Ich verabschiede mich an dieser Stelle nach einer langen Boxnacht, danke für das Interesse und die Aufmerksamkeit und wünsche einen schönen Sonntag!
Nach dem Kampf
Wie es für Manny Pacquiao weiter geht, müssen die nächsten Wochen und Monate zeigen. Da der "Pac-Man" mit etwas Abstand auch einsehen muss, dass er heute klar unterlegen war, wird er sich selber die Frage stellen, ob er die Handschuhe nicht eventuell an den Nagel hängen und sich ganz auf seine politische Laufbahn konzentrieren sollte. Auf der anderen Seite hat diese Niederlage auch nicht sehr viel Substanz gekostet, sodass zum Beispiel ein fünfter Kampf gegen Juan Manuel Marquez nach wie vor möglich wäre.
Nach dem Kampf
Leider war die Dominanz von Floyd Mayweather jr. so groß, dass ein Rematch keinen Sinn macht. Der einzige Gegner, der dem Amerikaner gefährlich werden könnte, wäre Gennady Golovkin - wenn man sich auf ein Gewichtslimit einigen könnte. Doch es scheint sehr unwahrscheinlich, dass sich "Money May" für seinen avisierten Abschiedskampf in September ausgerechnet einen so gefährlichen Gegner aussucht.
Nach dem Kampf
Das war es dann also. Der "Kampf des Jahrhunderts" konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Wirtschaftlich wird es für lange Zeit der erfolgreichste Kampf bleiben, sportlich war die Dominanz von Mayweather aber einfach zu groß. Manny Pacquiao konnte dagegen seine Qualität zu selten ausspielen. Dementsprechend wird man sich nicht für alle Ewigkeit an diese Nacht erinnern oder den Kampf im Rückblick in einem Atemzug mit Ali vs. Foreman, Ali vs. Frazier oder Hagler vs. Hearns nennen.
Nach dem Kampf
Manny Pacquiao sagt im Interview im Ring, dass er den Kampf in seinen Augen gewonnen habe. Diese Meinung dürfte der "Pac-Man" relativ exklusiv haben. Anders ist das dann schon bei der nächsten Aussage: "Es war kein wirklich harter Kampf für mich. Er hat mich kaum getroffen. Aber ich habe ihn eben auch nicht getroffen. Es ist frustrierend, wenn der Gegner immer wegläuft und man ihn einfach nicht stellen kann."
Nach dem Kampf
Dann gibt Mayweather etwas sehr Interessantes zu Protokoll: "Ich werde im September meinen letzten Kampf bestreiten, dann wird es Zeit, die Handschuhe an den Nagel zu hängen." Der Amerikaner will also doch nicht die magische Schallgrenze von 50 Siege erreichen, sondern anscheinend nach Nummer 49 seine Karriere beenden. Zumindest ist das aktuell der Plan.
Nach dem Kampf
Der Sieger dankt allen Leuten, die ihn unterstützt haben, und freut sich über den Sieg. "Es war nichts Besonderes, ich habe einfach das getan, was ich am besten mache. Ich will jeden Kampf gewinnen - ich wollte gewinnen, und das habe ich gemacht."
Nach dem Kampf
Hier das offizielle Urteil - 118:110, 116:112 und 116:112 für Floyd Mayweather jr. Das geht so voll in Ordnung!
Nach dem Kampf
In der Ecke wirkt Pacquiao konsterniert. Mayweather jubelt dagegen und ruft dem Publikum immer wieder zu: "I told you!"
Nach dem Kampf
Mit gutem Willen kann man Pacquiao drei, vielleicht auch vier Runden geben. Dann sollte Mayweather aber immer noch komfortabel mit 117:111 oder 116:112 gewonnen haben. Jedes andere Urteil wäre schon sehr verwunderlich.
Nach dem Kampf
Manny Pacquiao reißt nach dem Schlussgong zwar reflexartig die Arme hoch, aber auch der Filipino muss wissen, dass er diesen Kampf klar verloren hat.
Das war's! Der "Kampf des Jahrhunderts" ist beendet.
Es ist schwer nachvollziehbar, warum der "Pac-Man" nicht spätestens jetzt - in der letzten Runde - alles auf eine Karte setzt und aus allen Rohren feuert. Der philippinische Kongressabgeordnete scheint doch alt geworden zu sein.
Nach wie vor macht Pacquiao einfach viel zu wenig, um den Kampf zu gewinnen. Stattdessen kommt Mayweather jetzt auch noch mit einem linken Haken zum Kopf durch.
Je länger der Kampf dauert, desto selbstsicherer wird Floyd Mayweather jr. Er steht in der Ringmitte und lauert auf die Angriffe von Pacquiao, um ihn dann eiskalt abkontern zu können.
Ring frei zur zwölften und letzten Runde.
Rundenpause
Die elfte war Mayweathers bislang beste Runde. Der Amerikaner weiß, dass er den Kampf gewonnen hat und dominiert jetzt fast nach Belieben.
Die elfte Runde ist beendet.
Mayweathers Schläge hinterlassen keine sichtbare Wirkung, aber mit Sicherheit frustriert es Manny Pacquiao, dass er den Amerikaner einfach nicht zu fassen bekommt.
Jetzt wird es sogar eine deutliche Bestrafung. Pacquiao wird langsamer, Mayweather bestraft das sofort mit einem knallharten rechten Haken.
Obwohl Mayweather komfortabel führen sollte, beginnt er die elfte Runde mit viel Druck und bringt zwei harte rechte Hände ins Ziel.
Jetzt geht es in die Championship Rounds.
Rundenpause
Inzwischen braucht Manny Pacquiao schon Niederschläge, wenn er auf den Scorecards noch etwas erreichen will.
Das war Runde 10.
Der "Pac-Man" stalkt seinen Gegner zwar, ist dabei aber nicht konsequent genug. Egal, wo der Filipino hinschlägt, der Amerikaner ist immer schon weg.
Mayweather fühlt sich generell im Rückwärtsgang zu wohl, als dass Pacquiao ihn mit Einzelschlägen nachhaltig beeindrucken könnte. Der Filipino muss seinem Gegner noch effektiver den Weg abschneiden und ihn am Seil stellen. Aber das ist gegen einen Floyd Mayweather jr. halt deutlich leichter gesagt als getan.
Pacquiao schafft es jetzt mal, Mayweather kurz zu stellen und mit einem Einzeltreffer "off balance" zu erwischen. Wirkung hat er damit aber nicht erzielt.
Auf geht's in die zehnte Runde.
Rundenpause
Schade, Manny Pacquiao verschenkt auch diese Runde, weil er einfach nicht genug macht. Beim Stand von nun 87:84 muss der Filipino nun schon die letzten drei Durchgänge für sich entscheiden, wenn er den Kampf noch drehen will.
Die neunte Runde ist vorbei.
Je weniger Pacquiao schlägt, desto mehr erlaubt er es Mayweather, in seine Komfortzone zu kommen. Die Einzelschläge des Filipinos fängt "Money May" mit seinem guten Auge, seine exzellenten Distanzgefühl und seinen perfekt getimten Kontern immer wieder ab.
Insgesamt macht der "Pac-Man" nach wie vor zu wenig. Ganz selten kommt der Filipino mal mit seinen gefürchteten Vielfach-Kombinationen durch - weil er es aber auch einfach zu wenig versucht.
Pacquiao findet einen guten Start in die Runde und treibt Mayweather vor sich her. Der Amerikaner nutzt seine schnellen Beine, um außer Reichweite zu kommen.
Das letzte Kampfdrittel wird eingeläutet.
Rundenpause
Mayweather dominiert das Geschehen jetzt wieder und setzt ein paar sehr exakte Konter. Nach acht Runden müsste der Amerikaner auf den Punktzetteln mit 77:75 führen.
Das war Runde 8.
Dann macht Mayweather wieder, was er am besten macht. Der Amerikaner lässt seinen Gegner ins Leere springen und kontert punktgenau mit zwei sauberen Rechten, die Pacquiao geärgert haben dürften.
Doch dann antwortet Pacquiao mit zwei schönen Einzelhänden. Die Linke kommt zum wiederholten Mal durch. Mayweather merkt das und zieht sich sofort wieder hinter seine Deckung zurück.
Mit seinem schnellen Jab landet Mayweather die ersten Treffer der Runde.
Die achte Runde läuft.
Rundenpause
Mayweather hatte zwar die ersten guten Aktionen in dieser Runde, hat dann aber die Kontrolle wieder leicht aus der Hand gegeben. Mit etwas gutem Willen kann man den Durchgang an den Filipino geben, womit er den Abstand auf nur noch einen Punkt verkürzt haben könnte.
Die siebte Runde ist beendet.
Ab Mitte der Runde ist Pacquiao wieder darum bemüht, die Initiative zu übernehmen. Ein Jab des Filipino kommt ins Ziel, doch Mayweather bleibt auf dem Vorderbein und lässt sich nicht zurückdrängen. Der Kampf um die Ringmitte ist entbrannt.
Als Pacquiao heranspringen will, steckt Mayweather seinen langen Jab gut heraus und bringt die Führhand ins Ziel. Gleichzeitig verhaken sich die beiden kurz mit den Füßen, sodass der "Pac-Man" kurz ins Wanken gerät, aber nicht fällt.
Mayweather merkt, dass er wieder mehr machen muss und landet die ersten Treffer in der zweiten Kampfhälfte.
Ring frei zur siebten Runde.
Rundenpause
Die sechste Runde geht wieder klar an Pacquiao. Der Filipino verkürzt den Abstand auf den Scorecards. Momentan müsste Mayweather aber noch mit 58:56 führen.
Halbzeit im MGM Grand!
Wieder springt Pacquiao heran und kann an den Seilen etwas Schaden anrichten. Der Filipino bestimmt das Tempo und lässt Mayweather im Moment nicht aus der Ecke.
Der "Pac-Man" schiebt seinen Gegner vor sich her in die Seile und feuert aus allen Rohren. Mayweather hat die Deckung oben und schüttelt zwischendurch demonstrativ mit dem Kopf, um zu zeigen, dass er nicht getroffen wurde.
Pacquiao bringt eine gute Linke ins Ziel und treibt Mayweather vor sich her. Der Filipino muss noch mehr Druck ausüben, um seinen Gegner in Bedrängnis zu bringen.
Der Gong läutet die sechste Runde ein.
Rundenpause
Dieser Durchgang ist schwer zu werten. Mayweather übernimmt defensiv zwar wieder die Kontrolle, tut aber zu wenig für den Kampf. Die Runde kann man beiden geben.
Ende der fünften Runde.
"Money May" sollte selber wieder mehr für den Kampf machen. Er hat in dieser Runde keinen wirklich sauberen Treffer gelandet.
Doch Mayweather scheint von den ersten Treffern seines Gegners nicht wirklich beeindruckt. Auch der Amerikaner ist nach wie vor sehr schnell auf den Beinen und lässt sich nicht stellen.
Pacquiao ist durch die gute vierte Runde deutlich selbstbewusster geworden. Der Filipino sichert sich die Ringmitte und bewegt sich gut.
Auf geht's in Runde 5.
Rundenpause
Wir begrüßen Manny Pacquiao im "Kampf des Jahrhunderts". Der "Pac-Man" bringt zum ersten Mal eine Reihe harter Hände ins Ziel und sichert sich die Runde deutlich. Trotzdem sollte Mayweather auf den Punktzetteln noch mit 39:37 führen.
Das erste Kampfdrittel ist vorüber.
Der "Pac-Man" eröffnet mit einer Linken Geraden und deckt seinen Gegner dann mit einer Fünffach-Kombination ein. Gute Aktion des Kongressabgeordneten von den Philippinen!
Jetzt gelingt es Pacquiao deutlich besser, seine Kombinationen ins Ziel zu bringen. Der Filipino wird von Minute zu Minute stärker.
Pacquiao drückt Mayweather in die Seile und explodiert zum ersten Mal am Mann. Die Deckung des Amerikaners steht zwar, aber da waren zum ersten Mal gleich mehrere Hände nacheinander im Ziel.
Es geht in die vierte Runde.
Rundenpause
Mayweather hat alles im Griff und gewinnt auch die dritte Runde mit seiner überlegenen Defensivarbeit. Das liegt aber vor allem daran, dass Pacquiao seine Hände noch nicht von der Leine gelassen hat.
Die dritte Runde ist beendet.
Die meisten Zuschauer werden sich wahrscheinlich fragen, warum Pacquiao nicht wie gewohnt loslegt und offensiv alles auf eine Karte setzt. Doch sein Trainer Freddy Roach hatte vor dem Kampf angekündigt, dass sein Schützling es ruhiger angehen lassen sollte.
Zum wiederholten Mal drückt Mayweather seinen Gegner im Clinch mit dem Ellbogen nach unten. Bayless muss wieder eingreifen und die beiden trennen.
Es gelingt Pacquiao nach wie vor nicht, nah genug an seinen Gegner heranzuspringen, um wirklich Schaden anrichten zu können. Er probiert es mit einem Körperhaken am Seil. Doch sofort klammert Mayweather wieder.
Die dritte Runde wird freigegeben.
Rundenpause
Bislang gelingt es Mayweather, Pacquiao zu beschäftigen und dafür zu sorgen, dass der Filipino nicht in die richtige Schlagdistanz kommt.
Das war die zweite Runde.
Mayweather bringt ein paar gute Konter ins Ziel und klammert Pacquiao sofort ab, wenn der ihm zu nah kommt. Ringrichter Kenny Bayless ermahnt den Amerikaner zum ersten Mal, dass er seinen Gegner nicht nach unten drücken soll.
Dann löst sich Mayweather aus der Ecke und bringt zwei Rechte Geraden ins Ziel. Dann ist es wieder an Pacquiao, seinen Gegner in die Ecke zu drängen. Immer wenn der Filipino Schläge abfeuert, ertönt Jubel von den Rängen, ins Ziel kommen die Hände vom "Pac-Man" deswegen trotzdem nicht.
Pacquiao springt herein und will Mayweather in der Ecke stellen, doch der Amerikaner ist so slick, dass er auch aus dieser vermeintlich gefährlichen Situation einen Ausweg findet.
Ring frei zur zweiten Runde.
Rundenpause
Noch ist nicht wirklich viel los im MGM Grand. Beide Boxer belauern sich, Mayweather hat dabei die ersten Treffer gesetzt und sich so die Runde gesichert.
Die erste Runde ist beendet.
Pacquiao beginnt erstaunlich verhalten. Ein Jab zum Körper gerät etwas zu tief, hat Mayweather aber wohl sowieso nicht getroffen. Zumindest übernimmt der Filipino zum Ende der Runde aber etwas mehr die Initiative.
Der Amerikaner versucht, sich die Ringmitte zu sichern. Doch seine Jabs sind noch nicht präzise genug. Pacquiao ist auf schnellen Beinen immer rechtzeitig weg, sodass die Führhand von "Money May" ins Leere sticht.
Die meisten Experten hatten erwartet, dass Pacquiao aggressiv beginnen und vom ersten Gong an Druck machen würde. Stattdessen setzt Mayweather die ersten Treffer.
...und dann ertönt der erste Gong. Der "Kampf des Jahrhunderts" läuft!
Vor Beginn
Ringrichter Kenny Bayless gibt seine letzten Anweisungen...
Vor Beginn
Es ist kaum zu glauben, aber die sechs Jahre Wartezeit sind wirklich vorbei! Nachdem Buffer Manny Pacquiao vorgestellt hat, schreitet jetzt Jimmy Lennon jr. zur Tat und kündigt Floyd Mayweather jr. an.
Vor Beginn
Die beiden Ringsprecher-Legenden Michael Buffer und Jimmy Lennon jr. begrüßen die Kämpfer im Ring. Buffer lässt sein weltbekanntes "Let's get ready to rumble" durch die MGM Grand Garden Arena schallen. Das ist das sichere Zeichen dafür, dass es gleich wirklich los geht.
Walk-In Mayweather
Floyd Mayweather jr. wirkt bei seinem Walk-In schon deutlich fokussierter und vielleicht sogar ein bisschen nervöser als der "Pac-Man". Zudem schlagen ihm neben Jubel auch vereinzelte Buhrufe entgegen.
Walk-In Pacquiao
Manny Pacquiao ist der Erste, der sich auf den Weg in den Ring machen darf. Im Gegensatz zu einer ursprünglichen Ankündigung verzichtet der Filipino darauf, seinen Einmarschsong selber zu singen. Trotzdem wirkt er wie immer entspannt und lächelt in die jubelnde Menge.
Nationalhymnen
Die Spannung steigt, die Nationalhymnen werden gespielt. Zunächst ertönt zu Ehren des mexikanischen Nationalfeiertags "Cinco de Mayo" die Hymne Mexikos gespielt, danach darf Schauspieler Jamie Foxx das "Stars Spangled Banner" intonieren.
Kampfgericht
Kurz bevor es gleich so richtig ernst wird, werfen wir noch einen Blick auf das Kampfgericht. Der dritte Mann im Ring ist der erfahrene Kenny Bayless, der schon etliche Kämpfe beider Boxer geleitet hat und übrigens auch bei Mayweathers Profi-Debüt 1996 als Ringrichter im Einsatz war. Die Punktrichter heißen Burt A. Clements, Dave Moretti und Glenn Feldman und kommen - wie in den USA üblich - allesamt aus dem Bundesstaat Nevada, in dem der Kampf bekanntermaßen stattfindet. Die Punktrichter erhalten für ihren Einsatz übrigens jeweils 20.000,- US-Dollar, Ringrichter Bayless darf sich sogar über 25.000,- US-Dollar freuen.
vor Beginn
Apropos Gewichtsklassen: Manny Pacquiao hält den Rekord mit WM-Titeln in insgesamt acht verschiedenen Limits. Zum ersten Mal wurde der "Pac-Man" 1998 Weltmeister im Fliegengewicht (bei 50,8 kg). Mayweather steht konnte seine Weltmeistergürtel in "nur" fünf Gewichtsklassen sammeln, er startete damit ebenfalls 1998 im Superfedergewicht (58,9 kg).
vor Beginn
Mit dem Gewicht hatten beide Boxer bekanntermaßen keine Probleme. Das Limit im Weltergewicht beträgt 147 amerikanische Pfund (umgerechnet 66,679 kg). Mayweather hatte beim gestrigen Wiegen, für das zum ersten Mal in der Geschichte über 16.000 Eintrittskarten verkauft wurden, mit 146 Pfund (66,2 kg) knapp die Nase vorn. Pacquiao war mit 145 Pfund (65,7 kg) nur unwesentlich leichter.
vor Beginn
Auch wenn es angesichts der astronomischen Börsen in den Hintergrund tritt, stehen quasi nebenbei natürlich auch noch ein paar WM-Titel auf dem Spiel. Floyd Mayweather jr. wirft seine Gürtel nach Version der WBC und WBA in den Ring, Manny Pacquiao ist amtierender WBO-Weltmeister im Weltergewicht. Der Sieger nimmt alle drei Titel mit nach Hause.
vor Beginn
Eine Hoffnung der Pacquiao-Fans, die vermutlich auch hier im MGM Grand in der Überzahl sind, ist die Tatsache, dass Mayweather in der Vergangenheit mit Rechtsauslegern wie DeMarcus Corley und Zab Judah Probleme hatte. Auch beim Filipino ist die Linke die Schlaghand. Aber natürlich weiß Mayweather das und hat sich entsprechend vorbereitet - übrigens unter anderem mit Corley und Judah als Sparringspartnern.
vor Beginn
Für den Amerikaner sprechen auch die körperlichen Voraussetzungen. Mayweather ist zwar nur wenige Zentimeter größer als Pacquiao, hat dank seiner langen Arme aber deutliche Reichweitenvorteile. Wenn er dieses Plus richtig ausspielt und es ihm gelingt, sich "Pac Man" vom Leib zu halten, könnte dies der entscheidende Schlüssel zum Sieg werden.
vor Beginn
Bei den Buchmachern gilt Mayweather als Favorit - auch weil er "einfach nicht weiß, wie man verliert", wie zum Beispiel ESPN-Experte Dan Rafael sagt. Der Brite Ricky Hatton, der schon gegen beide im Ring stand, glaubt zudem, dass sich "Money May" jedem Gegner anpassen kann und deswegen knapp die Nase vorn haben wird.
vor Beginn
Die beiden letzten Siege von Floyd Mayweather jr. waren dagegen nicht wirklich beeindruckend. Gegen den Argentinier Marcos Rene Maidana hatte der Amerikaner im ersten Duell vor einem Jahr große Probleme, musste sich mit einer so genannten "Mid Decision" zufrieden geben - einer der drei Punktrichter wertete den Kampf damals unentschieden. Das Rematch im vergangenen Dezember entschied Mayweather dann wieder einstimmig nach Punkten für sich.
vor Beginn
Am meisten in Erinnerung geblieben ist wohl die letzte Niederlage von Pacquiao. Im Dezember 2012 ging der Filipino im vierten Duell gegen seinen Erzrivalen Juan Manuel Marquez in der sechsten Runde schwer k.o. Zu diesem Zeitpunkt glaubten die wenigsten Fans und Experten, dass der Showdown mit Mayweather überhaupt noch kommen würde. Doch seitdem hat sich der "Pac Man" an die Weltspitze zurückgekämpft und drei beeindruckende Siege gegen Brandon Rios, Timothy Bradley und zuletzt Chris Algieri gefeiert.
vor Beginn
Manny Pacquiao hat es dagegen zum Megastar gebracht, obwohl seine "Null" im Kampfrekord schon seit fast 20 Jahren nicht mehr steht. Der Filipino wurde 1995 im Alter von gerade mal 16 Jahren Profi und ging 1996 in seinem zwölften Kampf gegen den unbekannten Rustico Torrecampo k.o. Insgesamt musste der "Pac Man" bis heute fünf Niederlagen hinnehmen, konnte dafür aber auch schon 57 Siege feiern.
vor Beginn
Mehr zu verlieren hat heute Nacht definitiv Floyd Mayweather jr., der ungeschlagen in das Duell geht und seine "Null" im Kampfrekord natürlich verteidigen will. "47 have tried - 47 have failed", heißt es bisher. Pacquiao soll "Opfer" Nummer 48 werden. Insgesamt hat "Money" sich das Ziel gesetzt, den Rekord des legendären Schwergewichtlers Rocky Marciano zu überbieten, der 1955 mit 49 Siegen in 49 Kämpfen ungeschlagen abgetreten ist.
vor Beginn
Da beide ihre komplett gegensätzliche Art des Boxens nahezu optimiert haben, hat der Kampf zumindest das Potenzial, die riesigen Erwartungen, die in den heutigen Abend gesteckt werden, auch tatsächlich zu erfüllen. "Styles make fights" sagen die Amerikaner - und die Stile von Floyd Mayweather jr. und Manny Pacquiao passen einfach perfekt zusammen.
vor Beginn
Neben ihren grundverschiedenen Charakteren könnten die beiden Konkurrenten auch im Ring kaum unterschiedlicher sein. Während Pacquiao eine offensive Kampfmaschine ist, immer nach vorne geht und aus allen erdenklichen Winkeln mehr Schläge abfeuert als jeder andere Boxer der Welt, gilt Mayweather als Defensiv-Magier, dem es mit seiner Shoulder Roll Defense immer wieder gelingt, die Schläge seiner Gegner auszupendeln und direkt mit punktgenauen Kontern zu beantworten.
vor Beginn
Zu den surrealen ökonomischen Dimensionen tragen natürlich auch die besonderen und so gegensätzlichen Persönlichkeiten der beiden Kontrahenten bei. Floyd Mayweather jr. hat sich nicht umsonst den Beinamen "Money" gegeben. Das größte Hobby des Amerikaners ist es, mit seinem abnormen Reichtum zu prahlen. Er soll immer eine Million Dollar in bar dabei haben, falls er sich mal etwas gönnen möchte und protzt mit seinen Luxus-Fuhrparks. Ganz anders gibt sich Manny Pacquiao, der in seiner Karriere zwar auch schon neunstellige Kampfbörsen eingespielt hat, aber trotzdem noch der nette Junge von nebenan zu sein scheint. Der Filipino ist in seiner Heimat Volksheld, Kongressabgeordneter und vermutlich angehender Präsident. Zudem lächelt der gläubige Christ eigentlich immer und wird nicht müde zu betonen, dass er seine Landsleute einen will.
vor Beginn
Natürlich hatten bei einem so großen Kampf und Ereignis auch viele anderen beteiligte Parteien ihre Finger mit im Spiel. So mussten sich unter anderem die beiden größten US-Box-TV-Sender HBO und Showtime sowie die dahinterstehenden Medienriesen Time Warner und CBS einigen, bei denen die Boxer jeweils exklusiv unter Vertrag stehen. Da alle Seiten aber wussten, wie groß dieses Event werden würde, war eine Lösung schnell gefunden: Beide Sender bieten den Kampf an, produzieren und übertragen gemeinschaftlich. Deswegen werden zum Beispiel auch die markanten Ringsprecher-Legenden Michael Buffer und Jimmy Lennon jr. diesen besonderen Kampf zusammen ansagen.
vor Beginn
Dass es nach Jahren der Funkstille und gegenseitigen Schuldzuweisungen letztlich doch zu erfolgreichen Verhandlungen kam, soll dem Vernehmen nach auch einem Zufall geschuldet sein. Im Januar trafen sich Pacquiao und Mayweather zufällig bei einem Basketball-Spiel der Miami Heat, tauschten Telefonnummern aus und setzten sich im Anschluss in der Hotel-Suite des Filipinos zusammen, um über die Details des Kampfes zu reden.
vor Beginn
In der ersten Verhandlungsrunde wurde die Frage nach Art und Durchführung der Dopingprobe zum unüberbrückbaren Streitpunkt. Manny Pacquiao wollte nicht, dass ihm kurz vorm Kampf noch Blut abgenommen werden darf. Mayweather nutzte das zu einer Hetzkampagne, in der er seinem Gegner Doping unterstellte. Pacquiao reagierte darauf mit einer Verleumdungsklage, sodass Gräben zwischen den Lagern entstanden, die lange unüberbrückbar erschienen.
vor Beginn
Im September 2009 feierte Mayweather ein beeindruckendes Comeback - und das ausgerechnet mit einem klaren und einstimmigen Punktsieg über Juan Manuel Marquez, den Erzrivalen Pacquiaos, mit dem sich der Filipino zu diesem Zeitpunkt schon zwei (von inzwischen vier) sehr engen Ringschlachten geliefert hatte. Mit Mayweathers Comeback begannen auch die Verhandlungen zum Kampf gegen Pacquiao, scheiterten dann aber immer wieder aus den verschiedensten Gründen.
vor Beginn
Über die besondere Geschichte des Kampfes wurde in den letzten Wochen alles gesagt und geschrieben. Trotzdem noch mal knapp zusammengefasst: Im Dezember 2007 hatte Mayweather seine Profi-Karriere auf dem absoluten Höhepunkt eigentlich schon beendet. Der damals schon beste Boxer der Welt hinterließ eine Lücke, die Manny Pacquiao nahtlos schließen konnte, indem der "Pac-Man" sich diejenigen Gegner vornahm, die Mayweather vor ihm besiegt hatte. Dass der Filipino dabei gegen Ricky Hatton und Oscar De La Hoya sogar besser aussah als "Money May" vor ihm, trieb den Amerikaner aus dem Vorruhestand zurück in den Ring.
vor Beginn
Las Vegas platzt aus allen Nähten, die Hotels auf dem weltberühmten Strip sind seit Monaten ausverkauft und natürlich wird auch die MGM Grand Garden Arena bis auf den letzten Platz gefüllt sein. Für die Tickets wurden auf dem Schwarzmarkt bis zu 400.000 Dollar pro Stück geboten, im Schnitt sind die Eintrittskarten teurer als die für den Superbowl.
vor Beginn
Das weltweite Interesse am "Kampf des Jahrhunderts" ist mindestens genauso groß wie die fabulösen Börsen, um die es geht. Mindestens 400 Millionen Dollar werden zwischen den Kontrahenten aufgeteilt. "Money" Mayweather macht dabei seinem Namen alle Ehre und streicht 60 Prozent der Einnahmen ein, während sich Pacquiao mit "nur" 40 Prozent zufrieden geben muss.
vor Beginn
Spätestens seitdem Floyd Mayweather jr. im Februar bekannt gegeben hat, dass er endlich gegen Manny Pacquiao boxen würde, gibt es in der Box-Welt kein anderes Thema mehr. Aber nicht nur Faustkampf-Freunde fiebern der heutigen Nacht entgegen. Das Duell zwischen Mayweather und Pacquiao elektrisiert die ganze Welt.
vor Beginn
Da ist er endlich, der Tag, auf den Box-Fans auf der ganzen Welt seit sechs Jahren warten! Die beiden besten Boxer ihrer Generation steigen endlich zum lang ersehnten "Kampf des Jahrhunderts" in den Ring.
vor Beginn
Herzlich willkommen in Las Vegas zum WM-Kampf im Weltergewicht zwischen Floyd Mayweather Jr. und Manny Pacquiao.