und erst sehr spät ins Halbschwergewicht aufstieg, ist Bernard Hopkins mit 1,85 Meter zwei Zentimeter größer als Sergey Kovalev. Beim offiziellen Wiegen war der Amerikaner mit 173.5 Pfund (78,7 kg) ein Pfund leichter als sein russischer Gegner (174.5 Pfund / 79,1 kg). Über den Altersunterschied von stolzen 18 Jahren sollte mittlerweile alles gesagt sein.
vor Beginn
 
Die lange Wartezeit ist gleich endlich vorbei. Die Kämpfer sind in den Kabinen in den letzten Vorbereitungen. Bevor es losgeht noch eine kleine Randnotiz zu Sergey Kovalev: Sein erstes Kind wurde am 20. Oktober geboren. Laut dem ESPN-Box-Experten Dan Rafael hat der 31-jährige Russe sein Baby wegen des Trainingscamps und seiner Vorbereitung auf den Kampf bislang noch nicht gesehen! Das nennt man dann wohl totale Fokussierung.
vor Beginn
 
Da in Atlantic City noch der letzte Vorkampf läuft, bleibt ein bisschen Zeit, über den Tellerrand bzw. die Ringseile hinauszublicken. Wie im Rahmen der heutigen Veranstaltung bekannt wurde, wird der größte US-TV-Sender HBO die nächste Woche in Hamburg stattfindende Schwergewichts-WM zwischen Wladimir Klitschko und Kubrat Pulev live übertragen. Klitschko war lange nicht auf HBO zu sehen, soll jetzt aber einen Drei-Kampf-Vertrag mit dem nach wie vor wichtigsten Box-Sender der Welt abgeschlossen haben. Vermutlich spekulieren die HBO-Verantwortlichen darauf, dass es im kommenden Jahr zu einer Titelvereinigung zwischen dem ukrainischen IBF-, WBA- und WBO-Champion im Schwergewicht und dem WBC-Weltmeister Bermane Stiverne kommt. Von Klitschko vs. Pulev werden wir nächste Woche an dieser Stelle natürlich auch wieder live berichten.
vor Beginn
 
Stilistisch sind Kämpfe von Bernard Hopkins mit Sicherheit nicht besonders hübsch anzusehen. Aber der Amerikaner kennt "every trick in the book". Er versteht es, seinen Gegnern auch mit schmutzigen taktischen Mitteln den Nerv zu rauben und den Zahn zu ziehen. Wir stellen uns also schon mal vorsichtig auf ein Klammer-Festival ein. Kovalev ist der deutlich gradlinigere Boxer, der versucht, seinen Gegner zu stellen und ihn mit Urgewalt dem Ringboden gleichzumachen.
vor Beginn
 
Auch wenn eine Prognose für den Kampfausgang schwer fällt, kann man die Konstellation vielleicht auf diese Formel bringen: Wenn Kovalev den 49-jährigen Amerikaner mit seiner verheerenden Schlagkraft stellen kann und erwischt, gewinnt er durch KO. Falls es Hopkins aber gelingt, sich der Power seines russischen Gegners zu entziehen, wird er den Ring nach 12 Runden als Punktsieger verlassen. Umgekehrt rechnet eigentlich niemand mit einem vorzeitigen Erfolg für Hopkins oder mit einem Punktsieg für Kovalev. Zu dieser Prognose gilt es zu bedenken: Bernard Hopkins musste in seiner langen Karriere erst sehr wenige Niederschläge hinnehmen und ist (bis heute?) kein einziges Mal KO gegangen.
vor Beginn
 
Um die unterschiedliche Ring-Erfahrung von Hopkins und Kovalev noch mal auf eine einfache Zahl zu bringen: Der Russe hat bisher 72 Runden als Profi absolviert, beim Amerikaner sind es mit 494 geboxten Runden knapp sieben Mal so viel!
vor Beginn
 
Insgesamt liest sich der Kampfrekord von Bernard Hopkins wie eine Auswahlliste zur Wahl in die "Hall of Fame" des Boxens. Neben den bereits erwähnten Roy Jones jr., Oscar de la Hoya und Jermain Taylor finden sich darin auch Namen wie Felix Trinidad, Ronald "Winky" Wright, Antonio Tarver, Joe Calzaghe, Kelly Pavlik und Jean Pascal - um nur einige zu nennen. Insgesamt hat Hopkins 65 Profi-Kämpfe bestritten, von denen er 55 gewinnen konnte (32 durch KO). Nur sechs Mal verließ er den Ring als Verlierer, zwei Kämpfe endeten Unentschieden, zwei blieben ohne Wertung.
vor Beginn
 
Dass der Unterschied zwischen den beiden heutigen Kontrahenten kaum größer sein könnte, zeigt ein Blick in die Kampfrekorde: Als Bernard Hopkins 1988 sein Profi-Debüt gab, war Sergey Kovalev gerade fünf Jahre alt. Als der Russe seinerseits im Juli 2009 zum ersten Mal als Profi in den Ring stieg, hatte Hopkins schon eine zehnjährige Regentschaft als Mittelgewichts-Weltmeister hinter sich und dabei 2004 gegen Oscar de la Hoya die WM-Gürtel aller vier großen Verbände (WBA, WBC, WBO und IBF) vereinigt, bevor er die komplette Gürtelsammlung an seinen Landsmann Jermain Taylor weiterreichen musste.
vor Beginn
 
Ein weiterer Experte, der auf einen Sieg für Hopkins tippt und es wirklich wissen muss, ist der in den USA lebende Jamaikaner Glen Johnson. Der mittlerweile 45-jährige "Road Warrior" unterlag Hopkins 1997 durch TKO in der 11. Runde und war aktuell insgesamt sechs Wochen als Sparringspartner im Trainingscamp von Kovalev. Er ist der Meinung, dass der Russe in seinen Bewegungen zu steif und zu langsam für den unorthodox und clever boxenden Hopkins sein wird. "Kovalev ist bärenstark und haut wie ein Pferd, aber er bewegt sich wie ein Roboter", so Johnson. "Und Hopkins weiß, wie er seinem Gegner die Schlagkraft und den Spaß nimmt."
vor Beginn
 
Die Einschätzung seines formalen Chefs aber eigentlich Geschäftspartners bei der Golden Boy Promotion, deren Präsident Oscar de la Hoya ist und an der Hopkins seit einigen Jahren Anteile gehören, unterstützt eine Aussage des "Aliens" im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Kampf. "Ich weiß, wie dieser junge Mann denkt, ich weiß, was er isst, ich weiß, was er jeden Tag tut, ich weiß, wer er ist. Er hat aber keine Ahnung, wer ich bin und was auf ihn zukommt", so Hopkins, der auch als ein Meister der "Kopfspielchen" gilt. Ob er damit bei dem scheinbar emotionslosen Russen Kovalev Erfolg hat, wird der Kampf zeigen.
vor Beginn
 
Auch Roy Jones jr. und Oscar de la Hoya, zwei der lebenden Ring-Legenden, die Hopkins im Laufe seiner mittlerweile 26 Jahre andauernden Profi-Karriere besiegen konnte, glauben an einen Sieg des 49-Jährigen. Ihre Begründung dafür ist so einfach wie nachvollziehbar. "Bernard weiß genau, was er tut. Er hätte diesen Kampf nicht angenommen, wenn er in Kovalev nicht irgendetwas gesehen hätte, das ihn sicher macht, dass er gewinnen wird", ist sich Roy Jones jr. sicher. "Er ist ein Box-Verrückter, der seine Gegner schon Monate vor einem Kampf penibel studiert und dann in- und auswendig kennt, wenn er mit ihnen in den Ring steigt", ergänzt de la Hoya.
vor Beginn
 
Die Experten sind da übrigens hauchdünn anderer Meinung. Bei einer Umfrage unter 23 führenden Box-Journalisten, die im Programmheft zur heutigen Veranstaltung in Atlantic City abgedruckt ist, tippen nur elf Fachleute auf Sergey Kovalev, während zwölf den "Außerirdischen" Hopkins favorisieren.
vor Beginn
 
Durch seine höhere Aktivität in den letzten Jahren wird Kovalev in der so genannten "unabhängigen Weltrangliste" (boxrec) auf Rang 2 und damit noch vor Hopkins (Position 4) geführt. Kein Wunder also, dass der Russe bei den Buchmachern als Favorit auf den Sieg gilt.
vor Beginn
 
Heute scheint die Ausgangslage vor dem Kampf noch ein bisschen aussichtsloser als im April. Kovalev ist mit seinen 25 Siegen deutlich erfahrener als Shumenov, der vor dem Kampf gegen Hopkins erst 15 Mal als Profi im Ring gestanden hatte. Zudem hat der 31-jährige Russe schon Weltklasse-Gegner wie den Briten Nathan Cleverly ausgeknockt und ist in seinem letzten Kampf gegen den zuvor ungeschlagenen Blake Caparello seinerseits von einem Niederschlag in der ersten Runde wieder aufgestanden, um in der zweiten Runde durch TKO zu gewinnen.
vor Beginn
 
Vor dem Kampf gegen Shumenov war die Ausgangsposition schon ähnlich wie heute: Der (nur scheinbar zu) alte Hopkins galt gegen seinen wesentlich jüngeren und schlagstärkeren Gegner aus Kasachstan als Außenseiter. Doch der Amerikaner erteilte seinem Kontrahenten eine Box-Lektion, schickte ihn in der 11. Runde sogar zu Boden und fuhr nach 12 Runden einen verdienten Punktsieg ein.
vor Beginn
 
Seit er sich im März letzten Jahres den IBF-Titel sicherte, ist Bernard Hopkins der älteste amtierende Weltmeister der Box-Geschichte. Die WM konnte er nicht nur im Oktober 2013 gegen den Deutschen Karo Murat erfolgreich verteidigen, sondern im April diesen Jahres durch einen Punktsieg gegen Beibut Shumenov auch noch den WBA-Super-Champion-Gürtel hinzufügen.
vor Beginn
Der WBO-Titel von Kovalev steht heute übrigens ebenso auf dem Spiel wie die IBF- und WBA-Super-Weltmeisterschaft, die Hopkins mit in den Ring wirft. Aber die WM-Gürtel verkommen angesichts der historischen Leistung des fast 50-jährigen Hopkins zur Nebensache.
vor Beginn
 
Der "Krusher" Sergey Kovalev hat in seiner bisherigen Karriere genau das getan, was sein martialischer Kampfname vermuten lässt: Alle Gegner, die sich ihm in den Weg gestellt haben, schlicht und einfach zerstört. 23 seiner 25 Siege feierte der in Florida lebende Russe vorzeitig, seit fast vier Jahren schaffte es keiner seiner Gegner über die Runden. In seiner gesamten, mittlerweile auch schon über fünf Jahre andauernden Karriere, stand Kovalev nie länger als acht Runden am Stück im Ring - obwohl er seit 15 Monaten WBO-Weltmeister im Halbschwergewicht ist.
vor Beginn
 
Der ehemalige "Executioner", der sich wegen seiner übermenschlichen Leistungen in den letzten Jahren inzwischen nur noch das "Alien" nennt, schafft es zwar in schöner Regelmäßigkeit, wesentlich jüngere Gegner so alt aussehen zu lassen, wie er selber ist. Trotzdem hat er sich (zumindest scheinbar) lange nicht auf einen so gefährlichen Kampf eingelassen wie heute.
vor Beginn
 
Die Augenbrauen der gesamten Boxwelt wurden kollektiv so weit wie möglich nach oben gezogen, als der mittlerweile 49-jährige Bernard Hopkins bekannt gab, dass er als nächstes ausgerechnet gegen den gefährlichen Puncher Sergey Kovalev in den Ring steigen würde.
vor Beginn
 
Herzlich willkommen zum WM-Kampf im Halbschwergewicht zwischen Bernard Hopkins und Sergey Kovalev.
Bernard Hopkins - Sergey Kovalev
Austragungsort
Die Boardwalk Hall in Atlantic City, New Jersey.
Klasse
Es wird im Halbschwergewicht geboxt.
Titel
Es geht um den WM-Titel nach Version von WBA, IBF und WBO.
Runden
Der Kampf ist auf zwölf Runden zu je drei Minuten angesetzt.
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