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Letzte Aktualisierung: 09:15:50

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

Mit den Bildern der jubelnden deutschen Nationalmannschaft, die uns über die kommenden vier Jahre begleiten werden, darf ich mich an dieser Stelle von Ihnen verabschieden und für Ihr Interesse sowie die Aufmerksamkeit während dieser WM bedanken. Deutschland ist zum vierten Mal Fußball-Weltmeister! Ich wünsche viel Spaß beim Feiern und noch eine schöne, feucht-fröhliche Nacht!

Jetzt dürfen auch Joachim Löw, Hansi Flick und Oliver Bierhoff mit dem Pokal feiern. Dann geht es für die Mannschaft runter auf den Rasen, wo gleich weiter gefeiert wird.

Mario Götze hat ein Trikot von Marco Reus dabei und hält es gemeinsam mit dem Pokal in die vielen Kameras, die auf die Weltmeister-Mannschaft gerichtet sind. Schöne Geste!

Jetzt ist es endlich soweit: Philipp Lahm reckt die goldene Trophäe in die Höhe. Lukas Podolski entreißt ihm den Pokal, dann geht der Cup weiter durch die Reihen. Unter riesigem Jubel darf jeder Spieler den Pokal mal in die Höhe recken. Das sind Momente, die keiner dieser Spieler je vergessen wird.

Der WM-Pokal ist übrigens 37 Zentimeter hoch und wiegt sechs Kilogramm. Trotzdem wird er Philipp Lahm gleich mit Sicherheit ganz leicht vorkommen.

Und jetzt dürfen die deutschen Nationalspieler die 48 Stufen hinaufsteigen, um gleich den WM-Pokal in Empfang zu nehmen. Bastian Schweinsteiger macht den Anfang und darf als Erster Angela Merkel umarmen. Der Rest der Mannschaft tut es ihm gleich. Ganz am Schluss kommt dann gleich Kapitän Philipp Lahm, der den Pokal zuerst in den brasilianischen Himmel recken darf.

Die DFB-Elf applaudiert den Argentiniern, die jetzt auf die Tribüne zu den Ehrengästen müssen, um sich die Medaillen für den zweiten Platz abzuholen. Das macht zwar sichtlich keinen Spaß, gehört aber zum Protokoll.

Das Schiedsrichtergespann um Nicola Rizzoli wird geehrt und muss sich dabei Pfiffe gefallen lassen. Der italienische Unparteiische hat das Spiel zwar nicht mit einzelnen Fehlentscheidungen entschieden, wirkte aber trotzdem nicht immer souverän und glücklich.

Während die deutschen Spieler jubeln, lässt Lionel Messi den Kopf hängen. Der Superstar des FC Barcelona bekommt zwar die Auszeichnung als bester Spieler der WM, doch trösten kann ihn das natürlich nicht. Als bester Torhüter des Turniers wird Manuel Neuer ausgezeichnet. Dessen Körpersprache ist natürlich eine ganz andere.

Überragender Akteur des Tages war aus deutscher Sicht fraglos Bastian Schweinsteiger, der sich nicht mal von einer blutenden Wunde ausbremsen ließ. Aber auch Jerome Boateng, Philipp Lahm, Thomas Müller und Manuel Neuer zeigten einmal mehr bärenstarke und fehlerfreie Leistungen.

Die DFB-Elf hat sich diesen WM-Titel ohne Frage verdient. Am Ende des Finales kommen die Deutschen auf 64 Prozent Ballbesitz und 54 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Gegen defensiv extrem starke Argentinier brauchte das Team von Joachim Löw wie erwartet viel Geduld. Doch in der 113. Minute schlug der eingewechselte Mario Götze nach toller Vorarbeit von André Schürrle eiskalt zu.

Es ist vollbracht - Deutschland sichert sich den vierten Stern! Die deutschen Spieler liegen sich in den Armen, Joachim Löw reißt die Arme hoch. Miroslav Klose und Manuel Neuer haben Tränen in den Augen. Sensationelle Szenen im Maracana!

120

Und dann ist wirklich Schluss! Deutschland ist mit einem 1:0 nach Verlängerung zum vierten Mal Fußball-Weltmeister!

120

Die deutsche Bank steht geschlossen und fordert den Abpfiff.

120

Messi tritt zum Freistoß an und jagt den Ball deutlich über das Tor. Die deutschen Fans jubeln. Doch noch ist das Spiel nicht beendet.

120

Bastian Schweinsteiger hat nach der Grätsche gegen Messi Krämpfe und muss ausgiebig behandelt werden, bevor der Freistoß ausgeführt werden kann.

120

Schweinsteiger bringt Messi fünfundzwanzig Meter vor dem eigenen Tor zu Fall. Das gibt noch mal Freistoß für Argentinien aus gefährlicher Position.

120

Zwei Minuten werden nachgespielt. Die DFB-Elf muss noch 120 Sekunden überstehen.

120

In der letzten Minute zieht Joachim Löw seinen letzten Joker, um noch ein paar Sekunden von der Uhr zu nehmen: Per Mertesacker kommt für Mesut Özil, um den Sieg über die Zeit zu bringen.

119

Thomas Müller tankt sich noch mal auf links durch, schafft es irgendwie, gegen drei Gegenspieler am Ball zu bleiben und die Kugel von der Grundlinie nach innen zu bringen. Doch dort findet er keinen Abnehmer.

118

Dann kommt Rojo für Argentinien über links, schlägt von der Eckfahne einen hohen Ball zur Mitte. Manuel Neuer will erst rauskommen, bleibt dann aber doch im Tor. Lionel Messi kommt am Elfmeterpunkt zum Kopfball, legt den aber deutlich über den Kasten.

117

Nach einer Flanke von rechts kommt Neuer mal wieder weit aus dem eigenen Tor und sichert den Ball.

116

Argentinien läuft zwar an, richtig strukturiert sehen die Angriffe der "Albiceleste" aber nicht aus. Bislang muss Manuel Neuer nicht eingreifen.

114

War das die Entscheidung? Sieben Minuten vor Schluss geht Deutschland in Führung. Jetzt heißt es nur noch, das 1:0 irgendwie über die Zeit zu bringen.

113

WAHNSINN! André Schürrle setzt sich auf dem linken Flügel gegen zwei Gegenspieler durch, kommt zur Grundlinie und bringt den Ball nach innen. MARIO GÖTZE nimmt die Kugel per Brust an und verwandelt direkt volley ins lange Eck. Sensationelles Tor!

113

TOOOOOOOOOR!!!! DEUTSCHLAND - Argentinien 1:0 - Torschütze: Mario Götze!

112

Schweinsteiger kommt nach kurzer Behandlungspause zurück. Der Cut wurde notdürftig versorgt. Der Münchner will unbedingt weitermachen.

110

Nach dem anschließenden Freistoß aus dem rechten Halbfeld rauschen Müller und Demichelis am langen Pfosten mit den Köpfen aneinander.

109

Agüero nimmt im Kopfballduell mit Schweinsteiger die Hände zu Hilfe und schlägt dem Münchner ins Gesicht. Schweinsteiger trägt einen blutenden Cut unterm rechten Auge davon. Agüero ist schon gelb verwarnt, hat viel Glück, dass er nicht vom Platz muss.

108

Kroos bringt den Ball in den Strafraum, doch die Argentinier können ohne größere Probleme klären und sich erst mal wieder befreien.

107

Die Deutschen lassen den Ball wieder gut laufen, halten die Kugel klug in den eigenen Reihen. Dann wird Schweinsteiger von einer Doppelgrätsche von Mascherano und Biglia gelegt. Das gibt Freistoß für Deutschland in der gegnerischen Hälfte.

106

Die zweite Halbzeit der Verlängerung läuft.

Gleich zu Beginn der Verlängerung hätten die Deutschen in Führung gehen können. Doch Schürrle scheiterte am gut reagierenden Romero. Auf der anderen Seite hätte Palacios nach Fehler von Hummels für die "Albiceleste" treffen können. Ansonsten blieben große Chancen aus.

105

Dann ist erst mal Pause. Nach einem kurzen Seitenwechsel geht es gleich weiter mit der zweiten Hälfte der Verlängerung.

105

Nach einem ungenauen Diagonalball von Kroos will Argentinien wieder kontern. Doch Lahm arbeitet gut zurück, unterbindet den Gegenangriff.

104

Lahm hat auf rechts ein bisschen Platz, zieht nach innen und will dann auf Schürrle ablegen. Doch Mascherano passt mal wieder auf und geht gut dazwischen.

103

Die Verletzungspausen häufen sich, alle Spieler sind hier am körperlichen Limit. Jetzt bleibt Mascherano nach einem Luftzweikampf mit Kroos kurz liegen. Doch auch für ihn muss es weitergehen, Argentinien kann nicht mehr wechseln.

102

Schweinsteiger geht nach einem Zweikampf mit Mascherano zu Boden und muss behandelt werden. Das sah schmerzhaft aus. Doch nach kurzer Behandlung kann Schweinsteiger weitermachen.

100

Özil versucht am argentinischen Strafraum in Richtung Müller durchzustecken, doch da ist es wieder mal zu eng. Argentinien schaltet schnell um. Agüero geht ins Laufduell mit Hummels, doch der Dortmunder kann den Ball sichern.

Beide Mannschaften haben im Rahmen dieser WM schon Erfahrung mit Verlängerungen gesammelt. Deutschland setzte sich im Achtelfinale gegen Algerien mit 2:1 durch, die Argentinier besiegten die Schweiz durch ein Tor in der 118. Minute mit 1:0. Die "Albiceleste" hat zudem schon ein erfolgreiches Elfmeterschießen bestritten - im Halbfinale gegen die Niederlande.

Nach einem hohen Ball aus dem linken Halbfeld verschätzt sich Hummels. Palacio ist dadurch alleine durch, legt den Ball über Neuer aber auch neben das Tor. Boateng wäre auch zur Stelle gewesen.

Was für ein Auftakt in die Verlängerung! Auf beiden Seiten geht es sofort richtig zur Sache. Beide Teams wollen das Spiel offensichtlich vor dem Elfmeterschießen entscheiden.

Als die Argentinier dann doch mal durchkommen, setzt sich Agüero auf links gegen Hummels durch, sein Schuss aus spitzem Winkel hat aber nie eine Chance, am Tor anzukommen.

Dann läuft der argentinische Konter, doch Boateng kann im letzten Moment im Mittelkreis dazwischen gehen und klären.

Die Deutschen bleiben dran, Mesut Özil versucht es aus zentraler Position, doch sein Schuss wird abgeblockt.

Direkt nach Wiederanpfiff hat Deutschland die Riesenchance zur Führung: Götze legt von halblinks auf für Schürrle, der mit rechts abzieht. Romero reißt die Fäuste hoch und kann abwehren.

Es geht weiter. Die Verlängerung ist angepfiffen.

Beide Trainer schwören ihre Teams in der fünfminütigen Pause vor der Verlängerung noch mal ein. Vielleicht wird jetzt auch ein Faktor sein, dass Deutschland vor dem Finale einen Tag länger Pause hatte.

Wie erwartet neutralisieren sich die Teams auf hohem Niveau. Die DFB-Elf hat gegen die kompakte argentinische Defensive selten ein Mittel gefunden. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte das Team von Joachim Löw Glück - vor allem bei der Chance von Messi in der 48. Minute. Doch zum Ende der regulären Spielzeit hatten die Deutschen dann wieder die besseren Chancen. Toni Kroos hatte nach schöner Vorarbeit von Özil in der 82. Minute die Entscheidung auf dem Fuß. Doch er konnte den Ball nicht im Tor unterbringen.

Dann ist erst mal Schluss. Das WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien endet 0:0 - zumindest vorerst. Gleich geht es weiter mit der Verlängerung.

Im Gegenangriff versucht es Agüero auf links, wird aber von Hummels abgegrätscht.

Özil geht auf rechts ins Dribbling, kommt auch an drei Gegenspielern vorbei und findet mit dem Pass Kroos. Der steckt auf links durch auf Müller, doch dessen flache Hereingabe wird abgefangen.

Götze kommt in der argentinischen Hälfte an den Ball, verpasst dann aber den Moment, auf den startenden Schürrle durchzustecken. Dann versucht es Götze aus gut zwanzig Metern selber. Sein Schuss wird aber von Mascherano geblockt und ist leichte Beute für Romero.

In der regulären Spielzeit werden drei Minuten nachgespielt. Es bleiben beiden Teams also 180 Sekunden, um vor der Verlängerung für eine Entscheidung zu sorgen.

Palacio setzt sich auf der rechten Außenbahn gut gegen Hummels durch, aber Höwedes passt auf und kann klären, holt sogar den Einwurf für Deutschland raus.

Auch Joachim Löw reagiert noch mal, nimmt Miroslav Klose vom Feld und bringt dafür mit Mario Götze eine frische Offensivkraft.

Messi tankt sich wieder mal durch, kommt an den deutschen Strafraum, doch dann geht Boateng dazwischen und kann per gut getimter Grätsche klären.

Dritter und letzter Wechsel bei den Argentiniern: Fernando Gago kommt für Enzo Pérez neu in die Partie. Sollte es in die Verlängerung gehen, kann Alejandro Sabella nicht mehr personell reagieren.

Die 85. Minute läuft. Sowohl 1986 als auch 1990 brachte diese Spielminute die Entscheidung. In diesem Finale sieht es aber nicht danach aus, als sollte hier jetzt gerade ein Tor fallen.

Miroslav Klose geht in den Zweikampf gegen Garay und Demichelis, hat aber keine Chance, an den Ball zu kommen. Auch das anschließende Pressing von Klose, Schürrle und Özil bringt nichts ein. Argentinien kann sich befreien.

Mesut Özil setzt sich auf rechts schön durch und hat dann das Auge für den Pass in den Rückraum zu Toni Kroos, der den Ball von der Strafraumgrenze mit der Innenseite vollkommen unbedrängt rechts vorbeischiebt. Riesen-Chance für die deutsche Mannschaft!

Im nächsten Anlauf kommt der aufgerückte Höwedes in zentraler Position im Strafraum an den Ball, kann die Kugel mit dem Rücken zum Tor aber nicht abschirmen und auf einen besser postierten Mitspieler ablegen. Nicht auszudenken, was möglich gewesen wäre, wenn da zum Beispiel Thomas Müller gestanden hätte.

Neuer macht das Spiel schnell, Müller hat auf rechts ein bisschen Platz und holt zumindest die nächste Ecke für Deutschland raus. Kroos bringt den Ball auf den zweiten Pfosten, doch Müller kann sich im Luftzweikampf nicht durchsetzen.

Wieder mal heißt es Luft anhalten: Lionel Messi geht am deutschen Strafraum ins Dribbling. Der Ball rutscht irgendwie durch, doch Neuer spielt gut mit und ist vor dem eingewechselten Palacio am Ball.

Nächster Wechsel bei der "Albiceleste": Rodrigo Palacio kommt als frische Offensiv-Option für den glücklosen Gonzalo Higuaín.

Miroslav Klose hat nach wie vor einen extrem schweren Stand, kann sich im Zweikampf gegen Demichelis und Garay kaum mal durchsetzen. Der deutsche Mittelstürmer hat seine stärksten Szenen, wenn er als vorderster Verteidiger mit nach hinten arbeitet.

Messi lädt auf der rechten Außenbahn gleich vier Deutsche zum Tänzchen. Erst spielt der Superstar Zabaleta frei, dann zieht er von rechts nach innen und kommt mit links zum Abschluss. Doch der Schuss geht weit links vorbei.

Nach einer guten Phase tun sich die Deutschen jetzt wieder schwer. Argentinien macht Druck, die DFB-Elf kann sich kaum aus der eigenen Hälfte befreien.

Auf engstem Raum wurschteln sich die Deutschen auf halbrechts irgendwie zum Strafraum durch. Müller bedient Schürrle, dem der Ball aber etwas zu weit vom Fuß springt, so dass er nicht zum Abschluss kommt. Stattdessen nimmt Romero die Kugel auf.

Schürrle steckt den Ball auf links schön auf den startenden Höwedes durch. Doch der hat leider keinen linken Fuß, deswegen landet die Flanke hinter dem Tor.

Mascherano verlagert das Spiel für die "Albiceleste" schön nach links, wo Rojo zu viel Platz hat. Doch dessen Hereingabe in Richtung Higuaín ist leichte Beute für die deutsche Innenverteidigung.

Manuel Neuer fängt eine Freistoßflanke ab und leitet sofort den schnellen Gegenangriff ein. Lahm hat auf rechts ein bisschen Platz und flankt aus dem Halbfeld in Richtung Schürrle, doch Demichelis steht richtig und klärt per Kopf zu Romero.

Und gleich setzt es die nächste Verwarnung: Agüero räumt im Mittelfeld Schweinsteiger ab. Eine echte Chance auf den Ball hatte der Argentinier dabei nicht, deswegen gibt es auch dafür zu Recht Gelb.

Nach einem unnötigen Ballverlust muss Mascherano im Mittelkreis gegen Klose zur Grätsche greifen, um einen Konter zu unterbinden. Dafür gibt es zu Recht die Gelbe Karte.

Auf der anderen Seite holt Agüero im Laufduell mit Mats Hummels eine Ecke von links heraus. Messi bringt den Ball vors Tor, doch Klose klärt zum wiederholten Mal im eigenen Strafraum.

Miroslav Klose erobert mit starkem Pressing einen Ball tief in der argentinischen Hälfte. Toni Kroos reagiert schnell, schickt sofort den links startenden André Schürrle, der Mesut Özil mitnehmen will. Doch ein Argentinier ist dazwischen, so dass Özil die Kugel nicht kontrollieren kann.

Im nächsten Anlauf will Lahm auf halbrechts im Strafraum auf Thomas Müller durchstecken, doch der Pass ist etwas zu steil und landet im Toraus.

Die Deutschen lassen den Ball wieder gut und geduldig über viele Stationen laufen und suchen die Lücke im argentinischen Abwehrverbund. Lahm hat auf rechts ein bisschen Platz und bringt die Flanke von der Grundlinie nach innen. Klose steigt in der Zentrale hoch, bekommt aber nicht genug Druck hinter den Ball, so dass Romero das Leder leicht halten kann.

Nach einem langen Ball ist Higuaín auf halbrechts durch. Manuel Neuer kommt weit aus dem Tor und klärt im letzten Moment, dabei rauschen der deutsche Torwart und der argentinische Stürmer zusammen. Higuaín muss kurz behandelt werden, kann dann aber weitermachen.

Kroos bringt die Ecke auf den zweiten Pfosten, wo Müller mit Rojo rangelt. Rizzoli entscheidet auf Stürmerfoul. Das hätte man durchaus auch anders sehen können.

Schürrle geht auf halblinks ins Dribbling und wird an der Strafraumkante gelegt. Doch Rizzoli lässt den Vorteil laufen, weil Müller an den Ball kommt. Der Münchner versucht es mit einer Hereingabe von links, doch Garay kann zur nächsten Ecke klären.

Dann versucht es die DFB-Elf mal wieder über rechts. Lahm und Müller kombinieren sich an den Strafraum, doch dann ist der Ball weg. Der schnelle Gegenangriff der Argentinier läuft über Agüero, der aber an der linken Außenbahn von Boateng gut gestellt wird.

Jetzt lassen die Deutschen den Ball mal wieder gut laufen. Höwedes rückt auf links mit auf und wird in den Strafraum geschickt. Doch Zabaleta passt auf und ist vor dem Schalker am Ball.

Deutschland zieht sich weit in die eigene Hälfte zurück, verteidigt tief am eigenen Strafraum. Das ist eigentlich nicht das Spiel des Teams von Joachim Löw, das auf eigenen Ballbesitz ausgelegt ist.

Die DFB-Elf muss in dieser Phase aufpassen, dass sie das Spiel nicht aus der Hand gibt. In den letzten zehn Minuten vor dem Pause waren die Deutschen sehr gut im Spiel, doch die Argentinier kommen deutlich stärker aus der Kabine.

Beim nächsten Angriff der "Albiceleste" ist plötzlich Lionel Messi auf halblinks allein durch, zieht aus zwölf Meter ab und schiebt den Ball denkbar knapp rechts vorbei. Die Einschläge kommen näher. Da wäre Manuel Neuer chancenlos gewesen.

Die erste Offensivaktion der zweiten Hälfte gehört den Argentiniern: Mascherano chippt den Ball hinter die deutsche Abwehr. Auf rechts hat sich Higuaín davongeschlichen, steht aber knapp im Abseits.

Alejandro Sabella wechselt zur Pause zum ersten Mal, bringt Sergio Agüero für Ezequiel Lavezzi in die Partie.

Die Mannschaften sind zurück aus den Kabinen, die zweite Halbzeit läuft.

Die beste Leistung im deutschen Team zeigt bislang Bastian Schweinsteiger, der durch die Ausfälle von Sami Khedira (vor Anpfiff) und Christoph Kramer (in der 32. Minute) besonders gefordert ist und der Rolle als Führungsspieler voll und ganz gerecht wird. Defensiv steht Schweinsteiger meist richtig, offensiv leitet er die allermeisten Angriffe ein.

Die größten Chancen des Spiels hatte Gonzalo Higuaín (nach Fehler von Kroos in der 21. und mit Abseitstor in der 30. Minute). Für Deutschland kamen der eingewechselte André Schürrle (37.) und Toni Kroos (43.) gefährlich zum Abschluss, konnten ihre Chancen aus dem Spiel aber nicht nutzen. Ansonsten bleiben die deutschen Standards eine Waffe. Nach einer Kroos-Ecke hätte Benedikt Höwedes mit dem Halbzeitpfiff fast für das 1:0 gesorgt.

Das WM-Finale ist das erwartet enge Geduldsspiel. Deutschland hat über 70 Prozent Ballbesitz, doch die Argentinier gewinnen die Mehrzahl der Zweikämpfe (55 Prozent). Die DFB-Elf tut sich schwer, das argentinische Abwehrbollwerk zu knacken, die Konter der "Albiceleste" über Messi, Lavezzi und Higuaín sind immer brandgefährlich.

Dann bittet Schiedsrichter Nicola Rizzoli die Teams in die Kabinen. Zwischen Deutschland und Argentinien steht es zur Halbzeit 0:0.

Kurz vor der Pause gibt es noch mal Ecke für Deutschland von der rechten Seite. Kroos bringt den Ball nach innen, Höwedes wirft sich mit aller Kraft hinein und nagelt die Kugel mit dem Kopf an den Pfosten. Was für eine Chance zum Ende der ersten Halbzeit!

Und die DFB-Elf bleibt dran: Wieder wird Müller auf rechts geschickt, wieder bringt er eine schöne Flanke vors Tor. Doch der diesmal mit links geschlagene Ball hat etwas zu viel Effet für Klose, der am zweiten Pfosten keine Chance hat, an die Kugel zu kommen.

Nächste gute Aktion der Deutschen: Özil verlagert den Ball von links nach rechts. Müller bringt die Kugel nach innen zu Klose, der auf Kroos ablegt. Doch dessen Schüsschen von der Strafraumgrenze ist kein Problem für Romero.

Müller setzt sich im zweiten Anlauf auf rechts durch, wird schön von Lahm freigespielt und bringt die Flanke nach innen. Am zweiten Pfosten lauert André Schürrle, kommt aber knapp nicht an den Ball.

Die Partie wird insgesamt hitziger. Nach einer Reihe von harten Zweikämpfen kommt es zu lautstarken Diskussionen zwischen Thomas Müller, Martín Demichelis und Enzo Pérez. Doch Schiedsrichter Rizzoli klärt die Situation mit ein paar ernsten Worten und ohne weiteren Karteneinsatz.

Nach einem langen Ball ist Messi alleine durch und lässt zum wiederholten Mal Mats Hummels stehen. Der Superstar bringt den Ball irgendwie an Neuer vorbei, doch Jerome Boateng klärt vor der Linie. Das war ganz eng.

Beide Teams sind vor allem dann gefährlich, wenn sie schnell umschalten und nach vorne spielen können. Das kommt allerdings nicht besonders häufig vor. Meist hält die deutsche Mannschaft den Ball und lässt ihn auf der Suche nach einer Lücke geduldig durch die eigenen Reihen laufen.

Thomas Müller setzt sich auf dem linken Flügel gut durch, spielt den Ball dann klug in den Rücken der Abwehr in den Lauf von André Schürrle, der es von der Strafraumgrenze mit der Innenseite versucht. Özil nimmt Romero zwar die Sicht, doch der argentinische Schlussmann kann trotzdem zur Ecke klären.

Neuer fängt die anschließende Ecke ohne Probleme ab und leitet sofort den Gegenangriff ein.

Miroslav Klose arbeitet tief in der gegnerischen Hälfte, kämpft um jeden Ball, tut sich gegen die massiv stehenden Argentinier aber nach wie vor schwer. Die "Albiceleste" schaltet schnell um. Messi will in höchstem Tempo auf den mitgelaufenen Hinguaín durchstecken. Doch Schweinsteiger geht im letzten Moment dazwischen.

Benedikt Höwedes kann sich gegen Zabaleta auf der linken Außenbahn nur mit einem Foul helfen, sieht dafür wie vor wenigen Minuten schon Schweinsteiger auch die Gelbe Karte.

Christoph Kramer hat einen weiteren harten Check abbekommen und kann nicht weitermachen. Der 23-Jährige wird benommen vom Platz gebracht. Für ihn kommt Andre Schürrle neu in die Partie.

Messi verlagert das Spiel schön nach rechts zu Lavezzi, der sofort nach innen spielt. Higuaín ist in der Mitte zur Stelle und schiebt den Ball an Neuer vorbei ins Tor. Doch der argentinische Stürmer stand bei der Aktion knapp im Abseits. Zum Glück für die DFB-Auswahl also kein Tor für Argentinien.

Für einen harmlosen Zupfer an Ezequiel Lavezzi sieht Bastian Schweinsteiger die erste Gelbe Karte der Partie. Das war eine harte Entscheidung.

Nächste gute Gelegenheit der Deutschen: Boateng eröffnet mit einem schönen Pass in Richtung des rechts startenden Lahm, der es aus dem Halbfeld mit einer halbhohen Hereingabe versucht. Müller kommt nicht an den Ball, stand aber auch einen Schritt im Abseits.

Aus dem Mittelkreis chippt Schweinsteiger den Ball in den Lauf von Miroslav Klose, doch Romero spielt gut mit, kommt weit aus dem eigenen Tor und fängt die Kugel ab.

Jetzt versucht Schweinsteiger auf halbrechts Kramer steil zu schicken. Doch der Pass ist deutlich zu scharf und für den jungen Gladbacher nicht zu erreichen.

Angetrieben vom starken Bastian Schweinsteiger kombiniert sich die DFB-Elf wieder schön durch zum argentinischen Strafraum. Özil will auf halblinks am Strafraum auf Klose durchstecken, doch der Mittelstürmer hat bislang gegen die argentinischen Innenverteidiger einen schweren Stand.

Die Deutschen sind von dem Kroos-Fehler nicht lange geschockt. Lahm bringt eine Flanke von rechts. Klose kommt im Strafraum an den Ball und legt für Müller ab, der aber im letzten Moment geblockt werden kann.

Was für eine Chance für Argentinien! Toni Kroos spielt aus dem Mittelfeld unbedrängt einen Kopfball genau in den Lauf von Gonzalo Higuaín der an der Strafraumgrenze vollkommen allein vor Neuer auftaucht. Zum Glück für die DFB-Elf scheint Higuaín selbst überrascht von der Möglichkeit und schießt ohne Not links vorbei. Neuer muss nicht eingreifen.

Deutschland hat bislang deutlich mehr Ballbesitz, kann sich daraus bislang aber keine klaren Torchancen erspielen.

Nach kurzer Behandlungspause steht Kramer wieder und kann weiterspielen. Das sah im ersten Moment wohl schlimmer aus, als es dann am Ende war.

Lahm steckt auf halbrechts schön durch auf Miroslav Klose, der zwar abgelaufen wird, den fälligen Einwurf aber sofort ausführt. Kramer geht im Strafraum zum Ball und bekommt von Garay einen harten Check mit der Schulter ab. Das hat weh getan. Der 23-Jährige muss behandelt werden.

Diesmal flankt Schweinsteiger aus dem rechten Halbfeld. Demichelis kann vor Klose nur zur Ecke klären. Kroos bringt den Ball nach innen, doch die Argentinier können sich befreien.

Mascherano legt Klose auf halblinks. Das gibt den nächsten Freistoß für Deutschland aus gefährlicher Position. Kroos zieht den Ball nach innen, Müller lauert am zweiten Pfosten, doch Zabaleta kann vor ihm klären.

Der aufgerückte Lahm bringt von rechts eine Flanke nach innen. Am Fünfmeterraum steigt Klose hoch, doch Demichelis bedrängt ihn, so dass der WM-Rekord-Stürmer nicht zum Kopfball kommt.

Schweinsteiger nimmt Messi den Ball auf Höhe der Mittellinie vom Fuß. Gute Aktion des deutschen Mittelfeld-Organisators, auf dem durch den Ausfall von Khedira noch mehr Verantwortung lastet.

Nach einem von Höwedes geblockten Schussversuch von Biglia gibt es die erste Ecke für Argentinien von der rechten Seite. Miroslav Klose kann im eigenen Fünfmeterraum per Kopf klären.

Nächste gefährliche Aktion der Argentinier: Diesmal ist Zabaleta auf rechts durch und bringt den Ball nach innen. Doch da haben weder Freund noch Feind eine Chance, an die Kugel zu kommen.

Messi geht auf rechts zum ersten Mal ins Tempodribbling und lässt dabei Hummels stehen. Von der Grundlinie sucht er mit einem Rückpass Pérez, doch Schweinsteiger stellt den Raum gut zu und kann klären.

Im nächsten Versuch bringt Müller den Ball von rechts halbhoch nach innen. Doch die Hereingabe ist zu nah am Tor und deswegen kein Problem für Romero, der die Kugel abfangen kann.

Schöne Idee von Christoph Kramer, der Thomas Müller auf der rechten Außenbahn steil schickt. Der kommt mit seiner Hereingabe aber nicht durch, weil Demichelis gut dazwischen geht.

Dann kombinieren sich die Deutschen zum ersten Mal schön an den gegnerischen Strafraum durch. Özil schickt auf halbrechts Müller, der mit einem Pass in den Rücken der Abwehr wieder Özil sucht. Doch Rojo geht im letzten Moment dazwischen und kann klären.

Kroos tritt zum Freistoß an, schießt diesen jedoch flach in die Mauer. Argentinien schaltet danach schnell um. Lavezzi gewinnt ein Laufduell gegen Hummels, steckt dann durch auf Higuain, der von rechts aus spitzem Winkel deutlich verzieht.

Thomas Müller wird in zentraler Position fünfundzwanzig Meter vor dem Tor von Rojo abgeräumt. Das gibt den ersten Freistoß für Deutschland in gefährlicher Position.

Doch zumindest setzen die Deutschen gut nach, stören früh und erzwingen so Ballgewinne. Argentinien hat bislang keine Gelegenheit zu koordiniertem Spielaufbau.

Die DFB-Elf beginnt nervös. Jerome Boateng versucht es zu Beginn mit zwei langen Bällen, die im Nichts enden. Das ist eher untypisch für das deutsche Spiel bei dieser WM. Eigentlich will Joachim Löw von seinem Team Kurzpass-Spiel sehen.

Schiedsrichter Rizzoli gibt die Partie frei. Das WM-Finale 2014 läuft!

Zum letzten Mal bei der diesjährigen WM heißt es: Aufstehen und mitsingen. Die Nationalhymnen laufen.

Angeführt von Schiedsrichter Nicola Rizzoli betreten die Mannschaften den Rasen im Maracana-Stadion. Der italienische Unparteiische hat im Turnierverlauf schon zwei Spiele der Argentinier geleitet (gegen Nigeria und Belgien). Aber auch die allermeisten DFB-Spieler kennt Rizzoli sehr gut, schließlich war er der Schiedsrichter des deutsch-deutschen Champions-League-Finals zwischen Bayern München und Borussia Dortmund in London 2013.

Kramer wird nun also mit die Aufgabe zukommen, Lionel Messi so gut wie möglich aus der Partie zu nehmen. Mal schauen, wie gut dem 23-Jährigen das gelingen wird.

In letzter Minute muss die DFB-Auswahl doch noch mal personell umstellen: Sami Khedira meldet sich nach dem Aufwärmen mit Wadenproblemen ab, für ihn kommt der junge Gladbacher Christoph Kramer im WM-Finale zu seinem ersten Startelf-Einsatz bei diesem Turnier!

Gisele Bündchen und Carles Puyol bringen den WM-Pokal ins Maracana-Stadion. Obwohl heute in jedem Fall eine der beiden Nationen die "World Cup Trophy" zum dritten Mal gewinnen wird, verbleibt der Pokal in FIFA-Besitz. Den Vorgänger "Coupe Jules Rimet" hatte Brasilien 1970 nach drei Siegen noch behalten dürfen. Danach wurde 1974 der neue Pokal vergeben. Der siegreiche Verband erhält seitdem "nur" eine Kopie für die heimische Vitrine, das Original behält die FIFA.

Als große Vorteile der deutschen Mannschaft gelten neben der offensiven Variabilität auch die Stärke bei Standardsituationen. Die Freistöße und Ecken von Toni Kroos sind echte Waffen, die Mats Hummels (gegen Portugal und Frankreich), Miroslav Klose (gegen Ghana) und Thomas Müller (gegen Brasilien) schon zu Toren verwerten konnten.

Ihre bislang schwächste Turnierleistung zeigte die Nationalmannschaft im Achtelfinale gegen die sehr defensiv agierenden Algerier. Ähnlich wie die Nordafrikaner wird auch Argentinien heute wahrscheinlich mit vielen Spielern tief in der eigenen Hälfte und hinter dem Ball stehen. Dabei ist das Umschaltspiel der "Albiceleste" mit Messi, Lavezzi und Higuain aber natürlich ungleich gefährlicher als das der Algerier, gegen die Manuel Neuer ein ums andere Mal als "Libero" Kopf und Kragen riskieren musste.

Dass den Deutschen auch im heutigen Finale gegen die defensiv sehr gut organisierten Argentinier ein früher Treffer gelingt, gilt als eher unwahrscheinlich. Dagegen könnte Geduld eine wichtige Tugend werden. Die DFB-Elf darf auch dann nicht nervös werden, wenn es nicht schon in der Anfangsphase gelingt, das argentinische Abwehr-Bollwerk zu knacken.

Bei den drei überzeugendsten Auftritten der DFB-Elf gegen Portugal, Frankreich und Brasilien war jeweils ein frühes deutsches Tor der Schlüssel zum Erfolg. Die Argentinier sind dagegen Meister der späten Treffer, entschieden ihre Partien gegen Iran (Messi in der Nachspielzeit) und die Schweiz (Di Maria in der 118. Minute) in der Schlussphase.

Vor WM-Beginn hatte Joachim Löw darauf hingewiesen, dass für den Erfolg bei dem Turnier entscheidend sein würde, nicht in Rückstand zu geraten. Das haben beide Finalteilnehmer fast zur Perfektion umgesetzt: Argentinien lag bislang noch gar nicht zurück, Deutschland nur ganze acht Minuten (im zweiten Gruppenspiel gegen Ghana). Auch heute dürfte entscheidend sein, welchem Team das erste Tor gelingt.

Deutschland spielt heute schon sein achtes WM-Finale und ist damit in dieser Kategorie Rekordhalter. Dabei geht es bekanntlich nach der 2:3-Niederlage 1986 und dem 1:0-Sieg von 1990 schon zum dritten Mal gegen Argentinien. Auch das ist Rekord, keine andere Final-Paarung gab es so oft.

Eine wichtige Frage ist mittlerweile beantwortet: Angel Di Maria kann nicht spielen. Der Offensivstar von Real Madrid, der die "Albiceleste" durch seinen späten Treffer gegen die Schweiz ins Viertelfinale geschossen und dort das entscheidende frühe 1:0 durch Higuain vorbereitet hatte, muss aufgrund einer Oberschenkelverletzung passen. Schon gegen die Niederlande hatten Di Maria und seine Tempo-Dribblings der "Albiceleste" sichtlich gefehlt.

Der zweite Schlüsselspieler der "Albiceleste" ist Mittelfeld-Organisator Javier Mascherano, der das starke argentinische Defensiv-Kollektiv zusammenhält und gegen die Niederlande kurz vor Schluss in höchster Not gegen Arjen Robben rettete. Eine wichtige Frage wird sein, ob und wie es der deutschen Offensive gelingt, Mascherano zu überspielen.

Eine der entscheidenden Fragen wird sein, wie es dem deutschen Team im Kollektiv gelingt, Lionel Messi auszuschalten. Der Superstar vom FC Barcelona erzielte in der Vorrunde vier der sechs Tore der "Albiceleste", bereitete im Achtelfinale das späte 1:0 durch Di Maria vor und verwandelte im Halbfinale gegen die Niederlande den ersten argentinischen Elfmeter. Interessant könnte es vor allem werden, wenn Messi über die rechte Seite kommt und dann im direkten Duell auf Benedikt Höwedes trifft, der bekanntlich kein gelernter Außenverteidiger ist.

Joachim Löw schickt erwartungsgemäß dieselbe Startelf aufs Feld, die sich schon im Viertelfinale gegen Frankreich und im Halbfinale gegen Brasilien durchsetzte. Philipp Lahm beginnt also als Rechtsverteidiger, Schweinsteiger und Khedira geben die Doppel-Sechs, Toni Kroos soll als zentrale Anspielstation im Mittelfeld das Spiel lenken und offensiv wird der zentral stürmende WM-Rekord-Torschütze Miroslav Klose von Mesut Özil und Thomas Müller unterstützt.

Auf der anderen Seite stellt Deutschland spätestens seit dem 7:1 gegen Brasilien die überragende Offensive der WM 2014. Acht verschiedene Torschützen erzielten insgesamt 17 Treffer. Thomas Müller konnte schon fünf Mal einnetzen und darf sich damit noch Hoffnungen auf den "Goldenen Schuh" machen. Es wäre bereits seine zweite Auszeichnung als bester WM-Torjäger in Folge. Dafür müsste Müller aber noch einen Treffer erzielen, um mit Kolumbiens James Rodriguez gleichzuziehen.

Durch das überragende 7:1 hat sich Deutschland die Favoritenrolle für das heutige Endspiel gesichert. Alle internationalen Buchmacher sehen die DFB-Elf vorne. Trotzdem ist niemand im deutschen Lager so vermessen, für heute ein ähnliches Schützenfest wie gegen Brasilien zu erwarten. Die Argentinier stehen defensiv wesentlich kompakter als die Gastgeber und sind im Rahmen dieser WM bislang überaus diszipliniert aufgetreten. Nur drei Gegentore im Turnierverlauf sprechen eine deutliche Sprache, in den KO-Spielen kassierte die "Albiceleste" gar keinen Gegentreffer mehr.

Die Abschlussfeier der WM ist schon beendet. Neben dem Gitarren-Virtuosen Carlos Santana hat auch Shakira die Hüften kreisen lassen. Ihre Kolumbianer haben sich als gute Gäste erwiesen, sind nach einem tollen Turnier im Viertelfinale an Brasilien gescheitert. Ganz anders hat das bekanntlich die deutsche Nationalmannschaft gemacht, die die Gastgeber im Halbfinale mit dem historischen 7:1 von Belo Horizonte demütigte und aus dem Turnier schoss.

Insgesamt spricht die Bilanz zwischen den beiden Nationen aber trotzdem für Argentinien. Von 20 direkten Duellen gewann die "Albiceleste" neun, Deutschland konnte nur sechs Siege feiern, fünf Spiele endeten Unentschieden. Auch im letzten Aufeinandertreffen setzten sich die Argentinier durch. Im August 2012 siegten Messi und co. in Frankfurt mit 3:1. Dabei trat Deutschland aber nur mit einer "1B"-Elf an und musste zudem gut eine Stunde in Unterzahl spielen, nachdem Torwart Ron-Robert Zieler die Rote Karte gesehen hatte. Das Ergebnis ist also für heute ebenso wenig aussagekräftig wie der deutsche 4:0-Sieg im Viertelfinale 2010.

Auch bei den letzten beiden WM-Turnieren setzte sich die DFB-Elf durch: 2006 gewann Deutschland im Viertelfinale mit 5:3 nach Elfmeterschießen. Unvergessen ist dabei der Zettel im Stutzen von Jens Lehmann. Vor vier Jahren in Südafrika gab es ebenfalls im Viertelfinale einen glasklaren 4:0-Erfolg für das Team von Joachim Löw.

Das Duell zwischen Deutschland und Argentinien ist ein echter WM-Klassiker. Die beiden Nationen stehen sich schon zum siebten Mal im Rahmen einer Weltmeisterschaft gegenüber. Dabei konnte Argentinien nur ein Mal gewinnen: Im Finale 1986. Vier Jahre später gab es bekanntlich die Revanche: Deutschland wurde 1990 in Rom durch einen 1:0-Sieg gegen die "Albiceleste" zum dritten und bisher letzten Mal Weltmeister.

Argentinien schickt folgende Startformation aufs Feld: Romero - Zabaleta, Demichelis, Garay, Rojo - Perez, Mascherano, Messi, Biglia, Lavezzi - Higuain.

Deutschland beginnt wie schon gegen Frankreich und Brasilien: Neuer - Lahm, Boateng, Hummels, Höwedes - Kramer, Schweinsteiger, Kroos - Müller, Klose, Özil.

Herzlich willkommen zum Finale dieser Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Argentinien.

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

A B C D E F G H KO-Runden

Spielplan

Achtelfinale

28.06.

18:00

Brasilien

4:3n.E.

Chile

28.06.

22:00

Kolumbien

2:0

Uruguay

29.06.

22:00

Costa Rica

6:4n.E.

Griechenland

29.06.

18:00

Niederlande

2:1

Mexiko

30.06.

18:00

Frankreich

2:0

Nigeria

30.06.

22:00

Deutschland

2:1

Algerien

01.07.

18:00

Argentinien

1:0

Schweiz

01.07.

22:00

Belgien

2:1

USA

Viertelfinale

04.07.

22:00

Brasilien

2:1

Kolumbien

04.07.

18:00

Frankreich

0:1

Deutschland

05.07.

18:00

Argentinien

1:0

Belgien

05.07.

22:00

Niederlande

4:3n.E.

Costa Rica

Halbfinale

08.07.

22:00

Brasilien

1:7

Deutschland

09.07.

22:00

Niederlande

2:4n.E.

Argentinien

Spiel um Platz 3

12.07.

22:00

Brasilien

0:3

Niederlande

Finale

13.07.

21:00

Deutschland

1:0

Argentinien

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