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Letzte Aktualisierung: 22:43:41

Ticker-Kommentator: Daniel Raecke

Ich verabschiede mich für heute Abend von Ihnen. Wir sind in der Serie A am kommenden Wochenende wieder live für Sie dabei, angefangen mit dem Spiel Bologna gegen Lazio am Samstagabend.

Für Inter geht es am Donnerstag im Achtelfinale des Coppa Italia in Udine weiter, Lazio, das sein Pokalspiel gegen Parma erst eine Woche später bestreitet, kann sich ab morgen auf das Serie A-Spiel in Bologna am Sonnabend vorbereiten.

Auch wenn ich einen deutschen Kollegen höre, der auf einmal von einem guten Fußballspiel spricht, weil Klose das Siegtor gelungen ist: Es war ein sicher nicht überdurchschnittliches Serie A-Spiel, voller Fehler auf beiden Seiten. Der Sieg für Lazio war glücklich, das Siegtor aber toll, und Inter darf sich nicht beschweren, verloren zu haben.

Schluss in Rom! Lazio 1-0 Internazionale

Aber nur Lazio hat noch eine Chance, nach einem bösen Patzer von Rolando ist Klose frei durch - doch zum dritten Mal heute kann Juan Jesus einen Spieler ablaufen, der vor einer Eins-gegen-Eins-Situation stand. Der brasilianische Verteidiger war Inters bester Mann heute Abend.

Auf einmal doch noch Gefahr für Lazios Tor, heraufbeschworen von Berisha, der einen flachen Ball genau in den Fuß von Kovacic spielt. Der sucht Palacio, der bekommt den Ball auch, kommt aber nicht zum Abschluss aus zehn Metern, weil er sich weg vom Tor auf seinen starken rechten Fuß drehen will. Jonathan holt wenigstens eine Ecke heraus, die aber nichts einbringt.

Ederson kommt für die Schlussminuten für Candreva, den Assistgeber.

Mehr als 30 Minuten lang brachte Lazio keinen Angriff zusammen, aber jetzt sieht alles nach einem ganz wichtigen Heimsieg zum Debüt von Edy Reja aus. Denn Inter scheint keinen Plan zu haben, wie man auch nur aus der eigenen Hälfte herausspielen soll.

Konterchance für Inter nach einem Fehlpass von Cavanda, aber Ricky Álvarez spielt einen unsauberen Ball, nicht gerade seinen ersten heute.

Letzter Wechsel bei Inter: Javier Zanetti, der auch im Jahr 2014 noch Pflichtspiele macht (mit 40) kommt für Ranocchia.

Ähem. Offensichtlich hat Candreva meine Kritik gebraucht. Er schlägt von der rechten Seite eine ganz starke Flanke in den Strafraum, und Miro KLOSE, der nach der Pause fast keinen Ballkontakt mehr hatte, ist vor Ranocchia am Ball und trifft mit einem tollen Volley mit rechts in die linke Ecke.

TOOOOOR! LAZIO 1-0 Internazionale, Miroslav KLOSE

Was Hamlet im Drama, ist Candreva im Konter - selten einen zauderhafteren Spieler gesehen, wenn es schnell gehen müsste.

Aber wenn Milito in Inters Treble-Saison 2010 solche Zuspiele bekommen hätte wie hier von Ricky Álvarez, dann wäre Bayern wohl schon unter Louis van Gaal Champions League-Sieger geworden. Inters Problem heute sind nicht die Abschlüsse, sondern die fehlenden Anspiele.

Diego Milito kommt bei Inter zu seinem ersten Einsatz seit drei Monaten. Der Stürmer wird für Guarín eingewechselt.

Haben wir vor der Pause Lazio zur "besseren Mannschaft" gekürt, ist das nach dem Wechsel insgesamt eher Inter. Aber dass ein Team hier zwingend gewinnen müsste, kann man nicht sagen.

Schöner Inter-Angriff, Ricky findet Guarín auf der rechten Seite, dessen Flanke wird vom bei hohen Bällen nicht sicheren Berisha nach vorne gefaustet, aber Nagatomo kommt nicht ganz an den Ball.

Nach einem Fehlpass von Cambiasso, der Guarín gegolten hatte, gleich der nächste Lazio-Konter: Onazi auf Candreva, der flankt in Richtung Klose, aber der Stürmer springt zehn Meter vor dem Tor knapp unter der etwas zu hohen Flanke hindurch.

Doch den gefährlichen Konter gibt es auf der Gegenseite: Hernanes bedient Candreva, der jedoch schon zum zweiten Mal heute den Kürzeren gegen Juan Jesus zieht, der wirklich schnell zu Fuß ist.

Inter steht nun seinerseits tiefer, Kovavic, Cambiasso und Ricky auf einer Linie im Mittelfeld. Klappt mit Kontern, was mit Dominanz nicht gelang?

Die Wechsel haben den unmittelbaren Effekt, dass Inters Drangphase, die immerhin zehn Minuten andauerte, nun erstmal beendet ist.

Auch Lazio wechselt nun noch einmal: Ogenyi Onazi kommt für Álvaro González.

Nun könnte es noch etwas kreativer werden bei Inter: Talent Mateo Kovacic kommt für Zdravko Kuzmanovic ins Spiel.

Doch da ist sie: die allererste Inter-Chance des Spiels! Nach einer Flanke von Jonathan kommt Nagatomo nahe dem Elfmeterpunkt zum Kopfball - platziert seinen scharfen Abschluss aber genau auf Berisha. Der blockt ab mit einem Reflex.

Was passiert, wenn eine Mannschaft den Ball hat und die andere nur kompakt steht? Es kommt zu Fernschüssen. Ranocchia und Guarín werden mit ihren Versuchen allerdings in keinem Highlight-Reel landen.

Jetzt aber hätte Palacio fast einmal ein Anspiel in die Spitze erreicht. Inter macht nun komplett das Spiel, bei allen angesprochenen Einschränkungen.

Charakteristisch für Mazzarris System, das galt schon in Neapel, ist die breite Spielanlage, die in der Offensive mit dem 3-5-1-1 erreicht wird. Gerade diese Breite, die etwa dadurch erzeugt wird, dass Nagatomo links bis auf Strafraumhöhe aufrückt, setzt sich heute aber nicht in Torchancen um.

Bei allem Lob für Lazio muss man aber auch festhalten, dass eine besser konternde Mannschaft hier schon hätte in Führung gehen müssen. Nach Ballgewinnen kommt spätestens der zweite Pass zu ungenau. Inters Risiko wird so nicht bestraft.

Inter drängt Lazio jetzt noch weiter Richtung eigenen Strafraum als vor der Pause. Räume für Anspiele gibt es jedoch weder zwischen den Reihen noch hinter der Viererkette. Gutes Positionsspiel der Gastgeber, vor allem für eine Mannschaft, die unter diesem Coach erst kurz trainiert.

Und auch die Spielanlage ist unverändert. Inter mit mehr Ballbesitz, Lazio reaktiv, und damit sind die Biancocelesti gut gefahren bisher, warum sollten sie alles riskieren? Ein Remis zum Jahresauftakt gegen Inter wäre kein schlechtes Ergebnis.

Es hat keine weiteren Wechsel gegeben.

Die zweite Hälfte beginnt.

Je weniger Worte über diese 45 Minuten verloren werden, desto besser. Aber Lazio wird mit der ersten Hälfte unter Edy Reja eher zufrieden sein als Inter mit einer Halbzeit, in der das Pressing nicht zu dauerhafter Spielkontrolle führte und keine wirkliche Torchance für die Schwarzblauen verzeichnet wurde.

Halbzeit im Olimpico: Lazio 0-0 Internazionale

Hmm, da fehlen einem dann auch die Argumente. Endlich mal wieder ein Inter-Konter, über rechts, Jonathan bedient Palacio, aber dem verspringt der Ball im Strafraum bei der Ballannahme ins Toraus.

Dass die spielerisch eher unterlegene Mannschaft von einem zerfahrenen Spiel mit vielen Unterbrechungen profitieren kann, ist jedoch auch keine Überraschung. Um so fragwürdiger, dass Inter das Team ist, das wesentlich öfter zu unsauberen Aktionen greift.

17 Fouls gab es bisher in diesem Spiel. Das ist kein unfassbar hoher Wert. Aber auch nicht gerade ein Gütesiegel.

Und die nächste Gelbe: Ricky Álvarez sieht sie nach einem Tackling gegen Álvaro González, mit dem Inters Argentinier einen Lazio-Konter unterbinden will.

Mehr Fouls als Pässe hier im Olimpico, in dieser Hinsicht hat sich das Spiel leider nicht verbessert. Lazio inzwischen mit mehr Torraumszenen, wenn auch keinen glasklaren Chancen. Defensiv aber funktioniert Rejas System bisher gut.

Im folgenden Herumgeschubse tut sich Stefan Radu in den Augen des Schiedsrichters besonders unrühmlich hervor und wird ebenfalls verwarnt. Er ist damit auch gesperrt, wenn Lazio in Bologna antreten muss.

Fredy Guarín foult Lulic und sieht dafür Gelb. Der Kolumbianer ist damit im Heimspiel gegen Chievo am kommenden Montag gesperrt.

Mehr Druck jetzt wieder von Lazio: Flanke Cavanda von rechts, Jonathan klärt per Kopf, aber auf Ledesma. Der gibt den Ball noch einmal von rechts herein, Ranocchia klärt ungelenk vor die Füße von Candreva. Dessen Dropkick muss Handanovic mit den Fäusten parieren.

Nach einer Kopfballablage von Lulic, gegen den Jonathan aussichtsloser Weise gar nicht erst hochstieg, trifft Hernanes mit einer Direktabnahme den Ball nicht richtig. Das Leder hoppelt ins Toraus, aber Schiedsrichter Damato will eine abfälschende Wirkung Ranocchias bemerkt haben. So verhängt der Unparteiische einen Eckstoß.

Da habe ich Ihnen doch glatt eine Momentaufnahme als Trend verkauft. Machen Journalisten ja manchmal, aber gut ist das nie. Und auch hier hätte ich, wenn ich abgewartet hätte, festgestellt, dass Lazio nur in einem kurzen Intervall aufrückte. Jetzt erwarten die Römer den Gegner wieder in der eigenen Hälfte.

Lazio presst nun aggressiver und gewinnt die Oberhand im Spielgeschehen. Inter tut sich schwer damit, von hinten heraus Anspielstationen zu finden.

Dann aber eine Hereingabe in den Inter-Strafraum von Candreva. Klose lauert auf die Chance zum Abschluss, aber Handanovic ist vor dem Deutschen am Ball und klärt zur Ecke.

Es gibt ja die sprichwörtlichen Taktikfreunde. Gibt es wohl auch Zeitgenossen, die "zerfahrene Spiele" schätzen? Wenn das so ist, dann haben sie hoffentlich eine Delegation ins Olimpico geschickt. Viele Fouls verhindern das, was der Connoisseur "Spielfluss" nennt.

Den anschließenden Freistoß tritt Ricky Álvarez aus 20 Metern gut zwei Meter über die Latte.

Auf der Gegenseite kann André Dias einen Inter-Konter nur mit einem Foul an Guarín stoppen - das gibt die erste Verwarnung des Spiels.

Die Ecke wird von links hereingebracht, aber von Klose mit dem Kopf geklärt. Anschließend bringt ein Stockfehler von Juan Jesus Candreva an den Ball. Der kann allein aufs Inter-Tor zulaufen, aber Juan Jesus macht seinen Patzer mit einem tollen Sprint wieder gut und läuft den Ball ab. Stark verteidigt.

Palacio holt die erste Ecke des Spiels gegen den neuen Mann auf der rechten Lazio-Abwehrseite, Cavanda, heraus.

Von einem guten Serie A-Spiel kann bisher nicht unbedingt die Rede sein. Auffällig Inters Pressing, aber auch wie leicht Lazio das immer wieder umspielen kann. Bei den Gastgebern ist Klose untersagt worden, in der gegnerischen Hälfte Spieler anzulaufen, er füllt eher phlegmatisch seine Rolle im Mittelkreis und wartet auf eigenen Ballbesitz.

Der Belgier Luis Pedro Cavanda kommt für den verletzen Konko, der auf einer Trage vom Platz gebracht wurde. Gute Besserung!

Abdoulay Konko hat sich anscheinend verletzt. Er wird auf dem Rasen behandelt, könnte sich um eine Kopfverletzung handeln. Sieht nicht so aus, als könne er weiterspielen.

Die bisher beste Gelegenheit des Spiels entspringt einer Ad-hoc-Rudelbildung: Sowohl Inter-Keeper Handanovic als auch Ranocchia, Klose, Jonathan und Lulic stürzen gleichzeitig auf den Ball zu. Statt einer schlimmen Massenkollision springen aber irgendwie alle aneinander vorbei, der Ball wird (von Lulic? von Jonathan?) über den Keeper hinweggelupft und springt knapp neben den rechten Pfosten.

Zdravko Kuzmanovic, das kennen wir aus Stuttgart, nicht immer mit der saubersten Zweikampfführung. Gegen Hernanes setzt er so alle jugendfreien Körperteile ein und verschuldet einen folgenlosen Freistoß im Mittelfeld.

Biava geht ins Kopfballduell mit Palacio. Palacio aber geht nicht hoch, sondern wartet darauf, dass der Innenverteidiger den Ball per Kopf Richtung eigenes Tor lenkt. Der tut ihm dann auch gleich den Gefallen, Palacio hinterher, aber Aushilfskeeper Berisha hat aufgepasst und kann die Situation klären - mit einem Pass auf Konko, der wiederum von Álvarez gleich unter Druck gesetzt wird.

Anders als Lazio bemüht sich Inter durchaus um Gegenpressing, das hat man in Europa jedoch auch schon besser inszeniert gesehen. Noch hatte kein Spieler eine Ballberührung im gegnerischen Strafraum.

Nun einmal ein zaghafter Konterversuch der Gastgeber, aber Hernanes findet Klose nicht.

Vorsicht ist für Lazio hier zunächst die Mutter der Porzellankiste. Hinter der einzigen Spitze Miro Klose und Ledesma formieren sich zwei tiefstehende Ketten.

Schiedsrichter Antonio Damato gibt das Spiel frei. Lazio in Himmelblau, Inter in Schwarz-Dunkelblau-gestreift.

Bei Inter ist gegenüber dem 1:0 im Derby gegen Milan vor Weihnachten Andrea Ranocchia neu für Hugo Campagnaro in der Dreierkette. Außerdem spielen Ricky Álvarez und Zdravko Kuzmanovic für Javier Zanetti und Saphir Taider.

Bei Lazio also nicht Federico Marchetti im Tor, er scheint angeschlagen. Für den Keeper kommt Berisha zum Einsatz. Außerdem ersetzt Reja Lorik Cana, Ogenyi Onazi, Lucas Biglia und Honorato Ederson durch Stefan Radu, Álvaro González, Giuseppe Biavia und Hernanes.

Walter MAZZARRI schätzt auch heute das 3-5-1-1: 1 Samir HANDANOVIC - 23 Andrea RANOCCHIA, 35 ROLANDO, 5 JUAN JESUS - 2 JONATHAN, 11 Ricardo ÁLVAREZ, 19 Esteban CAMBIASSO, 17 Zdravko KUZMANOVIC, 55 NAGATOMO Yuto - 13 Fredy GUARÍN - 8 Rodrigo PALACIO.

Lazio spielt im ersten Spiel unter Edy Reja im 4-5-1: 1 Etrit BERISHA - 29 Abdoulay KONKO, 20 Giuseppe BIAVA, 3 André DIAS, 26 Stefan RADU - 87 Antonio CANDREVA, 15 Alvaro GONZÁLEZ, 24 Cristian LEDESMA , 8 HERNANES, 19 Senad LULIC - 11 Miroslav KLOSE.

Fast ruhig geht es demgegenüber bei Inter zu. Die Nerazzurri dürfen sich heute allerdings keinen Ausrutscher leisten, wollen sie zumindest an den Europa League-Plätzen dranbleiben. Diese sind für die Laziali in weite Ferne gerückt, für die Römer geht es in der Rückserie nur um den Klassenerhalt.

Nach einer dubiosen Trainerposse wird Lazio im neuen Jahr nun wieder von Edy Reja betreut, nachdem Vladimir Petkovic gewissermaßen unehrenhaft entlassen wurde. Ob die Demission des Trainers, der im Sommer die Schweizer Nati übernehmen wird, rechtmäßig war, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Der Club wirft ihm vor, nicht mit offenen Karten gespielt zu haben, was seine Zukunft angeht. Fraglich, ob europäische Arbeitsgerichte das als ausreichenden Grund für eine fristlose Kündigung ansehen werden.

Herzlich willkommen in der Serie A zur Begegnung des 18. Spieltages zwischen Lazio und Inter Mailand.

Ticker-Kommentator: Daniel Raecke

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