Timothy Bradley
vs.
Manny Pacquiao
T. Bradley
Geburtsd.:
29.08.1983
Größe:
1.68 m
Gewicht:
66,451 kg
Nationalität:
USA
Bilanz:
33 (13 KOs) - 1 (0 KO) - 1
Kampfname:
Desert Storm
M. Pacquiao
Geburtsd.:
17.12.1978
Größe:
1.66 m
Gewicht:
65,998 kg
Nationalität:
Philippinen
Bilanz:
57 (38 KOs) - 6 (3 KOs) - 2
Kampfname:
Pac Man
Letzte Aktualisierung: 07:26:09
Nach dem Kampf
 
Ich darf mich an dieser Stelle nach einer langen Box-Nacht von Ihnen verabschieden. Ich danke für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit und wünsche noch einen schönen Sonntag! Noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Die nächsten Box-Highlights stehen schon vor der Tür. Am 26. April verteidigt Schwergewichts-Weltmeister Wladimir Klitschko seine Gürtelsammlung gegen den Australier Alex Leapai. Und am 3. Mai sind wir dann live dabei, wenn Floyd Mayweather jr. gegen den Argentinier Marcos Maidana in den Ring steigt.
Nach dem Kampf
 
Timothy Bradley wird sich von der ersten Niederlage seiner Karriere erholen müssen, scheint aber mit sich, seiner Leistung und dem Kampfausgang im Reinen zu sein. Tatsächlich sah er fast erleichtert aus, dass er diesmal nicht zum Punktsieger erklärt wurde, was aber auch noch skandalöser gewesen wäre als nach dem ersten Kampf vor zwei Jahren. Wahrscheinlich wird Bradley einen oder zwei Aufbaukämpfe benötigen und dann einen neuen Anlauf auf die WM starten.
Nach dem Kampf
 
Wie geht es jetzt für die beiden weiter? Manny Pacquiao verweist bei der Beantwortung dieser Frage wie immer auf seinen Promoter Bob Arum. Denkbar wäre ein fünfter Kampf gegen Juan Manuel Marquez. Aber auch eine dritte Auflage dieser Paarung mit Timothy Bradley könnte durchaus unterhaltsam und reizvoll sein. Zum großen Showdown mit Floyd Mayweather jr. wird es voraussichtlich nicht kommen, solange Pacquiao und Mayweather von den konkurrierenden TV-Sendern HBO und Showtime übertragen werden.
Nach dem Kampf
 
Beide Kontrahenten geben sich nach dem Kampf versöhnlich und sehr respektvoll. Manny Pacquiao gibt zu, dass er ein paar der harten Treffer von Bradley in den ersten Runden gespürt hat und gratuliert dem Amerikaner zu einer tollen Leistung. Der entgegnet, dass er gegen den besten Boxer der Welt verloren hat und dass das ja schon mal passieren könnte. So kann man das zusammenfassen.
Nach dem Kampf
Damit holt sich Manny Pacquiao nach knapp zwei Jahren den WBO-WM-Titel im Weltergewicht zurück, den er Timothy Bradley also nur "geliehen" hatte.
Nach dem Kampf
 
Diesmal gibt es also keine Kontroverse. Der "Pac Man" gewinnt den Kampf. Und dass dieses Urteil in Ordnung geht, muss auch Timothy Bradley anerkennen, der artig Beifall klatscht und Pacquiao gratuliert.
Punktwertung
 
Die drei Punktrichter sind sich einig: Am Ende heißt es 116:112, 116:112, 118:110 für Manny Pacquiao!
 
Jetzt ist der Kampf vorbei. Nach zwölf Runden müsste Manny Pacquiao dieses Duell deutlich für sich entschieden haben (auf meiner Scorecard steht es am Ende 117:111). Aber das dachten wir beim Kampf zwischen diesen beiden schon einmal - und wurden dann eines Besseren (oder Schlechteren) belehrt.
 
Nach einem unabsichtlichen Kopfstoß öffnet sich bei Pacquiao ein Cut an der Stirn. Er muss kurz vom Ringarzt untersucht werden, wird den Kampf aber zu Ende bringen können.
 
Die ganz große Schluss-Offensive von Bradley bleibt (bisher) aus. So kann er diesen Kampf aus meiner Sicht nicht gewinnen.
 
Wilde Szenen jetzt zum Ende des Kampfes: Erst kommt Bradley mit ein paar schönen Geraden durch, dann deckt Pacquiao seinen Gegner mal wieder mit einem Schlaghagel am Seil ein. Es geht immer noch rauf und runter.
 
Bradley setzt einen schönen Jab, wird dann aber von Pacquiao mit einer guten Kombination abgekontert.
 
Die zwölfte und letzte Runde müsste Pacquiao für mich schon gar nicht mehr gewinnen. Doch wir wissen ja, dass der "Pac Man" keinen Gang zurückschalten kann. Er marschiert weiter nach vorne.
 
Die elfte Runde geht für mich wieder einigermaßen deutlich an Pacquiao, der damit bei mir nahezu uneinholbar mit 107:102 führt.
 
Sehr gute Leistung bislang von Manny Pacquiao, der trotz fortschreitender Kampfdauer immer konzentriert, aufmerksam und explosiv bleibt.
 
Bradley setzt im Rückwärtsgang ein paar schöne Jabs, kommt aber nicht mit wirklich harten Schlägen durch. Mal schauen, ob das genug ist, die Runde zu gewinnen.
 
Pacquiao marschiert nicht nur ständig nach vorne und treibt seinen Gegner vor sich her. Er zeigt auch schöne Meidbewegungen, wenn Bradley doch mal angreift.
 
Wir gehen in die "Championship Rounds". Soll heißen: Jetzt wird es ernst. Vor allem für Timothy Bradley, der deutlich mehr machen muss, wenn er diesen Kampf noch irgendwie drehen will.
 
Die zehnte Runde geht bei mir an Timothy Bradley, der jetzt so etwas wie seine zweite Luft entwickelt. Nach zwölf Runden führt auf meiner Scorecard trotzdem nach wie vor Manny Pacquiao mit 97:93.
 
Bradley marschiert zum Ende der Runde noch mal nach vorne. Das könnte für den Amerikaner reichen, um zumindest diesen Durchgang zu gewinnen.
 
Pacquiao bringt ein paar kurze Haken ins Ziel. Bradley reagiert mit wütenden Angriffen und landet einen Schwinger mit links, der den Philippino ordentlich durchschüttelt.
 
Kompliment an beide Boxer: Sie weichen hier keinen Schritt zurück. Beide sind permanent im Vorwärtsgang. Das ist wie erwartet ein richtig unterhaltsamer Boxkampf.
 
Auf meine Punktzettel braucht Bradley inzwischen schon Niederschläge, um diesen Kampf noch irgendwie zu gewinnen. Da er bekanntlich nicht zu den härtesten Schlägern im Weltergewicht gehört, könnte es eng werden für den Weltmeister.
 
Trotzdem verliert der Amerikaner auf meinem Punktzettel wegen der guten Treffer Pacquiaos in den ersten neunzig Sekunden auch diese Runde. Der "Pac Man" führt bei mir inzwischen schon mit 88:83.
 
Bradley versucht, den Rhythmus des Philippinos ein bisschen zu brechen, indem mehr aus der Distanz boxt und seinen Jab im Rückwärtsgang etabliert. Das könnte ein probates Mittel sein.
 
Manny Pacquiao scheint das Gefühl zu haben, dass Bradley müde wird und von seinen Kombinationen mitgenommen ist. Er setzt nach und deckt seinen Gegner an den Seile mit einer Achtfach-Kombination ein.
 
Nach einem Schlagabtausch in der Halbdistanz stolpert Bradley zurück und federt tief in die Seile. Das hätte man auch als Niederschlag gegen den Amerikaner werten können.
 
Beide Männer sind nicht mehr so effizient und treffen nicht mehr so genau wie in den ersten Runden. Das ist bei dem hohen Anfangstempo aber auch kein Wunder.
 
Auf meinem Punktzettel liegt Pacquiao inzwischen mit 78:74 in Front. Langsam muss sich Bradley etwas einfallen lassen, wenn meine Prognose doch noch zutreffen soll.
 
Pacquiaos Beinarbeit ist beeindruckend. In dieser Runde schlägt er zwar nicht so viel wie in den Durchgängen zuvor, doch die Bewegung allein könnte reichen, ihm auch diese Runde zu bringen.
 
Inzwischen wirkt Bradley auch schon ein bisschen müde, stolpert rückwärts durch den Ring. Doch das könnte auch eine Finte sein, um Pacquiao zu locken.
 
Timothy Bradley boxt bislang nicht so geschickt und lauernd, wie man das von ihm gewohnt ist. Stattdessen scheint er sich auf eine Prügelei in der Halbdistanz einlassen zu wollen, bei der er gegen einen gut aufgelegten Pacquiao wahrscheinlich den Kürzeren ziehen muss.
 
Mit einer starken siebten Runden baut Pacquiao auf meinem Punktzettel eine mittlerweile fast schon komfortable Führung auf. Bei mir führt der Philippino inzwischen mit 68:65.
 
Bradley findet im Moment kein Mittel gegen den Offensiv-Wirbel von Pacquiao, der sich auch diese Runde gesichert haben dürfte.
 
Schöne Kombination von Pacquiao, der heute wieder wie in seinen besten Zeiten aus allen Rohren feuert und Bradley damit an den Seilen festnagelt.
 
Bradley pendelt ein paar Schläge von Pacquiao mit guten Bewegungen aus, doch Pacquiaos Antwort ist noch ein bisschen besser: Er trifft mit einem Aufwärtshaken genau in die Bewegung des Amerikaners.
 
Bradleys Ecke ist nicht zufrieden mit der Leistung des "Desert Storm". "Wenn du so weitermachst, kannst du gleich nach Hause gehen", hieß es da eben in der Pause.
 
Mit den vielen Schlägen und Treffern zum Ende der Runde könnte sich Pacquiao auch diese Runde gesichert haben, würde damit zur Halbzeit mit 58:56 führen.
 
Dann kommt aber ein Schlaghagel des Philippinos an den Seilen, dem sich Bradley nicht entziehen kann. Gute Treffer für Pacquiao.
 
Obwohl Pacquiao immer wieder gute Aktionen setzt, bestimmt in dieser Phase Timothy Bradley das Tempo des Kampfes.
 
Doch ein Manny Pacquiao lässt sich davon nicht beeindrucken, wartet den richtigen Moment ab und bringt dann eine Serie ins Ziel.
 
Bradley bestimmt die Anfangsphase der sechsten Runde, landet ein paar schöne Jabs und pendelt die Angriffe Pacquiaos clever aus. Seine Oberkörperbewegungen sind eine Augenweide.
 
Wir erinnern uns: Im ersten Kampf war die fünfte Runde ein kleiner "Knackpunkt". Sowohl CJ Ross als auch Duane Ford gaben die Runde vor zwei Jahren an Bradley, obwohl Pacquiao der bessere und aktivere Mann war. Ich gebe die Runde in diesem Fall an den philippinischen Kongress-Abgeordneten, der mit 48:47 knapp die Führung übernimmt.
 
Und gerade, als ich es schreibe, geht Timothy Bradley wieder zum Angriff über und bestimmt das Tempo. Beide Männer schenken sich in dem bislang sehr unterhaltsamen Kampf absolut nichts.
 
Pacquiao ist jetzt mal wieder in der Offensive, schiebt seinen Gegner vor sich her durch den Ring.
 
Dann muss der Amerikaner aber sein ganzes Balance-Gefühl bemühen, um auf den Beinen zu bleiben, nachdem Pacquiao ihn an den Seile stellt und seinerseits mit einer schönen Kombination eindeckt.
 
Gute erste Kombination von Bradley in den ersten Sekunden der fünften Runde, die Pacquiao zwar nicht ernsthaft durchrüttelt, aber doch zurückdrängt.
 
Nach vier Runden steht es bei mir wieder Unentschieden: Bradley hat für mich die vierte Runde gewonnen, so dass es insgesamt 38:38 stehen dürfte.
 
Bradley legt sehr viel Kraft in seine Schläge. Pacquiao verlegt sich in dieser Phase aufs Kontern, macht dabei aus meiner Sicht aber etwas zu wenig.
 
Doch Pacquiao marschiert nach vorne, trifft mit einem rechten Haken und wird dann von Bradley abgekontert, der den Philippino mit einer schönen Kombination durchschüttelt.
 
Bradley nutzt die etwas ruhigere Phase für ein paar brauchbare Jabs, die reichen könnten, um diese Runde zu "stehlen".
 
Beide starten etwas verhaltener in die vierte Runde. Das enorme Tempo des letzten Durchgangs können sie aber auch nicht über die volle Distanz gehen.
 
Für mich geht auch die dritte Runde einigermaßen eindeutig an Pacquiao, der dadurch auf meinem Punktzettel mit 29:28 die Führung übernimmt.
 
Zum Ende der Runde setzt Bradley noch ein paar gute Treffer, aber ob das reicht, um den Durchgang zu gewinnen? Ich habe da so meine Zweifel.
 
Jetzt versucht es Bradley mit Körperhaken. Der "Desert Storm" konzentriert sich nicht auf seine Defensiv-Künste sondern lässt sich auf einen offenen Schlagabtausch ein. Ich weiß nicht, ob das wirklich eine gute Idee ist.
 
Timothy Bradley ist schon früh in diesem Kampf in Schwierigkeiten. Pacquiaos Serie kommen so explosiv wie in seinen besten Zeiten, der Amerikaner findet dagegen im Moment kein Mittel.
 
Auch zu Beginn der dritten Runde kommen die klareren Aktionen von Pacquiao, der mit einer schönen Serie trifft.
 
Die zweite Runde ist beendet und geht für mich klar an Pacquiao, der fast den ersten Niederschlag des Abends verbucht hätte. Damit steht es auf meiner Scorecard nach zwei Runden 19:19.
 
Der Philippino setzt nach, wird von Bradley aber mit einer schönen Rechte abgekontert. Dann landet Pacquiao die nächste gute Linke. Es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch.
 
Dann schlägt aber doch eine harte Linke von Pacquiao ein. Bradley wackelt bedenklich, geht aber nicht zu Boden.
 
Die Defensivarbeit des Amerikaners ist wirklich eine Augenweide. Bradley schafft es immer wieder, Pacquiaos schnelle Hände zu blocken.
 
Bradley beginnt die zweite Runde im Vorwärtsgang, doch Pacquiao reagiert gut, deckt den Amerikaner mit einer schnellen Serie ein.
 
Die erste Runde ist vorbei. Für mich hat Bradley knapp die Nase vorn. Noch tasten sich beide Boxer ab und versuchen, die richtige Distanz zu finden. Das gelingt dem "Desert Storm" zu Beginn besser.
 
Pacquiao schafft es, Bradley kurz an die Seile zu drängen und eine Linke zu landen. Bradley schlägt zurück, treibt "Pac Man" durch den Ring und landet eine schöne Rechte.
 
Der Amerikaner versucht, seinen Jab zu etablieren. Doch Pacquiao beantwortet diese Versuche mit seinem eigenen Jab.
 
Pacquiao landet den ersten guten Treffer des Kampfes mit der Linken, doch Bradley antwortet umgehend mit einem schönen rechten Haken.
 
Pacquiao ist Rechtsausleger, Bradley boxt in der Normalauslage. Damit laufen die beiden Kämpfer Gefahr, sich gegenseitig auf den Füßen zu stehen.
 
Ring frei zur ersten Runde! Der Kampf läuft.
vor Beginn
 
Ringsprecher-Legende Michael Buffer stellt beide Kontrahenten noch einmal vor. Und dann kann es auch gleich losgehen.
vor Beginn
 
Während Bradley auf dem Weg in den Ring ist, werfen wir noch schnell einen Blick auf die "technischen Daten" der Boxer: Pacquiao ist mit 35 Jahren deutlich älter als Bradley (30) und hat in seiner mittlerweile fast zwanzigjährigen Profi-Karriere fast doppelt so viele Kämpfe bestritten wie der Amerikaner. Dabei konnte Pacquiao WM-Titel in sieben verschiedenen Gewichtsklassen (vom Fliegen- bis zum Halbmittelgewicht) sammeln. Bradley war "nur" Junioren-Weltmeister und Weltmeister in zwei Gewichtsklassen (Halbwelter- und Weltergewicht). Was heute eventuell wichtig werden könnte: Bradley ist zwar einen Zentimeter kleiner, hat aber eine um fünf Zentimeter größere Reichweite als Bradley. Damit kann der Amerikaner aus der Distanz boxen, muss aber aufpassen, wenn Pacquiao in die Halbdistanz kommt.
Prognose
 
Kurz bevor es losgeht, will ich meinen offiziellen Tipp abgeben. Im Gegensatz zu vielen Fans (und Buchmachern), die der Meinung zu sein scheinen, dass Pacquiao aus dem ersten Kampf gelernt hat, eine noch stärkere Leistung abrufen und Bradley eventuell sogar ausknocken kann, glaube ich, dass sich der Amerikaner heute einen Punktsieg verdienen wird.
vor Beginn
 
Jetzt soll es das dann aber auch mit den Vorberichten gewesen sein. Manny Pacquiao ist auf dem Weg in den Ring. Timothy Bradley wird ihm in wenigen Augenblicken folgen. Wir freuen uns auf Weltklasse-Boxen live aus Las Vegas!
vor Beginn
 
Und kurz bevor es losgeht noch ein kleiner Ausflug in die Box-Politik. Promoter Bob Arum (Top Rank) kritisierte auf der Pressekonferenz vor dem Kampf das gastgebende MGM Grand, weil im Kasino jetzt schon Werbung für den am 3. Mai stattfindenden Kampf zwischen Floyd Mayweather jr. und Marcos Maidana gemacht wird. Arum meinte, man hätte lieber den heutigen Kampf promoten sollen, anstatt das (aus seiner Sicht) sportlich weniger interessante Duell zwischen "Money" Mayweather und dem Argentinier zu bewerben. Dazu muss man wissen, dass es nicht nur zwischen Pacquiao und Mayweather seit Jahren einen schwelenden Konflikt kommt, der (leider) nie in einem Kampf gipfelte. Auch Bob Arums Top Rank und die mit Mayweather kooperierende Golden Boy Promotion liefern sich einen "kalten Krieg", der verhindert, dass Boxer der beiden Ställe gegeneinander antreten.
vor Beginn
 
Eine kurze Anmerkung noch zu den Kampfbörsen, die heute verdient werden: Bei beiden Boxern steht ein Grundbetrag von sechs Millionen US-Dollar im Kampfvertrag. Wenn die Beteiligungen an Ticket- und Pay-Per-View-Verkäufen hinzukommen, wird Pacquiao mindestens 20 Millionen Dollar verdient haben. Bradleys Gesamteinkommen dürfte etwas geringer ausfallen, trotzdem wird es die höchste Börse seiner Karriere sein.
vor Beginn
 
Im Moment werden die Hymnen für die beiden Boxer intoniert. Ashanti gibt gerade das "Stars Spangled Banner" zum Besten. Wenn die beiden Boxer ihre Schläge so gut treffen wie die Sängerin die Töne, dürfen wir uns auf ein wahres Box-Feuerwerk freuen.
vor Beginn
 
Der Ringrichter heute Abend ist übrigens einer der besten der Welt: Der Amerikaner Kenny Bayless wird den Kampf leiten.
vor Beginn
 
Da sie im ersten Duell so eine entscheidende Rolle spielten, werfen wir auch heute einen Blick auf die Punktrichter. Die gute Nachricht für alle Pacquiao-Fans: CJ Ross und Duane Ford werden heute nicht über den Sieger entscheiden. Die Punktrichter heißen Michael Pernick, Glenn Trowbridge und Craig Metcalfe. Interessant dabei: Pernick saß auch bei Pacquiaos letztem Sieg gegen Brandon Rios am Ring und gab als einziger Punktrichter alle Runden an den "Pac Man".
vor Beginn
 
Besonders kritisch wurden im ersten Duell die Runden fünf und sieben bewertet, die mindestens zwei der drei Punktrichter bei Bradley sahen, obwohl Pacquiao in diesen Runden deutlich mehr Treffer landen konnte (22:8 in der fünften und 27:11 in der siebten Runde). Insgesamt landete der philippinische Kongress-Abgeordnete 253 Treffer, während Bradley nur 159 seiner Schläge ins Ziel brachte. Da diese Schlagstatistiken auch den optischen Eindruck des Kampfverlaufes widerspiegelten, ist leicht nachvollziehbar, warum bis heute so viele Fans und Experten von einem krassen Fehlurteil sprechen.
vor Beginn
 
Jetzt widmen wir uns aber endlich voll und ganz dem Main Event des heutigen Abends. Und natürlich müssen wir beim Blick auf Pacquiao vs. Bradley II noch mal auf den ersten Kampf zwischen den beiden schauen.
vor Beginn
 
Inzwischen ist der letzte Vorkampf im MGM Grand vorbei. Raymundo "Sugar Ray" Beltran hat sich einstimmig nach Punkten gegen Arash Usmanee durchgesetzt. Vorher konnte Jessie Vargas einen Punktsieg gegen Khabib Allakhverdiev feiern. Und Bryan Vasquez setzte sich ebenfalls nach Punkten gegen Jose Felix Jr. durch.
vor Beginn
 
Bei den Buchmachern ist Pacquiao also vorne. Die Experten scheinen dem "Pac Man" zuzutrauen, dass er aus dem ersten Kampf gegen Bradley so viel gelernt hat, dass er das zweite Duell noch deutlicher gewinnt bzw. vielleicht sogar die Entscheidung nicht den Punktrichtern überlässt. Eigentlich ist der Kampf aber wohl das, was die Amerikaner einen "coin toss" nennen. Soll heißen: Wer voraussagen will, wer heute Abend gewinnt, kann genauso gut eine Münze werfen.
vor Beginn
 
Wenn man also nur auf die letzten drei Kämpfe der beiden heutigen Kontrahenten schaut, könnte man zu der Überzeugung gelangen, dass Timothy Bradley als klarer Favorit in das Rematch gegen Pacquiao geht. Doch dass Quervergleiche im Boxsport keine Bedeutung haben, zeigen die Wettquoten heute Abend. Für einen Sieg von Manny Pacquiao bekommt man beim renommierten Anbieter Ladbrokes zum Beispiel nur 1,44 für 1, während ein Sieg Bradleys immerhin 2,87 für 1 bringen würde. Für einen KO-Sieg für Bradley in der ersten Runde gäbe es sogar 101 für 1. Wer darauf setzt, dem würde ich aber auch dringend empfehlen, mal Fieber zu messen.
vor Beginn
 
In seiner zweiten Titelverteidigung konnte Bradley im Oktober 2013 Juan Manuel Marquez durch Mehrheitsentscheid besiegen, jenen Marquez, der Manny Pacquiao zehn Monate zuvor schwer ausgeknockt hatte. Der Kampf war bei weitem nicht so spektakulär wie Bradley vs. Provodnikov, da Marquez auch ein Konterboxer ist, so dass sich keine Schlacht mit offenem Visier entwickeln konnte. Der Punktsieg für "Desert Storm" war das, was die Amerikaner "close but clear" nennen. Soll heißen: Bradley setzte sich letztlich knapp aber verdient durch.
vor Beginn
 
Der "Krieg" zwischen Bradley und Provodnikov wurde sowohl vom renommierten Ring-Magazine als auch vom wohl größten US-Box-Experten Dan Rafael (ESPN) zum Kampf des Jahres 2013 gewählt.
vor Beginn
 
Umso wichtiger war es für Bradley, dass sein nächster Kampf nach dem umstrittenen Sieg gegen Pacquiao eine wahre Ringschlacht war. Gegen den schlagstarken Russen Ruslan Provodnikov bewies Bradley, dass er sich auch packende Kämpfe liefern kann. In einem dramatischen Kampf ging der Amerikaner in der 12. Runde zu Boden, rappelte sich aber wieder auf und fuhr am Ende einen knappen aber verdienten Punktsieg ein.
vor Beginn
 
Bradley ist ein guter Techniker, der eine herausragende Defensive hat und vor allem auf Konterboxen setzt. Das ganz große Spektakel bleibt damit in seinen meisten Kämpfen aus. Hinzu kommt, dass Bradley keinen besonders harten Punch hat. Bezeichnend: Nur 12 seiner 31 Siege konnte er vorzeitig feiern.
vor Beginn
 
Es bleibt also noch ein bisschen Zeit, Timothy Bradley jr. en bisschen näher vorzustellen. Obwohl der 30-jährige "Desert Storm" fraglos einer der talentiertesten und besten US-amerikanischen Boxer ist, ist er bei den amerikanischen Fans nie ganz angekommen. Das hing zum Teil damit zusammen, dass er sich Rechtsstreitigkeiten mit Promotern lieferte und damit den Ruf hatte, nur auf Geld aus zu sein. Zum Teil ist es aber mit Sicherheit auch seinem Stil geschuldet, der nicht unbedingt "fan-freundlich" zu nennen ist.
vor Beginn
 
Während ich Ihnen das alles erzähle, hat im MGM Grand in Las Vegas gerade der letzte Vorkampf begonnen. Der Mexikaner Raymundo Beltran boxt gegen den in Kanada lebenden Afghanen Arash Usmanee um die WBO Nordamerika-Meisterschaft im Leichtgewicht. Der Kampf ist auf 12 Runden angesetzt. Es kann also noch eine knappe Stunde dauern, bis der Hauptkampf zwischen Bradley und Pacquiao beginnt.
vor Beginn
 
Doch Manny Pacquiao bewies einmal mehr, dass er ein großer Champion ist, erholte sich von der bitteren Niederlage und meldete sich im November 2013 mit einem klaren Punktsieg über den Puncher Brandon "Bam Bam" Rios erfolgreich zurück.
vor Beginn
 
Besonders bitter für den "Pac Man": Direkt nach der äußerst umstrittenen Punktniederlage gegen Bradley, bei der ihn die meisten Fans und Experten eigentlich als Sieger gesehen hatten, ging Pacquiao im Dezember 2012 gegen seinen mexikanischen Erzrivalen Juan Manuel Marquez in der sechsten Runde schwer KO. Zu diesem Zeitpunkt wurde darüber spekuliert, ob der inzwischen 35-Jährige seine Karriere überhaupt fortsetzen oder die Handschuhe endgültig an den Nagel hängen würde.
vor Beginn
 
Der Beweis, dass bzw. ob Bradley wirklich zu besiegen ist, steht also noch aus (auch wenn viele Experten der Meinung sind, Pacquiao hätte ihm 2012 eigentlich die erste Niederlage beigebracht). Bei Pacquiao ist das anders: Der philippinische Volksheld und Kongressabgeordnete hat fünf seiner insgesamt 63 Profi-Kämpfe verloren.
vor Beginn
 
Timothy Ray Bradley jr. (so der komplette Name) ist 30 Jahre alt und in 32 Kämpfen noch ungeschlagen. 31 Mal konnte er gewinnen, ein Kampf (im August 2009 gegen Nate Campbell) wurde aufgrund einer Cut-Verletzung seines Gegners in der dritten Runde abgebrochen und im Nachhinein als "No Contest" gewertet.
vor Beginn
Auf dem Spiel steht auch heute der WBO-Weltmeisterschafts-Titel im Weltergewicht, den Bradley in jenem berühmt-berüchtigten ersten Kampf gegen Pacquiao gewinnen und seitdem zwei Mal erfolgreich verteidigen konnte.
vor Beginn
 
Im Vorfeld des nun anstehenden zweiten Duells mit Pacquiao sagte Bradley: "Das hätten eigentlich die glücklichsten Tage meines Lebens sein sollen, nachdem ich den vielleicht besten Kampf meiner Karriere gemacht habe. Stattdessen habe ich mit meiner Frau zu Hause gesessen und geweint. Ich war wirklich deprimiert." Am Ende halfen dem Amerikaner lange Gespräche mit seinem Vater und dem Rest seiner Familie aus dem psychologischen Loch. "Jetzt weiß ich wieder, was wichtig ist und wofür ich kämpfe und lebe", sagt Bradley heute.
vor Beginn
 
Die Kontroverse um den Kampfausgang ging soweit, dass sich Ross und Ford auch heute noch Anfeindungen gefallen lassen müssen. Und auch Timothy Bradley - der ja als Boxer nicht für die Wertung der Kampfrichter verantwortlich gemacht werden kann - Morddrohungen erhielt und sogar Selbstmordgedanken hatte.
vor Beginn
 
Zwei Judges - Duane Ford und CJ Ross - werteten damals mit 115:113 für Bradley, obwohl fast alle Experten und Fans Pacquiao vorne gesehen hatten.
vor Beginn
 
Es ist bereits das zweite Duell zwischen Bradley und Pacquiao. Den ersten Kampf im Juni 2012 konnte der Amerikaner Bradley knapp und äußerst umstritten für sich entscheiden.
vor Beginn
 
Herzlich willkommen in Las Vegas zum WM-Kampf im Weltergewicht zwischen Timothy Bradley und Manny Pacquiao
Timothy Bradley - Manny Pacquiao
Austragungsort
Das MGM Grand in Las Vegas.
Klasse
Es wird im Weltergewicht geboxt.
Titel
Es geht um den WM-Titel nach Version der WBO.
Runden
Der Kampf ist auf zwölf Runden zu je drei Minuten angesetzt.
Copyright © 2024 Perform Media Deutschland GmbH. Alle Rechte vorbehalten