Marco Huck
vs.
Mirko Larghetti
M. Huck
Geburtsd.:
11.11.1984
Größe:
1.88 m
Gewicht:
90,0 kg
Nationalität:
Deutschland
Bilanz:
38 (26 KOs) - 3 (2 KO) - 1
Kampfname:
Käpt'n
M. Larghetti
Geburtsd.:
19.09.1982
Größe:
1.84 m
Gewicht:
89,5 kg
Nationalität:
Italien
Bilanz:
21 (13 KOs) - 0 - 0
Kampfname:
-
Letzte Aktualisierung: 12:12:30
Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis
Nach dem Kampf
 
Für heute soll es das aber gewesen sein. Ich verabschiede mich aus dem Gerry-Weber-Stadion, danke für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse und wünsche noch einen schönen Abend bzw. ein schönes Rest-Wochenende.
Nach dem Kampf
 
Trotzdem dürfen sich alle Box-Fans auf einen heißen September freuen. In der Nacht vom 14. auf dem 15. September gibt sich Superstar Floyd Mayweather jr. die Ehre und steigt zum Rückkampf gegen den Argentinier Marcos Rene Maidana in den Ring. Von diesem Highlight aus Las Vegas berichten wir natürlich wieder live.
Nach dem Kampf
 
Wie geht es in den Ringen dieser Welt weiter? Wie Sie wahrscheinlich mitbekommen haben, ist die ursprünglich fürs kommende Wochenende Schwergewichts-WM zwischen Wladimir Klitschko und Kubrat Pulev aufgrund einer Verletzung verschoben worden. Klitschko zog sich im Training einen Muskelfaserriss im Bizeps zu, so dass der Kampf erst im November stattfinden kann.
Nach dem Kampf
 
Über seine Zukunft will und kann sich der Weltmeister jetzt unmittelbar nach der erfolgreichen Titelverteidigung natürlich noch nicht äußern. "Wie es weitergeht, weiß ich noch nicht. Jetzt erhole ich mich erst mal und genieße die Zeit mit meiner Familie." Es sei ihm gegönnt.
Nach dem Kampf
 
Marco Huck bedankt sich artig bei seinen Fans und lobt seinen Gegner. "Der Mann hat wirklich toll gekämpft und mir alles abverlangt. Großes Kompliment!" Das kann man so stehen lassen.
Nach dem Kampf
 
Larghettis Trainer beschwert sich im Interview nach dem Kampf über die Unfairness von Marco Huck: "Der Ringrichter hätte dazwischen gehen und Huck verwarnen müssen." Natürlich sind da bei Huck immer auch Unsauberheiten dabei, aber wirklich dramatische Regelverletzungen gab es heute nicht.
Nach dem Kampf
Damit bleibt Marco Huck natürlich WBO-Weltmeister im Cruisergewicht und kann sich nun wieder mit der Frage auseinandersetzen, wie es weitergeht. Neben dem Aufstieg ins Schwergewicht oder einem Kampf gegen seinen Co-Rekordler Johnny Nelson, der sich im Ring offenbar weiter ins Gespräch bringen will, wäre natürlich auch eine Titelvereinigung denkbar. Die anderen Weltmeister heißen Yoan Pablo Hernandez (IBF), Krysztof Wlodarrczyk (WBC) und Denis Lebedev (WBA). Alle drei wären mit Sicherheit härtere Gegner als der tapfer kämpfende aber letztlich doch chancenlose Mirko Larghetti.
Nach dem Kampf
 
Der Niederschlag kam offensichtlich erst nach dem Schlussgong. Es geht also doch auf die Punktzettel: 116:112, 116:112 und 118:110 heißt es da. Zwei Punktrichter geben Larghetti also vier Runden, einer nur zwei. Das sind alles Wertungen, die man vertreten kann.
Nach dem Kampf
 
Bemerkenswert war die Phase zwischen der 7. und 9. Runde, in der Larghetti voll im Kampf war und Huck sogar vor das eine oder andere Problem stellen konnte. Solche Schwächephasen darf sich Huck gegen stärkere Herausforderer nicht leisten. Davor und danach hatte der Weltmeister aber alles fest im Griff.
Nach dem Kampf
 
In jedem Fall kann Huck seine 13. Titelverteidigung feiern und damit den Cruisergewichts-Rekord von Johnny Nelson einstellen. Der sitzt in der ersten Reihe und schüttelt mit dem Kopf, als wollte er sagen: 'Beeindruckt hat mich das nicht.'
Nach dem Kampf
 
Die spannendste Frage ist jetzt eigentlich, ob der Ringrichter entscheidet, dass der Kampf schon beendet war, als Larghetti KO ging. Dann würden die Punktzettel ausgezählt werden, auf denen Marco Huck mit 117:111 gewonnen haben müsste.
 
Mit dem Schlussgong schickt Marco Huck seinen Gegner dann doch noch auf die Bretter. Der Italiener kann sich nicht mehr auf den Beinen halten, aber ich glaube, der Gong kam vor dem entscheidenden Schlag. Wie auch immer, der Kampf ist vorbei - und der alte und neue Weltmeister heißt Marco Huck.
 
Huck versucht, Larghetti in der Ecke zu stellen, um dort einen seiner gefährlichen Sprints einzusetzen. Doch nach wie vor ist der Herausforderer schnell auf den Beinen und kann harte Einschläge vermeiden.
 
Doch der Italiener entzieht sich geschickt. Für ihn geht es hier inzwischen natürlich in erster Linie darum zu "überleben". Mit dem Weltmeister über die volle Distanz zu gehen, wäre ein toller Achtungserfolg.
 
Huck macht das clever. Er will zwar den KO-Sieg, wartet aber geduldig ab und sucht die Lücke in Larghettis Deckung, um den entscheidenden Schlag oder die entscheidenden Schläge ins Ziel zu bringen.
 
Wer hätte das gedacht? Wir gehen in die zwölfte und letzte Runde.
Rundenpause
 
Natürlich gewinnt Marco Huck die Runde, aber das alleine scheint ihm nicht zu genügen. Er will seinen Gegner fallen sehen. Der Deutsche wird auch in der Schlussrunde nicht etwa seine Führung verwalten, sondern auf den KO drängen.
 
Auch diesen Durchgang übersteht der Herausforderer ohne Niederschlag.
 
Trotz härtester Treffer bleibt der Italiener stehen und schlägt immer wieder zurück. Mangelnden Willen und Einsatz kann man Larghetti in keinem Fall vorwerfen.
 
Aber jetzt geht der Weltmeister "All in". Er will seinem Heimpublikum in Halle / Westfalen einen KO-Sieg schenken. Doch Larghetti wehrt sich nach wie vor tapfer.
 
Huck marschiert von Beginn an nach vorne und treibt Larghetti vor sich her. Der scheint für einen Moment die Balance zu verlieren, geht aber (noch) nicht zu Boden.
 
Ring frei Runde 11 - damit beginnen die "Championship Rounds".
Rundenpause
 
Jetzt wird es dann doch das Spektakel, das wir in den ersten Runden noch vermisst haben. Huck gewinnt die zehnte Runde und beendet damit auch jeden Zweifel darüber, wer hier auf den Scorecards vorne liegt. Doch ein Punktsieg scheint dem Weltmeister nicht zu genügen. Er will den Italiener jetzt "abschießen".
 
Der Gong beendet Runde 10.
 
Zum Ende der Runde will der Italiener wieder mehr die Kontrolle übernehmen. Doch Huck lässt das nicht geschehen und antwortet mit seiner Urgewalt. Der Weltmeister drängt hier auf die Entscheidung und einen vorzeitigen Sieg.
 
Mit einem seiner berüchtigten Sprints drängt Huck seinen Gegner in die Seile. Doch Larghetti entzieht sich geschickt, bleibt beweglich im Oberkörper und kann so harte Treffer vermeiden.
 
Huck ist sichtlich darum bemüht, selber die Ringmitte zu übernehmen und damit zu zeigen, wer hier der Weltmeister ist und das Tempo bestimmt. Das hätte ihm ruhig ein oder zwei Runden früher einfallen können.
 
Es geht in die zehnte Runde.
Rundenpause
 
Auch diese Runde kann man durchaus dem Herausforderer geben, der zwar ein paar harte Hände nehmen musste, aber trotzdem das Kampfgeschehen über weite Strecken bestimmt hat. Da Larghetti erst in der zweiten Kampfhälfte so richtig losgelegt hat, wird es für einen Punktsieg unter dem Strich nicht reichen. Aber Marco Huck muss sich schon die Frage gefallen lassen, warum er hier so viel zulässt.
 
Damit sind neun Runden vorbei.
 
Erstaunlicherweise scheint sich Larghetti in der Ringmitte sehr wohl zu fühlen. Weiterhin treibt der Italiener den Weltmeister vor sich her und lässt sich von Hucks zwischenzeitlichen Sprints nicht im Geringsten beeindrucken.
 
Insgesamt hat Huck aber sichtlich die Linie verloren. Vielleicht fragt sich der Weltmeister auch, warum seine Schläge dem Italiener so wenig zuzusetzen scheinen. Die Angriffe Hucks wirken in dieser Phase sehr wild und konzeptlos. Das sah zu Beginn deutlich besser aus.
 
Jetzt scheint Marco Huck die Nase voll zu haben. Ohne Rücksicht darauf, was ihm Larghetti entgegenzusetzen hat, marschiert der Weltmeister durch die Schläge seines Gegners nach vorne und drängt ihn so wieder in die Seile.
 
Runde 9 hat begonnen.
Rundenpause
 
Uli Wegner wird deutlich unzufriedener und emotionaler. Und das nicht ohne Grund. Larghetti bleibt aktiv und gefährlich und "klaut" auch diese Runde.
 
Das war Runde 8.
 
Huck feuert einen wilden Schlaghagel ab. Auch wenn da nicht alle Hände sauber treffen, beschäftigt der Weltmeister seinen Herausforderer und übt gut Druck aus.
 
Trotzdem ist es dem Italiener gelungen, Marco Huck in den Rückwärtsgang zu drängen. Der Deutsche agiert defensiv zwar geschickt, fühlt sich insgesamt aber wohler, wenn er das Kampfgeschehen bestimmen kann. Das lässt Larghetti im Moment nicht zu.
 
Larghetti hat einen Cut unter dem rechten Auge und lässt sich davon scheinbar ein wenig beeindrucken. Zumindest geht er nicht mehr so stürmisch zu Werke wie noch in Runde 7.
 
Auf geht's in die achte Runde.
Rundenpause
 
Larghetti kommt und sichert sich mit Mut und hoher Schlagfrequenz die siebte Runde. Jetzt muss sich zeigen, ob das nur ein Strohfeuer und ein Achtungserfolg war, oder ob der Italiener wirklich noch mal in den Kampf zurückkommt.
 
Damit ist auch die siebte Runde vorbei.
 
Insgesamt ist aber schon beeindruckend, wie gut Larghetti hier nach wie vor mithält. Der Italiener ist der aktivere Mann und lässt sich einfach nicht den Schneid abkaufen.
 
Bei allem Mut des Italieners scheint seine Schlagkraft nicht auszureichen, den Weltmeister nachhaltig zu beeindrucken. Huck schüttelt sich kurz und landet dann eigene Treffer.
 
Larghetti macht weiter Dampf und explodiert direkt in den ersten Sekunden des siebten Durchgangs. Und bei dieser Kombination waren ein oder zwei harte Hände im Ziel. Huck muss aufpassen, dass er hier nicht überrascht wird.
 
Runde 7 wird freigegeben.
Rundenpause
 
Mirko Larghetti hält hier länger durch, als viele erwartet hatten. Und der Italiener kommt sogar mutig nach vorne. Doch Huck ist defensiv zu clever und offensiv zu kraftvoll, als dass hier ernsthaft etwas anbrennen sollte. Bislang hat der Weltmeister alle Runden für sich entschieden.
 
Sechs Runden sind beendet - Halbzeit in Halle / Westfalen.
 
Der Italiener setzt Huck jetzt stark unter Druck, treibt ihn vor sich her und in die Ringseile. Doch der Weltmeister reagiert gut, dreht sich heraus und stellt sich Larghetti seinerseits zurecht. Die folgende Schlagsalve fliegt zwar ins Leere, doch die Kraftverhältnisse werden auch in dieser Szene wieder sichtbar.
 
Aber Larghetti lässt sich davon nicht abschrecken und greift mit einer Serie von Körperhaken an. Keine Frage, der Herausforderer hat ein echtes Kämpferherz.
 
Das sieht man von Marco Huck sonst eher selten: Der Weltmeister arbeitet gut mit seinem Jab, hält sich den Herausforderer mit der langen linken Führhand vom Leib.
 
Die sechste Runde beginnt.
Rundenpause
 
Bei Mirko Larghetti zeugen Schwellungen an beiden Augen schon vom bisherigen Kampfverlauf. Huck sollte auch diese Runde gewonnen haben.
 
Ende der fünften Runde.
 
Wieder gelingt es Huck, seinen Gegner in die Seile zu drängen und mit harten Schlägen einzudecken. Das kann nicht lange gut gehen. Larghetti wirkt zwar noch nicht sehr mitgenommen, schlägt aber immer öfter ins Leere.
 
Aber wenn Huck kommt, dann sind seine Aktionen zwingender als die des Italieners. Der Weltmeister bringt eine Serie von drei Haken ins Ziel. Larghettis Deckung ist in diesen Situationen nahezu nicht existent.
 
Larghetti scheint gemerkt zu haben, dass Huck regelmäßig den Rundenbeginn verschläft. Das nutzt der Herausforderer zu ein paar gelungenen Offensiv-Aktionen.
 
Ring frei zur fünften Runde.
Rundenpause
 
Huck gewinnt ohne größere Probleme Runde um Runde und scheint langsam entschlossener zu werden. Doch insgesamt ist es nach wie vor kein spektakuläres Gefecht.
 
Das erste Kampfdrittel liegt hinter uns.
 
Huck zieht das Tempo noch mal ein bisschen an, drängt Larghetti an die Seile und kommt mit einer Kombination durch. Da sind dann immer auch ein paar Unsauberheiten und Ellbogen mit dabei. Aber das gehört bei Marco Huck irgendwie dazu.
 
Auch wenn der Italiener mutig mitboxt und jetzt auch selber wieder in die Offensive geht, wirkt das Ganze wie ein Katz-und-Maus-Spiel. Es hat den Anschein, als wüsste Huck genau, dass sein Gegner ihm nicht gefährlich werden kann.
 
Nach wie vor wirkt Huck zu Rundenbeginn fast verhalten und wartet erst mal ab, was sein Gegner zeigt. Als von dem nichts kommt, geht der Weltmeister selber in den Vorwärtsgang, wird dann aber von Larghetti abgekontert.
 
Der Gong gibt die vierte Runde frei.
Rundenpause
 
Zum Ende der Runde kam Larghetti tatsächlich noch mal mit ein paar Händen durch, insgesamt bestimmt Huck aber weiterhin das Tempo und sollte auf den Punktzetteln bislang alle Durchgänge für sich entschieden haben.
 
Die dritte Runde ist vorbei.
 
Larghetti will ranspringen und versucht es mit der Linken, Huck weicht aus und trifft seinerseits mit der rechten Schlaghand. Das ist dann eben der kleine, aber feine Unterschied.
 
Wenn der Weltmeister das Tempo anzieht und die Rechte bringt, wird es für Larghetti sofort brenzlig. Dann knickt Huck kurz ein, das aber nur aus der Bewegung heraus, weil er das Gleichgewicht verliert, und nicht, weil der Herausforderer ihn hart getroffen hätte.
 
Huck schlägt selber sehr wenig und lässt den Herausforderer weiterhin kommen. Ein ganz großes Spektakel ist das hier bisher noch nicht.
 
Auf geht's in die dritte Runde.
Rundenpause
 
Der Italiener wird etwas mutiger und schlägt öfter, aber Huck hat die besseren Aktionen und die härteren Treffer auf seiner Seite. Trotzdem war diese Runde insgesamt knapper, als sie es aus Sicht des Weltmeisters hätte sein müssen.
 
Das war Runde 2.
 
Trotzdem lässt sich der Italiener nicht beeindrucken, marschiert zumindest weiter mutig nach vorne. Doch wirklich hart scheinen sein gelegentlich abgefeuerten Jabs nicht zu sein.
 
Larghetti lässt sich von Hucks scheinbarer Inaktivität ein bisschen locken und wird offensiver, das nutzt der Weltmeister zu einem sehenswerten Konter. Die Rechte schlägt voll ein.
 
Huck hat offensichtlich schon gemerkt, dass ihm sein Gegner nicht viel entgegenzusetzen hat. Der Deutsche wirkt sehr gelassen und souverän.
 
Die zweite Runde beginnt.
Rundenpause
 
Hier wird von Beginn an deutlich, wer der Herr im Ring ist. Marco Huck bestimmt das Tempo, Larghetti hat sehr viel Respekt. Dementsprechend geht die Runde an den Weltmeister.
 
Aber zumindest übersteht der Italiener die Runde schadlos, der erste Durchgang ist vorbei.
 
Der Herausforderer wagt sich etwas zaghaft in den Vorwärtsgang und wird dafür umgehend bestraft. Huck setzt zum Schlaghagel an und kommt mit der Rechten durch. Die sollte Larghetti nicht zu oft nehmen.
 
Dann zieht Huck seinen ersten kleineren Sprint an und bringt direkt eine Kombination ins Ziel. Ein linker Haken fliegt aber am Kopf des Italieners vorbei.
 
Huck beginnt abwartend, steht in der Ringmitte und schaut sich erst mal an, was da von seinem Gegner kommt. Viel ist das nicht. Larghetti versucht es mit vorsichtigen Jabs.
 
Der Kampf ist freigegeben. Ring frei zur ersten Runde.
vor Beginn
 
Neben der viel größeren Erfahrung, der größeren Schlagkraft und dem Heimvorteil sprechen auch die physischen Voraussetzungen für Marco Huck. Mit 1,88m ist er vier Zentimeter größer als sein Gegner und wird den Italiener vermutlich schlicht überrennen.
Kampfgericht
 
Dann brauchen wir natürlich noch den obligatorischen Blick auf das Kampfgericht: Der Ringrichter heißt heute Jack Reiss aus den USA. Die Punktrichter sind William Lerch (USA), Carlos Ortiz (USA) und Alfredo Polanco (Mexiko). Sie werden aber aller Voraussicht nach nicht benötigt. Alles andere als ein vorzeitiger Sieg für Marco Huck wäre eine Überraschung.
Nationalhymnen
 
Bevor es losgehen kann, gibt ein Streichorchester noch die Nationalhymnen zum Besten. Zunächst ertönt "Fratelli d'Italia", das Formel-1-Fans mit Sicherheit noch aus Michael Schumachers großer Zeit bei Ferrari geläufig ist. Dann gibt es für Marco Huck das "Lied der Deutschen".
Walk-In Huck
 
Als Marco Huck einmarschiert, darf die deutsche Rock-Combo "Marathonmann" ein Live-Ständchen zum Besten geben. Ob das so passend ist? Huck ist eigentlich eher ein Sprinter als Langstrecken-Läufer. 26 seiner 37 Siege feierte der Deutsche vorzeitig. Und er kommt auch im Ring an, lange bevor das Lied beendet ist. Der "Käptn" hat es eben eilig.
vor Beginn
 
Axel Schulz prognostizierte übrigens im Vorfeld, dass der Italiener schon nach dem Walk-In "angeknockt" sein würde, weil die Stimmung im Gerry-Weber-Stadion etwas ganz Besonderes ist. Aber zumindest schafft es Larghetti in den Ring, ohne zu Boden zu gehen.
Walk-In Larghetti
 
Doch bevor das Fell des Bären verkauft wird, muss dieser bekanntlich erst mal erlegt werden. Der Bär heißt heute Mirko Larghetti und macht sich gerade zu "Thunderstruck" von AC/DC auf den Weg zum Ring.
vor Beginn
 
Die Frage wäre aber, ob für Huck das reine Einstellen des Nelson-Rekords ausreicht, oder ob er nicht doch mit einer weiteren, dann seiner 14. Titelverteidigung eine neue Bestmarke aufstellen will. Im Gespräch ist neben dem sofortigen Aufstieg ins Schwergewicht auch ein Kampf in den USA. Zudem betont Johnny Nelson als VIP-Gast am Ring, dass es ihm mit einem Comeback durchaus ernst sein könnte. "Ich habe bisher nicht darüber nachgedacht, aber ich bin mir sicher, dass ich Marco schlagen könnte. Und ich bin mit meinen 47 Jahren noch topfit. Sugar Ray Leonard hat auch sehr spät noch ein Comeback gefeiert. Und Bernard Hopkins ist mit 48 Jahren noch Weltmeister. Warum sollte ich das nicht auch können?" Große Worte, denen aber hoffentlich keine Taten folgen. Schließlich stand Nelson seit neun Jahren nicht mehr im Ring...
vor Beginn
 
Interessanter als das grenzwertige Wortspiel sind die Diskussionen darüber, was Huck nach der fest eingeplanten heutigen Titelverteidigung machen wird. Der 29-Jährige träumt nach wie vor von einem Aufstieg ins Schwergewicht und bringt sich immer wieder gerne als möglichen Klitschko-Gegner ins Gespräch. "Ich wäre in jedem Fall ein würdigerer Herausforderer als diese ganzen Pfeifen, die im Schwergewicht herumlaufen", so Huck in seiner gewohnt respektvollen Art.
vor Beginn
 
Weil sich Larghetti zudem im Vorfeld vor der deutschen Presse sehr zurückhaltend und fast demütig gab, musste der Weltmeister die Stimmung vor dem Kampf anheizen. Und dabei ließ es sich Marco Huck tatsächlich nicht nehmen, ganz tief in die Wortspiel-Kiste zu greifen. "Aus Larghetti mache ich Spaghetti", sagte der WBO-Champ auf der Pressekonferenz nicht nur, sondern zerbröselte auch noch demonstrativ ein paar Nudeln. Wer immer Huck zu dieser Geste geraten (oder ihn zumindest nicht davon abgehalten hat)... aber lassen wir das.
vor Beginn
 
Der Italiener Mirko Larghetti kommt zwar mit blütenweißer Weste nach Halle / Westfalen (21 Kämpfe, 21 Siege, 13 davon durch KO), ist aber trotzdem nur Fachleuten ein Begriff. Der 31-Jährige hat bislang immer nur in seiner italienischen Heimat geboxt und noch keinem echten Weltklasse-Mann gegenüber gestanden.
vor Beginn
 
Natürlich steigt der Weltmeister als haushoher Favorit in den Ring und sollte den Rekord von 13 erfolgreichen Titelverteidigungen einstellen können. In der so genannten "unabhängigen Weltrangliste" (boxrec.com) wird Huck auf Rang 1 geführt. Larghetti nimmt in dieser Wertung nur den 37. Platz ein. Das spiegelt in etwa die Kraftverhältnisse wider.
vor Beginn
 
Gerade schreibe ich es, da schalten die Kollegen schon wieder um und blenden den Vorkampf aus, bevor er begonnen hatte. Es kann also gleich mit leichter Verzögerung dann doch losgehen mit der Cruisergewichts-WM zwischen Huck und Larghetti.
vor Beginn
 
Statt Huck vs. Larghetti bekommen die TV-Zuschauer zunächst also eine Aufzeichnung des Schwergewichts-Kampfes zwischen Denis Boytsov und Timur Musafarov zu sehen. Ohne zu viel zu verraten, kann ich sagen: Der Kampf ging über die volle Distanz von zehn Runden. Insofern scheinen sich die technischen Probleme etwas hinzuziehen...
vor Beginn
 
Offensichtlich verzögert sich der Kampfbeginn ein wenig. Laut den Kollegen der ARD ist die Leitung aus Halle / Westfalen gestört. Das ist insofern bemerkenswert, als nun ein Kampf aus dem Rahmenprogramm gezeigt wird, der vor nicht allzu langer Zeit zu Ende gegangen ist. Offenbar war die Leitung also bis vor Kurzem noch intakt...
vor Beginn
 
Rekord-Mann Nelson ist kein großer Fan von Marco Huck. "In meiner Glanzzeit hätte ich Huck ausgeknockt. Mit einem halben Jahr Vorbereitung würde ich ihn schlagen", wurde der "Entertainer" unter der Woche im deutschen Boulevard zitiert.
vor Beginn
 
Dabei stand Nelson übrigens auch zwei Mal in Deutschland im Ring, besiegte 2003 in Bayreuth Alexander Petkovic und 2004 in Essen Rüdiger May.
vor Beginn
Auf dem Spiel steht Hucks WM-Titel nach Version der WBO. Der Deutsche verteidigt seinen Gürtel heute schon zum 13. Mal und stellt damit im Cruisergewicht (bis 90,719 kg) den Rekord des Briten Johnny Nelson ein, der denselben Titel zwischen 1999 und 2005 gehalten hatte.
vor Beginn
 
Herzlich willkommen in Halle/W. zum WM-Kampf im Cruisergewicht zwischen Marco Huck und Mirko Larghetti.
Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis
Marco Huck - Mirko Larghetti
Austragungsort
Das Gerry-Weber-Stadion in Halle/W.
Klasse
Es wird im Cruisergewicht geboxt.
Titel
Es geht um den WM-Titel nach Version der WBO.
Runden
Der Kampf ist auf zwölf Runden zu je drei Minuten angesetzt.