Felix Sturm
vs.
Robert Stieglitz
F. Sturm
Geburtsd.:
31.01.1979
Größe:
1.81 m
Gewicht:
75,9 kg
Nationalität:
Deutschland
Bilanz:
39 (18 KOs) - 5 (1 KO) - 3
Kampfname:
The Fighter
R. Stieglitz
Geburtsd.:
20.06.1981
Größe:
1.80 m
Gewicht:
75,886 kg
Nationalität:
Deutschland
Bilanz:
47 (27 KOs) - 4 (2 KOs) - 1
Kampfname:
-
Letzte Aktualisierung: 22:20:35
Ticker-Kommentator: Mario Balda
Nach dem Kampf
 
Auf tolles Boxen müssen Sie aber nicht lange warten, es sind nur ein paar Stunden. Ab 4:45 Uhr begrüßt Sie Malte Müller-Michaelis zur WM im Halbschwergewicht, in Atlantic City heißt das Duell Hopkins gegen Kovalev. Ich bin mir sicher, das ist auch was für Sie und wünsche daher noch nicht gute Nacht.
Nach dem Kampf
 
Abraham, Sturm und Stieglitz, da sind uns weitere tolle Kampfabende garantiert. Und wenn die Urteile so sauber ausfallen, dann ist das grandiose Werbung für den Boxsport.
Nach dem Kampf
 
Und was sagt der Weltmeister? Es war ein toller Kampf für die Zuschauer, das Urteil der Kampfrichter ist zu akzeptieren. Für Arthur Abraham hat Sturm gewonnen. Letzteres ist geschenkt, interessanter ist da schon, dass auch er ein Rematch sehen will.
Nach dem Kampf
 
Robert Stieglitz zollt seinem Gegner ebenfalls Respekt, es war ein ausgeglichener Kampf bei dem das Unentschieden in Ordnung geht. Auch er steht jederzeit für einen Rückkampf zur Verfügung, ist aber nicht mit seinem Beginn zufrieden.
Nach dem Kampf
 
Felix Sturm ist zuerst am Mikrofon. Er konstatiert einen spektakulären Kampf und denkt jetzt schon an ein Rematch. Damit ist er nicht alleine. Dass er sich vorne gesehen hast, das ist selbstredend, aber er akzeptiert das Urteil.
Nach dem Kampf
 
Selten dürfte die Boxwelt so glücklich über ein Urteil gewesen sein wie diesmal. Ein Unentschieden, mit dem Felix Sturm vielleicht einen Tick besser leben kann. Aber hören wir, was die Kämpfer zu sagen haben.
Nach dem Kampf
 
114:114 Unentschieden!
Nach dem Kampf
 
115:113 für Sturm.
Nach dem Kampf
 
115:113 für Stieglitz.
Nach dem Kampf
 
Und hier kommt das Ergebnis, es ist eine split decision.
Nach dem Kampf
 
Jedes Urteil, das knapp ist, geht in Ordnung. Ich weiß, das ist ein unbefriedigendes Fazit, aber mehr kann ich nicht anbieten.
 
Und nun reißen beide Kämpfer die Arme hoch. Die Entscheidung liegt nun nicht mehr in ihren Fäusten.
 
Der Kampf endet mit einem irren Schlagabtausch ohne klare Treffer.
 
Letzte Minute! Die Halle steht und diese Begeisterung kann man nur teilen.
 
Sturm natürlich mit dem Aufwärtshaken, das freilich nicht mehr so klinisch präzise wie in der ersten Kampfhälfte. Und Stieglitz darf nicht unsauber werden, sonst kassiert er eindeutige Kontertreffer.
 
Was soll man sagen? Es ist großer Boxsport und selbst vor der letzten Runde verbieten sich Prognosen.
 
Aber immer noch schafft Sturm gelegentlich saubere Konter. Stirglitz ungerührt, er tütet mit einem Satz Körpertreffer diese Runde ein. Nein, Sturm kommt noch einmal zurück und trifft auch mehrfach. Wahnsinn!
 
Eine Konditionsfrage? Stieglitz wirkt trotz des hohen Tempos noch keineswegs müde, Sturm muss einstecken.
 
Ich bin froh, dass ich für Sie kommentieren darf und nicht die Punkte verteilen muss. Denn dies ist ein großer Kampf, bei dem man ungern einen Fighter verlieren sieht.
 
Was für eine Runde, beide finden sensationelle Antworten auf gute Aktionen des Gegners.
 
Aber dann kontert Sturm grandios mit dem Aufwärtshaken, seiner heute schärfsten Waffe.
 
Nur noch drei Runden und Sturm hat einen Cut am Auge. Stieglitz hat jetzt sichtlich wieder Oberwasser.
 
Hat Sturm mit den starken letzte Sekunden noch das Remis im Runde 9 gerettet? Da will ich mir kein Urteil erlauben.
 
Und er setzt jetzt auch ein paar saubere Treffer. Aber kurz vor Rundenender trifft auch eine Rechte von Sturm voll ins Ziel.
 
Es geht weiter und Stieglitz verstärkt jetzt mal wieder den Druck.
 
Unabsichtlicher Kopfstoß, der Ringrichter verordnet eine Auszeit.
 
Aber diese Runde bietet sich letztlich für eine unentschiedene Wertung an.
 
Das war mal eine schöne Serie von Stieglitz, der Sturm im Seil hat. Aber die meisten Schläge gingen in die Deckung. Und jetzt setzt Sturm einen klaren Kopftreffer.
 
Aber das ist alles noch keineswegs schon verloren für Stieglitz, er kann immer noch auch nach Punkten gewinnen. Aber dafür muss er jetzt mehr zeigen.
 
Und so steht wieder eine Runde zu Buche, die entweder unentschieden gewertet wird oder für Sturm. Stieglitz konnte seit der Vierten nicht mehr wirklich reüssieren.
 
Das gelingt Sturm mal wieder besser.
 
Diese Runde ist einer Kopie der vorherigen. Und das bedeutet, dass man sich die zehn Punkte relativ einfach holen kann mit ein paar klaren Treffern in der dritten Minute.
 
Alles weiter offen, so mein Fazit zur Halbzeit. Aber die Prognose, dass wir über die volle Distanz gehen werde, erlaube ich mir dann doch.
 
Wer holt sich jetzt diese Runde im Finish? Sturm setzt da feine Nadelstiche, Stieglitz ist nicht weniger aktiv, aber er schlägt viel in die Deckung.
 
Zwischendurch mal wieder eine etwas ruhigere Runde, beide Boxer sind aber schon gezeichnet und wir haben ja noch nicht mal Halbzeit.
 
Und daher geht diese Runde recht eindeutig an Felix Sturm. Insgesamt ist in diesem Kampf bisher aber ganz und gar nichts eindeutig.
 
Sturm mit einem guten Aufwärtshaken und dann gleich den nächsten.
 
Das Tempo bleibt enorm hoch, klare Treffer bleiben in den ersten 90 Sekunden aber aus.
 
Trotzdem bleibt eine Runde, die man bedenkenlos Stieglitz zuschreiben kann.
 
Natürlich versucht er jetzt nachzusetzen, aber das macht Sturm gut, er lässt nichts mehr zu.
 
Ereignisarmer Beginn, aber dann kommt eine Linke von Stieglitz voll durch.
 
Kniffliges Ding, aber ich sehe Felix Sturm nach dem ersten Viertel leicht vorne.
 
Robert Stieglitz muss mehr tun und jetzt kommt er auch mal durch. Sturm zeigt sich völlig unbeeindruckt.
 
Diesmal beginnt Stieglitz passiver und das nutzt Sturm für gute Aktionen. Er ist deutlich beweglicher und leichtfüßiger, aber da sage ich Ihnen nichts Neues.
 
Ich habe selten einen Kampf gesehen, in dem beide Boxer so viele saubere Treffer in den ersten sechs Minuten setzen konnten. Daher ist es für eine Prognose auch deutlich zu früh.
 
Die zweite Hälfte der Runde beginnt jetzt mit sauberen Kombinationen von Sturm, der Kampf wird in dieser frühen Phase den hohen Erwartungen voll und ganz gerecht.
 
Jetzt aber ein furioser Beginn von Stieglitz, er nagelt Sturm in der Ecke fest und setzt gute Treffer.
 
Die Erkenntnis dieser Auftaktrunde, die Halle ist ganz klar auf Seiten von Felix Sturm. Und der begann auch besser als in seinen letzten Kämpfen.
 
Eine Links-Rechts-Kombination von Sturm kommt durch, Stieglitz antwortet etwas zu ungestüm und kassiert noch einen Haken an den Kopf. Aber alles noch keine Wirkungstreffer.
 
Stieglitz marschiert, das war zu erwarten. Ein paar erste Schläge von beiden in die Deckung bringen noch nichts Zählbares.
 
Ringrichter Jürgen Langos gibt den Kampf frei, auf geht es in Runde 1! Einen schnellen Knockout erwartet hier exakt niemand.
Nationalhymne
 
Aha, ohne das Lied der Deutschen geht es also doch nicht. Vorgetragen von einer mit unbekannten Dame mit dem Namen Debbie Schippers.
Kampfrichter
 
Nochmal die Erinnerung, alle Kampfrichter kommen aus Deutschland und sie heißen Holger Wiemann, Frank Michael Maaß und Egidiu Piseddu.
Walk In Sturm
 
Und jetzt sollte eigentlich sein Gegner folgen. Und nach einer kurzen Verzögerung macht sich auch Felix Sturm auf den langen Weg von seiner Kabine zum Ring. Zu den Klängen von Linkin Park und "Bleed it out".
Walk In Stieglitz
 
Jimmy Lennon Jr., der Sohn des legendären Announcers, ruft Robert Stieglitz in den Ring. Der folgt der Aufforderung prompt.
vor Beginn
 
Die Experten aus der internationalen Boxszene tippen nahezu ausnahmslos auf Stieglitz. Vor allem da Sturm in den letzten Kämpfen nicht wirklich überzeugen konnte, aber heute spielt natürlich auch deutsche Boxpolitik eine Rolle.
vor Beginn
 
Da kein WM-Titel auf dem Spiel steht, führt heute auch kein Weltverband die Aufsicht. Die Entscheidungshoheit liegt stattdessen beim „Bund Deutscher Berufsboxer“ (BDB), was auch bedeutet, dass ausschließlich deutsche Offizielle im Einsatz sind. Sollte es keinen vorzeitigen Sieg geben, liegt die Entscheidung bei den Punktrichtern Holger Wiemann, Frank Michael Maaß und Egidiu Piseddu. Der dritte Mann im Ring ist der erfahrene Jürgen Langos.
vor Beginn
 
Keine Nationalhymnen heute, sondern die aus den 1980ern noch bestens bekannte Musikkapelle Simple Minds spielt jetzt für die Zuschauer auf. Ich sage mal, die mittlerweile alten Herren haben nichts verlernt. Und das gilt ja auch für diverse Boxer.
vor Beginn
 
Und da hören wir Abraham auch schon live im Interview. Er würde einen Sieg von Sturm bevorzugen, damit er diesen Kampf endlich serviert bekommt.
vor Beginn
 
Die Karriere von Robert Stieglitz kam dagegen erst 2009 so richtig ins Rollen, als er zum ersten Mal WBO-Weltmeister werden, den Titel sechs Mal erfolgreich verteidigen und nach einer Niederlage gegen Arthur Abraham (2012) im anschließenden Rematch zurückgewinnen konnte. Apropos Arthur Abraham, der sitzt hier in Stuttgart sichtlich gut gelaunt im Publikum.
vor Beginn
 
Zu diesem Zeitpunkt war Sturm schon zum dritten Mal Weltmeister (nach Version der WBA) und endgültig zu einem der größten deutschen Box-Stars aufgestiegen. Problematisch wurde es für den Wahl-Kölner erst 2009, als sein Stall Universum einen gut dotierten TV-Vertrag verlor. Sturm machte sich daraufhin selbständig, verdiente dadurch zwar viel Geld, sportlich ging es aber bergab. Von zehn Kämpfen seit Gründung der „Sturm Box-Promotion“ konnte er nur fünf gewinnen. Gegen den Briten Martin Murray reichte es 2011 nur zu einem schmeichelhaften Unentschieden, gegen die Australier Daniel Geale und Sam Soliman setzte es bittere Niederlagen.
vor Beginn
 
Beide Kontrahenten wurden 2001 Profi und gewannen als ersten großen Titel die IBF-Junioren-Weltmeisterschaft (Stieglitz 2002 im Halbschwer-, Sturm 2003 im Mittelgewicht). Von da an verliefen ihre Karrieren aber gegensätzlich: Während Sturm zu einem der Aushängeschilder von Universum Box-Promotion wurde, dem zu diesem Zeitpunkt größten Promoter Europas, schon 2003 seinen ersten WM-Titel (nach Version der WBO) gewann und 2004 in Las Vegas seinen legendären Kampf gegen Superstar Oscar De La Hoya bestritt, musste Stieglitz beim vergleichsweise kleinen Stall Sports Events Steinforth (SES) bis 2007 auf seine erste „echte“ Weltmeisterschaft warten - und unterlag gegen Alejandro Berrio durch TKO in der dritten Runde.
vor Beginn
 
Auf dem Papier ist der Kampf zwischen Sturm und Stieglitz ein nahezu ausgeglichenes Duell. Felix Sturm ist mit 1,81 Meter einen Zentimeter größer und mit 35 zwei Jahre älter als Robert Stieglitz. Stieglitz hat insgesamt 51 Profi-Kämpfe bestritten, von denen er 47 gewonnen hat (27 davon durch KO). Vier Mal verließ er den Ring als Verlierer. Auch Sturm hat bei insgesamt 46 Kämpfen schon vier Niederlagen vorzuweisen. Dem stehen 39 Siege (18 davon durch KO) und zwei Unentschieden gegenüber. Einer seiner Kämpfe (im Februar 2013 gegen Sam Soliman) wurde im Nachhinein annulliert.
vor Beginn
 
Während es das Duell zwischen Stieglitz und Abraham schon drei Mal gab (zwei Mal setzte sich „König Arthur“ nach Punkten durch, ein Mal gewann Stieglitz durch TKO in der vierten Runde), galt Sturm vs. Abraham lange Zeit als deutsches Pendant zum Mega-Fight zwischen Floyd Mayweather jr. und Manny Pacquiao: Jeder wollte den Kampf sehen, doch gegensätzliche Interessen (der Boxer, Promoter und TV-Sender) verhinderten das Duell. Das ist inzwischen anders. Insofern kann man davon ausgehen, dass der heutige Sieger auf Arthur Abraham treffen wird.
vor Beginn
 
Der heutige Kampf könnte für beide schon so etwas wie eine „letzte Chance“ mit Blick auf WM-Gold sein. Der Sieger bekommt als nächstes wahrscheinlich WBO-Supermittelgewichts-Weltmeister Arthur Abraham vor die Fäuste. Der Verlierer muss sich dagegen wieder hinten anstellen und wird auf absehbare Zeit keinen Titelkampf bekommen. Da beide schon Mitte 30 sind und viele große Schlachten geschlagen haben, stellt sich im Falle einer Niederlage fast zwangsläufig die Frage, ob man sich noch mal für einen neuen Anlauf in Richtung Weltspitze motivieren kann.
vor Beginn
 
Das Zwischengewicht macht auch insofern Sinn, als es leicht als Grund dafür angeführt werden kann, warum im Kampf zwischen zwei der besten deutschen Boxer kein WM-Titel auf dem Spiel steht. Im „Catch Weight“ werden nun mal keine Gürtel vergeben. Tatsächlich ist es aber natürlich auch so, dass weder Sturm noch Stieglitz momentan die Chance auf einen Weltmeisterschafts-Kampf hätten, nachdem Stieglitz seinen WBO-Titel im März an Arthur Abraham verloren hat und Sturm Ende Mai seinen IBF-Gürtel an den Australier Sam Soliman verlor.
vor Beginn
 
Da das „Catch Weight“ deutlich näher am Supermittel- als am Mittelgewicht liegt, bewarb das Team von Robert Stieglitz den „Superfight“ mit dem Slogan: „Willkommen in meiner Gewichtsklasse!“ Für Sturm war der Aufstieg insofern kein Problem, als er in den letzten Jahren ohnehin immer mal wieder Probleme mit dem Mittelgewichts-Limit hatte und vor seinen Kämpfer extrem „abkochen“ musste, um auf die 72,575 kg zu kommen. Vor dem heutigen Duell musste er sich definitiv nicht quälen.
vor Beginn
 
Hauptgrund für das „Catch Weight“ ist natürlich, dass Felix Sturm ursprünglich aus dem Mittelgewicht (bis 72,575 kg) kommt, in dem er insgesamt vier Mal Weltmeister war, während Robert Stieglitz schon zwei Mal den WBO-WM-Titel im höheren Supermittelgewicht (bis 76,204 kg) gewinnen konnte.
vor Beginn
 
Das zum „Superfight“ hochstilisierte deutsch-deutsche Duell findet in einem sogenannten „Catch Weight“ statt, also bei einem Gewichtslimit, das zwischen den von den Verbänden vorgegebenen Gewichtsklassen liegt. Beide Boxer durften nicht mehr als 75,5 kg auf die Waage bringen.
vor Beginn
 
Herzlich willkommen zum Kampf im Supermittelgewicht zwischen Felix Sturm und Robert Stieglitz.
Ticker-Kommentator: Mario Balda
Felix Sturm - Robert Stieglitz
Austragungsort
Die Porsche Arena in Stuttgart.
Klasse
Es wird im Supermittelgewicht geboxt.
Runden
Der Kampf ist auf zwölf Runden zu je drei Minuten angesetzt.