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Letzte Aktualisierung: 23:50:06

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

Mit der Bundesliga-Live-Berichterstattung geht es bei uns natürlich schon um 18:30 Uhr weiter, wenn die Frankfurter Eintracht den 1. FC Köln empfängt. Ich darf mich an dieser Stelle aus Dortmund verabschieden, Ihenn für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit danken und noch einen schönen Abend bzw. ein schönes Rest-Wochenende wünschen.

Der HSV und Joe Zinnbauer nehmen ein denkbar gutes Gefühl mit in die Länderspielpause und werden versuchen, den Schwung des ersten Saisonsiegs bis zum 19. Oktober zu koservieren, wenn Hoffenheim in Hamburg gastiert. Die Borussia muss dagegen nach nun schon vier sieglosen Bundesliga-Spielen in Folge (zwei Niederlagen, zwei Unentschieden) schleunigst wieder in die Spur finden. Die nächste Chance dazu hat das Team von Jürgen Klopp in zwei Wochen in Köln.

Dortmund tritt derweil auf der Stelle und hat als aktuell Tabellen-13. jetzt schon zehn Punkte Rückstand auf den FC Bayern. Die Münchner setzten sich heute souverän mit 4:0 gegen Hannover durch und ziehen an der Tabellenspitze einsam ihre Kreise.

Mit dem ersten Dreier der Saison verlassen die Hamburger den letzten Tabellenplatz und - das wird einige HSV-Fans besonders freuen - reichen die Rote Laterne weiter nach Bremen, weil Werder gegen Freiburg nur 1:1 spielen konnte.

Mit letzter Kraft schleppen sich die Hamburger über die Ziellinie, aber es reicht tatsächlich! Die Dortmunder können sich für ihren Sturmlauf in der zweiten Halbzeit nicht belohnen, müssen auf der anderen Seite aber auch froh sein, dass die Hamburger ihre guten Konterchancen nicht konsequent genutzt haben. Insofern ist der knappe Auswärtssieg für die Hanseaten zwar glücklich, aber dennoch nicht unverdient.

Dann ist Feierabend! Der HSV feiert mit einem 1:0 bei Borussia Dortmund seinen ersten Saisonsieg und stürzt den BVB tiefer in die Krise.

Weidenfeller muss bei einer Klärungsaktion weit aus dem eigenen Tor, seine Kopfballabwehr ist zu kurz und landet auf dem Schlappen von Jiracek, der sofort abzieht. Doch als der Ball des Tschechen auf dem Weg in Richtung Tor ist, ist auch Weidenfeller wieder zurückgeeilt und kann halten.

Rudnevs sorgt mit einem Solo für ein bisschen Entlastung, kommt aber nicht an Sokratis vorbei und deswegen nicht zum Abschluss.

Djourou schmeißt sich in jeden Ball - und das mit Erfolg. Der Schweizer klärt einen hohen Ball artistisch per Fallrückzieher vor dem aufgerückten Hummels.

Adrian Ramos treibt den Ball durchs Mittelfeld, schließt aber vollkommen überhastet aus knapp 30 Metern ab. Mit diesem Schuss hat Drobny keine Probleme.

Der BVB kommt, beißt sich aber immer wieder an Djourou und Drobny die Zähne aus. Das Hamburger Bollwerk steht.

Satte fünf Minuten werden nachgespielt. Das bedeutet dann wohl noch mal 540 Sekunden Dauerdruck der Dortmunder.

Und der gerade eingewechselte Rudnevs bekommt fast die Chance, alles klar zu machen. Beim nächsten Hamburger Konter schnappt sich Jiracek auf rechts den Ball, bringt den Pass auch gut in Richtung zweiter Pfosten, wo Rudnevs lauert, im letzten Moment aber entscheidend von Piszczek gestört wird.

Zinnbauer zieht seine letzte Option und nimmt mit dem dritten Wechsel ein paar wichtige Sekunden von der Uhr. Für den starken Nicolai Müller kommt für die Schlussphase mit Artjoms Rudnevs ein frischer Stürmer.

Auf der anderen Seite versucht es Aubameyang nach einem langen Ball von Hummels volley aus sieben Metern halbrechter Position, erwischt die Kugel aber nicht richtig und drischt sie auf die Tribüne.

So langsam sollten die Hamburger mal eine ihrer Konterchancen nutzen: Diesmal hat Müller auf rechts viel Platz und auch das Auge für den links mitgelaufenen Stieber. Doch der Querpass ist zu ungenau. So verpufft auch diese Gelegenheit.

Nächster Wechsel bei den Hamburger: Pierre-Michel Lasogga hat seine Schuldigkeit getan und darf früher duschen. Für ihn kommt mit Petr Jiracek eine zusätzliche Absicherung für die Defensive.

Was für eine Chance für den HSV! Lasogga schickt Holtby steil, der vor dem herauseilenden Weidenfeller an den Ball kommt, den Dortmunder Schlussmann auch umkurven kann, die Kugel dann aber aus sehr spitzem Winkel nicht im leeren Tor unterbringt.

Aber zumindest kommt der HSV jetzt wieder zu Entlastung: Lasogga wird auf links geschickt, nimmt das Tempo raus, um Zeit zu schinden und findet dann doch mit einem Pass den mitgelaufenen Müller. Der lädt Hummels zum Tänzchen, bringt den Ball dann auch nach innen, findet aber keinen Abnehmer.

Die Dortmunder laufen immer weiter an, scheiterten bisher aber entweder an ihren eigenen Unzulänglichkeiten oder am gut aufgelegten Drobny.

Und Immobile hat sofort die Riesenchance zum Ausgleich: Nach einem Abstimmungsfehler in der zur Abwechslung mal bis zur Mittellinie aufgerückten Hamburger Innenverteidigung startet Immobile allein in Richtung Drobny, schließt dann aber etwas überhastet ab und schiebt den Ball rechts am Tor vorbei.

Jürgen Klopp geht "all in": Für Kevin Großkreutz kommt mit Ciro Immobile ein weiterer Stürmer.

Auf der anderen Seite schickt Kagawa mit einem weiteren Zauberpass Aubameyang steil, der von halblinks aus spitzem Winkel zum Abschluss kommt. Doch Drobny ist wieder zur Stelle und klärt zur Ecke.

Holtby bringt den Eckball nach innen, wo Jansen am ersten Pfosten an den Ball kommt und aus der Drehung schießt. Ramos ist dazwischen und klärt zur nächsten Ecke. Das war eine richtig dicke Chance für den HSV, den zweiten Treffer nachzulegen.

Da ist mal wieder ein Entlastungsangriff der Hamburger: Müller wird auf rechts geschickt, versucht es mit einer Hereingabe, die aber zur Ecke geblockt werden kann.

Jetzt machen die Gastgeber wieder Dauerdruck und schnüren den HSV am eigenen Strafraum ein. Die Hamburger müssen hoffen, dass sie möglichst schnell den entscheidenden Konter zum 2:0 setzen können, sonst wird das hier vermutlich noch schief gehen.

Nächste gute Aktion der Dortmunder: Schmelzer bringt von links eine schöne Flanke nach innen, Ramos kommt zum Kopfball, aber Drobny macht sich ganz breit und kann in höchster Not retten.

Auf der anderen Seite steckt Kagawa wunderschön durch auf den halbrechts startenden Aubameyang, aber der Ball ist etwas zu steil, so dass es nicht wirklich gefährlich wird.

Nach einem leichten Ballverlust der Dortmunder schaltet der HSV schnell um. Arslan schickt auf links den frisch eingewechselten Stieber auf die Reise. Der will in der Mitte Lasogga bedienen, doch im letzten Moment geht Hummels dazwischen und kann klären.

Zweiter Wechsel beim BVB: Erik Durm verlässt den Platz und macht Platz für Lukasz Piszczek, der ihn positionsgetreu ersetzt.

Ostrzolek hat sich bei einem Zweikampf mit Schmelzer weh getan. Das ändert aber für Felix Zwayer nichts daran, dass das Foul vom Hamburger ausgegangen ist. Deswegen sieht Ostrzolek seine erste Gelbe Karte der Saison.

Für Diekmeier geht es nach dem Foul von Jojic nicht weiter, er muss das Feld verlassen. Zinnbauer wechselt mutig und bringt mit Zoltan Stieber einen zusätzlichen schnellen Offensiven für den Außenverteidiger.

Nächster Konter der Hamburger: Holtby schickt Lasogga auf die Reise, der aus der eigenen Hälfte startet und deswegen nicht im Abseits steht. Doch der Stürmer wird nach links abgedrängt, zieht aus spitzem Winkel ab und haut den Ball übers Tor.

Während Diekmeier draußen behandelt werden muss, bringt Holtby den fälligen Freistoß von rechts nach innen. Westermann kommt am Fünfmeterraum zum Kopfball, und Weidenfeller muss seine ganze Klasse ausspielen, um das Leder mit einer tollen Parade von der Linie zu wischen.

Jetzt wird es farbenfroh. Nach einem Fehler von Hummels kommt der HSV zu einem Entlastungsangriff über rechts, den Jojic mit einem Foul an Diekmeier unterbindet. Das gibt vollkommen zu Recht die nächste Gelbe Karte.

Beim HSV fangen sie früh an, an der Uhr zu drehen - aus Sicht von Schiedsrichter Zwayer etwas zu früh. Jaroslav Drobny sieht wegen Zeitspiels gelb.

Nach einem Foul von Arslan an Jojic bringt Schmelzer einen Freistoß aus dem Mittelfeld in den Strafraum. Sokratis gewinnt das Kopfballduell am zweiten Pfosten und legt quer auf Aubameyang, der aber entscheidend von Westermann gestört wird und die Kugel deshalb nicht aufs Tor bringt.

Der BVB ist weit aufgerückt, stürmt schon fast mit Mann und Maus. Falls es den Hamburgern gelingen sollte, nach einem Ballgewinn schnell nach vorne zu spielen und zum Beispiel den schnellen Müller zu schicken, kann das sehr gefährlich werden.

Die Ecke bringt zwar nichts ein, aber die Dortmunder setzen sich jetzt mal eine Zeitlang tief in der gegnerischen Hälfte fest. Der HSV braucht dringend Entlastung.

So langsam kommen die Einschläge aus Hamburger Sicht näher. Kagawa steckt auf links durch zu Großkreutz, dessen Hereingabe Djourou im letzten Moment zur Ecke klären kann.

Dann geht es beim BVB doch mal schnell und direkt: Über Jojic, Ramos und Großkreutz kommt der Ball nach links zu Schmelzer, dessen Flankenversuch aber wieder geblockt werden kann.

Nach wie vor findet Dortmund kein Mittel, den Hamburger Abwehrriegel zu knacken. Schmelzer kommt mal über links, flankt früh aus dem Halbfeld, schießt dabei aber weit übers Ziel hinaus und jagt den Ball unerreichbar für Ramos ins Toraus.

Beim nächsten Angriff der Hamburger geht Kehl sehr rustikal in einen Luftzweikampf gegen Lasogga, der kurz liegen bleibt. Das sah nicht gut aus, aber der Hamburger Stürmer kann weiterspielen.

Felix Zwayer hat Redebedarf, weil Behrami und Großkreutz aneinander geraten waren. Das Spiel wird hitziger.

Das war bestenfalls unnötig: Nicolai Müller gibt bei einem Einwurf für den BVB den Ball nicht sofort heraus und kassiert dafür die Gelbe Karte. Es ist seine zweite Verwarnung der Saison.

Auf der anderen Seite marschiert Diekmeier über rechts und kann weder von Großkreutz noch von Schmelzer gestellt werden. Die Flanke kommt nach innen, Lasogga wirft sich in den Ball, kann ihn aber nicht aufs Tor bringen.

Die Ecke können die Hamburger zunächst klären, doch der Ball landet genau auf dem Fuß von Jojic, der sofort aus der zweiten Reihe abzieht. Der Schuss wird abgefälscht und ist dann leichte Beute für Drobny.

Als das Spiel wieder freigegeben ist, holt Ramos eine Ecke für Dortmund von der linken Seite heraus. Bevor die ausgeführt werden kann, kommt Djourou zurück. Es scheint für den Schweizer doch weiterzugehen.

Bei Djourou sieht das gar nicht gut aus. Die Betreuer haben schon angezeigt, dass wohl gewechselt werden muss. Erst mal behandeln sie den Verteidiger aber an der Seitenlinie.

Djourou und Aubameyang rauschen im Kopfballduell aneinander. Das hat offensichtlich beiden weh getan. Sie bleiben benommen liegen und müssen behandelt werden. Den Hamburger scheint es dabei schwerer erwischt zu haben.

Der Ball läuft wieder, die zweite Halbzeit ist angepfiffen.

Jürgen Klopp reagiert zur Pause. Sven Bender bleibt in der Kabine, für ihn kommt Milos Jojic neu in die Partie.

Da die Gäste insgesamt recht tief stehen und sich nach dem 1:0 noch weiter zurückgezogen haben, hat Dortmund über 60 Prozent Ballbesitz. Aber in der wichtigeren Statistik hat der HSV die Nase vorn: Die Hamburger gewinnen mehr Zweikämpfe als der BVB!

Wie schon im ersten Spiel unter Zinnbauer gegen den großen FC Bayern überzeugt der HSV auch gegen Dortmund mit extrem hoher Lauf- und Kampfbereitschaft sowie guter defensiver Ordnung und Struktur. Damit gelingt es den Hamburgern, die Borussia vom eigenen Tor fernzuhalten. Der Beleg: Dortmund kommt nach 45 Minuten nur auf drei Abschlüsse, von denen keiner Richtung Tor ging. Der HSV hat zwar auch nur fünf Mal aufs Tor geschossen, dabei aber die deutlich besseren Chancen gehabt und sich so die Pausenführung erarbeitet.

Dann geht es in die Pause. Zur Halbzeit führt der HSV bei Borussia Dortmund verdient mit 1:0.

Und noch eine richtig gute Chance für den HSV: Mit etwas Glück springt ein hoher Ball von rechts in den Lauf des in den Strafraum startenden Holtby. Der will Weidenfeller mit dem Kopf überlupfen, wird im letzten Moment aber entscheidend von Durm gestört.

Holtby steckt auf halblinks aus dem Mittelfeld wunderschön in den Lauf des startenden Müller durch. Der kommt vor dem herauseilenden Weidenfeller an den Ball, wird dann aber zu weit abgetrieben. Seinen Schuss aus spitzem Winkel kann Weidenfeller dann klären.

Die Hamburger ziehen sich nach der Führung weit zurück und wollen sich offenbar aufs Konter verlegen. Dortmund hat jetzt wesentlich mehr Spielanteile, kommt aber nach wie vor nicht zum Abschluss, weil die Gäste gut und kompakt verteidigen.

Wenn bei den Dortmundern was geht, dann über Shinji Kagawa. Aber auch der Japaner hat einen schweren Stand. Er weicht mal auf den rechten Flügel aus, wird dort aber von Ostrzolek fair vom Ball getrennt.

Jansen geht nach einem Luftzweikampf mit Kehl zu Boden. Da hatte der Dortmunder beim Sprung das Knie angezogen und Jansen in der Nierengegend getroffen. Das war sicher keine böse Absicht, ist aber schmerzhaft. Deswegen muss Jansen behandelt werden.

Die Dortmunder sind um eine Antwort bemüht, kommen gegen die gut stehenden Gäste aber nach wie vor nicht zum Zug. Nachdem Arslan ausrutscht, hat Durm auf rechts mal ein bisschen Platz und flankt in Richtung Aubameyang. Der läuft aber mit dem Ball ins Toraus.

Die Führung der Gäste ist mit Sicherheit nicht unverdient. Der HSV zeigt hier bisher eine tadellose Leistung, kam in den letzten 20 Minuten zwar kaum gefährlich vors Tor, nutzte dann aber die erste richtig dicke Chance eiskalt.

Kurz nach seiner vergebenen Großchance leistet sich Ramos einen noch folgenschwereren Patzer. Am Mittelkreis spielt er einen vollkommen unnötigen Fehlpass. Dann geht es beim HSV ganz schnell: Nicolai Müller macht sich allein auf die Reise, hebelt so die Dortmunder Abseitsfalle aus und hat dann im entscheidenden Moment allein vor Weidenfeller noch das Auge für den mitgelaufenen Pierre-Michel Lasogga, der aus zehn Metern nur noch ins leere Tor einschieben muss.

Tooooooooor!!! Borussia Dortmund - HAMBURGER SV 0:1 - Torschütze: Pierre-Michel Lasogga

Für den HSV marschiert Müller über rechts, kommt aber nicht an Hummels vorbei. Die Borussia schaltet blitzschnell um, Ramos gewinnt das Laufduell gegen Djourou, leistet sich dann aber einen technischen Patzer, so dass der Ball im Toraus landet. Sonst hätte es hier richtig gefährlich werden können.

Lasogga arbeitet auffällig viel, lässt sich immer wieder in die eigene Hälfte fallen und schmeißt sich im Mittelfeld in die Zweikämpfe. Dadurch fehlt er dann aber natürlich vorne als Anspielstation.

Offensiv kommt von den Gästen nach einer starken Anfangsviertelstunde nicht mehr viel. Das Spiel findet momentan weitestgehend rund um die Mittellinie statt. Beide Teams kommen bislang nicht in den gegnerischen Strafraum.

Die Borussia versucht, die kompakte Hamburger Defensive mit schnellen Seitenwechseln zu knacken. Doch beim HSV arbeiten alle gut mit, verschieben immer wieder schnell und gewinnen nach wie vor die wichtigen Zweikämpfe. Diekmeier klärt auf rechts gegen Schmelzer.

Diekmeier beharkt sich auf rechts mit dem aufgerückten Schmelzer. Als der Ball schon weg ist, kommt es zu einer kleineren Rangelei. Zwayer lässt die Karte stecken, findet aber ein paar deutliche Worte.

Nach einem Befreiungsschlag setzt Aubameyang mit Vollgas nach. Deswegen muss auch Westermann alles geben, um rechtzeitig da zu sein und zu Drobny zurückzuspielen. Der jagt den Ball aus Respekt vor dem nahenen Stürmer ins Seitenaus. Intensiv ist die Partie nach wie vor, hochklassig aber mit Sicherheit nicht.

Die Dortmunder wirken nervös. Durm verspringt ein einfacher Querpass ins Seitenaus. Solche technischen Fehler sieht man bei der Borussia sonst selten.

Kagawa verlagert das Dortmunder Spiel schön nach links, wo Großkreutz sich robust durchsetzt, nach innen zieht und es aus der Distanz versucht. Aber unter Bedrängnis landet der Schuss irgendwo auf der Tribüne.

Beim anschließenden Eckball muss Weidenfeller mit hohem Risiko weit aus dem eigenen Kasten, kommt aber an den Ball und kann klären.

Der HSV macht Dauerdruck. Erst ist Jansen nach Pass von Lasogga allein durch und wird wegen knapper Abseitsposition zurückgepfiffen. Dann wird Ostrzolek auf links geschickt. Seine Hereingabe kommt zwar nicht durch, aber Jansen setzt nach und kommt aus spitzem Winkel zum Abschluss. Weidenfeller passt gut auf und klärt zur ersten Ecke für die Gäste.

In fast jedem Zweikampf knallt es richtig. Sokratis setzt in der gegnerischen Hälfte nach und geht dabei gegen Jansen mit gestrecktem Bein zu Werke. Der Grieche sieht seine dritte Gelbe Karte der Saison.

Jetzt gelingt es der Borussia zum ersten Mal, den Ball über einige Stationen durch die eigenen Reihen laufen zu lassen. Sokratis spielt eine schöne Seitenverlagerung nach links. Doch die HSV-Verteidigung verschiebt gut, steht dann richtig und kann sich befreien.

Auch wenn es komisch klingen mag: Die Gäste waren in der ersten Viertelstunde das bessere Team. Die Hamburger kommen sehr gut in die Zweikämpfe und lassen den BVB bislang nicht zur Entfaltung kommen.

Lewis Holtby springt der Ball im Mittelfeld etwas weit vom Fuß. Schmelzer geht dazwischen, Holtby setzt mit einer Grätsche von hinten nach und holt sich dafür zu Recht die frühe Erste Gelbe Karte der Partie ab. Es ist seine zweite Verwarnung in dieser Saison.

Die Partie ist nach wie vor sehr intensiv, beide Teams kämpfen um jeden Ball und gehen weite Wege. Auch wenn die große Torraum-Szenen noch fehlen, macht dieser Auftakt Lust auf mehr.

Die Hamburger setzen wieder gut nach und erzwingen einen Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte. Nicolai Müller gewinnt das Laufduell gegen Hummels, wird dabei aber zu weit abgetrieben und bringt den Ball aus sehr spitzem Winkel nicht aufs Tor.

Auf der anderen Seite gibt es einen Freistoß für den HSV aus dem linken Halbfeld, den Holtby nach innen bringt. Doch er findet am zweiten Pfosten keinen Abnehmer.

Der Eckball von Schmelzer kommt halbgar auf den ersten Pfosten und wird sofort wieder nach außen gespielt. Schmelzers zweiter Versuch wird von Drobny aus der Luft gefischt.

Kagawa setzt sich schön gegen Behrami durch und schickt Ramos auf halblinks. Westermann geht dazwischen und klärt zur ersten Ecke für Dortmund.

Bemerkenswert ist bei den Hamburgern vor allem, mit welchem Tempo sie versuchen, nach Ballverlust wieder hinter die Kugel zu kommen. Die Einsatz- und Laufbereitschaft der Gäste stimmt.

Schmelzer tritt zum Freistoß an, jagt den aber deutlich übers Tor. Drobny muss nicht eingreifen.

Dabei wirken die Gäste sogar ein bisschen übermotiviert. Djourou mäht gut 20 Meter vor dem eigenen Tor Ramos um. Das gibt Freistoß für die Borussia aus sehr passabler Position.

Eins ist jetzt schon klar: Joe Zinnbauer hat seine Spieler wieder mal richtig heiß gemacht. Die Hamburger gehen in jeden Zweikampf, als könnte es der letzte ihres Lebens sein.

Jaroslav Drobny hat die Ruhe weg und lässt nach einem Rückpass den heranstürmenden Aubameyang ins Leere laufen. Das sieht gut aus, wenn es funktioniert, muss aber nicht immer gutgehen.

Der aufgerückte Ostrzolek bringt sich mit einem technischen Fehler selbst in Bedrängnis und muss dann zu einem Foul greifen, um den Konter zu unterbinden. Er hat Glück, dass es Zwayer noch bei mahnenden Worten belässt.

Kagawa kommt mit etwas Glück von rechts zur Mitte durch, der Ball rutscht durch zu Schmelzer, dessen Schuss von der Strafraumgrenz aber in höchster Not vom hereingrätschenden Müller geblockt wird.

Trotzdem zeigen die Gäste hier von Anfang an, dass sie nicht als Opferlamm angereist sind. Die Hamburger gehen aggressiv in die Zweikämpfe und werfen sich in jeden Ball.

Jansen setzt nach und holt zumindest einen Freistoß auf dem linken Flügel heraus. Der ist aber schlecht getreten und bringt deswegen nichts ein.

Holtby und Lasogga versuchen es nach Ballgewinn der Hamburger in der eigenen Hälfte mit einem ersten schnellen Konter. Doch dann ist Holtbys Pass in die Spitze etwas zu ungenau.

Die Mannschaften sind da, Schiedsrichter Felix Zwayer hat die Partie freigegeben. Der Ball rollt.

Bei den Hamburgern hat sich unter Joe Zinnbauer die Form- zu einer Ergebniskrise entwickelt. Sowohl gegen die Bayern (0:0) als auch in Mönchengladbach (0:1) und gegen Frankfurt (1:2) zeigte der HSV gute Leistungen, konnte sich dafür aber nicht belohnen.

Beim HSV ist der wieder genesene Marcell Jansen zum ersten Mal seit dem 2. Spieltag wieder mit von der Partie. Für ihn muss Zoltan Stieber auf die Bank. Zudem bekommt Cleber nach durchwachsener Leistung gegen Frankfurt eine Pause, Westermann rückt für ihn wieder in die Innenverteidigung, während Diekmeier als Außenverteidiger in die Startformation zurückkehrt.

Im Vergleich zur Derby-Pleite auf Schalke stellt Jürgen Klopp vier Mal um: Piszczek, Subotic, Ginter und Immobile müssen zunächst auf der Bank Platz nehmen, dafür kehren Schmelzer, Hummels, Skoratis, Kehl und Kagawa in die Anfangsformation zurück. Unter der Woche in der Champions League hatte noch Subotic für Hummels, Piszczek statt Durm und Immobile statt dem heute von Beginn an stürmenden Ramos gespielt.

Aber generell ist in der Tabelle ja noch alles eng beisammen. Dortmund auf Rang 13 trennen gerade mal drei Punkte vom 4. Hoffenheim. Einzig der HSV am Tabellenende droht ein bisschen den Anschluss zu verlieren, wenn es auch heute im Signal Iduna Park nicht zu einem Dreier - oder zumindest einem Punkt - reichen sollte.

Die Borussia konnte zumindest beim 3:0-Sieg in Anderlecht unter der Woche in der Champions League ein bisschen Selbstvertrauen sammeln, braucht jetzt aber auch Punkte in der Liga, um vom aktuell enttäuschenden 13. Tabellenplatz einen Sprung nach oben zu machen.

Das Traditions-Duell zwischen Dortmund und dem HSV ist aktuell so etwas wie der Krisengipfel der Liga. Die Borussia hat in der Bundesliga zuletzt drei Mal in Folge nicht gewonnen (0:2 in Mainz, 2:2 gegen Stuttgart, 1:2 auf Schalke), bei den in der gesamten Saison noch sieglosen Hamburgern sieht es bekanntlich noch bitterer aus.

HSV-Coach Joe Zinnbauer hält mit dieser ersten Elf dagegen (4-2-3-1): Drobny - Ostrzolek, Westermann, Djourou, Diekmeier - Arslan, Behrami - Jansen, Holtby, Müller - Lasogga.

Jürgen Klopp vertraut heute auf folgende Startformation (4-2-3-1): Weidenfeller - Durm, Sokratis, Hummels, Schmelzer - Bender, Kehl - Aubameyang, Kagawa, Grokreutz - Ramos.

Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des 7. Spieltages zwischen Borussia Dortmund und dem Hamburger SV.

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

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