Vor Beginn

ANST.: 01.01.1970

SR:

ZUSCHAUER: -

STADION:

Letzte Aktualisierung: 19:39:42

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

Nach der Länderspielpause muss der FC Barcelona in der Primera Divison bei Celta Vigo ran, Real Madrid empfängt am 5. April den FC Granada. Ich darf mich an dieser Stelle aus dem Camp Nou verabschieden, für das Interesse und die Aufmerksamkeit danken und noch einen schönen Sonntagabend sowie morgen einen guten Start in die neue Woche wünschen.

Barca ist mit nun 18 Siegen aus den letzten 19 Pflichtspielen weiterhin voll auf Kurs und könnte im Idealfall sogar das Triple einfahren. Neben der ausgebauten Tabellenführung in La Liga haben die Katalanen das Pokalfinale bereits erreicht, am 30. Mai heißt der Gegner Athletic Bilbao. Im Champions-League-Viertelfinale trifft Barca auf Paris St. Germain.

Allerdings haben es die Katalanen natürlich selbst in der Hand, den Vorsprung von aktuell vier Punkten vor Real ins Ziel zu bringen. Barca ist nach dem heutigen Sieg klar heißester Anwärter auf die Meisterschaft in der Primera Division, während sich Real nach dem Aus in der Copa gegen Atletico fast schon auf die Champions League konzentrieren muss, in der im Viertelfinale ebenfalls der Stadtrivale aus Madrid wartet.

Luis Enrique und sein Team werden sich am Ende nur darüber ärgern, dass sie die vielen guten Chancen in der Schlussphase nicht zu weiteren Toren nutzen konnten. Sollten Barca und Real am Saisonende punktgleich sein, entscheidet der direkte Vergleich, in dem Real dank des 3:1-Sieges im Hinspiel knapp die Nase vorn hat.

El Clasico nahm einen eigenwilligen Verlauf: Nach starkem Beginn von Barca übernahm Real in der ersten Halbzeit die Kontrolle, war das bessere und gefährlichere Team und hätte zur Pause führen können, vielleicht sogar müssen. Auch direkt nach Wiederanpfiff hatten die Gäste aus Madrid ein paar gute Chancen, die sie aber liegen ließen. Nachdem Luis Suarez dann relativ unverhofft zum 2:1 für die Hausherren traf, verloren die Königlichen dann aber vollkommen die Linie und wurden von Barca in der letzten halben Stunde regelrecht an die Wand gespielt.

Dann ist Feierabend. Der FC Barcelona schlägt Real Madrid am Ende hochverdient mit 2:1.

Messi treibt den Ball durchs Mittelfeld, geht aber nicht mehr aufs dritte Tor, sondern will nur noch Zeit von der Uhr nehmen. Die letzten Sekunden laufen.

Jese probiert es noch mal mit einem Steilpass in Richtung Benzema. Doch Mathieu passt sehr gut auf und läuft den Ball sauber ab.

Auch in der Nachspielzeit bleibt Barca das gefährlichere Team. Real kommt kaum mal über die Mittellinie.

Messi geht im Mittelfeld ins Dribbling gegen drei Madrilenen und dann im Zweikampf mit Marcelo zu Boden. Doch Schiedsrichter Mateu Lahoz zeigt sofort an: Kein Foul - weiterspielen!

Es werden drei Minuten nachgespielt. Den Gästen aus Madrid bleiben also 180 Sekunden, um hier irgendwie noch zum Ausgleich zu kommen.

Weil Barca in den letzten Minuten eine Vielzahl an hochkarätigen Torchancen ausgelassen hat, steht es nach wie vor nur 2:1 für die Katalanen. Mit einem Lucky Punch könnte Real also noch einen Punkt aus dem Camp Nou entführen. Allerdings müssten die Königlichen sich dafür zumindest mal aus der Umklammerung der Gastgeber befreien. Und danach sieht es im Moment einfach nicht aus.

Auch Carlo Ancelotti schöpft sein Wechselkontingent voll aus. Luka Modric verlässt das Feld, für die letzten zwei Minuten kommt Lucas Silva.

Nächster Angriff, nächste Top-Chance für Barca: Jordi Alba kommt über links zur Grundlinie durch und spielt einen klugen Pass in den Rücken der Abwehr, wo Messi einläuft und sofort abzieht. Casillas ist auf dem Posten und hält sein Team mit guter Parade im Spiel.

Nach der anschließenden Ecke kommt Luis Suarez aus der zweiten Reihe zum Abschluss, jagt den Ball aber deutlich übers Tor.

Was für eine Chance für die Katalanen! Messi steckt wunderschön durch in den Lauf des startenden Jordi Alba, der mit seinem Schuss aus zwölf Metern am gut mitspielenden Casillas scheitert.

Dritter und letzter Wechsel bei den Hausherren: Neymar macht Platz für Rafinha. Der Brasilianer hätte heute Abend zwei bis drei Tore machen können, vielleicht sogar müssen. Doch Neymar kommt im Kalenderjahr 2015 einfach nicht so richtig in Tritt.

Stattdessen kommt Barca zu einer weiteren halbwegs brauchbaren Gelegenheit. Suarez lässt auf halblinks mit einem schönen Dribbling Carvajal aussteigen, verfehlt dann aber mit seinem Schuss aus spitzem Winkel den langen Pfosten deutlich.

Die Gäste aus Madrid müssten angesichts des Spiel- und Tabellenstandes eigentlich deutlich mehr riskieren und zumindest auf den Ausgleich drängen. Von einer großen Schlussoffensive der Königlichen ist bislang aber nichts zu sehen.

Bei Real ersetzt Jese den Gelb-Rot gefährdeten Isco.

Beide Trainer bringen noch mal frisches Personal. Bei Barca kommt Xavi für Iniesta. Mit seinem insgesamt 42. Einsatz ist er nicht nur alleiniger Clasico-Rekordspieler bei Barca, sondern teilt sich jetzt auch den Rekord der Gesamteinsätze mit den Real-Legenden Manuel Sanchis und Paco Gento.

Auf der anderen Seite kommt Benzema von der Strafraumgrenze zum Abschluss. Pique fälscht den Schuss noch gefährlich ab, trotzdem kann Claudio Bravo den Ball mit guter Parade noch um den Pfosten wickeln.

Barca ist dem 3:1 inzwischen deutlich näher als Real einem etwaigen Ausgleichstreffer. Wieder setzt sich Messi schön durch, sein Schuss aus halblinker Position wird aber im letzten Moment abgeblockt.

Auch Barca-Coach Luis Enrique wechselt zum ersten Mal. Für Ivan Rakitic kommt der wiedergenesene Sergio Busquets in die Partie. Bemerkenswert: Rakitic ist einer der Wenigen, der ohne Gelbe Karte aus dem Clasico kommt.

...im nächsten Anlauf steckt Messi aus ähnlicher Position auf den halbrechts startenden Neymar durch, der den Ball aus vollem Lauf nicht sauber trifft und deswegen verzieht.

Das waren jetzt zwei richtig dicke Chancen für Barca, für die Vorentscheidung zu sorgen: Erst zieht Messi von halbrechts nach innen und visiert mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze den langen Pfosten an - doch der Schuss geht knapp vorbei...

Carlo Ancelotti liefert dem Unparteiischen Frischfleisch für weitere Gelbe Karten. Für den verwarnten Pepe kommt mit Varane ein frischer Verteidiger.

Schiedsrichter Mateu Lahoz findet tatsächlich immer noch Spieler, die nicht Gelb vorbelastet sind. Jetzt erwischt es Dani Alves, der sich im Zweikampf mit Isco zu ungeschickt anstellt, damit aber einen Konter unterbindet.

Seit dem etwas überraschenden Führungstreffer von Suarez hat Real die Linie etwas verloren. Das Spiel ist insgesamt ruppiger geworden, die Qualität des Clasico hat nachgelassen. Neymar zieht zum wiederholten Mal in Richtung Strafraum, verpasst aber den Zeitpunkt für den Abschluss und wird abgeräumt.

Auf der anderen Seite startet Jordi Alba durch und kommt bis an die Grundlinie. Seine leicht abgefälschte Flanke ist aber leichte Beute für Casillas.

Nach einem Foul von Mathieu an Benzema gibt es Freistoß für Real aus gut 30 Metern. Ronaldo legt sich den Ball zurecht, versucht es aber nicht direkt, sondern mit einer Hereingabe, die allerdings abgefangen wird.

Nach einer Reihe von Unterbrechungen wird jetzt endlich mal wieder Fußball gespielt. Neymar zieht mit viel Tempo von halblinks nach innen und kommt von der Strafraumgrenze zum Abschluss. Der Ball rutscht ihm aber über den Schlappen und fliegt deswegen weit vorbei. Da war deutlich mehr drin.

Die Zahl der grenzwertigen Zweikämpfe nimmt immer weiter zu. Nach einem langen Ball geht Neymar im Laufduell mit Carvajal zu Boden. Mateu Lahoz hat kein Foul erkannt und lässt weiterspielen.

Und dann erwischt es auch Andres Iniesta, der nach einem überharten Einsteigen gegen Carvajal gelb sieht. Es ist insgesamt schon die zehnte Gelbe Karte in einer immer härter werdenden Partie.

Es bleibt bunt! Isco wird das nächste Opfer der Kartenflut. Auch für ihn ist es die fünfte Verwarnung, sodass er ein Spiel aussetzen muss.

Neben der Szene mit Mascherano gab es auch ein Luftduell zwischen Iniesta und Ramos, nach dem Ramos mit Schmerzen im Gesicht liegen bleibt und Iniesta am Ellbogen behandelt werden muss. Was da wohl passiert ist?

Schiedsrichter Mateu Lahoz präsentiert sich weiterhin als begabter Kartenspieler. Nach einem eigentlich harmlosen Zweikampf mit Cristiano Ronaldo geht Javier Mascherano wie vom Blitz getroffen zu Boden und sieht für seine Schwalbe seine fünfte Gelbe Karte der Saison. Damit steht er den Katalanen in der nächsten Partie nach der Länderspielpause nicht zur Verfügung.

Dann soll es bei Barca nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte ganz schnell gehen. Messi treibt die Kugel durchs Mittelfeld und sucht dann mit einem Diagonalball Neymar. Doch das Anspiel misslingt und landet genau in den Armen von Casillas.

Barca ist darum bemüht, das Spiel mit der Führung im Rücken etwas zu beruhigen. Das gelingt aber nicht, weil Real im Mittelfeld sehr aggressiv zu Werke geht und schon die nächste Angriffswelle rollt.

Ronaldo kommt nach dem anschließenden Eckball im Luftduell mit Pique zum Kopfball, kann das Leder im Rückwärtsfallen aber nicht drücken und köpft deswegen deutlich übers Tor.

Real will sofort reagieren. Isco steckt im Strafraum zu Marcelo durch, der von halblinks sofort abschließt. Doch Pique geht dazwischen und klärt zur Ecke.

Real macht das Spiel, Barca das Tor! Nach einem langen Ball von Dani Alves hat Luis Suarez auf halbrechts im Strafraum etwas zu viel Platz und nutzt diesen eiskalt zu einem Rechtsschuss, der unten links einschlägt. Pepe und Casillas sehen nicht wirklich gut aus.

Tooooooooooor! FC BARCELONA - Real Madrid 2:1 - Torschütze: Luis Suarez

Real macht das Spiel breit und lässt den Ball über viele Stationen durch die eigenen Reihen laufen. Das sah in der ersten Hälfte noch meist anders aus. Vor der Pause war Barca das Team mit den höheren Spielanteilen.

Nach dem anschließenden Freistoß klärt Sergio Ramos per Kopf zur Ecke für Barca. Auch den anschließenden Eckstoß köpft Ramos ins Toraus. Rakitic bringt die nächste Ecke von rechts, die aber wiederum nichts einbringt.

So langsam scheint es so, als wollten sich heute wirklich alle Real-Spieler die Gelbe Karte abholen. Modric muss einen Konter unterbinden, indem er Messi abräumt. Auch der Kroate wird verwarnt.

Ronaldo legt am Strafraum ab für Marcelo, der mit einem Pass in den Sechzehner wieder CR7 bedienen will. Dann geht Pique aber dazwischen, Barca kann sich zunächst wieder befreien.

Nach wie vor gönnen die beiden Teams sich gegenseitig und dem Publikum keine Verschnaufpause. Es geht mit enormem Tempo rauf und runter. Real ist dabei das torgefährlichere Team.

Der anschließende Freistoß vom linken Flügel bringt nichts ein. Real befreit sich und schaltet abermals schnell um. Karim Benzema kommt im Strafraum an den Ball und zieht verdeckt ab. Claudio Bravo vereitelt die Chance mit einer sehenswerten Parade.

Gleich wird es auf der anderen Seite wieder gefährlich und setzt die nächste Gelbe Karte. Neymar kommt im Zweikampf mit Daniel Carvajal zu Boden. Der Real-Verteidiger wird verwarnt.

Cristiano Ronaldo nimmt auf links Isco mit, dessen Flankenversuch aber von Dani Alves geblockt wird. Messi holt sich den Ball am eigenen Strafraum ab und leitet den Gegenangriff ein.

Isco führt einen Einwurf von links schnell aus in Richtung Benzema, der von der Strafraumgrenze in den Lauf des startenden Bale durchsteckt. Doch Claudio Bravo passt auf, spielt gut mit und hat den Ball sicher.

Die Teams sind zurück aus den Kabinen, die zweite Halbzeit läuft.

Dass sich die Teams nicht nur auf Augenhöhe, sondern auch auf hohem Niveau bekriegen, zeigt auch ein Blick auf die statistischen Werte. Barca hat leicht mehr Ballbesitz, dafür gewinnt Real knapp mehr Zweikämpfe. Beide Teams können eine Passquote von über 80 Prozent vorweisen und lassen den Ball dabei sehr gut laufen. Schon zur Pause stehen jeweils über 200 Abspiele zu Buche. Nur im Abschluss haben die Teams noch Luft nach oben. Von den neun (Real) bzw. sieben (Barca) Schüssen fanden jeweils nur zwei den Weg zum Tor.

Viel Zeit zum Durchschnaufen gab es in dieser ersten Hälfte nicht. Barca fand zu Beginn besser in die Partie, ließ den Ball gut laufen und ging nach knapp 20 Minuten verdient mit 1:0 in Führung. Danach übernahmen die Gäste aus Madrid aber mehr und mehr das Kommando, erspielten sich einige hochkarätige Torchancen und kamen folgerichtig zum Ausgleich durch Ronaldo. In der Folge hätte sogar noch die Führung für die Königlichen fallen können, vielleicht sogar fallen müssen. Die Hausherren, die ihrerseits durch Neymar eine hundertprozentige Gelegenheit zum möglichen 2:0 ausließen, müssen aufpassen, dass sie die Partie nicht komplett aus der Hand geben.

Kurz darauf ist Halbzeit. Zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid steht es nach 45 Minuten 1:1.

Die Partie ist nicht nur intensiv, unterhaltsam und abwechslungsreich, sondern auch recht farbenfroh. Sergio Ramos sieht für ein Foul an Messi schon die insgesamt fünfte Gelbe Karte dieses Clasico. Für den Real-Verteidiger ist es die neunte Verwarnung der laufenden Saison.

Im Anschluss an die folgende Ecke herrscht kurz Verwirrung am Fünfmeterraum der Gastgeber. Gareth Bale reagiert am Schnellsten, schiebt seinen Schuss aus dem Gewühl aber knapp links vorbei.

Real bleibt dran und drängt auf das 2:1. Cristiano Ronaldo zieht aus knapp 20 Metern ab und zwingt Claudio Bravo zu einer Parade, nach der nicht nur Barca-Fans begeistert den Namen ihres Torwarts rufen.

Der Ball ist im Tor. Ist das die Führung für Real? Nein, das Schiedsrichtergespann entscheidet auf Abseits. Nach einer Flanke von Benzema verlängert Ronaldo mit dem Kopf auf den zweiten Pfosten, wo Bale einläuft und die Kugel ins Tor grätscht. Bale stand definitiv nicht im Abseits, eventuell aber CR7.

Es bleibt dabei: Real spielt bedingungsloser nach vorne und ist deswegen torgefährlicher als Barca. Bale lässt bei einem Antritt auf rechts Jordi Alba stehen und wird im letzten Moment von Pique mit einer sauberen Grätsche vom Ball getrennt.

Auch Jordi Alba, der die Verwarnung gegen Ronaldo allzu laut und heftig gefordert hatte, bekommt die Gelbe Karte. Für ihn ist es die sechste Verwarnung der laufenden Saison, bei CR7 war es die vierte Gelbe Karte in dieser Spielzeit.

CR7 zieht von halblinks in Richtung Strafraum und kommt im Laufduell mit zwei Gegenspielern zu Fall. Ein Kontakt ist aber nicht zu erkennen, deswegen verwehrt Schiedsrichter Mateu Lahoz dem portugiesischen Superstar den erhofften Freistoßpfiff. Stattdessen gibt es die Gelbe Karte für den Schwalbenversuch.

Die Zweikämpfe werden giftiger und härter. Rakitic räumt den durchs Mittelfeld pflügenden Pepe ohne Chance auf den Ball von hinten ab. Da hat der ehemalige Schalker Glück, dass er ohne Verwarnung davon kommt.

Für alle Chronisten und Statistiker: Es war Ronaldos 31. Saisontor in der Primera Division und insgesamt sein 15. Treffer in einem Clasico. Damit liegt er in dieser Sonderwertung jetzt gleichauf mit Raul auf dem geteilten dritten Platz. Es führt mit 21 Clasico-Toren - natürlich - Lionel Messi.

Puh, was für eine Szene! Eigentlich hätte Neymar nach einem hohen Ball völlig frei vor Casillas das 2:0 für Barca erzielen müssen, doch der Brasilianer war scheinbar überrascht, dass der Ball überhaupt zu ihm durchkam. Im direkten Gegenzug geht es bei Real ganz schnell. Modric spielt in vollem Tempo einen schönen Pass zu Benzema, der direkt per Hacke ablegt für Cristiano Ronaldo. Der portugiesische Superstar schiebt aus zehn Metern flach zum Ausgleich ein.

Tooooooooooor! FC Barcelona - REAL MADRID 1:1 - Torschütze: Cristiano Ronaldo

Die Partie wird insgesamt hitziger. Das liegt auch daran, dass sich Luis Suarez - Achtung, Wortspiel! - immer mehr ins Spiel hineinbeißt.

Luis Suarez hat offensichtlich keine Lust mehr, sich ständig von Pepe foulen zu lassen und tritt jetzt mal zurück. Ohne Chance auf den Ball tritt er dem Verteidiger in die Wade. Das gibt vollkommen zurecht die Gelbe Karte. Es ist die dritte Verwarnung des Uruguayers in der laufenden Saison.

Jeremy Mathieu köpft in dieser Phase alles aus dem eigenen Strafraum, was hereingeflogen kommt. Der französische Verteidiger ist bislang die auffälligste Figur in diesem Clasico.

Nach einem Befreiungsschlag von Barca klärt Casillas weit vor dem eigenen Tor mit einem sehenswerten Flugkopfball. Ob die Flugeinlage fernab jedes Gegenspielers so richtig nötig war, sei mal dahingestellt. Es gibt trotzdem eine gute B-Note für den Real-Keeper.

Real will schnell auf den Gegentreffer reagieren und schnürt Barca für einige Minuten in der eigenen Hälfte ein. Schließlich ist es Marcelo, der von links nach innen zieht und von der Strafraumgrenze zum Abschluss kommt. Doch der omnipräsente Mathieu blockt den Schuss ab.

Auf der anderen Seite probiert es Ronaldo mit einer Flanke von links in Richtung Benzema. Doch Mathieu ist im eigenen Strafraum genauso kopfballstark wie im gegnerischen Sechzehner und klärt.

Im Anschluss an den folgenden Eckball probiert es Jordi Alba aus der zweiten Reihe, die Kugel rutscht ihm aber über den Schlappen und fliegt weit am Tor vorbei.

Wieder legt sich Messi den Ball zurecht, sein Linksschuss wird aber von Gareth Bale in der Mauer per Kopf zur Ecke geklärt.

Pepe hat aus dem Foul vor dem Freistoß, der zum 1:0 führte, offenbar nichts gelernt. Wieder kommt er im Zweikampf gegen Suarez zu spät. So gibt es die nächste Standardsituation für Barca aus gefährlicher Entfernung, halblinks 25 Meter vorm Tor von Casillas. Zudem sieht der Portugiese seine zweite Gelbe Karte in dieser Spielzeit.

Da ist die Führung für Barca! Lionel Messi bringt den Freistoß gefühlvoll nach innen, wo Jeremy Mathieu seinen Gegenspieler Sergio Ramos entwischt und aus fünf Metern per Kopf zum 1:0 trifft.

Tooooooooooor! FC BARCELONA - Real Madrid 1:0 - Torschütze: Jeremy Mathieu

Suarez holt gegen Pepe einen Freistoß im linken Halbfeld heraus. Der Ball liegt in einer guten Position, jetzt könnte es so richtig gefährlich werden...

Neymar flankt aus halblinker Position in Richtung des eingerückten Messi, der auf Höhe des Elfmeterpunktes relativ unbedrängt zum Kopfball kommt, die Kugel aber nicht aufs Tor bringen kann.

Neymar probiert es mit einem Steilpass in Richtung des startenden Jordi Alba. Aber Sergio Ramos passt auf und läuft den Ball ab.

Isco schickt auf links Benzema, der sofort zum eingerückten Marcelo weiterleiten will. Doch der Pass ist zu steil und damit leichte Beute für Pique, der gut aufpasst.

El Clasico hält schon in der ersten Viertelstunde viel von dem, was man sich von so einem absoluten Top-Spiel verspricht. Beide Teams kombinieren schön und haben sich schon erste hochkarätige Chancen erarbeitet. Barca hat insgesamt mehr Ballbesitz, dafür spielt Real schnörkelloser nach vorne.

Barca kann nach der Top-Chance nur auf Kosten einer Ecke klären, die Real kurz ausführt. Isco kommt daraufhin in halblinker Position von der Strafraumgrenze zum Abschluss, schießt aber knapp rechts vorbei.

Ronaldo trifft die die Latte! Marcelo schaltet sich in den Angriff ein, zieht von links zur Mitte und schickt dann Benzema steil, der nicht im Abseits steht. Der Franzose bedient mit einer gefühlvollen Flanke von links CR7 am langen Pfosten, der die Kugel aus spitzem Winkel an den Querbalken schießt.

Neymar spielt am Strafraum Doppelpass mit Luis Suarez und geht dann im Zweikampf mit Pepe zu Boden. Suarez wollte eigentlich auf den Brasilianer durchstecken und beschwert sich beim Schiedsrichter, der kein Foul erkannt hat und weiterspielen lässt.

Iniesta sucht mit einem hohen Ball in den Strafraum Luis Suarez. Der verliert aber den Zweikampf gegen Sergio Ramos, der für Real klärt.

Real hält sich nicht mit langsamem Spielaufbau auf. Stattdessen will Pepe mit einem Steilpass halbrechts Modric schicken. Aber das Anspiel ist zu unpräzise und landet im Fuß von Mascherano.

Nach einem Steilpass von Gareth Bale kommt Karim Benzema in halbrechter Position von der Strafraumgrenze zum Abschluss, erwischt das Leder aber nicht richtig und setzt seinen Schuss deshalb weit links neben das Tor. Bravo muss nicht eingreifen.

Messi spielt aus dem Mittelfeld einen schönen Diagonalball auf den links aufgerückten Jordi Alba. Der kommt aber nicht zum Flanken. In der zweiten Welle versucht Rakitic den startenden Neymar zu schicken, aber Carvajal stellt clever den Körper rein und lässt den Brasilianer nicht an den Ball kommen.

Barca gibt in den ersten Minuten die Schlagzahl vor und lässt den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen. Real versucht nach Ballgewinn schnell umzuschalten. Das gelingt bislang aber nicht, weil das Gegenpressing der Gastgeber sofort greift.

Der Eckball bringt nichts ein, Real befreit sich fürs Erste wieder. Gute Nachricht für die Hausherren: Iniesta, der sich bei seiner Hereingabe weh getan hatte und behandelt werden musste, steht wieder und kann wohl weiterspielen.

Erste richtig dicke Chance für die Gastgeber: Iniesta und Suarez spielen einen tollen Doppelpass. Iniesta kommt daraufhin auf halblinks zur Grundlinie durch und legt den Ball zurück. In der Zentrale sind sich Suarez und Rakitic nicht einig, deswegen gibt es nicht die frühe Führung, sondern nur Ecke für Barca.

CR7 kommt zum ersten Mal über den linken Flügel und wird so lange ausgepfiffen, bis er den Ball verliert. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der Portugiese in Barcelona nicht.

Schiedsrichter Mateu Lahoz gibt die Partei frei. El Clasico hat begonnen.

Es ist angerichtet, unter dem Gesang der fast 100.000 Fans im natürlich ausverkauften Camp Nou marschieren die Mannschaften ein. Und gleich rollt dann endlich der Ball.

Während die allermeisten Vorzeichen für einen Barca-Sieg sprechen, ziehen die Königlichen ihr Selbstbewusstsein aus dem Hinspiel. Obwohl die Katalanen durch Neymar früh in Führung gingen, setzte sich Real am Ende souverän mit 3:1 durch. Ronaldo, Pepe und Benzema drehten mit ihren Toren die Partie. "Wir wissen, wozu wir in der Lage sind. Wir wollen das Ergebnis aus dem Hinspiel wiederholen", gab Karim Benzema zu Protokoll. Na, dann mal los!

Neben den überragenden Sturmreihen spielen natürlich auch die Defensive und das Mittelfeld eine entscheidende Rolle. Barca hat in dieser Saison die deutlich stabilere Abwehr vorzuweisen. Die Katalanen kassierten erst 16 Gegentreffer - das ist Bestwert in der Primera Division. Im Mittelfeld steht der wiedergenesene Sergio Busquets heute wieder im Kader. Für eine Rückkehr in die Startformation reichte es aber noch nicht. Auf der anderen Seite ist mit Luka Modric eine absolute Schlüsselfigur pünktlich zum Clasico wieder fit. Der Kroate, der im Schnitt über 90 Prozent seiner Pässe an den Mann bringt, stand nach langer Verletzungspause beim 2:0-Sieg vergangene Woche gegen Levante zum ersten Mal seit dem 11. Spieltag wieder in der Startformation bei Real.

Apropos Tabellenführer: Durch die Schwächephase der Königlichen seit der bitteren 0:4-Derby-Klatsche gegen Atletico am 7. Februar konnte Barca nicht nur gleichziehen, sondern führt die Primera Division aktuell mit einem Punkt Vorsprung auf Real an. Beide Team haben bei 27 absolvierten Partien 21 Saisonsiege auf dem Konto. Ein Unentschieden mehr gibt aktuell den Ausschlag zu Gunsten der Katalanen. Der heutige Clasico ist also in jedem Fall ein Sechs-Punkte-Spiel und könnte eine Vorentscheidung in der Meisterschaft bringen.

Ein zusätzlicher historischer Fakt, der den Katalanen Mut machen dürfte: Wenn Barca als Tabellenführer in ein Clasico-Heimspiel ging, gab es seit 85 (!) Jahren keine Niederlage mehr. Natürlich reißt irgendwann jede Serie, nach den Leistungen beider Teams in den letzten Wochen deutet aber wenig darauf hin, dass das ausgerechnet heute der Fall sein sollte.

Insgesamt spricht die Form klar für Barca. Die Katalanen konnten 17 ihrer letzten 18 Pflichtspiele gewinnen. Das ist auch für ein erfolgsverwöhntes Team ein gnadenlos guter Lauf. Real hat dagegen nur drei seiner letzten sechs Pflichtspiele für sich entschieden. In der Liga gab es vor der 0:1-Pleite bei Athletic Bilbao ein 1:1 gegen Villareal. Und dann war da ja noch die 3:4-Heimniederlage im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Schalke 04, bei der gellende Pfiffe durchs Estadio Santiago Bernabeu hallten. Die traditionell kritischen Medien in der spanischen Hauptstadt sprechen deswegen heute schon von einem Schicksalsspiel für Trainer Carlo Ancelotti.

Auch der Vergleich der absoluten Mega-Stars spricht im Moment mit einem Wimpernschlag für die Katalanen. Lionel Messi führt die Torjägerliste in Spanien mit 32 Toren in der Primera Division an. Cristiano Ronaldo folgt mit 30 Treffern auf Rang 2. Was aus Sicht der Königlichen noch bedenklicher ist: CR7 ging in den letzten beiden Ligaspielen (0:1 gegen Athletic Bilbao und 2:0 gegen Levante) leer aus. 180 Minuten ohne Torerfolg sind schon fast eine beängstigende Durststrecke für den Portugiesen. Sein argentinischer Antagonist kennt solche Probleme nicht. Messi ist in Topform, erzielte in den letzten drei Ligaspielen (3:1 in Granada, 6:1 gegen Rayo Vallecano und 2:0 beim SD Eibar) insgesamt sechs Treffer.

Ein Großteil der Aufmerksamkeit konzentriert sich vor der heutigen Partie natürlich auf die Ausnahme-Angriffsreihen der beiden legendären Top-Klubs, die vom Boulevard mit Abkürzungen großer internationaler Medienunternehmen belegt wurden. Auf Seiten von Barcelona wirbelt MSN (Messi, Suarez, Neymar), Real hält mit BBC (Bale, Benzema, Cristiano) dagegen. In der Addition der Treffer hat MSN hauchdünn die Nase vorn. Die drei Barca-Stürmer kommen insgesamt auf 56 Tore, BBC kann "nur" 55 Treffer vorweisen. Das sind auf beiden Seiten über 70 Prozent aller Tore des jeweiligen Teams.

Der letzte Auswärtssieg von Real in Barcelona liegt allerdings schon knapp drei Jahre zurück. Am 21. April 2012 siegten die Königlichen im Camp Nou mit 2:1. Sami Khedira und Cristiano Ronaldo erzielten die Tore für die Gäste, der mittlerweile zu Arsenal abgewanderte Alexis Sanchez traf damals für Barca zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

El Clasico, das Spiel der Spiele in Spanien, findet heute zum insgesamt 230. Mal statt. In der Primera Division standen sich Barca und Real seit 1928 bislang 169 Mal gegenüber. Die Gesamtbilanz spricht knapp für die Königlichen. Die Madrilenen entschieden in der Primera Division 72 Partien für sich, die Katalanen konnten "nur" 65 Siege feiern, 32 Spiele endeten Unentschieden.

Für Real Madrid darf folgende erste Elf beginnen (4-3-3): Casillas - Carvajal, Pepe, Ramos, Marcelo - Modric, Kroos, Isco - Bale, Benzema, Ronaldo.

Der FC Barcelona geht mit folgender Startformation in den Clasico (4-3-3): Bravo - Alves, Pique, Mathieu, Alba - Rakitic, Mascherano, Iniesta - Messi, Suarez, Neymar.

Herzlich willkommen in der Primera Division zur Begegnung des 28. Spieltages zwischen FC Barcelona und Real Madrid.

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

Ergebnisse Tabelle Kommentare

^*funktioniert nur mit aktiviertem Javascript!

Kommentar hinzufügen

Herzlich willkommen zur Diskussion rund um das Spiel! Sobald das Spiel läuft, können Sie hier über die Kommentar-Funktion Ihre Meinung loswerden. Viel Spaß dabei wünscht Ihr sportal.de-Team.

Aufstellung Formation Heatmap