Messi (77.)
Messi (80.)
Neymar (90.)
FC Barcelona
3 : 0
(0 : 0)
Bayern München
Camp Nou (96.000 Zuschauer)
Ende
SR: Nicola Rizzoli (ITA)
ERGEBNISSE
TABELLE
SPIELPLAN
Halbfinale Hinspiel
05.05.
20:45
Juventus Turin
2 : 1
Real Madrid
06.05.
20:45
FC Barcelona
3 : 0
Bayern München
Letzte Aktualisierung:
08:01:29
Hoffnungen macht lediglich das Viertelfinal-Rückspiel gegen Porto - auch wenn die Portugiesen im Vergleich zu den Katalanen aber kein Maßstab sind. Drei Treffer benötigt der deutsche Rekordmeister mindestens. Ob das Wunder klappt, sehen wir kommenden Dienstag - noch ist nicht aller Tage Abend. Gute Nacht allerseits!
Guardiolas Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte ist damit gründlich in die Hose gegangen - obwohl zumindest das Ergebnis bis in die Schlussphase doch so gut aussah. Wie Bayern doch noch auf den Finalweg geraten soll, weiß aktuell wohl nicht einmal der Münchner Trainer selbst.
Damit schraubte El Tridente sein Torkonto in Pflichtspielen auf 111 Treffer hoch, Messi überflügelte Dauer-Rivale Ronaldo in der Rangliste der ewigen Champions-League-Torjäger (nun 77).
Mit Ausnahme von Lewandowskis Großchance im ersten Durchgang verbuchte der deutsche Rekordmeister keine einzige Gelegenheit. Schoss überhaupt nur ein einziges Mal auf das gegnerische Tor (Thiago). So geht man im Camp Nou leer aus.
Warum sich die Bayern in der Schlussphase so zermürben ließen, bleibt fraglich. Es sprach für die Moral der Mannschaft, sich trotz des Rückstands noch einmal nach vorne aufzumachen. Die Defensive dabei aber dermaßen zu vernachlässigen und auswärts in Konter zu laufen, war bisweilen grob fahrlässig.
Am Ende war es mal wieder Messi, der den Unterschied ausmachte. Beim 1:0 zielte der Argentinier punktgenau, beim 2:0 spielte er Boateng Knoten in die Beine und vollstreckte auf höchstem Niveau, ehe der Floh beim 3:0 das Auge für Neymar hatte.
In den 17 finalen Minuten zerstörte Barcelona den Traum der Bayern von einem Finale in Berlin. Und das, obwohl die Münchner nach Wiederanpfiff alles unter Kontrolle zu haben schienen.
90
Ein bitterer Schlusspunkt für die Münchner, deren Chance auf ein Weiterkommen gen Null geht. Barcelona siegt im Hinspiel deutlich mit 3:0.
90
Neymar macht die wohl letzten Hoffnungen der Bayern zunichte. Die Münchner sind viel zu weit aufgerückt, sodass Messi den startenden Neymar von der Mittellinie aus freispielen kann. Benatia hebt das Abseits auf, der Brasilianer steuert frei auf Neuer zu und netzt knochentrocken ein.
90
Toooor! FC BARCELONA - Bayern München 3:0 - Torschütze: Neymar
90
Boatengs Diagonalball gen Lewandowski gerät zu lang. Abstoß vom Gehäuse ter Stegens, der sich nun selbstverständlich etwas Zeit lässt.
90
Vier Minuten bekommen die Bayern noch, um sich noch eine bessere Ausgangslage für das Rückspiel zu erarbeiten.
90
Suarez und Rafinha geraten nach einem hitzigen Duell an der linken Eckfahne aneinander. Alba geht als Streitschlichter dazwischen, ehe Rizzoli die Gemüter beruhigt.
89
Barcelona regelt das äußerst geschickt, lässt Ball und Gegner laufen. Die Münchner kommen gar nicht in die Zweikämpfe, geschweige denn nach vorne.
88
Enrique schöpft sein Wechselkontingent vollständig aus. Bartra ersetzt Mascherano.
86
Generationenwechsel im Mittelfeld. Iniesta geht vom Feld, Thiagos jüngerer Bruder Rafinha greift noch ein paar Minuten ins Geschehen ein.
85
Die Gäste gehen erhöhtes Risiko ein, Götze dribbelt sich gegen Alves links vorne aber fest.
83
Wie verkraften die Bayern diesen Doppelschlag? Ohne ein Auswärtstor bräuchten die Münchner zuhause fast schon ein Wunder.
82
Erster Wechsel bei Enrique. Rakitic macht Platz für Xavi.
81
"Messi kann man nicht stoppen", sagte Guardiola just vor der Partie über seinen ehemaligen Schützling. Hier ist der Beweis, warum der Coach solche Aussagen tätig. Nach Rakitics Pass in die Schnittstelle geht Messi ins Eins-gegen-Eins mit Boateng, spielt dem Weltmeister Knoten in die Beine und lupft die Kugel leichtfüßig über Neuer hinweg ins Tor.
80
Tooooooor! FC BARCELONA - Bayern München 2:0 - Torschütze: Lionel Messi
79
Guardiola reagiert umgehend, bringt Götze für Müller.
79
Damit trifft der Floh nicht nur zum ersten Mal im vierten Aufeinandertreffen gegen Neuer, sondern zieht in der ewigen Champions-League-Torjägerliste mit Ronaldo gleich - beide weisen nun 76 Königsklassen-Treffer auf.
78
Da ist es geschehen. Bernat verliert in der Vorwärtsbewegung den Ball an Alves, der direkt auf Messi weiterleitet. Der Argentinier legt sich die Kugel 18 Meter halbrechts vor dem Tor kurz vor und wuchtet den Ball ungestört flach ins rechte Eck.
77
Tooooooor! FC BARCELONA - Bayern München 1:0 - Torschütze: Lionel Messi
76
Die Bayern könnten heute erstmals in der Ära Guardiola in zwei Pflichtspielen hintereinander ohne Treffer bleiben. Das gab es zuletzt im April 2012 (0:1 in Dortmund, 0:0 gegen Mainz).
74
Die Viertelstunde bricht gleich an, beide Trainer sehen nach wie vor keine Veranlassung, via Joker frischen Wind in die Partie zu bringen. Genau das bräuchten die Kontrahenten aber...
72
Bernat zieht von links relativ locker ins Zentrum, legt anschließend für Thiago auf. Der Ex-Barcelonista wuchtet aus 22 Metern sofort drauf, Iniesta fälscht gefährlich in die andere Ecke ab. Ter Stegen ist rechtzeitig unten und begräbt den Ball unter sich.
71
An der Seitenlinie läuft sich Xavi, Barcelonas alternder Taktgeber, das Gehirn von einst, bereits warm. Einen Kreativkopf im Mittelfeld benötigen die Hausherren dringend.
69
Die Gangart wird härter. An der Außenlinie holt Neymar Gegenspieler Müller völlig übermotiviert von den Beinen. Auch der Brasilianer ist nun vorbelastet.
68
Erst verlängert Busquets die Freistoß-Hereingabe ins Toraus, dann befreien sich die Katalanen nach Thiagos Eckstoß.
66
Müller wurschtelt sich gegen Iniesta durch, passt dann flach in die Mitte auf Lewandowski. Pique kommt angerauscht, mäht den Angreifer 30 Meter vor dem Tor rüde um. Nächste Gelbe.
64
Haarsträubender Ballverlust von Benatia, der den Ball Neymar direkt in die Füße spielt. Von links dringt der Brasilianer in den Strafraum ein, streichelt den Ball dann aber über das lange Eck.
62
So schnell wendet sich das Blatt. Fuchtelte Guardiolas in der Anfangsphase noch wild herum, äußert nun Barca-Coach Enrique seinen Unmut über die Vorstellung seiner Mannschaft. Dagegen sitzt der Bayern-Trainer beruhigt auf der Ersatzbank - den Klappstuhl braucht er noch nicht.
61
Da werden Erinnerungen an die Weltmeisterschaft, besonders an das Algerien-Spiel, wach. Neymar und "Manu, der Libero" liefern sich ein Laufduell, das Letzterer für sich entscheidet, weil er den Steilpass zuvor bereits antizipierte und die Kugel rechtzeitig vor dem Brasilianer abläuft.
59
Eine knappe Stunde ist pasado, vergangen. Bayern hat sich in das Spiel gekämpft, wirkte nach dem Seitenwechsel sogar optisch überlegen. Auch die richtige Balance zwischen Abwehr und Angriff fand der deutsche Meister. Was fehlt, sind eigene Chancen.
57
Ein Hauch von Tiki Taka. Messi auf Neymar, der am Sechzehner mit dem Rücken zum gegnerischen Tor befindend wieder für "La Pulga" ablegt. Der Floh fackelt nicht lange, zimmert den Ball aber zentral in die Arme von Neuer.
56
Anders kann ein Messi manchmal eben nicht gestoppt werden. Bei Barcelonas Konter über den Argentinier begeht Bernat ein taktisches Foul. Gelb.
56
Der nicht unbedingt für sein Kopfballspiel bekannte Mascherano befördert eine Flanke von links vor Lewandowski ins Aus. Die folgende Ecke bringt nichts ein.
54
Rafinha sucht mit einem hohen Steilpass von der rechten Außenlinie Müller, der im Rücken der katalanischen Hintermannschaft jedoch einen Tick zu früh gestartet war. Abseits - wenn auch knapp.
52
Diese Spielweise birgt natürlich Gefahren - besonders die Anfälligkeit bei Kontern. Einen solchen fahren die Blaugrana über Iniesta, den Benatia 35 Metern vor dem Tor nur mit einem leichten Kontakt bremsen kann. Diese Gelbe erscheint etwas hart.
50
Nach Wiederanpfiff sieht das aus Münchner Sicht deutlich besser aus. Erstmals in dieser Partie setzen sich die Gäste in des Gegners Hälfte fest, lassen dort die Kugel zirkulieren.
48
Diesen bringt Thiago ins Zentrum. Ter Stegen markiert dort jedoch klar sein Revier, schnappt sich das Runde ohne Gegenwehr.
48
Alonso nimmt sich der Sache an, drischt den Ball allerdings in die Mauer. Immerhin Eckstoß...
46
Sofort wird es brenzlig. Die Kugel prallt bei einem misslungenen Befreiungsschlag von Pique über Schweinsteigers Schienbein in den Lauf von Lewandowski. Dani Alves greift 17 Meter halblinks vor dem Tor zum taktischen Foul und handelt sich die Gelbe Karte ein.
46
Weiter geht's ohne personelle Veränderungen.
Die Akteure kommen auf den Rasen zurück. Bühne frei für den zweiten Durchgang.
Obwohl die Gäste nun 226 Pflichtspiel-Minuten auf ein Tor warten, wäre die Ausgangslage aktuell wünschenswert. Ein Auswärtstreffer würde dem Champions-League-Sieger von 2013 aber trotzdem extrem gut zu Gesicht stehen. 45 Minuten bleiben noch!
Immerhin fingen sich die Guardiola-Schützlinge defensiv nach der Systemaufstellung auf 4-4-2 nach knapp 20 Minuten. Seither dominierte Barcelona zwar weiterhin, erspielte sich aber kaum noch zwingende Torgelegenheiten.
Auf der Gegenseite verbuchte Lewandowski die einzige Gelegenheit des deutschen Meisters, der Pole hätte infolge einer Müller-Flanke nur etwas längere Zehennägel benötigt. Ansonsten wehte im Bayern-Angriff eher ein laues Lüftchen, weil es nach Ballgewinnen, die durchaus häufiger vorhanden waren, an Tempo mangelte. Einen Schuss direkt auf das Tor von ter Stegen gaben Lewandowski und Co. noch überhaupt nicht ab.
Von Anpfiff weg legten die Gastgeber ein beträchtliches Tempo vor, wirbelten die wackelnde Münchner Dreierkette durch ständige Personalrochaden mächtig durcheinander. Das pausenlose Gegenpressing stellte die Bayern zudem vor gewaltige Probleme. Glück, dass die Gäste mit Neuer den besten Keeper der Welt in den eigenen Reihen haben. Gegen Suarez und Alves hielt der Schlussmann glänzend.
45
Pause, Durchatmen. Der Spielstand ist die beste Neuigkeit aus Sicht der Bayern.
44
Alonso antizipiert stark gegen Neymar, bringt dann Lewandowski ins Spiel. Der Pole sucht die Lücke, in die Müller hineinsticht. Doch Pique hat den Braten gerochen und schnappt sich die Kugel.
43
Die Gäste üben sich in der katalanischen Balljagd. Der weit aufgerückte Boateng krallt sich das Leder zwar an der Mittellinie, spielt dann aber einen relativ inspirationslosen Pass ins absolute Nichts.
42
Die Entlastungsangriffe werden rarer - aber es gibt sie noch. Müller ist rechts einen Schritt schneller als Alba, die anschließende Hereingabe flattert aber hinter das Tor. Thiago stand zumindest in der Nähe. Irgendwo.
40
Neuer, Neuer - immer wieder Neuer. Nach einem Zauber-Flugball Iniestas in den Lauf von Alves, zieht der Brasilianer aus 15 Metern direkt volley ab. Bayerns Keeper verkürzt den Winkel, macht sich breit und angelt sich den Ball mit dem rechten Schienbein.
38
Dummes Foul von Bernat, der links hinten zu lange zögert und sich die Kugel von Suarez vom Fuß spitzeln lässt. Dann fällt der Spanier den bissigen Uruguayer. Wieder Freistoß.
36
Den folgenden Freistoß bringt der Floh höchstpersönlich auf Neuers Gehäuse. Messi zwirbelt den Ball in die Arme des Schlussmanns. Da muss schon mehr kommen, um den Welttorhüter zu überraschen.
35
Der erste Eintrag auf dem Spielberichtsbogen gehört Alonso. In unnachahmlicher Manier dribbelt Messi gut 30 Meter vor dem Gäste-Tor, wird letztlich von Lahm zu Fall gebracht. Rizzoli gibt den Freistoß, Alonso meckert sich zur Verwarnung.
33
Alle Bayern-Fans können mittlerweile etwas beruhigter sein. Die Formationsumstellung trägt Früchte, gegen die Münchner Viererkette kommen die Katalanen bislang nicht an. Selbst müssen die Gäste aber noch mutiger auftreten.
30
Durchschnaufen ist nicht. Die Visiere beider Teams sind hochgeklappt, sogar abgerissen - der enormen Bedeutung dieser Partie entsprechend.
28
Monotonie im Offensivspiel? Nicht bei den Katalanen. Die Enrique-Schützlinge rochieren auffällig oft, fahren immer wieder unterschiedlich vorgetragene Angriffe. Das Überraschungsmoment ist dadurch stets gegeben.
27
Boateng klärt den Ball nach einer Hereingabe von links in höchster Not ins Toraus. Der anschließende Eckball landet auf dem Kopf des relativ freien Suarez, der seinen Kopfball aus sieben Metern etwas zu hoch ansetzt.
25
Das technische und taktische Niveau ist aktuell eindrucksvoll. Barcelona presst, die Bayern kombinieren sicher und schnörkellos durch das Mittelfeld.
23
... so war das sicher nicht geplant. Alonso bringt den Ball in Richtung Sechzehner, die Kugel segelt allerdings über alle Köpfe hinweg ins Aus.
22
Mascherano und Müller stehen sinnbildlich für diesen Fight. Letzterer stellt sich geschickter an, holt 35 Meter zentral vor dem Tor einen Freistoß heraus...
20
Die Kontrahenten legen ein unmenschliches Tempo vor. Es entwickelte sich zuletzt ein offener Schlagabtausch mit einem Chancenplus für Barca. Hinten leisten sich die Münchner zu viele Fehler, woraufhin sich Guardiola zu einer Veränderung seiner Taktik gezwungen sah.
18
Ob da seine Gesichtsmaske schuld ist? Müller müllert sich am rechten Strafraumrand gegen Alba durch, findet mit seinem Pass in die Mitte sogar an Pique ein Vorbeikommen. Lewandowski lauert völlig freistehend, kommt mit der Fußspitze sogar hin - drückt das Leder aber nicht entscheidend.
16
Guardiola erkennt, dass sein Experiment misslingt. Der Katalane fuchtelt wild an der Außenlinie herum und zeigt seinem Team die neue Marschroute an. Bayern stellt auf Viererkette um. Rafinha rechts, Bernat links.
15
Doch die Gäste lernen nichts daraus. Suarez umkurvt rechts im Strafraum leichtfüßig Boateng, setzt dann Neymar im Zentrum gekonnt ein. Der Brasilianer kommt frei zum Abschluss, Lahm wirft sich im allerletzten Moment aber dazwischen und fälscht die Kugel zur Ecke ab.
14
Wie lange geht das gut? Der deutsche Meister spielt hinten Mann gegen Mann, gegen die flinken Angreifer Barcas eine äußerst riskante Maßnahme.
12
Nicht umsonst ist Neuer Welttorhüter. Nach einem hohen Pass verlängert Messi über die Köpfe aller Münchner Verteidiger hinweg, sodass Suarez von halbrechts frei auf den deutschen Weltmeister zusteuert. Im Eins-gegen-Eins beweist der Ex-Schalker die Oberhand, fährt die Fußspitze aus und verhindert aus 15 Metern den Einschlag.
10
Die Pressingmaschine der Gastgeber läuft bereits auf Hochtouren. Messi, Neymar und Suarez stürmen hochmotiviert auf Boateng und Co. zu, provozieren dadurch zahlreiche Ballverluste.
9
Rizzoli hat eine lange Leine. Bernat tanzt leichtfüßig durch die Reihen der Blaugrana, ehe Busquets 20 Meter vor dem gegnerischen Tor von hinten einfädelt. Dadurch kommt der ehemalige Spieler des FC Valencia aus dem Gleichgewicht - für einen Pfiff Rizzolis reicht das jedoch nicht.
7
Die Bayern kontern. Müller läuft sich am rechten Flügel frei, nimmt einen weiten Diagonalpass in Empfang und sieht Lewandowski im Zentrum. Pique steht zwar im Weg, säbelt aber am Leder vorbei. Der Pole zimmert aus 24 Metern drauf, trifft aber den sich in den Weg stellenden Spanier.
6
Spannend, wie sich die Machtverhältnisse minütlich verschieben. Beiden ist anzumerken, dass sie die Kugel immer haben wollen. Blöd nur, dass es nur ein Spielgerät gibt.
4
Suarez und Boateng liefern sich nach einer Alves-Vorlage rechts im Sechzehner ein umkämpftes Laufduell. Der Uruguayer geht früh zu Boden, eine echte Berührung lag allerdings nicht vor. Weiterspielen ist also die richtige Entscheidung.
3
Wider Erwarten bekleidet Rafinha die linke Defensivseite der Münchner, vor ihm agiert Bernat. Rechts soll Thiago artig mithelfen. Guardiola ist, wie von Barca-Coach Enrique angekündigt, eben immer für eine Überraschung gut.
1
Erster langer Ball der Hausherren in Richtung Neymar, der sich von Boateng und Benatia davonschleicht. Weil sich der Brasilianer zum Zeitpunkt der Ballabgabe in der verbotenen Zone befand, wird er zurecht zurückgepfiffen.
1
Der Ball rollt im Camp Nou.
Für die deutschen Weltmeister, Argentiniens Nationalspieler Mascherano und Messi sowie Schiedsrichter Nicola Rizzoli ist es ein Wiedersehen: Der Italiener pfiff bereits das Finale in Brasilien. Der Ausgang ist bekannt... Let's go!
Sonnenschein in Barcelona, dazu eine herrliche Choreographie mit dem Schriftzug "We are ready": Die Bedingungen sind schon finalreif.
Königsklassen-Halbfinale, Spaniens Tabellenführer gegen Deutschlands amtierenden Meister, Akteure im Gesamtwert von über einer Milliarde Euro, darunter Champions-League-Sieger, Weltmeister, einem Welttorhüter und einem viermaligen Weltfußballer: Viel mehr geht nicht. Hoffentlich werden die Spieler den hohen Erwartungen gerecht. Bühne frei.
Knapp zehn Minuten vor Anpfiff verdienen sich zwei Jubilare eine zusätzliche Erwähnung: Müller absolviert sein 300. Pflichtspiel für die Bayern, Lahm sein 85. Champions-League-Spiel - und zieht damit mit Hasan Salihamidzic gleich. Nur Bastian Schweinsteiger (88) und Oliver Kahn (103) machten mehr Königsklassen-Partien für die Münchner.
Bei den Hausherren spielt die erwartete Mannschaft. Ter Stegen hütet, wie immer in der Königsklasse, das Tor, vorne wirbelt "MSN", "El Tridente" oder wie man sie auch immer nennen mag.
Erfolgreich ist eine Saison für beide Teams aber erst, wenn sie mit dem Champions-League-Titel gekrönt wird. Wie werden die Trainer Pep Guardiola und sein Pendant Luis Enrique, die eine gemeinsame Vergangenheit im Barca-Dress verbindet, ihre Mannschaften also ausrichten? Fakt ist, dass beide sinnbildlich für totale Spielkontrolle und Ballbesitzwerte von bis zu 80 Prozent stehen. Inzwischen haben beide Reihen allerdings bewiesen, dass sie auch defensiv agieren und kontern können - auch wenn Guardiola das abstreitet: "Ich würde meine Glaubwürdigkeit verlieren, wenn ich meinen Spielern plötzlich etwas anderes sage." Die Wahrscheinlichkeit, dass der FC Bayern auch im Camp Nou vollkommen dominieren wird, scheint dennoch gering. Zumal sich in der bayrischen Startelf mit Müller, Lewandowski und mit Abstrichen Thiago kaum nominelle Offensivkräfte befinden.
Die Bayern fegten durch die Königsklasse wie ein Wirbelsturm, erzielten mit Abstand die meisten Treffer (30) - mussten nach der 1:3-Hinspielpleite im Viertelfinale beim FC Porto aber kurzfristig um den Halbfinaleinzug zittern. Zuhause machten die Münchner aber ernst, schickten die Portugiesen mit 6:1 nach Hause. Zuvor ließ der FCB die Gruppengegner Manchester City, AS Rom und ZSKA Moskau sowie Schachtjor Donezk im Achtelfinale hinter sich.
Zeit für einen Blick auf den Weg der Kontrahenten ins Halbfinale, der letzten Station vor der Endhaltestelle Berlin. Barcelona setzte sich in seiner Gruppe vor Paris, Ajax Amsterdam und APOEL Nikosia klar durch. Ein 2:3 in Frankreichs Hauptstadt verstand die Mannschaft als Weckruf, seither siegten die Blaugrana acht Mal in Serie - unter anderem gegen Manchester City im Achtelfinale und Paris im Viertelfinale.
Neben Lewandowski hat Guardiola auch seinen Lieblingsschüler an Bord. Thiago, den etliche Verletzungen zu über einem Jahr Pause zwangen, lief nach seinem Comeback vor vier Wochen in Dortmund schnell zu Höchstform auf, dirigierte auf Anhieb wieder das Bayern-Mittelfeld Heute trifft der spanische Nationalspieler nicht nur auf seinen Ausbildungsverein, sondern auch auf seinen jüngeren Bruder Rafinha.
Torjäger Robert Lewandowski, dessen Einsatz viele nach den im Pokalspiel gegen Dortmund vergangene Woche erlittenen Verletzungen (Oberkiefer- und Jochbeinbruch, Gehirnerschütterung, Rippenprellung) für unmöglich hielten, läuft dagegen auf - mit einer Spezialmaske. "Ich glaube, dass er fit ist. Er wird von Tag zu Tag mit der Maske besser klarkommen. Robert hat da keine Angst. Er ist sehr mutig, und bis zum Spiel wird er sich an die Maske gewöhnen", gab sich Verteidiger Jerome Boateng zuversichtlich.
Wie schon 2013, als der deutsche Rekordmeister die Katalanen im Champions-League-Halbfinale nach Hin- und Rückspiel mit 7:0 entzauberte, muss Bayern die katalanischen Ballvirtuosen im Kollektiv ausbremsen. Diesmal kommt noch dazu, dass unzählige Säulen verletzungsbedingt ausfallen: Franck Ribery (Sprunggelenk), Arjen Robben (Muskelbündelriss in der Wade), David Alaba (Innenbandriss im Knie), Holger Badstuber (Muskelriss im Oberschenkel) und Sebastian Rode (Muskelfaserriss) fehlen allesamt in beiden Duellen. Lamentieren möchte beim FCB aber niemand. "Ich habe mich niemals beschwert und werde das auch jetzt nicht tun. Ich kann die Verletzten nicht herzaubern", nahm Guardiola die Ausfälle nüchtern hin.
Nach Guardiolas Rücktritt 2012 bekam der viermalige Weltfußballer mit Neymar und Luis Suarez zwei neue Spielkameraden, die ihn zunehmend entlasten. Während der Brasilianer mit seiner Spielweise Messi ähnelt, stellt der Uruguayer das fehlende Puzzleteil im Barca-Gebilde. Suarez ist der Mann für den Plan B, wenn es vorne an Durchschlagskraft mangelt. Sein Biss und seine Physis geben dem altbekannten Tiki Taka eine Komponente, die es vorher nicht gab. Das Zusammenspiel von "El Tridente", wie das Dreigestirn um Messi, Neymar und Suarez genannt wird, klappte auf Anhieb: Unglaubliche 108 Tore markierte das Trio in der laufenden Saison bereits in Pflichtspielen. Auf Boateng, Neuer und Co. wartet jede Menge Arbeit.
Noch immer spielt der Argentinier die Hauptrolle bei den Blaugrana - vielleicht sogar mehr denn je. Tore erzielte Messi schon immer am laufenden Fließband, aktuell sind es schon wieder 51 wettbewerbsübergreifend. Doch schloss der schier unaufhaltsame Offensivmann mittlerweile auch in die Weltspitze der Assistgeber auf. 22 Mal führte eine Vorlage des 27-Jährigen zu einem Treffer Barcas - damit hat Messi den in die Jahre gekommenen Xavi als tödlichen Passgeber abgelöst. Nebenbei liefert sich der Floh mit Dauerrivale Cristiano Ronaldo auch ein Duell um den besten Königsklassen-Torschützen aller Zeiten - momentan hat der Portugiese nach seinem Treffer in Turin in diesem Kopf-an-Kopf-Rennen knapp die Nase vorn (76 zu 75 Tore).
... weil der Coach den Verein wie kaum ein Zweiter kennt. Er weiß um die Stärken und die Schwächen seiner ehemaligen Schützlinge und des Systems - schließlich hat er alles selbst mit entwickelt. "Ich kenne die Spieler, die Spieler kennen mich", bestätigt Guardiola, fügt aber an: "Ich kann das Talent der Spieler nicht kontrollieren. Was Messi oder Neymar machen, kannst du dir nicht vorstellen. Denkst du, sie gehen nach links, gehen sie nach rechts." Bei "La Pulga", den er zu einem der Weltbesten formte, ging Bayerns Trainer sogar einen Schritt weiter: "Messi ist nicht zu stoppen. Es gibt kein Defensivsystem, das ihn stoppen kann. Er ist einfach zu gut."
"Das emotional schwierigste Spiel meiner Karriere", sagte er kürzlich über das Aufeinandertreffen. "Barcelona ist ein wichtiger Teil in meinem Leben. Barcelona war alles", gestand Guardiola ein - "aber ich bin hier um zu gewinnen", stellte er unmissverständlich klar. Genau diese langjährige Vergangenheit Guardiolas beim Gegner könnte Bayern als Vorteil nutzen...
Guardiola steht das Spiel bevor, das er eigentlich nie wollte. Der katalanische Visionär trifft mit seinem neuen Arbeitgeber, dem FC Bayern, auf seine alte, aber noch bestehende Liebe. Der 44-Jährige kehrt dorthin zurück, wo er sein halbes Leben verbrachte. Dorthin, wo er alle Abläufe und jeden Mitarbeiter kennt. Dorthin, wo er zu Legende aufstieg. Doch diese Gefühle muss Guardiola irgendwie abstellen - zumindest für diese 90 Minuten.
Pep Guardiola. Balljunge im Camp Nou, Schüler des Klubinternats La Masia, Gehirn der Mannschaft, die den ersten Champions-League-Titel der Vereinsgeschichte gewann und später Trainer, der den FC Barcelona in seiner erfolgreichsten Ära erschreckend nah an die Perfektion führte. Guardiola ist derjenige, der den "Cruyffschen" Stil ganz tief im Verein verankerte und sogar noch optimierte. Guardiola bekam die Barca-DNA ganz früh eingeimpft - Guardiola ist Barcelona. Heute kann er sich selbst einen Stich ins Herz verpassen.
Barcas Coach Luis Enrique schickt folgendes Team auf den Platz - und verzichtet dabei auf Überraschungen: Ter Stegen - Alves, Pique, Mascherano, Alba - Rakitic, Busquets, Iniesta - Messi, Suarez, Neymar.
Bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte setzt Pep Guardiola auf diese Elf: Neuer - Rafinha, Boateng, Benatia - Lahm, Xabi Alonso, Bernat - Thiago, Schweinsteiger - Müller, Lewandowski.
Herzlich willkommen in der Champions League zum Halbfinal-Hinspiel zwischen dem FC Barcelona und Bayern München.
AUFSTELLUNG
TAKTIK
1
ter Stegen
22
Alves
3
Piqué
18
Alba
14
Mascherano
(88.)
5
Busquets
8
Iniesta
(86.)
4
Rakitic
(82.)
10
Messi
9
Suarez
11
Neymar
1
Neuer
13
Rafinha
17
Boateng
5
Benatia
31
Schweinsteiger
21
Lahm
3
Xabi Alonso
6
Thiago
18
Bernat
9
Lewandowski
25
Müller
(79.)
Einwechselspieler
6
Xavi
(82.)
12
Rafinha
(86.)
15
Bartra
(88.)
19
Götze
(79.)
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