Damit sind die Speeddisziplinen in Sotschi abgehakt, in der zweiten Olympiawoche schlägt dann die Stunde der Techniker und Technikerinnen mit Riesentorlauf und Slalom. Das dürfen gerne auch wieder so packende Rennen werden wie der heutige Super G, aber ich habe da eigentlich keine Bedenken. Am Dienstag geht es mit dem Riesenslalom der Damen weiter. Für heute war es das, ich verabschiede mich mit den besten Wünschen für einen weiterhin unterhaltsamen Olympiasamstag.
Fazit
Ein positiver Nebeneffekt der Sykaras-Fahrt, Kjetil JANSRUD darf sich nun auch offiziell Olympiasieger im Super G nennen. Gold für den Norweger, Überraschungssilber für Andrew WEIBRECHT (USA) und zwei Bronzemedaillen gehen ebenfalls nach Nordamerika, an Bode MILLER (USA) und Jan HUDEC (CAN). Ganz knapp das Podest verpasst haben die beiden Österreicher Striedinger und Franz sowie der Super G-Dominator im Weltcup, Aksel Lund Svindal.
Sykaras
An diesem und allen anderen Ergebnis kann nun nur mehr der letzte Starter, Konstantinos Sykaras, etwas ändern. Bei der Geschwindigkeitsmessung bringt auch er es auf 106 km/h, nicht dass sie glauben, die Nachzügler seien hier im Schneepflug unterwegs. 8,18 Sekunden Rückstand werden es letztlich, das ist der vorletzte Platz für den Griechen. Punktladung würde ich mal sagen.
Mytsak
Noch zwei Fahrer oben und Dmytro Mytsak setzt einen noch tieferen Tiefpunkt, wie Rudi Völler sagen würde. 1:28,51, das sind dann doch schon über zehn Sekunden Rückstand auf Jansrud. Und auch fast fünf auf Laikert.
Rode
Wenn man schon bei der ersten Zwischenzeit fast drei Sekunden hinten liegt, dann wird sich das im Ziel wohl auf zehn summieren. Roberts Rode aus Lettland vermeidet dies, in dem er frühzeitig ausscheidet. Das ist natürlich unfair Laikert gegenüber.
Laikert
Wenigstens diese Blamage ist abgewendet, wie Kollege Christian Helms, ein großer Amigo des argentinischen Skisports, freudig verkündet. Der Bosnier Igor Laikert ist mit 1:24,20 noch drei Zehntel langsamer.
Damit ist nur noch die Frage offen, ob Birkner Ketelhohn die Rote Laterne noch einem der letzten fünf Starter umhängen kann. Das sind allerdings allesamt Europäer.
Claro
Klarer Sieg für Chile im Südamerikaduell gegen Argentinien. Auch Eugenio Claro ist schneller als Simari Birkner, nur fünf Hundertstel zwar, aber es ist wie gesagt ein extrem enges Rennen.
Birkner Ketelhohn
Wenigstens Jorge F. Birkner Ketelhohn kann Cristian Javier ich Schach halten, das Verwandtschaftsverhältnis der beiden ist mir leider nicht bekannt und auch Wikipedia liefert hier keine sachdienlichen Hinweise. Birkner Ketelhohn ist derzeit mit 1:23,89 Letzter, exakt eine Hundertstel hinter Vukicevic, Es ist also nicht nur auf den Rängen 3 bis 7 ganz knapp.
von Appen
Der Chilene Henrik von Appen zeigt Simari Birkner auch heute die Grenzen auf. Mit 1:21,88 reiht er sich deutlich vor ihm ein und verpasst als 32. auch nur knapp die besten 30.
Vukicevic
Aber die wird unser Lieblingsargentinier schnell wieder los, denn der im Weltcup noch nie aufgetauchte Serbe Marko Vukicevic landet eine halbe Sekunde hinter Simari Birkner.
Simari Birkner
Cristian Javier Simari Birkner eröffnet den Kampf um die beste Zeit eines Südamerikaners mit einer 1:23,36. Das ist allerdings bisher auch die langsamste.
Jenot
Klemen Kosi reicht die Rote Laterne an den Monegassen Olivier Jenot weiter.
Bank
Und nun also Ondrej Bank, der in der Kombiabfahrt auch an den Grundfesten der Ski Alpin-Welt rüttelte. Und das macht er heute schon wieder, denn nur 0,63 Rückstand vor dem Zielhang, da dürfen die Herren Weibrecht, Miller und Hudec noch einmal kurz die Luft anhalten. Knapp 20 Sekunden später ist aus- bzw. durchatmen angesagt, der Tscheche erwischt die letzten drei Kurven nicht optimal und wird knapp eine Sekunde hinter Jansrud Neunter.
Trikhichev
Für den Russen läuft es etwas besser, er wird 25.
Kosi
Davor holt sich noch der Slowene Klemen Kosi mit der ersten Zeit über 1:21 die Rote Laterne ab.
Bevor hier nicht Ondrej Bank mit Nummer 34 im Ziel ist, wage ich angesichts dieser Vorkommnisse nicht, ein Fazit zu ziehen.
Sicherlich, Weibrecht holte 2010 in Vancouver ebenfalls schon Bronze im Super G. Aber als sein bestes Saisonergebnis steht ein 20. Platz aus Beaver Creek zu Buche und in der Abfahrt hatte er oftmals Startnummern jenseits der 50 und keinen einzigen Weltcuppunkt gesammelt. Aber alle vier Jahre ein Olympiarennen, das ist seine Welt.
Weibrecht
Für mich rätselhaft, aber meine Kollegen in der Redaktion haben auch Andrew Weibrecht auf dem Zettel. Und der schreckt hier nicht nur mich mit sensationellen oberen Zwischenzeiten, auch Jansrud und Co. klappt da die Kinnlade runter. Er kann seine zwei Zehntel auf Jansrud im Zielhang nicht verteidigen, aber er holt hier Silber, mir fehlen die Worte.
Janka
Carlo Janka wirft das Rennen in diesem dritten Tor weg, welches schon so viele Zehntel von den Fahrern einkassiert hat. Bei ihm sind es acht, im Ziel fehlen dann sogar 1,9 Sekunden.
Paris
Die Südtioler sind heute geschlagen, nur Innerhofer kann hier in Sotschi bisher überzeugen. Für Paris sprint nur der 14. Platz heraus.
Poisson
David Poisson irrlichtert da im oberen Teil ein wenig umher, aber die Geschwindigkeit passt zumindest. Reicht es, um Theaux auf der Neun als besten Franzosen abzulösen? Nein, die 14 leuchtet im Ziel für ihn auf.
Ganong
Nach Platz 5 in der Abfahrt ist Travis Ganong heute weit weniger gut unterwegs. Diese fehlerhafte Fahrt reicht nur für Rang 18.
Kilde
Damit ist der Kuchen nun eigentlich verteilt, aber die Fahrer bis Nummer 30 könnten durchaus noch mehr als nur ein paar Krümel aufsammeln. Für Kilde ist dies fast ein Top 10-Platz, er reiht sich als 11. ein.
Guay
Damit sind die beiden Österreicher raus aus den Medaillenrängen. Aber einer steht noch oben und das ist kein geringerer als Erik Guay. Aber die Hoffnungen lösen sich nach der ersten Zwischenzeit schon in Luft auf und die Luft ist dann auch raus, der Torfehler kurz vor dem Ziel ist dann auch schon egal.
Hudec
Und Jan Hudec macht genau dieses, er fährt in die große Lücke hinter Platz 1! Er ist zeitgleich mit Miller und dieser Hundertstelkrimi hinter Jansruds Fabelzeit nimmt immer verrücktere Dimensionen an.
Jansrud
Kjetil Jansrud läuft hier Svindal den Rang ab. Und wenn er jetzt die Linie seines Landsmanns im Zielhang findet, dann hat er Gold, denn ihm fehlen nur zwei Hundertstel bei der letzten Zwischenzeit! Und er findet sie, aus 0,02 Rückstand wird somit ein Vorsprung von 53 Hundertstel. Das war die Fahrt zu Olympiagold, auch wenn die beiden Kanadier noch zu beachten sind.
Theaux
Auch Adrien Theaux fasst oben schon zu viel Rückstand aus, die Medaille für Miller nimmt immer konkretere Formen an. Aber welche Farbe wird diese haben? Warten wir es ab und ergänzen für die Statistik, dass sich der Franzose als 7. einreiht.
Küng
Noch drei heiße Eisen stehen oben. Patrick Küng trägt alle eidgenössischen Hoffnungen jetzt. 88 Hundertstel bei der letzten Zwischenzeit sind aber zu viel, er holt nur 17 auf und wird Siebter.
Streitberger
Zwei Österreicher immer noch auf dem Podium und Georg Streitberger kann seine Teamkollegen bei weitem nicht gefährden. Er kommt zwar ins Ziel, aber das bleibt das einzig positive bei seinem Lauf.
Mayer
Die Chance somit für ein zweites Gold für Mayer! Denn er ist voll bei Miller dabei und der war im Zielhang nun wirklich nicht annähernd bei den Schnellsten dabei. Aber Mayer springt viel zu weit, da erwischt er das blaue Tor nicht mehr. Die Stelle, die auch Defago zum Verhängnis wurde, beendet auch seine Ambitionen.
Svindal
Der Norweger ist gestartet! Kein guter Start, da fehlt ihm die Explosivität von Miller. Aber sein Streckenabschnitt kommt erst noch. Er ist sogar noch mehr als die halbe Sekunde, die er aufholen muss, 58 Hundertstel sind es. Und prompt holt er 49 davon auf, also fast exakt die von mir antizipierte halbe Sekunde. Aber das ist ein so enges Rennen, dass man mit 0,09 Rückstand nur Vierter wird. Wieder keine Medaille für Svindal.
Striedinger
Und wir rechnen erneut. Denn Otmar Striedinger reduziert seinen Rückstand mit der richtige Linie im Zielhang von 0,43 auf 0,02 Sekunden. Top-Finisher Svindal könnte da wohl eine halbe Sekunde auf Miller aufholen.
Franz
Der erste der ÖSV-Cracks kann die Miller-Zeit nicht schlagen. Bei der letzten Zwischenzeit fehlten ihm 27 Hundertstel, mit einem perfekten Zielhang wäre das sicherlich drin gewesen. Aber auch er kommt da nicht ideal durch und im Ziel fehlen ihm dann noch sieben Hundertstel.
Miller
Dass Bode Miller uns extreme Schräglagen zeigt, das sind wir gewohnt. Aber er übersteht diese in seiner unnachahmlichen Art. Und er kommt durch und er knackt die Fill-Zeit. Aber, aber, aber! An einigen Stellen hat er sicherlich Zeit liegen gelassen, vor allem im Zielhang. Das wird eine ganz spannende Kiste.
Innerhofer
Direkt nach dem Start wird es gleich extrem steil, für Innerhofer zu steil. Im dritten Tor lehnt er sich zu weit nach innen und dann verabschieden sich die Ski nach außen. Ein ganz ärgerlicher Ausfall, er sah sich nach der Besichtigung heute ganz vorne auf einer Piste, die ihm liegt.
Heel
Fill führt, was macht Landsmann Heel? Nein, das wird auch heute nichts mit einer Medaille, im fehlt das Tempo vor dem Flachstück und da summieren sich dann die Zehntel gewaltig.
Defago
Natürlich kann auch ein Didier Defago hier gewinnen. Wenn er jetzt als erster Fahrer fehlerfrei durchkommt, aber nein, das wird nichts. Es ist doch ein tückischerer Super G als gedacht, vor allem eine Stelle im Mittelteil nach einer Kante bereitet den Fahrern Richtungsprobleme. Und Defago springt dann kurz vor dem Ziel viel zu weit und scheidet ganz aus. Egal, die Zeit war eh längst weg.
Ligety
Auich Ted Ligety ist ein Super G-Weltmeister, er lag vergangenes Jahr in Schladming vorne. Aber im Mittelteil muss er einen Schwung abstechen und die beiden folgenden Tore ist er auch auf einer ganz eigenen Linie unterwegs und das ist bei Gott nicht die kürzeste. Im Ziel fehlen dann über sechs Zehntel.
Fill
Peter Fill eröffnet den Angriff der Südtiroler auf Edelmetall. Innerhofer ist hier aktuell vielleicht noch einen Tick stärker einzustufen, aber auch Fill haut da ordentlich einen raus. Es reicht für die Führung, aber fehlerfrei war auch das nicht.
Feuz
Beat Feuz wirft sein Rennen schon im oberen Teil weg. Aber der Weltmeister von 2007 ist von der Form vergangener Tage nach schlimmen Verletzungen ohnehin ganz weit weg.
Pridy
Das sieht sehr ordentlich aus vom Kanadier, im Mittelteil ist er dann aber zu direkt dran. Das kostet ein paar Zehntel, die er aber mit einem tollen Finish wieder aufholt. Führungswechsel!
Clarey
Fehler von Johan Clarey dort, wo auch Mermillod Blondin die Ideallinie verließ. Sein Landsmann war dann aber unten gut unterwegs, Clarey ist dies im Zielhang auch und holt noch etwas auf. Das reicht für Platz 2, zeitgleich mit Zrncic-Dim.
Glebov
Innenskifehler von Glebov, er rutscht von der Piste und an einem Tor vorbei. Das ist der erste Ausfall, aber im Gegensatz zu den Damen gestern wird das hier die Ausnahme bleiben.
Zrncic-Dim
Und das zurecht, denn Natko Zrncic-Dim ist oben schneller. Im Ziel dann zwar nicht mehr, aber er schlägt tatsächlich einen Kostelic. Da kann man die Faust schon mal gen Himmel recken.
Mermillod Blondin
Die Sonne scheint jetzt schon kräftig in die Piste, die Vorverlegung um eine Stunde war sicherlich eine gute Maßnahme. Kann Thomas Mermillod Blondin jetzt die gute Startnummer nutzen, um der Konkurrenz vorzulegen? Zumindest Kostelic gibt er ordentlich eine mit, er nimmt ihm fast sieben Zehntel ab. Aber da geht schon noch mehr, der Franzose ließ oben Zeit liegen und ist im Ziel sichtlich auch nicht zufrieden mit sich und der Welt.
Kostelic
Es ist ein sehr direkt gesteckter Super G, viele Flachstücke, fast abfahrtsähnlich. Also mehr was für Svindal und die Österreicher als für den Kroaten. Der schreibt jetzt eine 1:20,19 an.
vor Beginn
Los geht es jetzt aber gleich mit Ivica Kostelic, nach Silber in der Kombination sollte er gut genug in Schuss sein, um uns hier eine erste brauchbare Richtzeit zu liefern.
vor Beginn
63 Läufer haben gemeldet und keine Sorge, ich habe mir genug Zeit genommen, um auch die Exoten und die interne Südamerikameisterschaft noch zu ihrem Recht auf Berichterstattung kommen zu lassen.
vor Beginn
Und das gilt im speziellen für den großen Norweger, denn damit dass Aksel Lund Svindal hier nach Kombination und Abfahrt noch ohne Medaille dasteht, damit war sicherlich nicht zu rechnen. Auch die Schweizer Küng und Defago wollen heute angreifen, in Nordamerika blickt man auf Bode Miller und Erik Guay.
vor Beginn
Die dritte Entscheidung bei den Herren steht an und der Super Riesentorlauf ist die letzte Chance für die Speedspezialisten, um sich hier mit Edelmetall dekorieren zu lassen.
vor Beginn
Herzlich willkommen bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi zum Super G der Herren.