Felix Sturm
vs.
Sam Soliman
F. Sturm
Geburtsd.:
31.01.1979
Größe:
1.81 m
Gewicht:
75,9 kg
Nationalität:
Deutschland
Bilanz:
39 (18 KOs) - 5 (1 KO) - 3
Kampfname:
The Fighter
S. Soliman
Geburtsd.:
13.11.1973
Größe:
1.74 m
Gewicht:
72,35 kg
Nationalität:
Australien
Bilanz:
43 (18 KOs) - 11 (1 KO) - 0
Kampfname:
King
Letzte Aktualisierung: 15:09:21
Nach dem Kampf
 
Das soll es für den Moment aus Krefeld gewesen sein. Mit einer Gratulation an den neuen IBF-Mittelgewichts-Weltmeister Sam Soliman verabschiede ich mich von Ihnen, danke für das Interesse und die Aufmerksamkeit und wünsche noch ein schönes Restwochenende.
Nach dem Kampf
 
Für alle Box-Fans, die auch interessiert, was heute parallel zu diesem Kampf in London passiert ist: Carl Froch konnte George Groves vor 80.000 Fans im Wembley-Stadion durch KO in der achten Runden besiegen und so seine IBF- und WBA-Titel im Supermittelgewicht verteidigen.
Nach dem Kampf
 
Auch wenn es im Moment kein Trost für Felix Sturm sein mag: Obwohl er den IBF-WM-Gürtel nur fünf Monate gehalten hat, war die vierte nicht seine kürzeste Titelregentschaft. 2006 war er nur für vier Monate WBA-Weltmeister, als er den Gürtel wieder abgeben musste, nur neun Monate später holte er sich den Titel dann zurück. Die längst veraltete Box-Weisheit "They never come back" gilt für den viermaligen Champion Sturm ohnehin nicht.
Nach dem Kampf
 
Sam Soliman bedankt sich bei seinen Fans, seiner Familie und seiner großen Entourage, die ihn nach Krefeld begleitet hat.
Nach dem Kampf
 
Felix Sturm gibt sich als fairer Verlierer: "Er hat sich gut bewegt, ich bin damit nicht klar gekommen. Er hat gewonnen, das muss ich akzeptieren." Auch bemerkenswert: Sturm antwortet auf die deutschen Fragen der Kollegin Andrea Kaiser auf deutsch und nicht (wie bei seinem Sieg über Barker) zuerst auf bosnisch. Aber das ist nur eine Randnotiz - und das bosnische Dankeschön folgt dann doch noch.
Nach dem Kampf
 
Jetzt ist es also amtlich. Felix Sturm, der bislang einzige deutsche viermalige Weltmeister, ist ab heute der erste und einzige vierfache Ex-Weltmeister aus Deutschland. Den IBF-WM-Titel, den er erst im Dezember letzten Jahres gewonnen hatte, ist Sturm wieder los.
Das Urteil
 
Die Punktrichter werten einstimmig mit 118:110, 117:111 und 118:110 zu Gunsten von Sam Soliman. Das kann man so vertreten.
Nach dem Kampf
 
Überraschenderweise verlief der Kampf genauso wie das erste Duell zwischen den beiden: Sam Soliman war der deutlich aktivere Mann, hat mit Sicherheit mindestens drei Mal so viele Schläge abgefeuert wie Sturm und vermutlich doppelt so oft getroffen. Obwohl man eigentlich davon ausgehen musste, dass Sturm diesmal besser vorbereitet war als im Februar 2013, ist es ihm wieder nicht gelungen, ein Mittel gegen den eigenwilligen Stil des Australiers zu finden.
Nach dem Kampf
 
Soliman reißt den Arm zum Jubel hoch, Felix Sturm tut das nicht. Es scheint so, als wüsste der Deutsche schon, dass er den Kampf verloren hat.
 
Das war's, der Kampf ist vorbei! Der neue Weltmeister müsste Sam Soliman heißen!
 
Felix Sturm müsste jetzt alles auf eine Karte setzen, aber es gelingt ihm auch jetzt nicht, Soliman zu stellen. Den KO, den Sturm wohl braucht, wird es aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr geben.
 
Soliman kommt mit einem schönen Aufwärtshaken durch. Der Australier feuert nach wie vor sehr viele Hände ab und ist trotz einiger harter Treffer des Deutschen immer noch schnell auf den Beinen.
 
Sturm geht sofort in die Offensive, kommt mit seinen harten Händen aber nicht durch Solimans Deckung. Der Australier geht zwar kurz aufs Knie, war aber ausgerutscht und wird deswegen nicht angezählt.
 
Ring frei zur zwölfte und letzten Runde.
Rundenpause
 
Felix Sturm versucht hier wirklich alles, um den Kampf noch irgendwie zu drehen. Der Auslagenwechsel war ein probates Mittel, um Soliman aus dem Konzept zu bringen. Die entscheidende Frage wird sein, ob es noch zum Sieg reicht, oder ob die Bemühungen des Weltmeisters zu spät kommen.
 
Der Gong beendet die elfte Runde.
 
Sturm wechselt die Auslage, stellt sich jetzt mal andersherum und nutzt die Linke als Schlaghand. Das verwirrt Soliman für einen Moment und bringt dem Deutschen so Vorteile. Soliman wackelt.
 
Sturm bringt einen harten Körpertreffer ins Ziel, bei dem Soliman einknickt, aber es im letzten Moment vermeiden kann, zu Boden zu gehen. Trotzdem hat der Australier diesen Haken gespürt.
 
Wenn Soliman die zehnte Runde gewonnen hat, kann Sturm jetzt nur noch durch KO gewinnen. Der Australier müsste einen relativ komfortablen Punktevorsprung herausgeboxt haben.
 
Jetzt beginnen die "Championship Rounds". Ring frei zur elften Runde.
Rundenpause
 
Zu Beginn des Durchgangs sah es so aus, dass Felix Sturm sich auch diese Runde sichern könnten. Hinten raus machte Soliman dann wieder viel Druck. Das bedeutet harte Arbeit für die Punktrichter, die jetzt entscheiden müssen, wem sie die Runde geben.
 
Das war Runde 10.
 
Doch Soliman wirkt kein bisschen beeindruckt, kämpft sich gut zurück und landet seinerseits schöne Kombinationen. Der Herausforderer gestaltet auch diese Runde wieder sehr ausgeglichen.
 
Soliman wird langsamer, Sturm nutzt das und schafft es, den Australier an den Seilen zu stellen. Dann schlägt ein schöner Jab bei Soliman ein. Das gab es heute aus Sicht der Sturm-Fans viel zu selten zu sehen.
 
Auch in diesen Durchgang startet Sturm mit einer brauchbaren Kombination. Doch Soliman antwortet umgehend mit einem rechten Haken zum Kopf, den Sturm nehmen muss.
 
Die zehnte Runde beginnt.
Rundenpause
 
Nach langer Zeit kann Felix Sturm mal wieder eine Runde für sich entscheiden. Wenn der Weltmeisters das Tempo dieses Durchgangs jetzt bis zum Ende durchziehen kann, hat er vielleicht doch noch eine Chance, seinen Titel zu verteidigen.
 
Die neunte Runde ist beendet.
 
Der Deutsche setzt nach und bringt Soliman mit einer Links-Rechts-Kombination zum Wackeln. Der Australier scheint mitgenommen.
 
Felix Sturm macht jetzt mehr und belohnt sich selber mit einer schönen Rechten, die Soliman durchschüttelt.
 
Zumindest setzt Sturm in diesem Durchgang die ersten Hände. Vermutlich hat ihm Fritz Sdunek gesagt, dass er auf den Punktzetteln hinten liegt und deutlich mehr machen muss.
 
Auf geht's in Runde 9.
Rundenpause
 
Der Kampf sieht immer mehr so aus wie schon das erste Duell der beiden im Februar 2013: Soliman tänzelt und schlägt, Sturm wartet auf den einzelnen harten Treffer, der bisher aber nicht kommt.
 
Ende der achten Runde.
 
Auch wenn Sturm vereinzelte linke Haken landen kann, dürfte das insgesamt zu wenig sein, wenn er immer sechs Schläge des Herausforderers zulässt, bevor er mal einen eigenen anbringt.
 
Von der "Wut" und dem "Hass" des Weltmeisters ist bislang nicht viel zu sehen. Sturm lässt Soliman zu viel machen und nimmt jetzt mehrfach Links-Rechts-Kombinationen auf der Innenbahn.
 
Felix Sturm scheint immer noch darauf zu warten, dass Soliman endlich mal stehen bleibt und ihm ein klares Ziel bietet. Doch diesen Gefallen tut ihm der Herausforderer nicht. Soliman ist nach wie vor schnell auf den Beinen.
 
Es geht in die achte Runde.
Rundenpause
 
Es bleibt dabei: Sam Soliman "klaut" hier eine Runde nach der anderen, indem er einfach mehr Aktivität zeigt. Viel davon war in dieser Runde erneut seltsames Gewackel mit dem Oberkörper, aber der Australier schlägt eben auch nach wie vor mehr als Sturm und baut so ein Punktepolster auf.
 
Das war Runde 7.
 
Das ist auch mal was Neues: Soliman schlägt eine saubere Links-Rechts-Kombination über die Innenbahn. Ansonsten versucht er es oft mit wilden Schwingern. Aber diese Rechte findet den Weg ins Ziel.
 
Der Australier gönnt sich (und Felix Sturm) eine kurze Pause. Doch Sturm nutzt diese nicht zu eigenen Aktionen. Er wirkt (mal wieder) seltsam lethargisch.
 
In der Halbdistanz und im Infight kann Soliman immer mal wieder Treffer setzen. Ansonsten fliegen die meisten seiner wild geschlagenen Hände irgendwo links oder rechts vorbei.
 
Die zweite Kampfhälfte beginnt mit der siebten Runde.
Rundenpause
 
Mit gutem Willen könnte man diese Runde an Sturm geben, um den Durchgang klar zu gewinnen, hat er aber wieder zu wenig gemacht. Der Weltmeister muss aktiver werden.
 
Kurz vor Rundenende rutscht Sturm weg, Soliman schlägt nach und wird dafür erneut ermahnt. Dann geht es zur Pause in die Ecken.
 
Es steht außer Frage, dass Felix Sturm der technisch bessere Boxer ist, der sauberere Treffer setzt, wenn er denn mal schlägt. Aber die "workrate" des Australiers - also die Anzahl der ausgeteilten Schläge - ist deutlich höher.
 
Sturm bringt ausnahmsweise mal einen Jab ins Ziel. Allerdings war das wieder nur eine einzelne Hand gegen drei Schläge von Soliman - die flogen in diesem Fall allerdings alle drei deutlich vorbei.
 
Zu Beginn der Runde geht Felix Sturm nach vorne, vergisst dabei aber wieder, selber zu schlagen. Als Soliman das merkt, teilt er seinerseits Schläge aus, die zwar nicht besonders viel Power haben und nicht sehr gezielt sind, aber eben reichen, solange der Weltmeister gar nichts macht.
 
Ring frei für die sechste Runde.
Rundenpause
 
Wieder eine klare Runde für den Herausforderer, der inzwischen auf den Punktzetteln die Führung übernommen haben dürfte. Sturm muss mehr machen, wenn er seinen Titel erfolgreich verteidigen will.
 
Das war die fünfte Runde.
 
Der Australier nutzt den Freiraum, den ihm der Deutsche lässt, marschiert nach vorne und deckt Sturm mit Haken zum Körper ein.
 
Sturm macht denselben Fehler wie im ersten Kampf: Er schlägt zu wenig und verschenkt so unter Umständen die Runden, weil er Soliman die Rolle des Aggressors überlässt.
 
Sam Soliman atmet schon sehr schwer. Das war allerdings im ersten Duell genauso - und trotzdem konnte er über die vollen zwölf Runden ein sehr hohes Tempo gehen.
 
Runde 5 ist freigegeben.
Rundenpause
 
Das war die erste relativ klare Runde für Sam Soliman, dem es wie schon im ersten Kampf gelingt, Felix Sturm mit seinem unorthodoxen Stil zu verwirren und aus dem Konzept zu bringen.
 
Mit dem Gong geht Soliman zu Boden, war aber nur ausgerutscht und wird dementsprechend nicht angezählt. Die vierte Runde ist vorbei.
 
Selten kommt hier mal eine längere Sequenz reinen Kampfgeschehens zustande. Entweder Sturm duckt sich tief ab und wird dann von Soliman runtergedrückt, oder Sturm klammert, wenn Soliman ihm zu nah kommt.
 
Dann bringt Soliman auch einen klaren Jab durch Sturms Deckung ins Ziel. Das waren jetzt zwei gute Aktionen des Australiers in Folge.
 
Soliman trifft Sturm mit einer Rechten auf den Solar Plexus. Der knickt kurz ein und deutet an, dass der Schlag zu tief war. Danach sah es aber nicht aus.
 
Felix Sturm streut jetzt auch mal Körpertreffer ein. Die sind ein probates Mittel, um dem Gegner die Luft zu rauben und ihn langsamer zu machen.
 
Auf geht's in die vierte Runde.
Rundenpause
 
Eine sehr schwer zu wertende Runde. Soliman ist nach wie vor der Aggressor, der mehr Schläge abfeuert, dabei aber so unsauber agiert, dass man den Durchgang wohl an Sturm geben muss, der klarere Hände ins Ziel bringt.
 
Kurz vor dem Gong schleudert Soliman den Weltmeisters mit einem judoähnlichen Wurf in die Seile. Eddie Cotton ermahnt ihn zum Ende der Runde ein weiteres Mal.
 
Gute Links-Rechts-Kombination von Soliman, die Sturm mit einer einfachen rechten Gerade beantwortet. Soliman macht mehr Tempo, Sturm kämpft kontrollierter und koordinierter.
 
Eddie Cotton ermahnt Sam Soliman zum ersten Mal dafür, dass er im Infight auf Sturms Hinterkopf schlägt. Das sollte der Australier lassen.
 
Was Sturm bislang gut macht, sind die kurz geschlagenen Konter mit der Rechten, wenn Soliman heranspringt.
 
Ein wirklicher Boxkampf kommt durch die hektischen Bewegungen Solimans kaum zustande. Das kann nur ein Vorteil für den Australier sein, da es ihm so gelingt, Sturms starken Jab aus dem Kampf zu nehmen.
 
Die dritte Runde hat begonnen.
Rundenpause
 
Den zweiten Durchgang kann man an Sam Soliman geben, da er der aktivere Mann ist. Dabei ist der Australier aber nicht besonders effizient und kann bislang keine harten Treffer landen.
 
Das war Runde 2.
 
Wie schon im ersten Kampf schlägt Soliman öfter, dabei kann er aber nicht wirklich viele Treffer landen. Die meisten Schläge landen in der Luft oder auf der Deckung des Weltmeisters.
 
Trotzdem bringt der Herausforderer einen Aufwärtshaken ins Ziel. Bei einem weiteren Versuch Solimans, mit geducktem Kopf in den Mann zu springen, kontert ihn Sturm mit einem Jab ab.
 
Wenn Soliman an den Mann springt, klammert ihn Sturm früh ab, will so vermeiden, dass der Australier im Infight Schaden anrichten kann.
 
Es geht in die zweite Runde.
Rundenpause
 
Statt abwartendem Abtasten oder einer harten Ringschlacht bekommen die Zuschauer in der "König-Arena" ein eigenwilliges Tänzchen mit hektischen Bewegungen zu sehen. Die erste Runde dürfte sich Sturm durch zwei klare Hände gesichert haben.
 
Die erste Runde ist beendet.
 
Da der Australier der deutlich kleinere Mann ist, muss er versuchen, an den Mann zu kommen. Er springt viel und hektisch rein und raus, wird dann aber von einer rechten Geraden getroffen.
 
Soliman boxt in seinem gewohnt eigenwilligen Stil. Die Bewegungen sehen immer ein bisschen so aus, als sei er betrunken.
 
Sturm setzt den ersten guten Treffer mit der Rechten. Soliman wackelt kurz, legt dann eine Tanzeinlage ein, um Sturm zu provozieren und anzudeuten, dass er nicht wirklich getroffen wurde. Das ist meist ein Zeichen dafür, dass der Schlag weh getan hat.
 
Ring frei zur ersten Runde!
It's Showtime!
 
Statt des patentierten "Let's get ready to rumble" von Michael Buffer ruft Jimmy Lennon jr. sein nicht minder berühmtes "It's Showtime!" in die Halle. Damit kann es losgehen.
Kampfgericht
 
Falls der Kampf über die Runden geht, entscheiden diese drei Punktrichter: John Poturaj (USA), Don Trella (USA) und Miroslaw Brozio (Polen). Als dritter Mann steht Ringrichter-Legende Eddie Cotton (USA) mit im Ring. Wie Jimmy Lennon jr. gerade sagte, wird es nach zwanzig Jahren Cottons letzter Einsatz sein.
Nationalhymnen
 
Jetzt noch die obligatorischen Nationalhymnen: Zuerst "Advance Australia Fair", dann das "Lied der Deutschen". Beide Hymnen sind schön gesungen, diese "erste Runde" endet unentschieden.
Walk-In Sturm
 
Ganz anders klingt das, als Felix Sturm die Arena betritt. Der Weltmeister wird mit tosendem Beifall empfangen. Wie schon bei Pressekonferenz und Wiegen kaut Felix Sturm auch heute Kaugummi. Soll das betont lässig aussehen, oder ist es eine Übersprungshandlung, um Nervosität zu überspielen? Man weiß es nicht.
Walk-In Soliman
 
Sportlich fair klingt anders: Sam Soliman wird von den Zuschauern in Krefeld mit einem gellenden Pfeifkonzert empfangen. Die Sturm-Fans scheinen dem Australier sein (vermeintliches) Doping-Vergehen und sein gesamtes Auftreten rund um die beiden Kämpfe zu verübeln. Soliman scheint das nicht zu interessieren. Er grinst und lacht auf dem Weg zum Ring und sieht insgesamt sehr entspannt aus.
vor Beginn
 
Bevor es losgeht, heizen die schwedischen Alternative-Rocker "Mando Diao" den Fans in der Krefelder "König Arena" ein. Der Titel ihres Liedes lautet "Black Saturday" - wenn das mal kein schlechtes Omen ist. Da stellt sich doch die Frage, ob es heute für Sturm oder Soliman ein "schwarzer Samstag" wird.
vor Beginn
 
Die beiden Kontrahenten werden heute übrigens nicht von Ringsprecher-Legende Michael Buffer in den Ring gerufen, sondern von dessen amerikanischem Kollegen Jimmy Lennon jr. Aus dem Lager von Felix Sturm hieß es, man habe "mal was Neues" probieren wollen. Außerdem wurde das Gerücht gestreut, man hätte Buffer übel genommen, dass er bei der Urteilsverkündung im ersten Soliman-Kampf den Sieger zunächst versehentlich "aus Deutschland..." angekündigt und sich dann verbessert hatte. Die einfache Wahrheit ist aber, dass Buffer der Sturm Box-Promotion einen Korb gegeben hat, weil er lieber im Londoner Wembley-Stadion den parallel stattfindenden Kampf zwischen Carl Froch und George Groves ansagt und deswegen nicht in Krefeld sein kann.
vor Beginn
 
Im Kampfrekord des mittlerweile viermaligen Mittelgewichts-Weltmeisters Felix Sturm stehen 39 Siegen bei drei Niederlagen - wobei der erste Kampf gegen Soliman in dieser Statistik nicht mitgerechnet ist, da er wie bereits erwähnt annulliert wurde.
vor Beginn
 
Sturms Trainer Fritz Sdunek ist sehr optimistisch, prognostiziert sogar einen vorzeitigen Sieg. Das ist gegen Sam Soliman alles andere als einfach. Der Australier hat zwar bei 43 Siegen zwar auch schon 11 Kämpfe verloren, ging dabei aber nur ein einziges Mal KO: Im März 2007 gegen seinen Landsmann Anthony Mundine. Mundine war es auch, der Soliman in einem Rückkampf im Mai 2008 seine bis heute letzte Niederlage beibringen konnte. Der Australier ist also seit sechs Jahren ungeschlagen.
vor Beginn
 
Dass Felix Sturm aus Niederlagen oder schwächeren Vorstellungen lernen und sich in Rückkämpfen besser auf seinen Gegner einstellen kann, hat er in der Vergangenheit öfter bewiesen. Gegen den Spanier Javier Castillejo ging er 2006 KO, gewann dann aber ein Jahr später den Rückkampf klar nach Punkten. 2007 reichte es gegen den Amerikaner Randy Griffin nur zu einem Unentschieden, im Rematch 2008 war Sturm dann klar der bessere Mann und setzte sich ebenfalls einstimmig nach Punkten durch.
vor Beginn
 
Apropos Wiegen: Felix Sturm ist mit 1,81 Meter zwar sieben Zentimeter größer als Sam Soliman, brachte beim offiziellen Wiegen mit 71,1 kg aber ein Kilo weniger auf die Waage als der Australier (72,35 kg).
vor Beginn
 
Durch die Vorgeschichte herrscht zwischen beiden Lagern verständlicherweise keine gute Stimmung. Aus dem Umfeld Felix Sturms ist zu hören, dass er mit "Hass" in den Ring steigt. Ob derartige Emotionen gut oder eher schlecht sind, wird der heutige Abend zeigen. Beim offiziellen Wiegen kaute der IBF-Weltmeister demonstrativ Kaugummi und ließ es sich nicht nehmen, sogar eine Kaugummi-Blase direkt vor Solimans Nase platzen zu lassen.
vor Beginn
 
Beeindruckend war im ersten Duell in jedem Fall, dass der mittlerweile 40-jährige "King" Sam Soliman trotz eines Niederschlags in der zweiten Runde konditionell wesentlich stärker war als Sturm, deutlich mehr Schläge abfeuerte und auch mehr Treffer setzte. Sturm fühlte sich wohl zu sicher, nachdem er den Australier früh zu Boden geschickt hatte, und verlor in der zweiten Kampfhälfte vollkommen die Linie.
vor Beginn
 
Das "Doping" bei Soliman war wohl auf einen Energy-Drink zurückzuführen - so zumindest erklärte es der Australier, der bis heute behauptet, nicht (wissentlich) gedopt zu haben, um sich einen Vorteil im Ring zu verschaffen.
vor Beginn
 
Nach der Niederlage gegen Soliman - der zweiten in Folge für Sturm, nachdem er zuvor seinen WM-Titel gegen Daniel Geale verloren hatte - hatten die allermeisten Fans und Experten Felix Sturm schon abgeschrieben. Nach dem positiven Dopingbefund bei Soliman kämpfte sich Sturm aber zurück an die Spitze.
vor Beginn
Obwohl Soliman nach dem (annullierten) Sieg über Sturm die Nr. 1 der IBF-Weltrangliste blieb, bekam Sturm einen WM-Kampf gegen Champion Darren Barker, den er im Dezember 2013 durch TKO in der zweiten Runde für sich entscheiden konnte. Jetzt muss er den Titel gegen seinen Pflichtherausforderer Soliman verteidigen, der sich dieses Recht im Grunde mit dem Sieg über Sturm erboxt hat.
vor Beginn
 
Es ist bereits das zweite Aufeinandertreffen zwischen Sturm und Soliman. Den ersten Kampf im Februar 2013 entschied der Australier im Ring für sich, im Nachhinein wurde das Ergebnis aber annulliert, da Solimans Dopingprobe positiv war. Die Umstände waren einigermaßen dubios, unter anderem gab es einen langwierigen Streit um die Öffnung der B-Probe, da Solimans Team dem Kölner Labor Befangenheit vorwarf. Am Ende sperrte der Bund Deutscher Berufsboxer den Australier, der seinerseits ein Gutachten vorlegte, laut dem die B-Probe negativ sei. Der Weltverband IBF beließ Soliman daraufhin auf Weltranglistenplatz 1.
vor Beginn
 
Herzlich willkommen in Krefeld zum WM-Kampf im Mittelgewicht zwischen Felix Sturm und Sam Soliman.
Felix Sturm - Sam Soliman
Austragungsort
Der König Palast in Krefeld.
Klasse
Es wird im Mittelgewicht geboxt.
Titel
Es geht um den WM-Titel nach Version der IBF.
Runden
Der Kampf ist auf zwölf Runden zu je drei Minuten angesetzt.
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