a
b
c
d
e
f
g
h
a
b
c
d
e
f
g
h
8
7
6
5
4
3
2
1
8
7
6
5
4
3
2
1
Schach-WM 2014, Tag 3
Magnus Carlsen
Viswanathan Anand
Partie beendet
Gesamtstand
Magnus Carlsen
6,5:4,5
Viswanathan Anand
Ergebnisse der einzelnen Partien
 
weiß
 
schwarz
08.11.
V. Anand
M. Carlsen
09.11.
M. Carlsen
V. Anand
11.11.
V. Anand
M. Carlsen
12.11.
M. Carlsen
V. Anand
14.11.
V. Anand
M. Carlsen
15.11.
M. Carlsen
V. Anand
17.11.
M. Carlsen
V. Anand
18.11.
V. Anand
M. Carlsen
20.11.
M. Carlsen
V. Anand
21.11.
V. Anand
M. Carlsen
23.11.
M. Carlsen
V. Anand
25.11.
V. Anand
M. Carlsen
Letzte Aktualisierung: 22:21:03
Ticker-Kommentator: Georgios Souleidis
 
Damit verabschiede ich mich für heute und hoffe, dass Sie morgen wieder einschalten, wenn es um 13 Uhr mit der 4. Partie in Sotschi und meinen Kommentaren hier auf sportal.de weitergeht.
 
Diese Partie zeigte aber auch, dass Carlsen irgendwie vermeiden muss, sich auf einen theoretischen Kampf in der Eröffnung einzulassen, denn Anand zeigt sich mit Weiß unglaublich gut vorbereitet.
 
Insbesondere für alle neutralen Zuschauer ist das ein toller Ausgang, denn jetzt haben wir eine spannende Weltmeisterschaft. Diese Partie zeigte, dass Carlsen nicht unbesiegbar ist, und Anand wird eine Menge Selbstvertrauen getankt haben für die kommenden Partien.
1-0
Carlsen gibt auf!
 
Weiß erhöht den Druck auf der c-Linie. Die Partie wird gleich enden.
 
33...Kf8 34.Tc1
 
Das gewinnt auch.
 
33.e6
 
Ein simpler Zug, der den Vorteil festhält, ist jetzt 33.Dc5.
 
Anand hat noch genügend Bedenkzeit und lässt sich Zeit für seinen nächsten Zug, um bloß nicht durch eine Unachtsamkeit den sicheren Sieg aus den Händen zu geben.
 
Carlsen hofft noch auf ein Wunder - das ist ihm nicht zu verdenken, aber objektiv steht Weiß auf Gewinn.
 
32...De7
 
Carlsen versucht mit 30...e5 die Diagonale zum Läufer zu schließen und Weiß mit einem Qualitätsopfer zu besänftigen, doch er hat weiterhin das Problem, dass sein Läufer auf c7 gefesselt ist.
 
30....e5 31.Lxe5 Txe5 32.dxe5
 
Er hat es gespielt! Mich würde es nicht wundern, wenn die Partie bald beendet ist.
 
30.Dc4
 
Anand steht kurz davor das Match durch einen fantastischen Sieg auszugleichen. Wie schon gesagt, ich sehen icht, wie Schwarz nach 30.Dc4 die Niederlage vermeiden möchte. Nochmal. Nach 30.Dc4 greift Weiß drei Mal den Läufer auf c7 an und er kann nicht wegziehen.
 
Carlsen schlägt den Bauern auf c7, aber das scheint nicht zu funktionieren. Ich habe den Eindruck, dass 30.Dc4 einfach gewinnt. Der Läufer auf c7 ist gefesselt und ich sehe nicht, wie Schwarz Materialverlust vermeiden möchte.
 
29...Lxc7
 
Das ist unmenschlich zu verteidigen...sogar für einen Überspieler wie Magnus Carlsen.
 
Jetzt hängt einfach der Bauer auf a3 und die Dame greift den Turm auf c8 an, was die Dame auf d7 bindet.
 
Wow! Ohne mit der Wimper zu zucken, antwortet Anand mit 29.Da6.
 
29.Da6
 
Ich will nichts beschwören, aber ich glaube, das ist ein Fehler.
 
28...La5
 
Carlsen ist runter auf sieben Minuten! Das ist megaspannend jetzt. So langsam glaube ich an einen indischen Sieg.
 
28...La5 scheint keinen Sinn zu machen, weil Weiß einfach 29.Db7 spielt und danach der Bauer auf a3 hängen würde.
 
28...h5 ist jetzt eine Möglichkeit, um möglicherweise am Königsflügel aktiv zu werden, indem man anfängt den Läufer auf g3 zu belästigen.
 
28.Ta1 verhindert übrigens 29...Ld2 wegen 30.Txa3 und der Turm deckt von a3 aus den Bauern auf e3.
 
Es ist ein Zug, der die Spannug aufrecht erhält und den Gegner fragt: "So, was ist jetzt dein nächster Zug?"
 
Wow! Ein sehr, sehr feiner Zug. Anand verbessert die Stellung dieses Turmes und greift prophylaktisch den schwarzen a-Bauern an. So ein Zug ist nicht einfach zu spielen, da er nichts wirklich droht.
 
28.Ta1
 
Carlsen verlässt momentan das Brett nicht. Er denkt auch über die Stellung nach, wenn sein Gegner am Zug ist. Das ist ein typisches Vorgehen, um auch die Zeit des Gegners zu nutzen. In dieser Stellung wäre es sehr leichtfertig, irgendwo im Saal rumzuschlendern.
 
Das ist eine sehr kritische Stellung. Anand muss einen Weg finden, um seinen Vorteil nicht aus den Händen zu geben. Was für ihn spricht, ist, dass er eigentlich genug Zeit hat, um nicht in Panik zu verfallen.
 
28.Tb1 mit Angriff auf den Läufer sieht jetzt nach einer Möglichkeit aus. Der Läufer könnte dann nach d2 ausweichen und den Bauern auf e3 angreifen. Das sieht alles sehr kompliziert aus und ich habe den Eindruck, dass Carlsen einen Weg gefunden hat, um seinen Gegner vor praktischen Problemen zu stellen.
 
Carlsen zieht seinen Läufer nach b4. Das sieht gut aus. Natürlich darf Anand den Läufer nicht schlagen, weil dann Carlsen den Turm auf c6 schlagen würde. In manchen Fällen dürfte jetzt der Zug ...La5 mit Angriff auf die Dame und den Bauern auf c7 drohen. Weiß muss jetzt auch mit dem Zug ...Ld2 rechnen.
 
27...Lb4
 
Der Weltmeister hat im Schnitt nur noch eine Minute pro Zug Zeit bis zur Zeitkontrolle im 40. Zug. Das ist wenig.
 
Generell sinkt das Niveau der Züge, je weniger Zeit man zur Verfügung hat. Das liegt nicht nur daran, dass man immer weniger Zeit hat, um über einen Zug nachzudenken, sondern auch, weil man automatisch nervöser wird.
 
Ich bin davon überzeugt, dass Carlsen in dieser schwierigen Stellung anfangen wird, ungenau zu agieren, da seine Zeit ihm durch die Finger rinnt.
 
Ohne groß nachzudenken, erwiderte Anand mit dem Rückzug nach g3, obwohl der Sprung nach e5 auch nicht von der Hand zu weisen war.
 
27.Lg3
 
Uiii. Das ist aber ein strenger Zug.
 
26...g5
 
Präziser formuliert: Carlsen hat noch 23 Minuten für 15 Züge, bevor die 1. Zeitkontrolle im 40. Zug stattfindet. Anand noch 56 Minuten.
Bedenkzeit
Anand: 56 Minuten, Carlsen: 23 Minuten. Das könnte noch entscheidend sein, wenn Carlsen in dieser komplizierten Stellung in Zeitnot gerät.
 
Dieser Zug ist ästhetisch, da er den Turm im schwarzen Lager postiert. Außerdem macht er den Weg für den Kollegen auf f1 frei.
 
26.Tc6
 
Eine Möglichkeit ist jetzt 26.Da6 mit der Idee 27.Tb1 nebst 28.Tb8. Natürlich darf Schwarz auch mal ziehen und könnte auf der b-Linie mit 26...Tb5 Widerstand leisten.
 
Ein Ziel für Weiß muss sein, einen Turm auf b8 zu postieren, um den Druck auf die schwarze Grundreihe zu erhöhen. Wie kriegt man nur einen Turm dahin? Die weiße Dame müsste den Weg freimachen und natürlich müsste man den Turm von c1 nach b1 ziehen.
 
Carlsen blockiert mit seinem auf f8 eher untätigen Turm das Feld c8. Der Weltmeister hat jetzt eine Verteidigungsposition eingenommen und die Aufgabe für Anand besteht darin, die schwarze Festung einzunehmen.
 
25...Tc8
 
Letztendlich entscheidet sich Anand für die Rochade, absolut logisch.
 
25.0-0
 
Es wäre natürlich ein Riesending, wenn der "Tiger von Madras" nach der Niederlage am Sonntag direkt zurückschlagen und das Match ausgleichen würde. Aber soweit sind wir natürlich noch nicht.
 
Ich habe mir die Stellung nach 25.Da6 Tc8 nochmal angeschaut und es scheint, dass Weiß dann den starken Zug 26.Tb1 in petto hat, mit der Drohung auf b8 einzusteigen. Die Spannung steigt. Ich bin wirklich neugierig, wie Anand fortsetzen wird.
 
Anand nimmt sich Zeit. Hmm, gibt es einen anderen Zug statt 25.0-0? Ich sehe noch 25.Da6 mit der Drohung den c-Bauern nach c8 zu ziehen, aber darauf spielt Schwarz 25...Tc8 und blockiert dieses Feld, bevor Weiß den Bauern in eine Dame umwandelt.
 
Außerdem macht der Weltmeister das Feld c8 für den Turm auf f8 frei. Was kann Weiß jetzt ziehen? Die Rochade wäre jetzt ein normaler Zug, um den König in Sicherheit und den Turm auf h1 ins Spiel zu bringen. Der Turm auf h1 ist die einzige weiße Figur, die noch nicht im Spiel ist.
 
Carsen verbessert die Stellung seiner Dame. Das war zu erwarten.
 
24...Dd7
 
24...Da8 ist ein Zug, der mir jetzt spontan in den Sinn kommt, um das Feld c8 für den Turm auf f8 freizumachen. Die Dame muss auch besser gestellt werden, da sie auf c8 sehr passiv steht. Den gleichen Zweck würde auch 24...Dd7 erfüllen, aber a8 gefällt mir gefühlsmäßig besser. Von dort unterstützt sie auch den eigenen a-Bauern.
 
Jawohl! Jeder andere Zug hätte mich überrascht. Weiß hat Vorteil. Das wird immer deutlicher. Der weiße c-Bauer ist einfach gefährlicher als der schwarze a-Bauer. Darüber hinaus sind die weißen Figuren aktiver postiert, insbesondere die Dame.
 
24.Dxb6
Bedenkzeit
Anand: 1 Std. 20 Minuten, Carlsen: 41 Minuten
 
Da Schwarz mit seinem Turm auf d5 geschlagen hat, unterstützt er den eigenen a-Bauern nicht mehr, wodurch dieser an Stärke verliert.
 
Für Weiß bietet es sich jetzt an auf b6 zu schlagen, um das materielle Gleichgewicht wieder herzustellen, aber auch um zu verhindern, dass Schwarz diesen Bauern mit 24...b5 rettet.
 
23...Txd5
 
In mir wächst das Gefühl, dass wir heute eine Retortenpartie sehen. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass das Team Anand diese Stellung so weit analysiert hat, dass Anand großen Vorteil erhält.
 
Währed Carlsen über seinen nächsten Zug nachdenkt, vertritt sich Anand die Beine. Bei diesen Wettkämpfen gibt es immer einen Ruheraum mit Getränken und kleinen Leckerlis (häufig Süßigkeiten) für die Spieler.
 
Ganz klar. Anand spult weiter seine Analyse runter. Carlsen kann jetzt mit dem Turm oder mit dem Bauern auf d5 zurückschlagen. Er könnte aber auch das Schach auf b4 mit dem Läufer geben.
 
23.exd5
 
Weiß hat jetzt einen Bauern weniger, aber er kann das materielle Gleichgewicht schnell wieder herstellen, indem er auf d5 und dann auf b6 schlägt.
 
Natürlich. Carlsen nahm sich zwar neun Minuten Zeit, aber letztendlich schlug er auf a3.
 
22...bxa3
 
WIchtig zu wissen, ist in dieser Stellung, dass Schwarz nicht besonders froh sein wird, dass er mit seiner Dame das Feld c8 blockiert. Die Dame ist eine viel zu starke Figur für so eine bescheidene Aufgabe.
 
Weiß droht jetzt auch auf b6 zu schlagen, bzw. zuerst auf d5 und dann auf b6.
 
Ich bin überzeugt, dass Weiß hier Vorteil hat, denn der Bauer auf c7 ist ein Monster, der die schwarzen Kräfte bindet. Schwarz muss versuchen ebenfalls ein keines Monster auf der a-Linie zu kreieren, aber sobald Weiß rochiert, kontrolliert er mit beiden Türmen die Grundreihe, so dass er den a-Bauern gut zähmen könnte.
 
Die Stellung ist äußerst zweischneidig und ich vermute stark, dass Anand sich immer noch in seiner Vorbereitung befindet. Er weiß ganz genau, was er hier macht, während Carlsen etwas zu straucheln scheint. Der Zeitverbrauch spricht eindeutig für den Inder.
 
Weiß pocht immer noch auf seinen starken Freibauern auf c7, aber Schwarz erhält jetzt auch einen starken Freibauern auf a3. Es ist nämlich davon auszugehen, dass Carlsen auf a3 schlägt.
 
21.Dxa4 Ta5 22.Dc6
 
Ja! Anand schlägt auf e4 und wir haben den ersten neuen Zug. Ich bin mir sicher, dass es sich hier um eine vorbereitete Verbesserung handelt.
 
20.fxe4 Txb5
 
Carlsen folgt Adams und greift den Springer b5 an. Aronian setzte damals mit 20.De2 fort, aber ich habe das Gefühl, dass Anand hier auf e4 schlagen wird.
 
19...Ta5
 
19...Sc3 klärt zwar ein wenig die Fronten, hat aber den Nachteil, dass es nach 20.Sxc3 bxc3 21.Txc3 den Bauern zurückgibt. Weiß hätte weiterhin den starken Freibauern auf c7, während Schwarz wahrscheinlich versuchen würde, selbst einen starken Freibauern am Damenflügel zu bilden, indem er seinen b-Bauern vorstößt.
 
Was kann Schwarz hier ziehen? Neben 19...Ta5 kommen auch Züge wie 19...Sc3 oder vielleicht sogar das verrückte 19...Sc5 in Frage.
 
Diese Stellung werden beide Spieler übrigens nicht alleine analysiert haben. Hinter ihnen steht ein großes Team an Sekundanten, die für ihren "Chef" alle möglichen Varianten in heimlicher Arbeit analysieren und versuchen neue Ideen zu finden.
 
Und in der Tat. Anand befrargt den Springer. Ich bin sehr gespannt, wie Carlsen jetzt fortsetzen wird. Adams spielte gegen Aronian 19...Ta5 und beantwortete den Angriff auf seinen Springer mit einem Gegenangriff auf den weißen Springer b5.
 
19.f3
 
Mit 19.f3 würde Weiß versuchen, den Springer von e4 zu vertreiben, um endlich das Feld d6 frei zu kämpfen.
 
Die zwei letzten Züge kamen schnell. Ein logischer Zug ist jetzt 19.f3, um den starken Springer auf e4 direkt anzugreifen.
 
18.Sxe4 Sxe4
 
Ich erwarte jetzt 18.Sxe4, da der Springer auf g5 seine Schuldigkeit getan hat.
Bedenkzeit
Carlsen ist runter auf 1 Stunde 15 Minuten, Anand hat noch 1 Stunde 45 Minuten während er über seinen nächsten Zug nachdenkt.
 
Wow. Carlsen nahm sich 32 Minuten für seinen letzten Zug. Letztendlich wählte er genau die Fortsetzung wie Adams gegen Aronian. Der Springer deckt seinen Kompagnon auf e4.
 
17...Sdf6
 
Man beachte bitte auch, dass Weiß seinen König noch gar nicht rochiert hat. Normalerweise bringt man seinen Monarchen früh in Sicherheit durch die Rochade, aber durch die Entwicklung der Ereignisse spelt das vorerst keine Rolle.
 
Das Spiel konzentriert sich jetzt natürlich voll am Damenflügel. Schwarz hat zwar einen Bauern mehr, aber dieser vorwitzige Bauer auf c7 ist eine ständige Bedrohung für Schwarz. Natürlich darf man es nicht zulassen, dass er bis c8 durchläuft, weil er sich dann in eine höherwertige Figur umwandeln dürfte.
 
Carlsen denkt erstaunlich lange nach. Was könnte das bedeuten? Ich bin mir sicher, dass er diese Stellung immer noch kennt. Er könnte seine Analysen im Kopf nochmal durchgehen und vielleicht hat er dabei etwas gefunden, was ihm jetzt am Brett nicht mehr gefällt. Das wäre natürlich so etwas wie ein "worst case", weil man in so einer Situation anfängt, nervös zu werden. Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Zug.
 
Für uns Zuschauer ist der Verlauf dieser Partie natürlich prima. Wir sehen eine sehr spannende Stellung, in der jeder Fehler sofort die Partie entscheiden kann.
 
Neben 17...Sdf6, was Adams gegen Aronian wählte, kommt hier auch 17...Sc3 in Frage, um den gefährlichen Springer auf b5 abzutauschen.
 
Die Gefahr in solchen Stellungen besteht darin, dass man sie nicht tief genug mit dem Computer analysiert. In der Analyse mit dem Computer ist es typisch, dass man den Computer bzw. das Programm, mit dem man analysiert - eine sogenannte Engine - mit Zügen füttert, um eine Antwort zu erhalten, ob diese Züge Sinn machen. Falls man sich einfach nur auf das Programm verlässt, kann es schnell passieren, dass das Programm hinter seinem "Horizont" etwas übersieht.
 
Carlsen nimmt sich Zeit. In so einer Situation stellt man sich als Spieler natürlich die Frage: "Wo hat mein Gegner eine Verbesserung gefunden, die mir vielleicht entgangen ist?"
 
Die gesamte Variante ist übrigens ein gutes Beispiel für die Tatsache, wie weit die Schachtheorie inzwischen fortgeschritten ist, d.h. wie weit bestimmte Varianten analysiert sind. Ohne Computer macht es übrigens kaum Sinn, diese Variante zu analysieren, da sie hochtaktisch ist. Ein Computer braucht nur einen Bruchteil dessen, was ein Mensch braucht, um diese Stellung "korrekt" zu evaluieren.
 
Die Spieler folgen immer noch der Partie Aronian-Adams. Der Engländer spielte damals an dieser Stelle 17...Sdf6 und deckte seinen Springer auf e4. Mal schauen, was Carlsen ziehen wird.
 
17.Sg5 ist ein trickreicher Zug. Weiß möchte den Springer e4 ablenken, um das Feld d6 zugänglich zu machen. Schwarz kann jetzt nicht eine Figur auf g5 gewinnen. Wenn jetzt Schwarz mit dem Läufer auf g5 schlägt, dann würde Weiß ebenfalls mit dem Läufer auf g5 schlagen. Dann allerdings würde es sich verbieten für Schwarz mit dem Springer auf g5 zu schlagen, da Weiß mit Sd6 gewinnen würde!
 
17.Sg5
 
Die erwähnte Partie endete damals remis. Ich bin gespannt, ob Anand eine Verbesserung der weißen Spielweise präsentieren wird.
 
Der letzte Zug von Schwarz war wichtig, da Weiß Ld6 drohte! Der Springer deckt jetzt vo e4 aus das Feld d6.
 
16...Se4
 
Die Spieler folgen der Partie Levon Aronian-Michael Adams, Bilbao 2013.
 
16.Tc1
 
Anand denkt das erste Mal etwas länger nach, wahrscheinlich um sich an seine Analysen zu erinnern.
 
Die Spieler lassen uns kaum Zeit zum Luftholen. Ein paar Worte zur Stellung. Weiß hat einen Bauern geopfert am Damenflügel, pocht aber auf einen starken Freibauern, der es bis nach c7 geschafft hat. Da er vom Läufer auf f4 und Springer auf b5 unterstützt wird, kompensiert er den kleinen materiellen Nachteil.
 
15...a4
 
Die Spieler schleudern ihre Züge aufs Brett. Wir befinden uns immernoch auf wohlbekannte Terrain, d.h. es gibt zu dieser Stellung einige Vorgängerpartien. Die wichtigste Frage lautet hier, wer diese Stellung in häuslicher Arbeit besser vorbereitet hat.
 
10...La6 11.Lxa6 Txa6 12.b5 cxb5 13.c6 Dc8 14.c7 b4 15.Sb5
 
Die Partie läuft und es steht eine hochaktuelle Variante des abgelehnten Damengambits auf dem Brett. Das ist alles wohlbekannt und beide Spieler befinden sich noch in ihrem "Buch".
 
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.Sc3 Le7 5.Lf4 0-0 6.e3 Sbd7 7.c5 c6 8.Ld3 b6 9.b4 a5 10.a3
vor Beginn
Gespannt darf man auch auf die Eröffnungswahl sein. Wird Anand wie zum Auftakt zu 1.d4 greifen und wenn ja, wird Carlsen mit der Grünfeld-Indischen Verteidigung antworten? Nach dem Verlauf der 1. Partie spricht für Anand nichts dagegen die Partie mit dem Doppelschritt des Damenbauern zu beginnen, da er mit dem Eröffnungsverlauf bestimmt zufrieden gewesen ist.
vor Beginn
Bei der WM 2013 in Chennai hielt der Inder immerhin die ersten vier Partien remis, bevor er durch zwei Niederlagen fast aussichtslos in Rückstand geriet. Jetzt liegt er schon nach zwei Partien hinten und muss natürlich eine Partie gewinnen, um auszugleichen. Es ist aber unwahrscheinlich, dass er bei noch theoretisch zehn ausstehenden Partien jetzt schon volles Risiko gehen wird. Vielmehr dürfte kontrollierte Offensive angesagt sein, ähnlich wie in der 1. Partie.
vor Beginn
Nach dem Ruhetag am Montag geht es heute weiter mit der dritten Partie. Viswanathan Anand führt die weißen Steine und man darf gespannt sein, welche Strategie sich der 44-jährige Inder zurechtgelegt hat ,um nach der herben Niederlage am Sonntag wieder zurück ins Match zu finden.
vor Beginn
Herzlich willkommen zur Schach-WM 2014 in Sotschi zwischen Magnus Carlsen und Viswanathan Anand.
Ticker-Kommentator: Georgios Souleidis
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.Sc3 Le7 5.Lf4 O-O 6.e3 Sbd7 7.c5 c6 8.Ld3 b6 9.b4 a5 10.a3 La6 11.Lxa6 Txa6 12.b5 cxb5 13.c6 Dc8 14.c7 b4 15.Sb5 a4 16.Tc1 Se4 17.Sg5 Sdf6 18.Sxe4 Sxe4 19.f3 Ta5 20.fxe4 Txb5 21.Dxa4 Ta5 22.Dc6 bxa3 23.exd5 Txd5 24.Dxb6 Dd7 25.O-O Tc8 26.Tc6 g5 27.Lg3 Lb4 28.Ta1 La5 29.Da6 Lxc7 30.Dc4 e5 31.Lxe5 Txe5 32.dxe5 De7 33.e6 Kf8 34.Tc1