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Letzte Aktualisierung: 09:48:32

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

Für den Moment darf ich mich von Ihnen verabschieden, für das Interesse und die Aufmerksamkeit danken und noch einen schönen Abend wünschen.

Mit der KO-Runde beginnt jetzt sowieso noch mal ein neues Turnier, in dem es in jedem Spiel um alles oder nichts geht. Wer Deutschlands Gegner im Achtelfinale ist, stellt sich erst heute Abend heraus, wenn die letzten Spiele der Gruppe H stattfinden. Die Partien zwischen Algerien und Russland sowie Südkorea und Belgien können Sie bei uns natürlich ab 22:00 Uhr ebenso live mitverfolgen wie das deutsche Achtelfinale am kommenden Montag.

Beeindrucken konnte die DFB-Elf im Dauerregen von Recife nicht, doch insgesamt hat das Team von Joachim Löw die Vorrunde souverän und ohne Niederlage als Gruppensieger überstanden. Wenn man bedenkt, wie es anderen vorm Turnier als (Mit-)Favoriten gehandelten Nationen wie Spanien, Italien und England ergangen ist, muss man Deutschland in jedem Fall weiterhin auf dem Zettel haben.

Da es im Parallelspiel beim 2:1-Sieg der Portugiesen über Ghana geblieben ist, dürfen sich neben den Deutschen auch die Amerikaner unter Coach Jürgen Klinsmann über den Einzug ins Achtelfinale freuen. Insofern erinnert das Ergebnis dann doch irgendwie an den "Nichtangriffspakt" von 1982. Aber das wird eine Randnotiz bleiben.

Die Partie wurde zwar nicht zu einer zweiten "Schande von Gijon", war aber genauso wenig das "Feuerwerk von Recife". Deutschland machte nach der Pause Druck, verdiente sich so das 1:0 durch Thomas Müllers neuntes WM-Tor im neunten WM-Spiel und verlegte sich im Anschluss darauf, das Ergebnis zu verwalten. Die USA hatten in der zweiten Halbzeit eigentlich nur eine echte Torchance. Das war in der Nachspielzeit dann aber auch gleich eine richtig dicke, die fast noch für den Ausgleich gereicht hätte.

90

Kurz darauf ist Feierabend in Recife. Deutschland schlägt die USA mit 1:0 und zieht als Gruppenerster ins Achtelfinale ein.

90

Die Deutschen wollen die Zeit in aller Ruhe runter spielen, doch die Amerikaner haben etwas dagegen. Der eingewechselte Yedlin kommt mit viel Tempo über rechts und zieht in die Mitte. Über Umwege rutscht der Ball im Strafraum nach halblinks durch, wo Bedoya einschieben will. Doch Philipp Lahm wirft sich in den Schuss und verhindert den späten Ausgleich.

90

Es werden vier Minuten nachgespielt. Ob das bei diesem Spielstand und -verlauf sowie der Konstellation in der Gruppe zwingend nötig ist, steht auf einem anderen Blatt. Apropos Konstellation in der Gruppe: Cristiano Ronaldo hat in der 80. Minute das 2:1 für Portugal erzielt. Trotzdem wird es für die "Seleccao" aufgrund des schlechten Torverhältnisses nicht zum Weiterkommen reichen.

89

Joachim Löw wechselt zum dritten und letzten Mal, bringt mit André Schürrle eine zusätzliche Offensiv-Option für Mesut Özil, der heute kaum eine glanzvolle Aktion hatte, dafür aber wieder viel gelaufen ist.

88

Jetzt hat Thomas Müller mal eine schöne Idee, bedient mit einem hohen Ball hinter die Viererkette den gut eingelaufenen Philipp Lahm. Der deutsche Kapitän steht nicht im Abseits, doch seine scharfe Hereingabe in den Rücken der Abwehr ist zu ungenau und findet deswegen keinen Abnehmer.

86

Obwohl das Ergebnis in Ordnung ist, scheint Joachim Löw mit dem Spiel seiner Mannschaft alles andere als zufrieden zu sein. Der Bundestrainer gestikuliert wild und ruft Anweisungen hinein, die offenbar nicht erhört werden.

84

Zweiter Wechsel bei den Amerikanern: Für Graham Zusi kommt DeAndre Yedlin neu in die Partie, der nach seiner Einwechslung gegen Portugal für mächtig Alarm über die rechte Seite gesorgt hatte.

82

Jetzt erhöht die Löw-Elf noch mal kurz das Tempo. Mesut Özil zieht über halbrechts in den Strafraum ein, kann sich aber nicht durchsetzen. Im nächsten Versuch rückt Höwedes mit auf und kommt im Strafraum zu Fall. Statt eines Elfmeters, der auch nicht berechtigt gewesen wäre, entscheidet Schiedsrichter Irmatov auf Stürmerfoul und Ballbesitz USA.

81

Die Partie plätschert dem Ende entgegen. Von den USA kommt nicht mehr viel. Und die Deutschen können mit dem Ergebnis ohnehin zufrieden sein.

80

Dann kommen die Deutschen zumindest noch mal wieder zum Abschluss. Thomas Müller legt am Strafraum ab für den aufgerückten Benedikt Höwedes, dessen Schuss Tim Howard aber nicht vor ernste Probleme stellt.

79

Die DFB-Elf scheint schon ein bisschen auf Energiespar-Modus geschaltet zu haben. Die Deutschen halten den Ball zwar in den eigenen Reihen, entwickeln dabei aber nur sehr bedingt Zug zum Tor. Mario Götze will noch ein bisschen was zeigen und geht auf der rechten Außenbahn ins Dribbling. Besonders fruchtbar ist aber auch diese Aktion nicht.

77

Ins beliebte Dreiecks-Spiel im deutschen Aufbau schaltet sich zum wiederholten Mal auch Manuel Neuer mit ein. Dem deutschen Schlussmann scheint es im Tor zu langweilig zu werden. Einen ernstzunehmenden Abschluss der Amerikaner gab es in der zweiten Halbzeit noch gar nicht.

76

Joachim Löw nutzt die Unterbrechung zum nächsten Wechsel. Bastian Schweinsteiger geht vom Platz, für ihn bekommt Mario Götze noch eine Viertelstunde Zeit, um sich auszuzeichnen.

74

Und auch das war schmerzhaft: Nachdem sie tief in der deutschen Hälfte den Ball gewinnen, sind der eingewechselte Alejandro Bedoya und Jermaine Jones so heiß auf einen Treffer, dass sie sich gut zwanzig Meter vor dem Tor gegenseitig abräumen. Beide müssen behandelt werden.

72

Nach einem langen Ball aus der amerikanischen Hälfte läuft Clint Dempsey auf Mats Hummels auf. Das war zwar kein böses Foul, aber wenn man bedenkt, dass sich Dempsey im ersten Spiel die Nase gebrochen hat, tun solche Szenen mit Beteiligung des amerikanischen Stürmers allein beim Zuschauen doppelt weh.

71

Bei einem solchen schnellen Gegenangriff nach Ballgewinn spielt Özil schön zu Schweinsteiger, der in zentraler Position auf den startenden Klose durchstecken will. Doch Besler hat aufgepasst und stellt den Passweg zu.

69

Aber natürlich weiß das Team von Joachim Löw auch, dass die Amerikaner jetzt kommen müssen. Die Deutschen ziehen sich erst mal zurück und lauern auf Konter.

67

Dem deutschen Team gibt die Führung dagegen verständlicherweise Sicherheit und Selbstvertrauen. Müller kommt jetzt mal über rechts, verlagert schön nach links zu Özil, der den durchstartenden Müller steil schicken will. Der Pass ist etwas zu lang und Howard wiederum aufmerksam. Trotzdem sehen die Ansätze im deutschen Spiel jetzt wieder deutlich besser aus.

66

Bei den Amerikanern läuft in dieser Phase nicht viel zusammen. Als sie mal ein bisschen Platz haben, will Dempsey auf links Jones schicken, doch der Pass ist viel zu steil und für den ehemaligen Schalker deswegen nicht zu erreichen. Jones winkt frustriert ab.

64

Nach einem langen Ball zeigt Manuel Neuer, dass er zum einen aufmerksam mitspielt und zum anderen mit dem Ball umgehen kann. Der deutsche Schlussmann kommt weit aus dem eigenen Tor und klärt souverän.

62

Gemeinschaftlich räumen Kyle Beckerman und Jermaine Jones im Mittelfeld Bastian Schweinsteiger ab. Schiedsrichter Irmatov sieht in Beckerman den Hauptschuldigen und zeigt ihm die Gelbe Karte.

61

Auch im Parallelspiel hat es übrigens eingeschlagen. Asamoah Gyan gleicht in der 57. Minute zum 1:1 aus. Das kann der deutschen Mannschaft egal sein. Mit einem eigenen Sieg ist dem Team von Joachim Löw der Gruppensieg ohnehin nicht zu nehmen.

59

Jürgen Klinsmann reagiert auf den Rückstand, bringt mit Alejandro Bedoya einen frischen Mann fürs Mittelfeld. Dafür muss der blasse Brad Davis vom Platz.

57

Die DFB-Elf hat sich diese Führung nach Wiederanpfiff durch eine Erhöhung des Drucks erarbeitet. Viele Flanken in Richtung Klose führten zu der Ecke, die dann im Nachschuss das 1:0 für die Deutschen brachte. Müller zieht mit nun vier Turniertreffern mit Lionel Messi und Neymar an der Spitze der Torjägerliste gleich.

55

Die Ecke führt über Umwege zum Tor! Die Deutschen führen kurz aus, aus dem Rückraum bringt Özil die Flanke nach innen. Mertesacker schraubt sich hoch und zwingt Howard per Kopf zu einer schönen Parade. Der Abpraller landet allerdings an der Strafraumgrenze genau auf den Fuß von THOMAS MÜLLER, der von halblinks mit viel Übersicht wunderschön ins lange Eck einschiebt. Howard ist chancenlos, Deutschland führt!

55

TOOOOOOOOR!!!! USA - DEUTSCHLAND 0:1 - Torschütze: Müller!

54

Kroos chippt den Freistoß in den Strafraum, findet aber keinen Abnehmer. Die Amerikaner können zunächst klären, doch schon fliegt die nächste Flanke in Richtung Tim Howard. Es gibt Ecke für die DFB-Elf.

53

Philipp Lahm und Michael Bradley rauschen auf dem glitschigen Boden ineinander. Der deutsche Kapitän hat Glück, dass da auf Freistoß entschieden wird. Statt eines Konters für die USA gibt es Freistoß für Deutschland aus knapp vierzig Metern.

52

Die nächste Flanke kommt von Bastian Schweinsteiger, der auf links zu viel Platz hat. Klose startet zwar aus abseitsverdächtiger Position, doch die Fahne des Linienrichters bleibt unten. Der WM-Rekord-Stürmer scheint davon aber selbst überrascht und setzt den Kopfball knapp rechts nebens Tor.

51

Mesut Özil holt sich den Ball rechts im Mittelfeld, findet in der Zentrale Philipp Lahm, der schön nach links zu Thomas Müller verlagert. Doch dessen Flanke mit rechts ist deutlich zu lang für Klose und segelt ins Toraus.

49

Mats Hummels eröffnet das deutsche Spiel mit einem Diagonalball in den Lauf von Benedikt Höwedes, der sich jetzt vielleicht mehr in die Offensive einschaltet, nachdem er nicht mehr Podolski vor sich hat. Doch für den Moment bleibt es beim Versuch. Höwedes bleibt hängen, kann keine Flanke nach innen bringen.

47

Mit Klose hat das deutsche Team nun einen (zusätzlichen) Abnehmer für Flanken. Die erste Hereingabe der zweiten Halbzeit von Jerome Boateng von rechts landet trotzdem bei Mesut Özil, der aber nicht als Kopfball-Ungeheuer bekannt ist und die Kugel unter Druck nicht aufs sondern nur übers Tor bringen kann.

46

Joachim Löw reagiert zur Pause, ersetzt den nur selten auffälligen Lukas Podolski durch den "echten" Stürmer Miroslav Klose, um den amerikanischen Abwehrriegel zu knacken.

45

Die Teams sind zurück aus den Kabinen, es kann weitergehen.

Im Parallelspiel führt Portugal zur Pause übrigens nach wie vor mit 1:0 gegen Ghana, so dass beiden Teams keine unmittelbar "Gefahr" droht. Solange es in diesem Spiel Unentschieden steht, könnten die Portugiesen aber bekanntlich ohnehin sogar mit 12:0 gewinnen und hätten trotzdem keine Chance mehr aufs Weiterkommen. Die Rechnerei zum Thema Torverhältnis beginnt erst dann, wenn es in Recife zwischen den USA und Deutschland einen Verlierer geben sollte.

Große Möglichkeiten konnte sich zwar auch das Team von Jürgen Klinsmann noch nicht erspielen, aber Graham Zusi deutete mit seinem Schuss aus zwanzig Metern zumindest seine Torgefahr an. Ansonsten ist es mittlerweile ein verbissen geführtes Spiel auf glitschigem und tiefem Boden im Dauerregen von Recife.

Die DFB-Elf begann sehr gut und konzentriert, ließ Ball und Gegner in der ersten Viertelstunde laufen und erarbeitete sich vor allem über den auf rechts immer wieder aufrückenden Boateng eine Reihe von Halbchancen. Richtig viel Gefährliches ließen die Amerikaner aber nicht zu, die sich zunächst weit zurückzogen, dann aber aggressiver wurden, besser in die Zweikämpfe kamen und nach gut zwanzig Minuten deutlich besser ins Spiel fanden.

45

Dann geht es zur allgemeinen Beruhigung der Gemüter in die Kabinen. Zur Halbzeit steht es zwischen den USA und Deutschland 0:0.

45

Die Amerikaner bringen Feuer in die Partie. Nachdem Jermaine Jones in einem weiteren Zweikampf mit Bastian Schweinsteiger mehr oder weniger spektakulär zu Boden geht, ohne dass eine Berührung erkennbar wäre, "revanchiert" sich Michael Bradley an Thomas Müller mit einer harten Grätsche mit gestrecktem Bein. Da hätte man durchaus gelb zeigen dürfen.

44

Benedikt Höwedes hat auf links deutlich mehr mit sich, dem Wetter und dem Platz zu kämpfen als Jerome Boateng auf der anderen Seite. Ein Anspiel in Richtung Lukas Podolski landet im Seitenaus.

42

Mesut Özil und Thomas Müller versuchen, die engmaschige US-Abwehr durch einen Doppelpass an der Strafraumgrenze aufzubrechen. Doch Müllers Ball wird abgefangen. Danach verkeilen sich Bastian Schweinsteiger und Jermaine Jones im Kampf um den Ball. Jones hakelt im Liegen etwas nach, richtig böse sah das aber nicht aus. Schiedsrichter Irmatov gelingt es, die beiden ohne Verwarnung zu trennen.

41

Die Amerikaner kommen zu ihrer ersten Ecke von links. Von der anderen Seite haben die US-Boys das späte 2:1 gegen Ghana erzielt. Graham Zusi schlägt den Ball nach innen, doch diese Flanke ist deutlich zu weit für Freund und Feind. Michael Bradley verpasst am zweiten Pfosten.

39

Nachdem sie sich eine kurze Pause gegönnt haben, in denen die Amerikaner mehr vom Spiel hatten, erhöhen die Deutschen jetzt wieder die Schlagzahl. Mats Hummels schickt auf halblinks Lukas Podolski steil. Doch wieder mal kann Howard die flache Hereingabe leicht abfangen.

37

Um einen deutschen Konter zu unterbinden, lässt Omar González im Mittelfeld Bastian Schweinsteiger über die "Klinge" springen und sieht dafür die Gelbe Karte.

36

Mesut Özil probiert es für Deutschland nach feiner Einzelaktion mal mit einem Linksschuss von halbrechts aus relativ spitzem WInkel. Howard kann den Ball auf dem glitschigen Rasen nicht festhalten, doch Besler klärt vor dem heranstürmenden Müller.

34

Zur Erinnerung: Eine knappe Führung der Portugiesen ist für Deutschland und die USA ähnlich "ungefährlich" wie ein Unentschieden im anderen Spiel der Gruppe G. Nach dem 0:4 zum Auftakt gegen Deutschland müsste Portugal schon sehr hoch gewinnen, um den Verlierer dieser Partie in der Tabelle noch überholen zu können.

32

Weil das natürlich auch für diese Partie von Bedeutung sein könnte, werfen wir einen kurzen Blick aufs Parallelspiel: Portugal geht in der 30. Minute durch ein Eigentor von John Boye mit 1:0 in Führung.

31

Die Amerikaner werden mutiger, rücken weiter auf und schaffen es so, Thomas Müller ca. vierzig Meter vor dem eigenen Tor ins Abseits laufen zu lassen.

29

Jones bleibt kurz liegen, merkt dann, dass es für ein unabsichtliches Foul des Schiedsrichters keinen Freistoß geben kann, berappelt sich wieder und kann weiterspielen. Weh getan hat ihm der Zusammenprall vermutlich trotzdem. Schiedsrichter Irmatov scheint keine Schmerzen zu haben.

28

Zum ersten Mal lassen die Amerikaner den Ball über viele Stationen minutenlang durch die eigenen Reihen laufen. Das sieht fast ein bisschen so aus wie das Spiel der Deutschen in den ersten Minuten. Mit einem langen Ball aus dem Mittelfeld wird der startende Johnson auf rechts steil geschickt. Seine Hereingabe findet aber keinen Abnehmer - auch weil Jermaine Jones bei seinem Antritt in Richtung Strafraum mit dem Schiedsrichter zusammenprallt. Das sah nach einem klassischen Auffahrunfall aus.

26

Die Amerikaner nehmen nach einer schwachen Viertelstunde zu Beginn jetzt die Zweikämpfe im Mittelfeld besser an, gehen dabei aber auch ein bisschen überhart zur Sache. Schiedsrichter Irmatov muss öfter unterbrechen, in diesem Fall nach einem Foul von Beckerman an Podolski auf Höhe der Mittellinie. Trotzdem ist es (bisher) eine insgesamt faire Partie.

24

Im amerikanischen Strafraum wird es so eng, dass die Deutschen sich im Moment schwer tun. Lukas Podolski würde gerne in Richtung Thomas Müller durchstecken, findet aber keinen Weg durch die vielbeinige US-Abwehr.

22

Als sie zum ersten Mal mit etwas mehr Tempo umschalten, kommen die Amerikaner postwendend zu einer brauchbaren Torchance. Johnson treibt den Ball durchs Mittelfeld, bedient dann in der Zentrale Bradley, der sofort nach links zu Zusi weiterleitet. Dessen Schuss aus zwanzig Metern halblinker Position geht nur knapp übers Tor von Manuel Neuer, der sich zwar hätte strecken müssen, aber wohl zur Stelle gewesen wäre.

21

Nach wie vor ist Clint Dempsey bei deutschem Ballbesitz nicht etwa einziger Stürmer der Amerikaner sondern vorderster Verteidiger, der am Mittelkreis halbherzig versucht, das Aufbauspiel zu stören. Das gelingt bislang überhaupt nicht.

20

Auf der Gegenseite ist ein etwas überhasteter Abschluss von Thomas Müller aus zwanzig Metern nur unwesentlich gefährlicher. Einen echten Test für Tim Howard kann man das nicht nennen.

19

Das ist dann wohl so etwas wie der erste Abschluss für die USA. Der aufgerückte Beasley zieht von links nach innen und probiert es von der Strafraumgrenze. Dabei trifft er den Ball aber überhaupt nicht, so dass sein Schüsschen nebens Tor kullert und Manuel Neuer bestenfalls ein Schmunzeln entlockt.

18

Auf der anderen Seite wirkt das deutsche Team wesentlich zielstrebiger. Kroos treibt den Ball durchs Mittelfeld, steckt schön auf dein einlaufenden Müller durch. Doch Howard spielt gut mit, ist rechtzeitig draußen und kann den Ball aufnehmen.

17

Nach eigenem Ballgewinn schalten die Amerikaner nicht schnell um, sondern verschleppen das Tempo. Warum sie das tun, wird wahrscheinlich ihr Geheimnis bleiben. So geben sie den Deutschen die Gelegenheit, mit vielen Spielern hinter den Ball und in die eigene Ordnung zu kommen.

15

Weiterhin spielen nur die Deutschen. Der sehr agile Boateng schaltet sich auf rechts immer wieder gut mit ein, will Müller bedienen, doch Matt Besler hat aufgepasst und kann im letzten Moment klären.

13

Die Amerikaner haben es zum ersten Mal geschafft, sich etwas länger aus der Umklammerung der deutschen Mannschaft zu befreien. Aber nicht lange. Nach Ballgewinn von Philipp Lahm geht es wieder in die andere Richtung.

11

Obwohl die Deutschen bisher klar das Spiel bestimmen, fängt sich Benedikt Höwedes nach seinem ersten Foul eine frühe Gelbe Karte ein. Der Schalker hatte einen Konter unterbunden, indem er Johnson im Mittelfeld zu Fall brachte. Die Entscheidung ist hart, aber vertretbar.

10

Da ist die erste dickere Chance für die DFB-Elf. Nach einer weiteren Hereingabe von rechts behindern sich die aufgerückten Mertesacker und Höwedes beim Torschuss gegenseitig, sonst hätte es für Tim Howard richtig eng werden können.

9

Das Team von Joachim Löw macht das in der Anfangsphase richtig gut, zeigt sich spielfreudig und kombinationssicher. Über den sich gut und viel bewegenden Schweinsteiger kommt der Ball nach rechts zu Boateng, dessen Flanke diesmal deutlich besser ist. In der Zentrale schlägt Omar González ein Luftloch, das zum Glück für die Amerikaner nicht bestraft wird.

8

Die Deutschen rücken extrem weit auf, die Amerikaner ziehen sich entsprechend weit an den eigenen Strafraum zurück. Alle Feldspieler befinden sich über Minuten in der US-Hälfte. Dann erarbeitet sich die DFB-Elf auf links etwas Platz, Lukas Podolski startet in den freien Raum, zieht den Ball von der Grundlinie flach nach innen, aber wieder ist Howard zur Stelle, hält sicher vor dem lauernden Müller.

6

Die Amerikaner sehen bislang wenig Land. In den ersten Minuten hat Deutschland gefühlt 90 Prozent Ballbesitz. Klinsmanns US-Boys laufen nur hinterher und verlieren den Ball nach Abstoß oder Einwurf sehr schnell wieder.

5

Die Deutschen lassen den Ball gut über viele Stationen durch die eigenen Reihen laufen. Dann erhöht Schweinsteiger mit einem schönen Diagonalball in den Lauf des rechts aufgerückten Boateng das Tempo. Der versucht es volley mit einer Hereingabe, die aber zu nah ans amerikanische Tor kommt und damit leichte Beute für Keeper Tim Howard ist.

3

Bei den Deutschen teilen sich Kapitän Philipp Lahm und "Rückkehrer" Bastian Schweinsteiger die Rolle als "Quarterback", der im eigenen Aufbau zwischen die Innenverteidiger rückt und das Spiel anschiebt. Zu Beginn übernimmt Lahm diesen Part deutlich öfter, während Schweinsteiger etwas offensiver steht.

2

Der erste Abschluss geht auf das Konto der Deutschen: Boateng flankt von rechts gefährlich in die Mitte, wo Thomas Müller sich zum Seitfallzieher quer in die Luft legt. Er trifft den Ball zwar nicht richtig, bekommt aber eine gute B-Note. Der Abpraller fällt Lukas Podolski vor die Füße, der die Kugel mit seinem schwachen rechten Fuß von der Strafraumgrenze auf den Oberrang drischt.

1

Schiedsrichter Ravshan Irmatov gibt die Partie frei, der Ball rollt.

Trotz der schaurigen Wetters sind die Ränge in der Arena Pernambuco in Recife übrigens gut besetzt. Viele deutsche und amerikanische Fußball-Fans haben sich durch die überfluteten Straßen zum Stadion gekämpft und sorgen schon vor Anpfiff für Stimmung. Der Regen scheint derweil wieder stärker zu werden.

Der Vollständigkeit halber: Joachim Löw zeigt sich beim "Lied der Deutschen" ähnlich textsicher und stimmgewaltig wie Klinsmann zuvor bei der US-Hymne. Die Musik ist verklungen, es kann also jeden Moment losgehen.

Ein "Geheimnis" ist spätestens jetzt bei den Hymnen auch gelüftet. Jürgen Klinsmann singt (natürlich) das "Stars Spangled Banner" lautstark und demonstrativ mit. Verständlicherweise sind viele Augen auf den ehemaligen deutschen Teamchef gerichtet, der die DFB-Elf gemeinsam mit Joachim Löw beim "Sommermärchen" 2006 auf der dritten Platz führte.

Während die Mannschaften einmarschieren, scheint sich der Regen in Recife etwas gelegt zu haben. Der Rasen wird zwar vermutlich nass und tief sein, der Platz sieht aber gut bespielbar aus.

Langweilig wird es heute übrigens nicht, wenn man der Statistik glauben darf: Allein in den letzten vier Aufeinandertreffen dieser beiden Teams fielen 19 Tore, was einem Schnitt von 4,8 Treffern pro Spiel entspricht, drei dieser Tore gingen dabei im Schnitt auf das deutsche Konto. Wenn man zudem noch bedenkt, dass die USA in ihren letzten sechs Länderspielen jeweils genau zwei Mal trafen, scheint ein 3:2-Sieg für Deutschland der logische Tipp zu sein. Doch zum Glück ist Fußball bekanntlich nicht aus Statistiken berechenbar.

Bei einem Vergleich der Startformationen vom letzten direkten Duell zu heute fällt aber auf, dass die DFB-Elf die damalige USA-Reise nicht unbedingt ernst genommen hat. Ganze drei Akteure, die damals auf dem Rasen standen, sind auch heute mit dabei: Per Mertesacker, Benedikt Höwedes und Lukas Podolski. Bei den Amerikanern sieht das schon anders aus: Neun Spieler aus der Startelf von vor einem Jahr stehen auch heute von Beginn an auf dem Platz.

Gegen eine Wiederholung der "Schande von Gijon" spricht übrigens auch die Statistik zwischen den USA und Deutschland: Von neun direkten Duellen endete bislang kein einziges Unentschieden. Die DFB-Elf konnte sechs Siege einfahren, musste aber auch schon drei Niederlagen hinnehmen, so auch beim letzten Aufeinandertreffen vor gut einem Jahr in Washington, als sich Klinsmann US-Boys mit 4:3 durchsetzten. Amerikas einziger nomineller Stürmer Clint Dempsey, der auch bei der WM schon seine Torjäger-Qualitäten unter Beweis gestellt hat, steuerte damals übrigens zwei Treffer bei. Die deutsche Hintermannschaft sollte also gewarnt sein.

Nicht zu verlieren und damit sicher als Gruppenerster ins Achtelfinale einzuziehen, ist für die DFB-Elf schon deswegen von großer Bedeutung, weil das Team von Joachim Löw in der ersten KO-Runde so vermutlich ein Aufeinandertreffen mit Belgien vermeiden könnte. Stattdessen würde im Achtelfinale mit Algerien, Russland oder Südkorea (abhängig von den Ausgängen der Parallelspiele heute Abend) eine vermeintlich leichtere Aufgabe warten. Auf der anderen Seite haben die Amerikaner natürlich dasselbe Ziel und könnte mit einem Sieg ihrerseits den ersten Platz in Gruppe G sichern.

Für Jürgen Klinsmann und seine US-Boys könnte eine Niederlage heute gegen Deutschland sehr viel einfacher das Aus bedeuten. Die USA konnten Ghana "nur" mit 2:1 besiegen. Bei einer Niederlage der Amerikaner gegen Deutschland mit einem Tor Unterschied würde den "Black Stars" schon ein Sieg mit zwei Treffern Vorsprung genügen, um die Klinsmann-Elf noch abzufangen. Aber auch das muss Ghana gegen Portugal natürlich erst mal gelingen. Die Portugiesen haben nach ihrem 0:4 gegen Deutschland zum Auftakt und dem Last-Minute-Ausgleich gegen die USA ohnehin nur noch eine Außenseiter-Chance aufs Weiterkommen, müssten schon sehr hoch gewinnen und gleichzeitig hoffen, dass es zwischen Deutschland und den USA einen klaren Sieger gibt.

Dank des sehr guten Torverhältnisses der deutschen Mannschaft nach dem 4:0 zum Auftakt gegen Portugal würde dem Team von Joachim Löw heute vermutlich auch eine knappe Niederlage zum Achtelfinal-Einzug reichen. Schließlich bräuchten entweder die Ghanaer oder die Portugiesen im Parallelspiel ein Schützenfest, bei dem sie fünf bzw. acht Tore aufholen müssten, um die DFB-Elf noch abzufangen. Trotzdem ist es natürlich nicht der Anspruch des Bundestrainers und seiner Mannschaft, mit einer Niederlage und damit als Gruppenzweiter in die nächste Runde einzuziehen.

Wer die bisherigen Spiele beider Teams gesehen hat, braucht aber eigentlich keine Beteuerungen von Joachim Löw, Jürgen Klinsmann oder den Spielern, dass es nicht zu einer vergleichbaren Situation kommen wird. Sowohl die USA als auch Deutschland stehen bei dieser WM für attraktiven Offensiv-Fußball mit offenem Visier. Die DFB-Elf verlegte sich trotz der frühen Führung gegen Portugal nicht aufs Verwalten, sondern legte insgesamt drei weitere Treffer nach. Die Amerikaner erzielten in ihrem ersten Gruppenspiel gegen Ghana durch Clint Dempsey das bislang schnellste Tor der WM, konnten in beiden Partien aber auch spät treffen, bleiben also immer gefährlich, so dass es sich die DFB-Elf ohnehin nicht erlauben kann, auf ein "sicheres" Unentschieden zu spekulieren.

Die Ausgangsposition vor dem letzten Spieltag der Gruppe G verspricht Spannung: Deutschland und die USA führen mit jeweils vier Punkten die Tabelle an und könnten mit einem Unentschieden sicher gemeinschaftlich ins Achtelfinale einziehen. Einen "Nichtangriffspakt" wie bei der legendären "Schande von Gijon" wird es nach Aussagen beider Lager aber nicht geben. Zur Erinnerung: Bei der WM 1982 zogen Deutschland und Österreich mit einem 1:0-Sieg der DFB-Elf in die Zwischenrunde ein. Das Tor fiel schon in der 10. Minute, danach entwickelte sich ein langweiliges Ballgeschiebe, bei dem keines der beiden Teams ernsthafte Angriffs-Ambitionen entwickelte, weil die Konstellation sowohl den Österreichern als auch den Deutschen fürs Weiterkommen reichte.

Der Spielort Recife steht unter Wasser. Nach schweren Regenfällen sind viele Straßen überflutet und kaum oder gar nicht befahrbar. Die FIFA hat trotzdem entschieden, dass der Spielplan eingehalten werden muss und das Spiel wie geplant um 18:00 Uhr deutscher Zeit angepfiffen wird, auch wenn es viele Zuschauer durch das Verkehrschaos vermutlich nicht rechtzeitig zum Anpfiff ins Stadion schaffen werden.

Der ebenfalls von einigen Medienvertretern und (selbsternannten) Experten geforderte Miroslav Klose muss sich dagegen weiter mit der Joker-Rolle begnügen. Mit dem Ausgleich gegen Ghana hatte Klose sein 15. WM-Tor erzielt und damit zum bisherigen Rekord-Torjäger Ronaldo aufgeschlossen. Um am Brasilianer vorbeizuziehen, müsste der Routinier erneut von der Bank zuschlagen.

Auch Joachim Löw stellt im Vergleich zum 2:2 gegen Ghana zwei Mal um: Bastian Schweinsteiger ersetzt im defensiven Mittelfeld Sami Khedira. Offensiv darf Lukas Podolski von Beginn an ran, Mario Götze bekommt dafür erst mal eine Pause.

Jürgen Klinsmann verzichtet im Vergleich zum Portugal-Spiel auf den unsicheren Geoff Cameron in der Defensive und bringt dafür Omar González in die Startelf. Im Mittelfeld ersetzt Brad Davis zudem Alejandro Bedoya.

Aufstellung Deutschland: Neuer - Boateng, Mertesacker, Hummels, Höwedes - Schweinsteiger, Lahm, Kroos - Özil, Müller, Podolski

Aufstellung USA: Howard - Johnson, Gonzalez, Besler, Beasley - Beckerman, Bradley, Jones, Zusi, Davis - Dempsey

Herzlich willkommen zum Vorrundenspiel der WM 2014 zwischen den USA und Deutschland.

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

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