Live-Ticker Bundesliga Fußball Bayern München Bayer Leverkusen 25. Spieltag 1314

Mandzukic (44.)

Schweinsteiger (52.)

Bayern München

2 : 1

(1 : 0)

Bayer Leverkusen

Kießling (90.)

Allianz Arena (71.000 Zuschauer)

Ende

SR: Markus Schmidt (Stuttgart)

ERGEBNISSE

TABELLE

SPIELPLAN

25. Spieltag

14.03.

20:30

FC Augsburg

1 : 2

FC Schalke 04

15.03.

15:30

Dortmund

1 : 2

M'gladbach

15.03.

15:30

Werder Bremen

1 : 1

VfB Stuttgart

15.03.

15:30

Hoffenheim

2 : 4

FSV Mainz 05

15.03.

15:30

B'schweig

1 : 1

VfL Wolfsburg

15.03.

15:30

Hertha BSC

0 : 3

Hannover 96

15.03.

18:30

Bayern München

2 : 1

Leverkusen

16.03.

15:30

Hamburger SV

2 : 1

1. FC Nürnberg

16.03.

17:30

Frankfurt

1 : 4

SC Freiburg

Letzte Aktualisierung: 14:25:35

Damit verabschiede ich mich für den Moment aus der Allianz Arena, danke für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit und wünsche noch einen schönen Abend sowie ein schönes Rest-Wochenende.

Die Bayern haben jetzt sagenhafte 23 Punkte Vorsprung auf den zweiten Platz und könnten theoretisch schon nächste Woche in Mainz (am 26. Spieltag!) Deutscher Meister werden. Bayer Leverkusen muss dagegen im Kampf um die Champions League-Plätze langsam den Blick nach unten wenden. Schalke ist erst mal vorbeigezogen, die Werkself liegt auf Rang 4 und hat nur drei Punkte Vorsprung auf Mainz (5.), vier auf Wolfsburg (6.) sowie nur fünf Zähler auf Gladbach (7.). Nächste Woche empfängt Bayer 04 1899 Hoffenheim.

Sami Hyypiä hat sein Team grundsätzlich gut eingestellt. Leverkusen stand tief, machte die Räume eng und ließ die Bayern so nicht wie gewohnt zur Entfaltung kommen. Gleichzeitig blieben die Gäste bei ihren Kontern immer gefährlich. Doch die Gegentreffer kurz vor und kurz nach der Pause brachen der Werkself letztlich das Genick.

Heute ist sicher nicht die Zeit, nach weiteren Superlativen zu suchen, um dem Spiel der Bayern gerecht zu werden. Gnadenlos effizient könnte man sagen. Denn auch wenn die Münchner natürlich über die volle Spielzeit hoch überlegen waren (fast 80 Prozent Ballbesitz, 22:6 Torschüsse), haben sie heute mit Sicherheit kein Feuerwerk abgebrannt und konnten sich gegen disziplinierte Leverkusener nicht so viele Torchancen erarbeiten wie gewohnt.

Kurz danach ist Schluss. Der FC Bayern gewinnt das 17. Bundesliga-Spiel in Folge, schlägt Bayer Leverkusen mit 2:1.

Das hatte sich so ein bisschen angedeutet. Die Leverkusener kommen in den Nachspielzeit zum Ehrentreffer - von Anschluss kann man nicht mehr sprechen. Sam wird auf dem rechten Flügel angespielt, legt zurück auf Roberto Hilbert. Dessen Flanke auf den langen Pfosten kann STEFAN KIEßLING aus kurzer Distanz an Neuer vorbei per Kopf im langen Eck unterbringen.

TOOOOOOOOR!!!! FC Bayern München - BAYER LEVERKUSEN 2:1! Torschütze KIEßLING!

Zumindest gibt sich Leverkusen nicht auf und wird auch nicht komplett abgeschlachtet wie zuletzt Wolfsburg und Schalke. Die Gäste kommen noch mal zu einer Ecke, die aber wiederum nichts einbringt.

Shaqiri mit feinem Pass auf Ribéry, der es von der Strafraumgrenze versucht. Leno ist auf dem Posten, kann aber nur nach vorne abwehren. Müller kommt zum Nachuss, wieder ist Leno zur Stelle, dann wird abgepfiffen, weil Shaqiri im Abseits steht.

Aus einer Ecke für Leverkusen entsteht fast der nächste gefährliche Konter. Manuel Neuer fischt den Ball aus der Luft, macht das Spiel mit einem langen Abwurf schnell. Lars Bender muss gegen Ribéry zum Trikot greifen, um den Gegenangriff zu unterbinden, wird dafür zu Recht verwarnt.

Dritter und letzter Wechsel bei den Bayern: Thiago Alcántara kommt für Toni Kroos ins Spiel.

Der folgende Eckball bringt nichts ein. Die Münchner scheinen sich hier aber auch mit dem 2:0 zufrieden zu geben, gehen nicht ganz zwingend auf das dritte Tor.

Diesmal darf sich Shaqiri versuchen. Der Ball ist gut unterwegs, wird von der Mauer, aber zur nächsten Ecke für die Münchner abgefälscht.

Die nächste gelbe Karte der Partie geht an Emir Spahic, der Rafinha am eigenen Strafraum legt. Wesentlich bedrohlicher als die Verwarnung ist der fällige Freistoß. Der Ball liegt auf halbrechts in ähnlicher Entfernung wie vorhin auf halblinks vor Schweinsteigers Treffer zum 2:0.

Nächster Wechsel bei den Gästen: Sami Hyypiä versucht noch mal was, bringt mit Eren Derdiyok einen zusätzlichen Stürmer. Für ihn muss Can vom Feld.

Die Gäste machen weiter Druck, Rafinha packt tief in der eigenen Hälfte die Sense aus und legt Emre Can. Der Brasilianer wird dafür zu Recht verwarnt.

Dann doch noch mal ein kleines Lebenszeichen der Leverkusener: Sidney Sam wird auf rechts steil geschickt. Manuel Neuer zeigt, dass er ein mitspielender Torwart ist, kommt weit raus und klärt per Grätsche.

Guardiola wechselt noch mal, bringt Xherdan Shaqiri für Mario Mandzukic in die Partie.

Von Leverkusen kommt so gut wie nichts mehr. Die gute Nachricht: Die Gäste machen nicht auf, sondern scheinen darauf bedacht, mit möglichst wenig Gegentoren aus der Partie zu kommen.

Wie bereits erwähnt ist die ganz große Brisanz und Spannung spätestens seit dem 2:0 durch Schweinsteiger raus aus der Partie. Es scheint wirklich nur noch darum zu gehen, ob die Münchner zu weiteren Toren kommen und wer diese erzielt.

Schöne Aktion von Ribéry, der sich auf links durchsetzt und dann den Blick für Toni Kroos hat. Kroos zieht direkt flach ab, doch Leno ist rechtzeitig unten, kann den Ball halten.

Bayer versucht es mal wieder mit etwas Entlastung. Sebastian Boenisch spielt aus der eigenen Hälfte einen langen Ball in Richtung des startenden Kießling, doch der steht knapp im Abseits.

Die Bayern erhöhen die Schlagzahl: Diego Contento kommt nach einer Ecke von der Strafraumgrenze zum Abschluss, schießt aber links vorbei.

Auch Sami Hyypiä wechselt zum ersten Mal, bringt Sidney Sam für den über weite Strecken blassen Heung-Min Son.

Aber da ist es dann doch passiert: Schiedsrichter Schmidt gibt einen Freistoß auf Höhe der Mittellinie nach Foul von Bender an Contento. Das gibt den Münchnern die Chance zum Wechseln. Ribéry kommt für Robben in die Partie.

Die schlechte Nachricht für alle Leverkusen-Fans: Franck Ribéry wartet schon seit fünf Minuten an der Seitenlinie auf seine Einwechslung. Die einzig gute Nachricht: Solange das Spiel nicht unterbrochen wird, können die Münchner nicht wechseln. Es heißt also aus Bayer-Sicht, den Ball irgendwie möglichst lange im Spiel halten, um weiteres drohendes Unheil zu verhindern.

Die Bayern stören sehr früh, gehen mit vier oder fünf Mann drauf, wenn die Leverkusener aus der Viererkette das Spiel aufbauen wollen. So erzwingen die Hausherren unkoordinierte lange Bälle, die leichte Beute für die Münchner Verteidiger sind. Mit anderen Worten: Es entwickelt sich mehr und mehr ein typisches Bayern-Heimspiel.

Die nun sichere 2:0-Führung hat dem Spiel der Bayern sichtlich gut getan. Die Münchner treten noch selbstbewusster auf, scheinen nun auch einen Tick schneller zu spielen. Dass dabei nicht alles gelingt, ist eigentlich auch egal. Im Grunde ist diese Partie schon entschieden. Die einzig offene Frage scheint zu sein, wie hoch der Bayern-Sieg am Ende ausfällt.

Entweder die Leverkusener sind frustriert (was ich verstehen könnte), oder sie versuchen, über Härte zurück ins Spiel zu finden. Can langt gegen Mandzukic hin, muss froh sein, dass er nicht die nächste gelbe Karte sieht.

Die Luft scheint bei den Gästen schon raus zu sein. Bernd Leno fängt eine Flanke ab, will das Spiel mit einem langen Ball in Richtung Son schnell machen, schlägt die Kugel aber nicht zum Mitspieler sondern ins Aus.

Unnötiger Ballverlust der Bayern am gegnerischen Strafraum. In diesen Momenten können die Leverkusener noch mal ihr Umschaltspiel zeigen. Hilbert treibt den Ball durch die gegnerische Hälfte, doch Mandzukic geht nach, grätscht den Ball sauber ab. Starke Defensiv-Aktion des Mittelstürmers.

Gonzalo Castro muss mit anschauen, wie Diego Contento den Ball elegant an ihm vorbei legt, will sich das aber nicht kommentarlos gefallen lassen, legt den Münchner Außenverteidiger und sieht zu Recht die gelbe Karte.

Und tatsächlich droht die Werkself, die Ordnung zu verlieren. Das Team von Sami Hyypiä rückt weiter vor, im Gegenzug pressen auch die Münchner noch ein bisschen aggressiver. So werden sich jetzt vermutlich viele Chancen für die Hausherren ergeben.

Ich wage mal eine nicht besonders überraschende Prognose: Jetzt wird es nicht nur ganz schwer für die Leverkusener, jetzt könnte es sogar ganz, ganz bitter werden, weil die Gäste eigentlich kommen müssen und so Räume für die Münchner entstehen werden.

Auf der anderen Seite kommen die Gäste zumindest zu einer Ecke von rechts. Der Ball rutscht irgendwie durch zu Rolfes am zweiten Pfosten, der es sofort mit vollem Risiko volley versucht, das Leder aber auf die Tribüne drischt.

BASTIAN SCHWEINSTEIGER tritt zum Freistoß an und schlenzt den Ball mit rechts aus siebzehn Metern perfekt in den Winkel. Bernd Leno staunt, wie die Kugel neben ihm einschlägt, hat keine Chance zu reagieren.

TOOOOOOOOR!!!! FC BAYERN MÜNCHEN - Bayer Leverkusen 2:0! Torschütze SCHWEINSTEIGER!

Thomas Müller ist jetzt mal auf den rechten Flügel ausgewichen, bringt eine Flanke lang auf den zweiten Pfosten. Robben spielt kurz auf den aufgerückten Contento, der an der Strafraumgrenze von Hilbert gelegt wird. Freistoß für die Bayern aus richtig gefährlicher Position.

Jetzt steht Leverkusen wieder in der aus der ersten Hälfte bekannten Ordnung. Kießling ist gut vierzig Meter vor dem eigenen Tor der erste Verteidiger. So zwingen die Gäste Toni Kroos zu einem langen Ball, der im Toraus landet.

Emre Can marschiert für Bayer auf der linken Außenbahn, geht mit Ball am Fuß die Linie runter, versucht es dann mit einer Flanke in Richtung Kießling, die aber von Boateng abgefangen und geklärt werden kann.

Die Leverkusener trauen sich zu Beginn der zweiten Halbzeit gleich mal mit sechs Spielern in die Bayern-Hälfte. Doch dann ist der Ball weg, und es geht ganz schnell in Richtung Bernd Leno. Zum Glück für die Werkself ist der Pass von Arjen Robben zur Mitte zu ungenau. Da hatten die Bayern am gegnerischen Strafraum zum ersten Mal heute Abend Überzahl. Das sollte aus Leverkusener Sicht besser nicht zu oft passieren.

Die Teams sind aus den Kabinen zurück. Es geht weiter.

Leverkusen muss jetzt eigentlich mehr fürs Spiel tun und versuchen, den Ausgleich zu erzielen. Trotzdem möchte man Sami Hyypiä am liebsten zurufen, bloß nichts am Spiel seiner Mannschaft zu ändern. Wenn die Gäste sich jetzt zu sehr aus der Ordnung bewegen und offensiver werden wollen, droht ihnen dasselbe Schicksal wie Wolfsburg vergangene Woche oder Schalke in der Woche zuvor: Wer gegen die Bayern zu offensiv agiert und selbst versucht, ein Tor zu schießen, wird im Normalfall bitter bestraft. Wir werden sehen, was die zweite Halbzeit bringt.

Wie hat es Thomas Müller schon letzte Woche nach dem Sieg über Wolfsburg so richtig gesagt: "Man kann gegen uns eben nicht über neunzig Minuten dagegenhalten." Den Wolfsburgern war es 60 Minuten gelungen, gegen Leverkusen fällt die Münchner Führung fast mit dem Pausenpfiff. Mal schauen, wie beide Teams darauf reagieren.

So sind sie halt, die Bayern. Sie spielen überlegen, erzeugen Dauerdruck, ohne dabei wirklich gefährlich zu sein, haben 80 Prozent Ballbesitz und 10:3 Torschüsse und machen eben doch irgendwann irgendwie das Tor. Und obwohl Leverkusen viel richtig macht, tief steht, die Räume gut zustellt, fast 60 Prozent aller Zweikämpfe gewinnt und nach schnellen Kontern sogar die besseren Chancen hat, liegt die Werkself zur Pause hinten.

Und dann geht es in die Pause. Der FC Bayern führt nach fünfundvierzig Minuten gegen Bayer Leverkusen mit 1:0.

Als hätte ich es beschrien. Die Defensiv-Taktik der Leverkusener war zwar gut, konnte aber wahrscheinlich einfach nicht ewig gut gehen. Bastian Schweinsteiger hat auf links ein bisschen zu viel Platz, bringt die Flanke nach innen, MARIO MANDZUKIC steigt höher als Philipp Wollscheid und köpft zur Führung ein. Leno ohne Chance.

TOOOOOOOOR!!!! FC BAYERN MÜNCHEN - Bayer Leverkusen 1:0! Torschütze MANDZUKIC!

Es bleibt dabei: Den Bayern fällt gegen sehr tief stehende Leverkusener bislang wenig ein. Die Gäste sind dagegen immer gefährlich, wenn sie irgendwie an den Ball kommen und dann schnell ausschwärmen. Die einzige Frage ist: Wie lang kann Bayer so sicher stehen und das Gegentor verhindern?

Guter Ballgewinn der Gäste tief in der eigenen Hälfte. Sofort kommt der lange Ball in Richtung Kießling, der auf der linken Außenbahn aber warten muss, bis seine Mitspieler nachrücken. Mit einem Flankenwechsel sucht und findet er Castro, der die Chance zum schnellen Torabschluss aber verpasst. Er versucht es mit dem Pass auf den aufgerückten Hilbert, dessen scharfe Flanke zwar gut ist, letztlich aber von den Münchnern geklärt werden kann.

Thomas Müller versucht es mal aus der Distanz, hat zwanzig Meter vor dem Tor ein bisschen Platz und zieht ab, doch der Schuss rutscht ihm etwas über den Spann und geht deswegen rechts vorbei. Leno muss nicht eingreifen.

Die offensiven Münchner Außen Robben und Götze ziehen bekanntlich gerne nach innen. Da ist es heute aber extrem eng. Vielleicht wären sie besser beraten, öfter mal zur Grundlinie zu ziehen und es mit Flanken in Richtung Mandzukic zu probieren.

Götze zieht mal wieder von links nach innen, spielt dann zurück auf Kroos, der es mit dem Seitenwechsel nach rechts auf Robben versucht. Dann zieht Robben nach innen, hat nach einem Doppelpass mit Müller ein bisschen Platz, bringt den Ball aber weder vors noch aufs Tor. Stattdessen gibt es die nächste Ecke für die Gastgeber, die aber wiederum nichts einbringt.

Doch auch dieser Eckball bringt nichts ein. Im Gegenzug soll es bei den Bayern mal schnell gehen, aber Emre Can passt gut auf, läuft Robben ab und kann so das Tempo aus der Aktion nehmen.

Auf der anderen Seite schaltet die Werkself wieder schnell um. Bender marschiert über rechts, hat ein bisschen Platz, bekommt den Ball aber nicht nach innen. Immerhin: Ecke für Leverkusen.

In dieser Phase sieht das Ganze fast wie ein Handball-Spiel aus. Die Münchner spielen rund um den Kreis und suchen die richtige Abschluss-Position. Von Götze auf dem linken Flügel kommt der Ball über Schweinsteiger und Kroos rüber zu Robben auf rechts und wieder zurück. Contento geht in den Halbraum und zieht einen Freistoß. Der bringt aber nichts ein.

Robben versucht es mit einem Steilpass in den Strafraum in den Lauf von Müller, doch wieder ist eins der vielen Leverkusener Abwehrbeine dazwischen. Bayer steht sehr kompakt und macht den Raum rund um den eigenen Strafraum extrem eng.

Natürlich haben die Gastgeber wesentlich mehr Spielanteile, lassen den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen und setzen Bayer auch immer wieder unter Druck. Doch die gefährlicheren Abschlüsse haben bislang die Gäste aus Leverkusen, die hinten gut stehen und sich vorne auf ihr schnelles Umschaltspiel verlassen.

Gute Aktion der Leverkusener. Castro und Son haben die Seiten getauscht. Castro setzt sich auf links gut durch, will dann eigentlich auf Boenisch zurückspielen, der aber nicht an den Ball kommt. Stattdessen rutscht die Kugel durch zu Rolfes, der es aus gut zwanzig Metern direkt versucht und Manuel Neuer zu einer sehenswerten Parade zwingt.

Glück für Roberto Hilbert, dem der Ball nach einem Anspiel von Wollscheid eigentlich zu weit vom Fuß springt. Contento geht hin, trifft dabei aber mehr Gegenspieler als Ball und sieht für das Foul die erste gelbe Karte der Partie.

Götze lädt auf links Hilbert zu einem Tänzchen, geht dann außen vorbei, bringt die Flanke nach innen, doch Spahic ist mit dem Kopf zur Stelle und kann klären.

Solche Fehler sollten die Gäste vermeiden: Wollscheid will als letzter Mann einen Ball aus dem eigenen Strafraum chippen, bringt ihn aber nicht über die erste Münchner Mittelfeldlinie. Die Bayern schalten sofort um, versuchen es mit direktem Spiel und wenigen Kontakten über Müller und Madzukic. Dann ist Wollscheid zwar wieder dazwischen, doch in die Situation muss er sich selber gar nicht bringen, wenn er klarer von hinten raus spielt.

Auffällig ist bei den Leverkusenern vor allem, wie tief die nominellen Außenstürmer mitverteidigen müssen. Son auf links und Castro auf rechts sind im Grunde die direkten und ersten Gegenspieler von Robben bzw. Götze. So entlasten sie ihre Außenverteidiger und laufen nicht Gefahr, dass die Bayern auf den Außen Überzahl schaffen können.

Aber ansonsten sieht das, was die Bayern versuchen, bislang noch nicht sonderlich gefährlich aus. Müller will das Spiel schnell machen und direkt in Richtung Mandzukic spielen, doch der Ball flippert von seinem Fuß zu Leno, der die Kugel in aller Ruhe aufnimmt.

Beim Versuch, koordiniert hinten raus zu spielen, vertändeln die Gäste den Ball. Nach der nächsten Flanke von rechts und einer zu kurzen Abwehraktion zieht Müller aus der zweiten Reihe ab, prügelt den Ball aber auf den Oberrang.

Dann kommen die Hausherren nach längerer Zeit mal wieder zu zwei Halbchancen in Serie: Nach einer Flanke von links steigt Mandzukic am höchsten, kann aber keinen Druck hinter seinen Kopfball bringen. Leno hat kein Problem den Ball festzuhalten.

Auch Kießling arbeitet gut mit nach hinten, schneidet den Passweg zu Kroos ab und zwingt den Münchner Regisseur so zu einem Foul, für das Kroos auch durchaus die gelbe Karte hätte sehen können.

Bei Ballbesitz der Münchner ziehen sich die Gäste nach wie vor sehr weit zurück, formieren sich kompakt um den eigenen Strafraum, stellen aber auch die Halbräume geschickt zu und erlauben den Gastgebern so kaum leichte Pässe.

Van Buyten und Neuer nach einem langen Ball mit leichten Abstimmungsproblemen. Am Ende spitzelt der Innenverteidiger den Ball vor dem startenden Kießling zu seinem Torwart zurück, der seine fußballerischen Qualitäten braucht, um unbeschadet aus dieser Szene herauszukommen. Leverkusen wird mutiger, die Bayern verlieren nach und nach ihre Linie.

Fast kommen die Leverkusener zur nächsten Chance: Kießling startet nach einem Steilpass von Lars Bender, wird aber wegen Abseits zurückgepfiffen. Das war ganz eng, hätte man auch laufen lassen können - und dann wäre Kießling frei durch gewesen.

Nach dem großen Druck der Bayern in der Anfangsphase könnte das so ein kleines Hallo-Wach-Signal für Bayer 04 gewesen sein. Außerdem hat sich in dieser Szene auch gezeigt: Die neu zusammengestellte Viererkette ist durchaus anfällig.

Riesenchance für die Gäste: Nach einem unnötigen Ballverlust der Bayern an der Mittellinie spielt Son einen schönen Pass zu Kießling, der sich am Strafraum drehen darf und dann wieder herrlich durchsteckt auf den gestarteten Son. Der ist in halblinker Position ganz allein vor Neuer und schiebt die Kugel aus sechs Metern unbedrängt knapp links am Tor vorbei. Das hätte eigentlich die Führung für Leverkusen sein müssen!

Doch auch bei diesem Eckball ist Leno zur Stelle, kann mit beiden Fäusten klären. Trotzdem wie eigentlich immer in der Allianz Arena: Dauerdruck des FCB schon in den ersten zehn Minuten.

Dann der erste wirklich gefährliche Abschluss der Hausherren: Nach einem schnellen Ballverlust der Leverkusener zieht Robben von rechts nach innen und kommt relativ unbedrängt zum Schuss. Leno muss schnell runter, kann den Ball um den Pfosten wickeln. Nächste Ecke für die Münchner.

Robben bringt die Ecke zu nah vors Tor, so dass Leno keine Mühe hat, den Ball aus der Luft zu fischen.

Robben geht auf dem rechten Flügel ins Dribbling, holt gegen Son aber nur einen Einwurf raus. Den führt der Niederländer schnell in Richtung Müller aus. Das wird zumindest mit der nächsten Ecke belohnt.

Schöner öffnender Pass von Kroos auf den links gestarteten Götze. Der zieht zur Mitte, versucht es mit einer Flanke in Richtung Mandzukic, die aber ebenso zu kurz ist wie der Klärungsversuch der Leverkusener. Schweinsteiger kommt aus der zweiten Reihe zum Abschluss, zielt aber zu hoch. Keine Gefahr für das Tor von Bernd Leno.

Erster Fehlpass der Gastgeber. Bastian Schweinsteiger spielt einen Steilpass ohne große Not in die Füße von Son. Der marschiert alleine in die Bayern-Hälfte. Mit seiner Grätsche erwischt Schweinsteiger nicht den Leverkusener, sondern mit Arjen Robben den eigenen Mann. Außer dieser kurzen Slapstick-Einlage bringt die Szene aber nichts ein, Son läuft sich fest, Bayern wieder in Ballbesitz.

Doch die Ecke bringt nichts ein. Bayer kann sich erst mal befreien. Das bedeutet aber natürlich nur, dass der Ball rausgeschlagen wird. Die Münchner bauen neu auf.

Erster guter hoher Ball auf Madzukic, der mit dem Kopf für Götze ablegt. Der Schuss kann geblockt werden. Kurz darauf kommt Götze wieder Volley zum Abschluss, wieder ist ein Leverkusener dazwischen, es gibt die erste Ecke für die Münchner.

Die Bayern beginnen gewohnt abgeklärt, lassen den Ball erst mal laufen. Leverkusen zieht sich komplett in die eigene Hälfte zurück, will wohl erst mal abwarten, was da kommt.

Schiedsrichter Markus Schmidt hat die Partie freigegeben, das Spiel läuft.

Das größte Problem der Gäste aus Leverkusen ist die eigene Form. Die Werkself konnte nur zwei der letzten zwölf Pflichtspiele gewinnen, der letzte Sieg datiert vom 7. Februar (1:0 gegen Gladbach). 2014 läuft es einfach nicht für Bayer 04. Aus dem DFB-Pokal ist das Team von Sami Hyypiä ebenso ausgeschieden (0:1 n.V. im Viertelfinale gegen Lautern) wie aus der Champions League (0:4 und 1:2 im Achtelfinale gegen Paris St. Germain). Immerhin war beim Rückspiel unter der Woche in Paris zumindest spielerisch wieder eine Verbesserung zu sehen. Die Leverkusener spielten mutig nach vorne, gingen früh durch Sam in Führung und ließen sich zumindest nicht so vorführen wie noch im Hinspiel gegen PSG.

Die entscheidende Frage lautet - wie inzwischen bei eigentlich jedem Spiel des FC Bayern: Reißt die fast unglaubliche Rekord-Serie der Münchner von inzwischen 16 Bundesliga-Siegen in Folge heute? Ein Blick auf den bisherigen Verlauf des 25. Spieltags zeigt: Es gab noch keinen Heimsieg! Vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer für alle Leverkusen-Fans.

Die Bayern waren in dieser Saison schlicht unbesiegbar. 24 Spiele ohne Niederlage zu Beginn einer Spielzeit gelangen bislang nur einem anderen Team. Nämlich Bayer Leverkusen in der Saison 2009/2010. Damals allerdings nicht wie die Über-Bayern in diesem Jahr mit 22 Siegen bei nur zwei Unentschieden, sondern mit 13 Siegen bei 11 Unentschieden - aber immerhin.

Nach der Dortmunder Heimniederlage gegen Gladbach heute Nachmittag behalten die Bayern selbst bei einem Leverkusener Sieg 20 Punkte Vorsprung auf den Rest der Liga. Bayer 04 muss gewinnen, um Platz 3 zurückzuerobern. Schalke ist mit dem Sieg gestern in Augsburg vorübergehend vorbeigezogen und hat im Moment drei Punkte Vorsprung auf das Team van Sami Hyypiä.

Insgesamt konnte der FC Bayern gegen Leverkusen nur eins der letzten vier Spiele gewinnen (2:1 am 16. März 2013 in Leverkusen). Gegen kein anderes Team haben die Münchner im selben Zeitraum eine so schlechte Bilanz und Punktausbeute vorzuweisen.

Endlich mal ein Top-Spiel, das seinen Namen verdient hat. Die "Über-Bayern" treffen in Spiel 1 nach dem Rücktritt von Uli Hoeneß auf den Tabellenvierten aus Leverkusen. Brisant: Die Leverkusener sind das letzte Team, das in der Bundesliga in und gegen den FC Bayern gewinnen konnte: Am 28. Oktober 2012 siegte die Werkself in München mit 2:1. Auch den letzten Punktverlust in der Bundesliga mussten die Münchner gegen Bayer 04 hinnehmen. Im Hinspiel trennte man sich in Leverkusen mit 1:1.

Die Gäste aus Leverkusen wollen mit dieser Startelf dagegenhalten: Leno - Boenisch, Spahic, Wollscheid, Hilbert - Can, Rolfes, Bender - Son, Kießling, Castro.

Die Bayern erwarten wir heute in folgender Startformation: Neuer - Rafinha, van Buyten, Boateng, Contento - Schweinsteiger - Robben, Müller, Kroos, Götze - Mandzukic.

Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des 25. Spieltages zwischen Bayern München und Bayer Leverkusen.

AUFSTELLUNG

TAKTIK

van Buyten

Schweinsteiger

Robben (66.)

Kroos (85.)

Mandzukic (76.)

Leno

Hilbert

Boenisch

Wollscheid

Spahic

Bender

Rolfes

Can (80.)

Kießling

Castro

Son (66.)

Einwechselspieler

Ribéry (66.)

Shaqiri (76.)

Thiago (85.)

Sam (66.)

Derdiyok (80.)