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ANST.: 01.01.1970

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Letzte Aktualisierung: 15:18:14

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

Ich verabschiede mich an dieser Stelle aus der Coface Arena, danke für das Interesse und die Aufmerksamkeit und wünsche noch einen schönen Abend.

In der kommenden Woche kann der HSV am Freitag beim Heimspiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Freiburg den nächsten ganz großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Mainz spielt weiter Schicksal im Abstiegskampf, wenn der FSV am Samstagabend in Stuttgart ran muss. Von diesen Spielen werden wir natürlich ebenso wieder live berichten wie von der letzten Partie des 31. Spieltags zwischen Hertha und Gladbach, die gerade begonnen hat.

Der FSV stagniert mit 37 Punkten auf dem 10. Platz. Nach oben wird mit sechs Punkten Rückstand auf die Europa-League-Plätze vermutlich ebenso wenig gehen wie nach unten bei sieben Zählern Vorsprung auf den Relegationsrang.

Durch den zweiten Sieg in Folge ist das Team von Bruno Labbadia der große Gewinner im Tabellenkeller und springt mit jetzt 31 Punkten auf den 14. Platz. Zu sicher dürfen sich die Rothosen aber nicht fühlen. Der HSV hat zwar schon vier Zähler Vorsprung auf den Tabellenletzten Stuttgart, liegt aber nur ein Pünktchen vor Hannover (17.) und Freiburg (16.) sowie punktgleich mit dem SC Paderborn (15.).

Die Mainzer sind nicht zufrieden mit der Schiedsrichterleistung. Johannes Geis gibt zu Protokoll, dass er nicht verstehen kann, warum die Szene, in der sich Elkin Soto schwer verletzt hat, nicht mit Freistoß für den FSV geahndet wurde. Zudem habe es vor dem 1:2 ein Foul an Okazaki gegeben. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass die Gäste aus Hamburg die drei Punkte mitnehmen.

Wie schon in der vergangenen Woche gegen Augsburg zeigt der HSV Moral und kommt nach einem Ausgleichstreffer zurück. Besonders bemerkenswert: Das späte 2:1 erzielte mit Gojko Kacar einer derjenigen Hamburger Spieler, denen schon vor einigen Wochen mitgeteilt wurde, dass sie den Verein zum Saisonende verlassen müssen.

Dann ist Feierabend! Der HSV gewinnt in Mainz glücklich, aber nicht unverdient mit 2:1 und setzt einen echten Big Point im Abstiegskampf.

Sami Allagui holt sich in der Nachspielzeit noch eine Gelbe Karte ab. Es ist seine vierte in der laufenden Saison.

Nach einem Zweikampf an der Seitenauslinie kommt es zu einer kurzen Rudelbildung. Da gehen die Nerven mit dem einen oder anderen Spieler und Verantwortlichen durch. Doch Sippel entschärft die Situation.

Van der Vaart legt sich den Ball zum fälligen Freistoß zurecht, setzt seinen Linksschuss aber knapp über den Winkel. Es bleibt also beim 2:1 für die Gäste.

Jetzt wird es ganz bitter für den FSV. Bei einem Konter legt Lasogga den Ball per Hacke in den Lauf von Rudnevs, der im Zweikampf mit Brosinski zu Boden geht. Schiedsrichter Sippel wertet die Szene als Notbremse und stellt den Mainzer vom Platz. Das ist eine sehr harte Entscheidung, da Brosinskis Arm im Laufduell angelegt war.

Wahnsinn! Mainz kann sich nach dem anschließenden Eckball nicht befreien. Irgendwie landet die Kugel an der Strafraumgrenze genau vor den Füßen von Gojko Kacar, der platziert mit rechts unten rechts einschiebt. Der HSV landet den Lucky Punch!

Tooooooooor! FSV Mainz 05 - HAMBURGER SV 1:2 - Torschütze: Gojko Kacar

Dann kommt mal wieder der HSV. Zoltan Stieber holt zumindest mal einen Eckball für die Gäste von der rechten Seite heraus.

Allagui geht gegen Rajkovic ins Dribbling, läuft sich dann aber fest, als Ostrzolek zu Hilfe kommt. Die Hamburger befreien sich für einen Moment aus der Umklammerung.

Johannes Geis prüft mit einem gut geschossenen direkten Freistoß aus 25 Metern Rene Adler, der die Chance mit sehenswerter Parade vereitelt.

Auch Bruno Labbadia schöpft sein Wechselkontingent voll aus. Mit Artjoms Rudnevs bringt der HSV-Coach einen frischen Stürmer für Ivica Olic.

Dritter und letzter Wechsel beim FSV: Sami Allagui kommt für Julian Baumgartlinger. Martin Schmidt spielt hier also voll auf Sieg.

Kurz darauf sieht auch Gojko Kacar die Gelbe Karte für ein Foul an Malli. Für den Serben ist es die dritte Verwarnung in dieser Spielzeit.

Pablo De Blasis geht mit dem Ellbogen voran in einen Luftzweikampf mit Westermann und wird dafür verwarnt.

Ein Punkt ist für die Hamburger in der momentanen Situation eigentlich zu wenig. Mit dem Unentschieden würden die Rothosen - ebenso wie bei einer Niederlage - auf dem 17. Tabellenplatz bleiben. Deswegen müssen die Gäste in der Schlussphase eigentlich noch mal mehr investieren, um vielleicht doch noch irgendwie den Siegtreffer zu erzielen.

Einen richtig dicken Patzer hat sich die Hamburger Hintermannschaft nicht erlaubt, doch wenn der FSV mit Tempo kommt, geht es für die Gäste eben einfach ein bisschen zu schnell. Was man dem HSV vorwerfen muss: Die Rothosen haben sich zu sehr auf der Führung ausgeruht und selber nach Wiederanpfiff nicht genug getan, um das zweite Tor nachzulegen.

Bruno Labbadia reagiert sofort auf die neue Situation und bringt mit Zoltan Stieber eine frische Offensivkraft für den nach der Pause sichtlich abgetauchten Ivo Ilicevic.

Und da ist dann doch der Ausgleich für die Gastgeber, weil sie mal einen Angriff richtig schön zu Ende spielen. Jairo wird auf rechts steil in den Strafraum geschickt., legt dann klug flach in den Rücken der Abwehr. De Blasis lässt durch für den hinter ihm besser postierten Yunus Malli, der aus neun Metern gegen den Lauf von Adler einschiebt.

Tooooooooor! FSV MAINZ 05 - Hamburger SV 1:1 - Torschütze: Yunus Malli

Doch nach wie vor stehen die Hamburger bei Standards sehr gut. Lasoggas Kopfballabwehr ist zwar ein Querschläger im eigenen Strafraum, doch dann packt Adler entschlossen zu.

Dann geht es beim FSV doch mal wieder etwas schneller. Malli nimmt Tempo auf und dann auf rechts Jairo mit. Der Spanier kann sich aber nicht so recht entscheiden, ob er passen oder schießen will. Immerhin springt dabei auf dem regennassen Rasen die nächste Ecke heraus.

Die Mainzer tun sich nach wie vor extrem schwer gegen die tief stehenden Hamburger Defensive. Dagegen wird der HSV jetzt wieder frecher und traut sich gelegentlich aus der eigenen Hälfte heraus, ohne dabei aber für echte Torgefahr zu sorgen.

Martin Schmidt will mit einem Wechsel für einen frischen Impuls sorgen. Koo, der eben nur am Pfosten gescheitert war, verlässt das Feld und macht Platz für Pablo De Blasis.

Aus dem Nichts kommt der FSV zur ersten richtig großen Chance der zweiten Halbzeit. Bengtsson schlägt auf links einen langen Ball nach vorne. Okazaki verlängert per Kopf in den Lauf von Koo, der Rajkovic enteilt, aus halblinker Position abzieht und nur den Außenpfosten trifft. Das hätte der Ausgleich sein können.

Da ist mal einer der seltener gewordenen Entlastungsangriffe der Gäste. Lasogga zieht aus 25 Metern ab. Karius muss bei den Aufsetzer zwei Mal zupacken, bevor er den Ball sichern kann.

Für echte Entlastung können die Hamburger in dieser Phase zwar nicht sorgen, das ist aber auch gar nicht nötig, solange es gelingt, die Mainzer weiter vom eigenen Tor fernzuhalten und Abschlüsse zu verhindern.

Geis bringt mal wieder einen solchen Freistoß aus dem linken Halbfeld nach innen. Doch wieder ist Olic als vorderster Defensivmann zur Stelle und köpft den Ball aus dem Strafraum.

In ihrer sehr robusten Zweikampfführung greifen die Hamburger auch mal zu überharten Mitteln, verursachen Freistöße aber nur in einer vermeintlich ungefährlichen Zone ca. 40 Meter vor dem eigenen Tor.

Dem FSV fällt gegen die kompakt stehenden Gäste momentan einfach zu wenig ein. Die Hamburger verteidigen geschickt und stellen sowohl alle Gegenspieler als auch die Passwege gut zu.

Da Jansen sich gegen den Ball weit zurückzieht und als zusätzlicher Außenverteidiger neben Ostrzolek rückt, spielt der HSV defensiv phasenweise mit einer Fünferkette, vor der Kacar und van der Vaart als konsequente Abfangjäger die Zentrale dicht machen.

Nach wie vor verzichten die Gäste auf aggressives Pressing, sondern empfangen die Mainzer frühestens an der Mittellinie, wo Olic und Lasogga die vordersten Verteidiger geben. Der Hamburger Abwehrriegel steht.

Van der Vaart bringt die Ecke von rechts nach innen, wo Kacar einläuft und relativ unbedrängt zum Kopfball kommt. Doch Karius steht gut und sichert die Kugel.

Insgesamt wirken die Hamburger bei ihren Konter-Angriffen gefährlicher als die Hausherren. Der Ball kommt auf halblinks zu OIic, der in den Strafraum zieht und es dann mit einem Schuss aus sehr spitzem Winkel versucht. Dabei springt zwar kein weiteres Tor, aber zumindest mal eine Ecke heraus.

Wenn die Hamburger den Ball gewinnen, geht es schnell in Richtung Lasogga. Der Stürmer sichert die Kugel an der Mittellinie und wird dann von Baumgartlinger per taktischem Foul gestoppt. Der Österreicher sieht seine dritte Gelbe Karte der Saison.

Jetzt hat Mainz mal wieder die Chance, das Spiel von hinten raus ruhig aufzubauen, weil sich die Hamburger weit in die eigene Hälfte zurückziehen. Doch spätestens, wenn der FSV sich zu weit nach vorne wagt, sind zwei oder drei Rothosen zur Stelle und sichern den Ball für die Gäste. Das Defensivkonzept von Labbadia geht bislang voll auf.

Die Gäste bleiben weiter dran, Geis muss in der eigenen Hälfte zum Befreiungsschlag greifen. Olic setzt nach, kommt dabei aber zu spät und wird für sein Einsteigen von Schiedsrichter Sippel verwarnt. Für Olic ist es die zweite Gelbe Karte in dieser Spielzeit.

Nach dem nächsten Stellungsfehler von Bungert zieht Jansen von links aus spitzem Winkel volley ab, verfehlt das Tor von Karius aber deutlich.

Lasogga tritt zum Freistoß an, jagt den aber in die Mauer. Der zweite Flankenversuch des Stürmers kommt zwar in den Strafraum, wird dort aber von der Mainzer Hintermannschaft geklärt.

Die Hamburger wollen nach Wiederanpfiff da anschließen, wo sie vor der Pause aufgehört haben. Jansen zieht von links nach innen und wird kurz vor der Strafraumgrenze von Bungert unsanft gestoppt. Das gibt Freistoß für den HSV und die vierte Gelbe Karte für den Mainzer.

Die Teams kommen ohne weitere Wechsel aus den Kabinen, die zweite Halbzeit läuft.

Ein Schock für die Mainzer war natürlich die vermutlich schwere Verletzung von Elkin Soto, der bei einem Schussversuch unglücklich mit Rafael van der Vaart zusammenprallte und unter großen Schmerzen vom Feld getragen werden musste.

Offensiv zeigten die Rothosen ein paar gute Ansätze - vor allem, wenn sie nach Ballgewinn schnell umschalteten. Ansonsten ist die intensive Partie geprägt von harten, aber nicht unfairen Zweikämpfen im Mittelfeld.

Die Hamburger Führung kam zwar etwas glücklich zustande, ist aber nicht unverdient, weil die Gäste defensiv kompakt stehen und wenig Mainzer Abschlüsse zulassen. Auch bei den sonst so gefährlichen FSV-Standards zeigt sich die Hintermannschaft des HSV stark verbessert und hat bislang keine Probleme.

Die Nachspielzeit endet ohne weitere Aufreger. Zur Halbzeit führt der HSV in Mainz durch das Eigentor von Baumgartlinger mit 1:0.

Wegen der schweren Verletzung von Elkin Soto und einigen weiteren Unterbrechungen werden in dieser ersten Halbzeit zwei Minuten nachgespielt.

Nach Ballgewinn schalten die Gäste schnell um. Ilicevic schickt den rechts startenden Lasogga, der vor dem Strafraum quer legt auf den links lauernden Marcell Jansen. Dessen Schuss aus 17 Metern ist zwar hart, aber zu unplatziert und deswegen kein Problem für Karius.

Mainz bekommt nach Foul von Kacar mal wieder einen Freistoß im Mittelfeld zugesprochen. Wieder schlägt Geis den Ball in den Strafraum, wo in diesem Fall Olic per Kopf klärt.

Durch den ersten Wechsel stellt der HSV leicht um: Jansen übernimmt seine angestammte Position auf der linken Außenbahn, Olic rückt in die Mitte als hängende Spitze hinter Lasogga, Ilicevic kommt jetzt statt Müller über rechts.

Die Hausherren scheinen von dem Rückstand einigermaßen konsterniert zu sein. Der FSV kann sich in dieser Phase kaum aus der eigenen Hälfte befreien. Die Gäste müssten jetzt dran bleiben und nach Möglichkeit schnell einen zweiten Treffer nachlegen.

Nach den Mainzern müssen jetzt auch die Hamburger früh zum ersten Mal verletzungsbedingt wechseln. Nicolai Müller humpelt bei seiner Rückkehr nach Mainz angeschlagen vom Feld. Für ihn kommt Marcell Jansen.

Die Gäste gehen glücklich in Führung. Ilicevic nimmt auf rechts Westermann mit. Der Außenverteidiger schlägt einen Haken, bringt dann die Flanke mit links und Schnitt zum Tor nach innen. Julian Baumgartlinger geht zum Ball und verlängert die Flanke per Kopf unhaltbar für Karius ins lange Eck.

Tooooooooor! FSV Mainz 05 - HAMBURGER SV 0:1 - Torschütze: Julian Baumgartlinger (Eigentor)

Nach der anschließenden Geis-Ecke von rechts kommt der aufgerückte Bungert in der Zentrale zum Kopfball, kann das Leder aber nicht drücken.

Geis bringt den fälligen Freistoß von links nach innen. Rajkovic klärt am langen Pfosten zur nächsten Ecke für den FSV.

Van der Vaart schaltet sich in den Hamburger Angriff ein und will von der Strafraumgrenze schießen, sein Versuch wird aber geblockt. Den Gegenzug unterbindet Kacar mit einem Rempler gegen Malli an der Seitenauslinie.

Das Publikum in Mainz gibt dem HSV-Kapitän die Schuld an Sotos Verletzung und pfeift Rafael van der Vaart lautstark aus. Die Stimmung wird insgesamt hitziger.

Wie erwartet wird Soto vom Platz getragen, für ihn kommt Yunus Malli neu in die Partie. Gute Besserung von dieser Stelle an Elkin Soto!

Elkin Soto bleibt liegen und muss lange behandelt werden. Die Trage ist auf dem Platz, Eis auf dem Knie des Kolumbianers. Das sieht übel aus und wird aller Voraussicht nach den ersten Wechsel zur Folge haben.

Auf der anderen Seite will Soto von der Strafraumgrenze abziehen. Van der Vaart kommt aus seinem Rücken und geht dazwischen, sodass Soto statt des Balls den Niederländer trifft und sich dabei offenbar selber schwerer verletzt.

Dann kommen wieder die Gäste: Lasogga legt ab auf Müller, der in der Zentrale Olic bedient. Der Kroate hat 20 Meter vor dem Tor ein bisschen Platz und nutzt diesen zum Torschuss, der aber weit über den Kasten fliegt.

Guter Konter der Mainzer: Koo schickt auf links den aufgerückten Bengtsson. Dessen Hereingabe in Richtung Soto ist aber etwas zu steil, sodass Ostrzolek zuerst an den Ball kommt und ins Seitenaus klärt.

Van der Vaart bekommt im Zweikampf mit Baumgartlinger einen mit und bleibt mit Schmerzen liegen. In einer intensiven Partie gehen beide Teams resolut zu Werke, ohne dabei sehr unfair zu agieren. Deswegen kommt Sippel bislang ohne Gelbe Karten aus.

Und da ist gleich die nächste richtig gute Chance für den HSV: Kacar bedient auf links Olic, dessen Flanke diesmal besser kommt. Lasogga geht in der Zentrale zum Ball, doch Karius ist einen Schritt schneller und hat die Kugel.

Brosinski vertändelt den Ball auf dem rechten Flügel. Olic geht dazwischen und treibt die Kugel durch die gegnerische Hälfte. Seine Hereingabe in Richtung Lasogga ist dann aber zu ungenau und deswegen für den Stürmer nicht zu erreichen.

Wieder bringt Geis den Ball nach innen, doch Lasogga ist in den eigenen Strafraum zurückgeeilt und klärt per Kopf.

Brosinski schaltet sich über rechts mit in den Angriff ein und holt gegen van der Vaart den nächsten Eckball heraus.

Nachdem auch die folgende Ecke nichts einbringt, will der HSV schnell umschalten. Ilicevic läuft sich auf rechts gegen Baumgartlinger fest, Müller setzt nach, kommt aber einen Schritt zu spät. So ist der FSV wieder in Ballbesitz.

Auf der anderen Seite zieht Koo von links nach innen und legt dann quer auf Baumgartlinger, der aus 20 Metern abzieht. Adler taucht ab und lenkt den strammen Schuss mit sehenswerter Parade um den Pfosten.

Die Hausherren leisten sich einen ihrer seltenen Fehler im Aufbau. Van der Vaart geht dazwischen und nimmt auf links Ostrzolek mit. Dessen Flanke ist aber nicht gut und bleibt in der Mainzer Defensive hängen.

Dann wird es nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld doch zum ersten Mal ein bisschen brenzlig. Wieder ist es Geis, der den Ball nach innen schlägt. Adler muss weit aus dem eigenen Tor und hat Glück, das seine missglückte Faustabwehr bei Westermann landet und nicht bei einem Gegenspieler.

Von der besonderen Mainzer Effizienz nach Standards ist bislang noch ebenso wenig zu sehen wie von der Hamburger Schwäche nach ruhenden Bällen. Wieder befreit sich der HSV ohne Probleme.

Die Hamburger rücken mal ein bisschen auf, können ihren Angriff aber nicht zu Ende spielen. Mainz schaltet über Baumgartlinger und Jairo schnell um, doch der Spanier kommt wieder nicht an Ostrzolek vorbei. Dafür gibt es die nächste Ecke für den FSV.

Beim FSV sieht das im Aufbau schon deutlich besser aus. Soto schickt auf links Koo steil. Die Flanke des Koreaners ist nicht gut und deswegen für Okazaki nicht zu erreichen, aber der zweite Ball landet genau auf dem Fuß von Geis, der aus 20 Metern volley abzieht und die Kugel mit vollem Risiko auf den Oberrang drischt.

Bei eigenem Ballbesitz sind die Hamburger darum bemüht, das Spiel breit zu machen und über die Außen aufzubauen. Das gelingt in der eigenen Hälfte noch halbwegs, doch spätestens, wenn die Mainzer anlaufen und sanften Druck ausüben, spielen die Gäste lange Bälle, die bislang nicht bei Olic oder Müller ankommen.

Die erste richtig dicke Chance verbuchen die Hausherren für sich. Okazaki schirmt den Ball mit Rücken zum Tor gut ab und passt nach halbrechts zu Jairo, der aus spitzem Winkel abzieht und Adler zur ersten guten Parade der Partie zwingt. Den Rebound schlägt Westermann aus der Gefahrenzone.

Müller und Ilicevic überlagern den rechten Flügel. Ilicevic bringt den Ball mit dem linken Fuß und Zug zum Tor in den Strafraum. Wieder steigt Lasogga hoch, kommt aber nicht an die Kugel.

Im Anschluss an die Ecke rauschen Kacar und Geis im Kampf um den Ball auf dem linken Flügel zusammen. Der Hamburger bleibt liegen und muss behandelt werden. Es scheint aber so, als könnte der Serbe weitermachen.

Geis bringt den Eckball nach innen, doch die Hamburger Verteidigung steht gut und befreit sich ohne größere Mühen.

Auf der anderen Seite eröffnet Brosinski das Spiel für den FSV mit einem langen Ball auf der linken Außenbahn in Richtung Jairo. Der Spanier geht gegen Ostrzolek ins Dribbling, holt aber nur die erste Ecke der Partie heraus.

Die Gäste aus Hamburg gehen gleich mal in den Vorwärtsgang. Olic bringt eine Flanke aus dem linken Halbfeld nach innen. Dort schraubt sich Lasogga gegen Bengtsson hoch, kann seinen Kopfball aus elf Metern aber nicht kontrolliert aufs Tor bringen.

HSV-Kapitän Rafael van der Vaart geht nach einem Zusammenprall mit Schiedsrichter Sippel zu Boden und hat Schmerzen an der Schulter. Zu stark scheint der Unparteiische aber nicht hingelangt zu haben, der Niederländer kann weiterspielen.

Die Partie ist freigegeben, der Ball läuft.

Angeführt von Schiedsrichter Peter Sippel betreten die Mannschaften unter dem Jubel der 34.000 Fans den regennassen Rasen in der ausverkauften Coface Arena. Es ist angerichtet.

Partien mit Hamburger Beteiligung werden meist schon durch das erste Tor entschieden. Wenn die Rothosen zurücklagen, verloren sie in 16 von 17 Fällen. Aber: Wenn der HSV seinerseits das 1:0 erzielte, sprangen in neun Spielen sieben Tore heraus.

Bei Standardsituationen muss der HSV heute besonders aufpassen. Mainz ist mit schon 20 Toren (darunter sechs der letzten acht Treffer des FSV) nach ruhenden Bällen das zweitbeste Team in dieser Disziplin (nach Werder Bremen mit 23 Standard-Toren).

Das Hinspiel in der Imtech Arena entschieden die Hanseaten am 7. Dezember letzen Jahres für sich. Innenverteidiger Cleber und Kapitän Rafael van der Vaart (per Handelfmeter) brachten den HSV mit 2:0 in Führung, der Anschlusstreffer von Okazaki in der 89. Minute kam zu spät.

Der direkte Vergleich spricht für den Bundesliga-Dino aus Hamburg. Von 19 direkten Duellen in Liga und Pokal seit 1977 entschieden die Rothosen acht für sich (bei fünf Unentschieden und sechs Niederlagen). Auch in Mainz hat der HSV mit vier Siegen (bei jeweils drei Unentschieden und Niederlagen) knapp die Nase vorn.

Der Sieg gegen den FCA war für den HSV aus verschiedenen Gründen eine ganz wichtige Initialzündung: Die Rothosen konnten zum ersten Mal nach 595 torlosen Minuten wieder einen eigenen Treffer erzielen und gewannen zum ersten Mal nach zuvor neun sieglosen Spielen, von denen sie die letzten fünf sogar allesamt verloren hatten.

HSV-Coach Bruno Labbadia nimmt nach dem erlösenden 3:2-Erfolg gegen Augsburg nur eine Veränderung vor. Zoltan Stieber bleibt zunächst draußen, dafür darf der Ex-Mainzer Nicolai Müller in seiner alten Heimat von Beginn an ran. Müller galt bei seinem Wechsel in die Hansestadt als Hoffnungsträger, ist bislang aber nicht so richtig in Hamburg angekommen. Vielleicht hilft der Auftritt in seinem ehemaligen "Wohnzimmer" dem 27-Jährigen dabei, zu alter Stärke zurückzufinden.

Im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Schalke vergangene Woche stellt Martin Schmidt auf zwei Positionen um. Linksverteidiger Park steht nicht zur Verfügung und wird durch Bengtsson ersetzt, im Mittelfeld kehrt Elkin Soto in die Startformation zurück und verdrängt Yunus Malli erst mal wieder auf die Bank.

Die Mainzer könnten ihrerseits bei einem Dreier den Anschluss zu den internationalen Plätzen herstellen. Mit dann 40 Zählern würde der FSV punktemäßig zu Borussia Dortmund aufschließen. Das Team von Martin Schmidt gehört zu den formstärksten Mannschaften in der Bundesliga. Mainz verlor nur eins der letzten sieben Spiele (2:3 in Leverkusen) und feierte zuletzt zwei Siege in Folge (3:2 in Freiburg und 2:0 gegen Schalke).

Dank der gestrigen Ergebnisse könnte der HSV mit einem Auswärtssieg in Mainz die Abstiegsplätze verlassen und einen gewaltigen Sprung auf Rang 14 machen. Damit könnten die Rothosen den 3:2-Heimsieg gegen den FC Augsburg aus der vergangenen Woche vergolden. Aber: Bislang konnten die Hamburger in dieser Saison erst ein einziges Mal zwei Erfolge nacheinander feiern. Am 18. und 19. Spieltag folgte auf einen 3:0-Auswärtssieg in Paderborn ein 2:1 zu Hause gegen Hannover.

Bruno Labbadia stellt zu Beginn diese elf Hamburger dagegen (4-2-3-1): Adler - Westermann, Djourou, Rajkovic, Ostrzolek - Kacar, van der Vaart - Müller, Ilicevic, Olic - Lasogga.

Der FSV geht mit dieser Startelf in die Partie (4-2-3-1): Karius - Brosinski, Bungert, Bell, Bengtsson - Geis, Baumgartlinger - Jairo, Soto, Koo - Okazaki.

Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des 31. Spieltages zwischen dem FSV Mainz 05 und dem Hamburger SV.

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

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